Bohren - riskant?

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Moderator: RB

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Gitarrenspieler
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Re: Bohren - riskant?

Beitrag von Gitarrenspieler »

berndwe hat geschrieben:...Als ich am Halsfuß meiner Gitarre für einen 2. Gurtpin bohren wollte ("was soll dabei schon passieren"), habe ich einen schönen Riss im Halsfuß fabriziert und anschließend 90,- € für die Reparatur bezahlt...
Das vorgebohrte Loch war dann wohl für die verwendete Pinschraube zu eng.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Wenn ich mir Martins Erklärung durchlese, gepaart mit den Erfahrungen der Kollegen, schreit das für mich nach nem Fachmann.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das die Welt kostet...
Klaus Guhl
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Beitrag von Klaus Guhl »

Ich habe das auch an den Fachmann gegeben. Alles andere war mir zu riskant.
Grüsse
Klaus
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berndwe
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Re: Bohren - riskant?

Beitrag von berndwe »

Gitarrenspieler hat geschrieben: Das vorgebohrte Loch war dann wohl für die verwendete Pinschraube zu eng.
Und zu lang, denn auf halbem Weg traf die Schraube auf einen Gegenstand aus Metall. Da ich das nicht sofort merkte, hab ich noch eine halbe Drehung weiter geschraubt und dann machte es "knack"

Ich hab vorher öfter einmal einen Gurtpin angebracht und dachte auch dieses mal kann ich das einfach so tun ohne dass ich vorher die Einbauanleitung des Herstellers lese.

Mein Fazit: ich gehe zukünftig immer zu jemandem, der sich auskennt.
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Im Halsfuss waren wahrscheinlich die Schrauben für einen geschraubten Hals. Macht z.B Taylor und Lakewood. Bohren nur nach Maßzeichnung oder mit kleinen starken Magneten (z.B.die Dinger wo man Noten am Notenständer festpinnen kann) das Metall "orten" und dort bohren wo keines ist.
Guild M 120
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Mischkin hat geschrieben:Im Halsfuss waren wahrscheinlich die Schrauben für einen geschraubten Hals. Macht z.B Taylor und Lakewood. Bohren nur nach Maßzeichnung oder mit kleinen starken Magneten (z.B.die Dinger wo man Noten am Notenständer festpinnen kann) das Metall "orten" und dort bohren wo keines ist.

...jetzt sagst Du mir das! ;-)

Ja - es war eine Kollision mit der Befestigungsschraube. Wenn ich mir die Hersteller-Montageanleitung besorgt hätte, wäre es nicht passiert.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Ich hätte an meiner neuen auch gerne noch einen Gurtpin am Halsfuß gehabt. Da ich aber weiß, dass Seagull da solche Dübel Bild sowie auch Schrauben verwendet und nachdem ich diesen Thread hier gelesen habe, reizt es mich überhaupt nicht mehr, meinen Blutdruck in die Höhe zu treiben und werde mich zur guten alten Schnürsenkelmethode durchringen, die mir eigentlich auch ganz gut gefällt.
Ich hab ja auch ein Folk-Modell.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Ich hab kürzlich einer meiner Klampfen einen edlen Endpin aus Büffelhorn spendiert.
Hab auch erst vorgebohrt mit einem kleinen Bohrer, damit ich den konischen Dremelaufsatz (edelster und feinster Korund) ansetzen/zentrieren konnte und dann das Loch damit auf gewünschten Durchmesser "aufgerieben".
Sicher nicht die "klassische" Methode :lol:
Danach den Rest ausgebohrt und dann die Bohrung mit dem Dremel entsprechend aufgeweitet, da der pin ja konisch ist.
War gar nicht so einfach, hatte es mir aber auch nicht so einfach vorgestellt.

Der pin sollte auch spielfrei und saugend in der konischen Bohrung sitzen, wobei man dann die Feinanpassung am pin selbst machen konnte.
Das Ergebnis ist absolut professionell, wenn vll. auch der Weg nicht professionell war, aber man nimmt halt was man hat. Ohne Dremel hätte ich es nicht machen können.
Das Gerät würde ich ohne zu zögern bei einem Defekt sofort wieder ersetzen.

Damit hab ich letzten auch die Löcher für einen Mechanikwechsel "gefräst"... mit dem kleinen Kugelfräser, ging echt einwandfrei und ist absolut sauber geworden. Ohne Gefahr, dass mir hier der Rand aussplittert (empfinde frei Hand auch die Abrutschgefahr geringer).

Denke, man muss sich auch im klaren sein, wie man denn die Gitarre "einspannt", um Werkzeug und Werkstück optimal im Griff zu haben.
Im Falle des Endpins habe ich die Zargentaille zwischen die Knie genommen und beidhändig mit den Ellenbogen auf der Zarge aufgestützt gearbeitet...
...so bin ich in das vorhandene Löchlein behutsam eingedrungen, zur beiderseitigen Zufriedenheit...

Soll natürlich keine Empfehlung zum Nachahmen sein (nur mein Erfahrungsbericht), falls man selbst Hand anlegt, dann sollte man sich schon Gedanken machen, sonst ist schnell mal abgerutscht, oder ausgefranzt, gesplittert... und das bläht...
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Waldaner
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Beitrag von Waldaner »

Bohrarbeiten würde ich immer vom Fachmann machen lassen, auch wenn es genug Anleitungen im Netz gibt.
Meine Finger lasse ich nur an die Saiten, das Holz streichle ich vielleicht mal...
...na gut, die Saitenpins drücke ich auch von unten raus, wenn oben sich nix rührt, also quasi aussem Gewölbe...
Kaum verloren wir das Ziel aus den Augen, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.

http://www.youtube.com/user/10oder5
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kulte
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Beitrag von kulte »

Hallo

hab das bei meiner Lakewood gemacht. Normaler Holzbohrer. An der betreffenden Stelle war Loch vom Grutpin und somit zum Ansetzen geeignet.
Dann hab ich Tesafilm drübergeklebt und händisch mit dem Holzbohrer vorgebohrt (1-2mm) danach aber mit einer grossen Bohrmaschine vorsichtig weitergebohrt. Dabei muss man aber drauf achten, dass die Gitarre festen Halt hat.

Ehrlich gesagt würde ich das so nicht mehr machen. Regelbahrer Akkuschrauber sollte auch reichen.

Fachmänner verwenden einen Senker, denn wie schon oben erwähnt kann dir mit einem Bohrer und ein wenig Pech alles um die Ohren fliegen.

LG
Kulte
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"Many people would sooner die than think; In fact, they do so." - Bertrand Russell
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