Holzsorten und ihre Klangeigenschaften

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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eddi the eagle
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Holzsorten und ihre Klangeigenschaften

Beitrag von eddi the eagle »

Hallo Zusammen!

Ich überlege z. Zt., ob ich mir bei BSG eine Gitarre anfertigen lasse. In Frage kommt die Small Jumbo. Als Deckenmaterial fällt die Wahl auf Fichte.
Bei der Wahl des Holzes für Boden und Zarge bin ich mir angesichts der vielvältigen Möglichkeiten etwas unsicher.
Gibt es irgendwo im Netz eine übesichtliche Seite, auf der die verschiedenen Charakteristiken der unterschiedlichen Klanghölzer beschrieben sind - klar, kann nur als Anhaltspunkt dienen und erspart nicht den Weg ins nahegelegene Musikgeschäft, um die Unterschiede anzuhören. Aber Tendenzen können im Vorfeld ja nicht schaden.... :D
Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust, mal seine Lieblings- oder Traumkombination zu beschreiben (hilfreich wäre dabei, kurz zu sagen, für welchen Einsatz die kombi wäre, also Picking, strumming....)
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clone
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Beitrag von clone »

Machen wir es doch einmal anders herum: Wie sind denn deine Soundvorstellungen und das Einsatzgebiet?
pesu
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Beitrag von pesu »

Hi

guckst du hier:

ist recht informativ
http://www.taylorguitars.com/guitars/features/woods/

pesu
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

fûr mich als "dynamischer Fingerpicker (mit Picks)

Sitka mit Indian rosewood:

- Notengleichgewicht in Ton und Lautstärke
- klarer low-medium Bereich
- spritzige Höhen
- viel Headroom
- Allround sound
- Ästhetik

Zedar mag ich nicht so sehr ...
tbrenner
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Holz-Kombi...

Beitrag von tbrenner »

Hallo Eddi,

ich würde da Davanlo beipflichten, wenn verfügbar + bezahlbar ist natürlich ggf. noch
Rio-Palisander als Korpusholz nach wie vor eine sehr feine Sache.
(Der Aufpreis sollte sich aber gegenüber ostind. Palisander in vertretbarem
Rahmen halten; da läuft insbes. bei einigen amerik. Herstellern eine ziemliche "Verarsche" der Kundschaft ab.)

Bei so manchen anderen (dekorativen)Korpushölzern (Koa etc. pp.) habe ich persönlich ein wenig den Verdacht, daß es mehr ein Angebot an die zahlungskräftige Kundschaft ist, die auch mal gern mit den Augen kauft .... :roll:

Will sagen, es hat seinen Grund warum die Klassiker Fichte/ Pali; Fichte/Mahagoni und meinetwegen noch Zeder/ Pali über Jahrzehnte hinweg
das Maß der Dinge im akustischen Gitarrenbau darstellten.

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Joachim
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Re: Holz-Kombi...

Beitrag von Joachim »

tbrenner hat geschrieben:Hallo Eddi,

...
Bei so manchen anderen (dekorativen)Korpushölzern (Koa etc. pp.) habe ich persönlich ein wenig den Verdacht, daß es mehr ein Angebot an die zahlungskräftige Kundschaft ist, die auch mal gern mit den Augen kauft .... :roll: ....

Grüssle,

tbrenner :wink:
Da muss ich natürlich was zu sagen :wink:
Also Koa hat m. E. nicht nur eine dekorative Komponente sondern bringt ganz besondere Mitten in den Klang, die man mag oder eben nicht. Allerdings ist es wohl tatsächlich so, dass einfaches Koa Holz genauso gut klingen soll wie das geflammte in 5A Qualität, allerdings ein wenig spielen dann doch auch die Augen mit :wink:
Gruss
Joachim :guitar1:

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Rainman
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Beitrag von Rainman »

Hallo,
sind denn der Boden und die Zargen von der Art des Holzes nicht zweitrangig ? Das Holz muss doch nur hart genug sein um der Decke Stabilität zu geben, nicht mitzuschwingen und den Ton abprallen zu lassen damit er mit voller Kraft nach vorne raus komm. (Mal seeehr vereinfacht gesagt)
Dann doch lieber mehr Geld für die Decke ausgeben und bei den übrigen Hölzern sparen.

Ich zieh schon mal den Kopf ein. Feuer frei.
Locker bleiben
Andreas

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H-bone
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Re: Holz-Kombi...

Beitrag von H-bone »

Joachim hat geschrieben:...ist es wohl tatsächlich so, dass einfaches Koa Holz genauso gut klingen soll wie das geflammte in 5A Qualität...
Nicht ganz... meist klingt das schlichte Koa besser als das hochgeflammte... das ist vor allem bei originalen alten Weissenborns so...
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Rainman hat geschrieben:Hallo,
sind denn der Boden und die Zargen von der Art des Holzes nicht zweitrangig ? Das Holz muss doch nur hart genug sein um der Decke Stabilität zu geben, nicht mitzuschwingen und den Ton abprallen zu lassen damit er mit voller Kraft nach vorne raus komm. (Mal seeehr vereinfacht gesagt)
Dann doch lieber mehr Geld für die Decke ausgeben und bei den übrigen Hölzern sparen.

Ich zieh schon mal den Kopf ein. Feuer frei.
Kein Angst :wink:
Sicher hat das Holz des Bodens und der Zargen einen geringeren Einfluss auf den Klang als die Decke, aber es sind dann eben doch die 5% die im Endeffekt den Unterscheid machen. Verglieche mal den Klang einer Gitarre mit Ahorn Boden und Zarge mit derjenigen, die Palisander statt dessen verwendet, Du wirst eine unterschiedliche Charakteristik feststellen...
Zuletzt geändert von Joachim am Do Dez 16, 2010 2:44 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Gruss
Joachim :guitar1:

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Joachim
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Re: Holz-Kombi...

Beitrag von Joachim »

H-bone hat geschrieben:
Joachim hat geschrieben:...ist es wohl tatsächlich so, dass einfaches Koa Holz genauso gut klingen soll wie das geflammte in 5A Qualität...
Nicht ganz... meist klingt das schlichte Koa besser als das hochgeflammte... das ist vor allem bei originalen alten Weissenborns so...
Ich weiss, aber das will ich einfach nicht wahrhaben :D
Gruss
Joachim :guitar1:

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wfp
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Beitrag von wfp »

Kann man denn den Klangunterschied Ahornkorpus (Joachim, ich denke, das meintest Du, nicht etwa Ahorndecke -- ohne klugscheißen zu wollen -?) zu "konventionellem" irgendwo im Netz hören?

Wenn ich manchmal davon träume, noch eine Gitarre selbst zu bauen, wäre (zumindest vom Verarbeiten her, stell' ich mir halt so vor) Ahorn das Objekt meiner Begierde...
Das Dings, das ich von 20 Jahren mal gebaut habe, war aus Buche/Fichte, das war mal schön nix.

Grüße, Paul
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

wfp hat geschrieben:Kann man denn den Klangunterschied Ahornkorpus (Joachim, ich denke, das meintest Du, nicht etwa Ahorndecke -- ohne klugscheißen zu wollen -?) zu "konventionellem" irgendwo im Netz hören?

Wenn ich manchmal davon träume, noch eine Gitarre selbst zu bauen, wäre (zumindest vom Verarbeiten her, stell' ich mir halt so vor) Ahorn das Objekt meiner Begierde...
Das Dings, das ich von 20 Jahren mal gebaut habe, war aus Buche/Fichte, das war mal schön nix.

Grüße, Paul
..

latürlich "Boden und Zargen" aus Ahorn ist korrigiert.
Ich weiss nicht, ob man das im Netz wirklich so hören und beurteilen kann. Ich würde in einen Laden gehen und mir z. B. mal ein Gibson Modell heraussuchen mit Ahorn und dann ein etwa vergleichbares mit Palisander.
Gruss
Joachim :guitar1:

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wfp
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Beitrag von wfp »

Das gibts in Läden stehen?

Ich dachte, das sei etwas halbwegs exotisches...

OK, danke, "again what learned" :-)

Paul
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Hallo Paul,

Ahorn ist nicht so exotisch, das wirste finden...
Gruss
Joachim :guitar1:

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elfer
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Beitrag von elfer »

lieber eddi,

diese grafik finde ich sehr interessant und sie deckt sich auch mit
meinen hör-erfahrungen, mindestens mal was die x-achse angeht.
allerdings blicke ich die y-achse noch nicht so richtig aber da liegen
die meisten hölzer scheinbar auch näher zusammen :)

http://breedlovemusic.com/index.php?opt ... Itemid=207

beste grüße an alle!

johannes

p.s.: bis vor monaten dachte ich noch, fichte/palisander sei die einzig wahre
kombination. aber mehr und mehr entdecke ich zeder (sanfter) und mahagony (wärmer) und habe den eindruck, dass es eine ewige (druchaus reizvolle) suche ist :)
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
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