Suche 12-fret 000 mit Cutaway

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Newbie
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Beitrag von Newbie »

@Jazzdude: witzig, genau die hatte ich heute im Auge und wäre beinah schwach geworden. Wäre nett, wenn Du nen Kurzbericht machst.
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tomis
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Beitrag von tomis »

ich glaube nicht, daß dieses teil deinen ansprüchen genügt...
mit Blues und Gruß
Thomas
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

tomis hat geschrieben:ich glaube nicht, daß dieses teil deinen ansprüchen genügt...
Da bin ich mir nicht so sicher... Ich habe eine kleine Parlor von Art & Lutherie, die mich 150 € gekostet hat, mit der bin ich sehr zufrieden.

Sollte die Recording King mir auch nach 30 Tagen gar nicht gefallen, schick ich sie halt zurück.
Doc Phil
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Beitrag von Doc Phil »

Nur falls Dir die RK doch nicht gefällt - Collings baut genau solche 000 12-Fret Modelle mit Cutaway. Die klingen dann so: https://www.youtube.com/watch?v=DQejZmaMMIU

Ich persönlich bin ja ein riesen Collings-Fan...

Philipp
Bourgeois & Collings :D
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

Hehe, naja klar baut Collings geile Gitarren. So eine 000 dürfte aber nicht unter 4,5 k? zu haben sein, gebraucht vielleicht 1 k weniger. Falls man einen findet, der so ein Geschoss abgeben will.
Music is the best. (FZ)
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

Sie ist tatsächlich heute schon angekommen. Erste Eindrücke:
Verarbeitung:
Die Decke hat zwei winzige Astlöcher.
Bild

Am oberen Korpusrand ist eine Trübung unter dem Lack zu erkennen:
Bild

Der Ebenholz-Steg läßt beim Finish zu wünschen übrig.
Bild

So sieht das Griffbrettende aus:
Bild


Setup und Handling:
Die Töne am 8. - 10. Bund auf der hohen e-Saite schnarren. Ich vermute, dass der 11. Bund ein bißchen zu hoch ist.
Die Saitenlage am 1. Bund ist bedeutend zu hoch, die Sattelkerben sind nicht tief genug.
Bild

Die Saiten sind 11er D’Addario, unbeschichtet. So etwas ist für meine Elixir-verwöhnten Finger eine Zumutung.
Die Grover-Tuner sind okay.

Direkt aus der Box klingt die Gitarre etwas steif, das gibt sich jedoch nach einer halben Stunde spielen. Die Bässe sind schlank, die tiefen Mitten dominant (das berüchtigte “Hupen”), die Höhen schön fleischig. Oder so.

Im Moment tendiere ich dazu, das Instrument zurückzuschicken, sonst müsste ich ja noch mal n Hunni für den Gitarrenbauer investieren (Bünde abrichten, Sattel kerben). Oder mich selbst dran versuchen.

Ich werde noch meine gewohnten 12er Elixir PB aufziehen, den Spannstab etwas anziehen, und dann könnte nur noch der Klang, wenn er sich denn noch entwickeln sollte, mich von der Retoure abbringen. Also eher nicht.
Schätze, ich werde wohl doch noch mal bei den Herren Hoover oder Collings vorstellig...
Zuletzt geändert von JazzDude am Sa Apr 08, 2017 9:37 am, insgesamt 1-mal geändert.
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

JazzDude hat geschrieben:... Erste Eindrücke:
Verarbeitung:
Die Decke hat zwei winzige Astlöcher.
[...
So etwas habe ich sogar bei Lakewood erlebt, als ich 1998 meine Rosie kaufte. Sogar viel schlimmer. Es war eine M-*Nussbaum*. Rundherum völlig ok, doch in der Decke mit einer riesenNUSS.

Ich war schockiert, dass man sowas überhaupt zusammenbaut!
Möglicherweise liegt diesesExemplar -genau deshalb- immer noch in den Katakomben des hiesigen Musikalienhändlers. 8)

keep on picking.
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

So, nun mit neuen, dickeren Saiten: Der Klang gefällt mir nun deutlich besser, homogener, das Hupen ist weniger geworden, sie spielt sich auch leichter.
Aber: die Oktavreinheit war vorher schon nicht gut, nach genauerem Testen heute ist sie schlicht inakzeptabel.
Die Töne im 5., 9. und 10. Bund auf der e-Saite schnarren nach wie vor. Auch auf der g-Saite sind zwischen 4. und 10. Bund ein paar schnarrende Töne.
f-moll Barree im 1. Bund kriegt man kaum zum Klingen, so hoch ist die Saitenlage in den unteren Lagen. An den Sattel geh ich aber nicht ran, ich schicke die Gitarre zurück.
War ne interessante Erfahrung, es ist deutlich geworden, warum gute Gitarren so viel Geld kosten. (OK, es gibt wahrscheinlich einen Haufen Gegenbeispiele, etwa Ibanez oder Yamaha, die machen eigentlich immer vernünftiges Zeug.) Und mein Wunsch nach einer kleinen 12-fret-Gitarre mit Cutaway bleibt vorerst unerfüllt. Zu dumm, dass das keine gängige Form ist. Custom options sind immer gleich so teuer...
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Ich würde es glatt noch ein zweites Mal probieren, d.h. zurücksenden, Problem schildern, und bitten, dass jemand die nächste Gitarre einmal kurz checkt, bevor sie versendet wird.
Das Problem ist vermutlich die Qualitäts-Streuung: du hast jetzt gerade ein Exemplar erwischt, das nicht so doll ausfällt, das man aber mit etwas Aufwand (Sattel und Stegeinlage vernünftig einstellen/einkerben/kompensieren, Bünde überprüfen, leicht abreichten und polieren) gut hinbekommen könnte. Wenn du das nicht willst bzw. eben nicht bei einer neuen Gitarre das Geld für die werkseitig fehlende Endkontrolle und Einstellung der Gitarre bei einem Gitarrenbauer ausgeben willst, dir die Gitarre sonst aber zusagt, würde ich eine neue ordern.
Wenn die dann wieder so grobe Macken hat, geht sie zurück und das Thema ist abgeschlossen.
Meine Cordoba für ca. 600 Euro hatte auch so ähnliche Macken, da waren die Decke und die weitere Substanz aber so ansprechend, dass ich da meinen ersten perfekten Fretjob (gutes Werkzeug, viel Geduld) durchgeführt habe.
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

Ich habe das kurz überlegt, möglicherweise wäre ja ein anderes Exemplar weniger mangelhaft.
Andererseits fürchte ich, dass - wie von tomis prophezeit - auch mit okayem Setup bei solch einem Instrument nicht der Funke überspringen wird und ich es am Ende mit Verlust verkaufen muss. Ich suche und spare lieber weiter. Ich hoffe, irgendwann eine passende Gebrauchte (Santa Cruz oder Collings 00 oder 000 mit Cutaway, am liebsten short scale) zu finden. (Bei neuen Edelgitarren ist der Wertverlust einfach brutal hoch.)
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Newbie
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Beitrag von Newbie »

Danke für den Erfahrungsbericht. Hört sich ja so an, als ob man besser noch mal 200 Euronen für ne fachmännische Einstellung einkalkuliert. Die gesperrten Hölzer für B/Z haben mich eh zögern lassen. Das klingt immer so boxig.
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RB
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Beitrag von RB »

Die Verarbeitung ist genau so, wie ich sie von den sehr günstigen Aien-Klampfen kenne. Sollte man diesen Thread nicht in "Steelstring-Gitarren" verschieben ?
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chetpicker
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Beitrag von chetpicker »

Man kann auch für kleines Geld eine gute Gitarre bekommen. Ich spiele die Recording King RP1-16C seit einigen Monaten als meine Open-D Gitarre und bin sehr zufrieden. Ausser einem Saitenwechsel habe ich nichts an der Gitarre schrauben müssen.

Natürlich muss man etwas Abstriche machen, wenn man diese Gitarre mit den vollmassiven RPs mit Ebenholzgriffbrett vergleicht, aber die kosten dann auch schon das Doppelte.

Ich bin nicht mehr bereit, das 5-10fache für eine Gitarre auszugeben, nur weil sie aus USA kommt

PS. Ja, gehört in die Steelstring Abteilung
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

JazzDude hat geschrieben:Ich habe das kurz überlegt, möglicherweise wäre ja ein anderes Exemplar weniger mangelhaft.
Wenn die Mehrzahl der Exemplare solche Macken hätten, würden sie kaum mehr als 10 davon absetzen können - dann weiß der Markt Bescheid.
Ich habe teure und günstige Gitarren (gehabt bzw. noch), aber die Frage, ob der Funke übersprang, lag nicht zwingend am Preis: nicht selten sprang der Funke über, aber das Setup war bescheiden - leider auch bei teuren, wenn auch seltener. Nur deshalb bin ich nun in der Lage, Sattel, Stegeinlage, Bünde etc. selbst einzustellen.
Es gab ettliche Teure, die wollte ich ganz schnell wieder los werden.
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

bluesballads hat geschrieben:Wenn die Mehrzahl der Exemplare solche Macken hätten, würden sie kaum mehr als 10 davon absetzen können - dann weiß der Markt Bescheid.
Das schließt aber nicht aus, dass ich zweimal hintereinander ne Gurke bekomme. Ich hätte gleich 4 oder 5 Stück von den Dingern bestellen und dann die beste behalten sollen.
chetpicker hat geschrieben:Ich bin nicht mehr bereit, das 5-10fache für eine Gitarre auszugeben, nur weil sie aus USA kommt
Soviel gibst du auch aus, wenn du einen hiesigen Gitarrenbauer bemühst. Hier lesen ja ein paar von denen mit: macht mir ein Angebot für eine 00 mit kurzer Mensur und Cutaway ganz aus Mahagoni (abgesehen von Griffbrett und Steg, da bitte Ebenholz), keine Fensterkopfplatte.
RB hat geschrieben:Die Verarbeitung ist genau so, wie ich sie von den sehr günstigen Aien-Klampfen kenne. Sollte man diesen Thread nicht in "Steelstring-Gitarren" verschieben ?
Ja, bitte.
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