Höfner HA 21 12-string; kennt die jemand?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

leo
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Höfner HA 21 12-string; kennt die jemand?

Beitrag von leo »

hi folks,
auf der webpage meines lokalen musikalienhändlers steht die oben beschriebene 12-saitige höfner für 399,00€ zum verkauf. als uvp geben die 546,00€ an, diese gitarre ist wohl ein austellungsstück. kennt einer von euch die gitarre und kann mir sagen, ob die was taugt und ob das ein guter preis ist? und vor allem: wenn die einer kennt, wie klingt die in den unteren registern? ich stimme meistens open D, dadgad oder 4&20 und das meistens nochmal einen halbton tiefer. also dann, ich harre eurer antworten (oder auch nicht).

liebe grüße vom leo
Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

Sorry, aber aus aktuellem Anlass: Pfoten weg, wenn Du die spielen willst!
Als Deko im Partykeller, ok. Zwölfsaiter sind so schwer herzustellen (so, dass sie auch zum spielen taugen) das ist für einen Preis unter 2.500 Euronen nicht dauerhaft leistbar.
Aktueller Anlass: erst vorgestern (für Logikfreaks: ja, ich arbeite öfter auch an Sonn- und Feiertagen) hat mich ein Kollege gefragt, was er machen soll mit seiner Zwölfer; die Brücke kommt hoch, die Decke wölbt sich und der Hals ist krumm, außerdem ist die Saitenlage für ihn als hauptamtlichem Elektriker (Les Paul) inzwischen unspielbar. Und das ist eine nicht billige Yamaha!
Vergiss es! Man braucht da viel viel mehr Glück als mit einer sechssaitigen.

Das kannst Du schon allein daran erkennen, dass niemand, der ähnliche Ambitionen hatte, einen einigermaßen tauglichen Zwölfender je wieder her gibt. Frag mal Altmeister Kottke, der hat damals ernsthaft aufhören wollen, weil seine Bozo kaputt war.
Dann hat sich Robert Taylor erbarmt und hat ihm eine gebaut. Die kostet - na, vielleicht googelste mal, schätzungsweise so 2,7 bis 3 Kilo, aber davon haste ewig was und die spielt sich wie ´ne Sechser, kein Problem.

Außer dem Design, ich habe eine, stöhn!, diese Amis mit ihrem Scheiß-Faible für Gold. Wer auf dieser Welt braucht goldfarbene Mechaniken? (Ein Schafscheiss ist das, schon ästhetisch....)
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tbrenner
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12-string Höfner ...

Beitrag von tbrenner »

@ Guitar Romeo whisky,

Deine Antwort kommt doch - mit Verlaub - leicht snobistisch daher und deine pauschale
Qualitätsaussage könnten sicherlich viele 12-string-Forumianer jederzeit
mit eigenen praktischen Erfahrungen widerlegen.
Ich habe ne Stanford S 1-12 - die einige Jahre auf dem Buckel hat + die keinerlei statische Probleme ausweist. Eine preiswerte Baton Rouge, die ich meinem Bandkollegen weitergereicht habe - dto.

Daß dann zu einer hochpreisigen 12-string klanglich ein gewisser Abstand liegt, darüber müssen wir nicht streiten. Man sollte nur Einsteiger in die Materie - die nicht notwendigerweise ein dickes Konto haben müssen - mit solchen Pauschalaussagen (...unter 2500 € geht nix...) wuschig machen... :?

@ leo: die Höfner kenne ich leider nicht + würde daher keine Qualitätsaussage machen.

Grüssle,

tbrenner
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

...

Wenn Du darauf spielen willst, kauf Dir eher eine Seagull.
Sowas, wie diese:
http://cgi.ebay.de/12-saitige-Gitarre-S ... 0619182607

Wenn Du sie eher zur Deko benutzen möchtest:
http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... ght=holger

:wink:
Werner.
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

da gerade Yamaha angesprochen wurde:

ich hatte bis vor einiger Zeit eine 12-saitige Yamaha, hat in den 80ern meine ich irgendwas um 750 DM gekostet und war über all die Jahre bis zum Schluss immer astrein (zwar nicht oft gespielt, aber immer mit Saiten drauf, meist im Koffer aufbewahrt)

insofern denke ich gibt es vermutlich auch 12-Saiter die vernünftige Qualität haben

(bei einem früheren Bekannten ist allerdings einmal der Hals einer 12-string "runtergekommen" - ich weiss aber das Modell nicht mehr)

Schöne Grüsse

Reinhard
Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

@tbrenner.

Dann zieh´Dich mal ganz warm an- wenn ich von etwas wirklich sehr viel verstehe und meine Erfahrung einbringen kann, dann zu dem Thema 12-string.
Mein Snobismus fußt unter anderem auf der Tatsache, dass ich eine Höfner-Zwölfer als erste (auch gewünschte) Gitarre hatte, also da bin ich wehrhaft, Attitüde ist mir fremd, ich teile hier Lebenserfahrungen mit.

Der Gipfel aller Aussagen, die ich zu dem Thema 12-Ender machen kann, ist die Taylor LKSM, mehr Spiel- und Bauerfahrung in einem Gerät geht nicht. (Korrektur. Bis zu dem Zeitpunkt, als die auf den Markt kam.)
Und Luxus ist nun mal teuer, sonst wäre es keiner. Und daran, dass ich auf einiges anderes verzichte, um mir den zu leisten, obwohl er,wie ausgeführt- nicht meinen ästhetischen Vorlieben entspricht, kannst Du vielleicht ermessen, wie ernst und authentisch meine inhaltliche Aussage zu diesem Thema ist.
Und Anfänger sollten von so einem Spezialgerät sowieso die Finger lassen, ich wette, dass auch der weltbeste Drummer mit einer einzigen Trommel gestartet ist.
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Beitrag von guitar-hero »

Guitar Romeo Whisky hat geschrieben:...
Dann zieh´Dich mal ganz warm an- wenn ich von etwas wirklich sehr viel verstehe und meine Erfahrung einbringen kann, dann zu dem Thema 12-string. ...
Mein lieber GRW, ...

gezz halt mal 'n bisken die Luft an!

:wink:
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RB
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Beitrag von RB »

Ich halte die Aussage, man müsse für eine 12-saitige Gitarre wenigstens 2.500 Euro ausgeben, wenn man ein statisch stabiles Instrument haben wolle, für nicht tragfähig. Zum einen mag es hinreichend Gegenbeispiele geben, zum anderen leuchtet nicht ein, warum die um vielleicht 50% stabilere Auslegung eines Instruments derartige Kosten gegenüber einer sechssaitigen Gitarre verursachen sollte.
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Ich hab ja gar keine Ahnung von Gitarren, aber meine No-Name Quintus mit einen Kostenpunkt von 200 DM, haält auch noch nach 13 Jahren und lässt sich bespielen ohne das ich Angst habe, das mir der Hals beim spielen abbricht.

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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

Negativ!
Weder halte ich die Luft an, noch leuchtet mir das mit dem "etwas mehr Verstärkung" ein, denn das war ja der Fehler, mit dem ich mich seinerzeit geplagt habe;
eine 12er ist ein anderes Instrument! Ok, heute können die guten Leute das; vielleicht, aber "Gitarre ist Gitarre, egal wieviel Saiten", das weigere ich mich zu glauben, und zwar aus Erfahrung.

Der Bereich ist bautechnisch offenbar schwieriger als man glaubt, aber dazu müssten wir mal einen befragen, der sowas kann und macht. Für mich als Spieler war es eine sehr lange Dürrezeit, um an ein Instrument zu kommen, das sich gut spielen liess.
Meine Höfner konnte ich lange Zeit nur mit sechs Saiten weiterbetreiben, und so war es, political correctness hin oder her. Allein, wenn ich an die wenigen zwölfer Martins denke, die man probieren konnte, da war doch nichts mit Spielern abgesprochen, da hat man sich im Hause Martin genau das gedacht; bißchen stärker und dann wirds schon klappen. Nein!
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Beitrag von Finnes »

Oh man, dann muss ich ja ein Glücksgriff getätigt haben richtig cool.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Jepp !! Ich muss dem GRW hier mal in die Bresche springen...

Ich möchte es allerdings nicht an eine bestimmte "Preismarke" festmachen, aber es ist tatsächlich so, dass "ein wenig stabiler" NICHT der Weg zu einer guten Zwölfer ist...

Im Gegenteil, eine gute Zwölfer muss neben der unabdingbaren Extremspielbarkeit eigentlich noch resonanter sein als eine Sechssaitige.

Das heisst erstens: Nur die besten Hölzer schaffen das ! Da is nix mit Nato für den Hals und Leisten aus Fichte, die's zu Decken nicht mehr geschafft hat... das bedeutet, nur ein penibel selektierter Halskantel aus echtem, dichtem, alten Mahagoni, eine besonders ausgesuchte steife Decke ("...mach ma halt was dicker" funktioniert nicht) und eine Beleistung bei der jede Leiste auf Steifigkeit, Gewicht und sauber stehende Jahresringe gecheckt wird.
Nur dann kann eine Zwölfer aus mickrigen 10er Bass-Saiten auch noch Bass bringen...
Weiters ist das sicherstellen der Bespielbarkeit bei einer guten Zwölfer eine deutlich andere Baustelle als normal... Die (richtgen !) Bünde müssen penibelst abgerichtet sein, die Halskrümmung darf nur das absolute Minimum betragen, der Sattel muss deutlich penibler eingestellt und gekerbt (Spacing der Saitenpaare) sein - sprich ALLES muss noch ein wenig genauer stimmen als bei einer Sixstring - denn ALLES merkt man viel deutlicher beim Spielen.
Die Mechaniken müssen erste Sahne sein, sonst verstimmt sich das Teil laufend...

Usw, usw....

Und all das genannte kriegste nicht für 58 Euro von Fender...

Gruss, Martin
chevere

Beitrag von chevere »

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Beitrag von Finnes »

Die liegt ja auch über 2500e :wink:
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Guten Abend!

Nicht das ich jetzt Martin und diesem Whisky ans Bein pinkeln möchte, aber ich erinnere mich Wolf eine 12 Saitige Yairi für recht wenig Geld aber zum guten Zwecke verhökert zu haben, die wunderbar spielbar ist und auch sehr gut klingt.

Ich hatte in den 70enr ebenfalls eine in Japan gebaute Yamaha mit massiver Fichtendecke und gesperrtem Palisander Körpus, die sehr gut bespielbar war und auch sehr gut klang.

Zudem bezeichne ich Aussagen, dass eine Gitarre 2500 Euro kosten muss um auch als 12 Saitige eine gewisse Qualität zu besitzen ,als gequirlte Hasenkacke. Aber sonst stimm ich ihm und TBrenner uneingeschränkt zu..;o)

PS: Ich habe auf einer 12saitigen ca. 1974 begonnen ;o)
PPS: Richtig s**ei*se spiele ich deswegen trotzdem nicht!
Schöne Grüße, Rolli
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