Neue Gitarre in meiner Band - Stonebridge Superjumbo 12strg

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Pappenheim
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Neue Gitarre in meiner Band - Stonebridge Superjumbo 12strg

Beitrag von Pappenheim »

Morgen Kumpels!

Grade ist mein Bandkollege (wie sind "nur" eine Zweimann-Band) von einer Probe nach Hause gegangen. Überrascht hat er mich bei seinem Erscheinen mit einer neuen Gitarre, einer zwölfsaitigen Stonebridge. Die Stonebridge-HP kann leider mit keinem Foto aufwarten, doch es muss die SJ-23SR-A-12 sein, welche wiederum der Furch S-40 CM 12-String sehr nahe kommt, wenn nicht sogar ident. Im Gegensatz zur Furch hat die Stonebridge jedenfalls einen sehr wertigen Fishman-Pickup, der extrem gut klingt. Auch davon gibts keine Internetreferenz, weil offenbar im freien Handel nicht erhältlich und bloß in Furch/Stonebridge-Gitarren eingebaut.

Wie auch immer: Die Gitarre ist perfekt verarbeitet und lässt sich butterweich bespielen. Im Ernst jetzt, sie lässt sich sogar angenehmer als eine 6saitige greifen - klingt komisch, ist aber so. Der Klang ist seidenweich, chorig, angenehm und dennoch auffällig - wirklich sehr orchestral und schön. Ich bin hin und weg von dem Ding.

Die Decke ist interessanterweise aus Zeder, der Boden aus Sapelli. Der Boden ist stark gewölbt und hat keine Beleistung. Strahlt aber wie Sau und macht Druck wie sonstwas.

Verstärkt klingt sie auch überzeugend, dank des sehr wertigen Pickups. Gekostet hat sie etwas weniger als 700 Euro. Mein Kollege ist ganz seelig mit dem Ding, und ich kanns nachvollziehen.

Was ich jetzt nicht so ganz verstehe, warum hat der Furch Franz (=Frantisek) diese Marke "Stonebridge" geboren? Weil der Name "Furch" sich auf Englisch schice anhört ("Fördsch")??? Wo liegt der Unterschied zwischen Furch und Stonebridge? Kennt sich da einer aus?

Der lange Rede kurzer Sinn: Ein tolles Instrument, ich war ja auch schon auf der Suche nach der richtigen 12Saiter, habe Guilds, Takamines und Martins getestet, aber die hatten alle irgenwie so einen aufdringlichen, teilweise schrägen Klang. Die Stonebridge vom Herrn Bandkollegen hingegen: Warm, angenehm aber dennoch laut und druckvoll, echt toll. Unglaublich.

Nur so ein Bericht zwischendurch vom Pappenheimer, als Anregung zu verstehen, aber auch fragen nach dem Sinn bzw. Unterschied Furch vs. Stonebridge.

LG, euer Schrammler
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Orange
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Beitrag von Orange »

Ahoj!

Das Teil hört sich auf jeden Fall interessant an, gerade wo in einem anderen Thread unlängst diskutiert wurde über 12-saitige Gitarren und darüber ab wann eine gute 12-er anfängt.

Aber ich muß auch gestehen, obwohl mir Furch durchaus bekannt ist habe ich von "Stonebridge" noch nie was gehört :oops: .

Mich würde noch interessieren wo er das Teil gekauft hat ?

LG
Kaindee
Masantalarri

Beitrag von Masantalarri »

http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... ede7bc25a6

hatten wir schon mal....

Furch-Stanford-Stonebridge
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osti
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Beitrag von osti »

Stonebridge SJ-23 = Furch S-23 Milleniummodell, gibt auch mit Ahorn B+Z.

http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... 103df9497d

Die Gitarre ist vollmassiv, CM-40 teilmassiv.

Michael
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RB
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Beitrag von RB »

Stonebridge Guiatrs ist eine Marke, die beim Europäischen Patent- und Markenamt seit dem 13.02.2008 für Frantisek Furch eingetragen ist. Vorher waren Furch Gitarren unter der Marke Stanford in Europa vermarktet worden, eine Marke, die im Jahr 1998 nicht für Herrn Herrn Furch, sondern seinem deutschen Grossisten Tony Götz beim DPMA als deutsche nationale Marke eingetragen worden und deren Schutzdauer erst 2008 bis 2018 verlängert worden ist.

Mit Produkten von Furch ist die Marke Stanford groß geworden, die waren auf dem deutschen Markt bald als qualitativ hochwertige und preislich günstige Instrumente bekannt. Dann hat Herr Götz sich für eine anderweitige Strategie entschieden und ist wohl gerade dabei, die Marke zu verbrennen. Ich kenne natürlich die Absprachen zwischen Herrn Götz und Herrn Furch nicht, aber mir scheint, Herr Furch war bei ihrem Zustandekommen möglicherweise nicht unbedingt gut beraten.

Jetzt hat er eine eigene Marke. Warum Stonebridge und nicht Furch ? Wohl aus demselben Grund, warum Lakewood und nicht Seeliger. Die Marken sollen griffig sowie leicht aussprechbar sein und dem angelsächsischen Hintergrund der Stahlsaitengitarren und Bluegrassmandolinen Rechnung tragen. Herr Seeliger hatte auf der Lakewood-Homepage einmal etwas zur Findung der Marke Lakewood und den dafür angestellten Überlegungen geschrieben, ich weiß nicht ob das dort noch so steht, die Gründe waren jedenfalls so, wie oben beschrieben.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Danke für Eure Antworten,

abschließend kann ich nur noch einmal wiederholen, dass die Gitarre wirklich begeistert, und das doch deutlich unter 1000 Euro. Ich habe Pink Floyds "Wish you were here" drauf gespielt - wirklich erstklassig. Ich dachte ich sitze neben David Gilmore im Studio. Gekauft hat er sie übrigens im Musikhaus Prosound in Stockerau. Da war ich mal mit ihm mit, da gibts den Konstantin, ein sehr netter Kerl und kompetenter Berater.

Lange Rede - kurzer Sinn: Wenn einer eine 12Saiter sucht, dann muss es nicht immer Guild, Martin oder Gibson sein. Auch Furch baut gute Gitarren, so wie es aussieht. 8)
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben: ... dann muss es nicht immer Guild, Martin oder Gibson sein.
Und das aus deinem Munde :shock: , da schau ich aber ... :wink: !
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scifi
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Beitrag von scifi »

Ich bin auch immer wieder begeistert von dem Preis/Leistungsverhältnis von Furch-Gitarren. So habe ich mir im Dezember eine D1 von Stanford (auch ein Furch-Brand) für um die 800€ geholt, nachdem ich zwei Monate mit 1500€ in der Tasche durch die Läden getippelt bin. Die Stanford/Furch konnte locker mit den von mir ausprobierten teureren Gitarren mithalten.
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RB
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Beitrag von RB »

Auweh, da hat einer vorne nicht gelesen. Stanford ist keine Furch-Brand und ob eine Gitarre, auf der Stanford steht, Furch ist oder nicht, das kann man nur durch eine Examinierung des Instruments feststellen. Wenn da Made by Furch oder made in ze Czech Republic drin steht, ist es wohl Furch, andernfalls kann es alles mögliche sein, was nicht heißen muß, daß es schlecht wäre.
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scifi
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Beitrag von scifi »

RB hat geschrieben:Auweh, da hat einer vorne nicht gelesen. Stanford ist keine Furch-Brand und ob eine Gitarre, auf der Stanford steht, Furch ist oder nicht, das kann man nur durch eine Examinierung des Instruments feststellen. Wenn da Made by Furch oder made in ze Czech Republic drin steht, ist es wohl Furch, andernfalls kann es alles mögliche sein, was nicht heißen muß, daß es schlecht wäre.
Doch, doch - ich kann schon lesen :roll:

Die D1 wird bzw. wurde bei Furch gebaut. Wer andere Furch Gitarren kennt sieht das sogar schon an Details ohne den Aufpapper im Body zu lesen. Soweit ich weiß wird die Gitarre unter dem Label Stanford in der Form aber nicht mehr angeboten. Vielleicht wäre das jetzt eine aus der Deja Vu Serie?!
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scifi
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Beitrag von scifi »

Noch ein Nachtrag:

ich habe schon von drei Händlern gehört, dass sie Furch nicht mehr im Programm haben, weil sie mit dem Vertrieb in Deutschland nicht zurecht kommen. Vielleicht sollte Herr Furch sich hier doch mal nach einer Alternative umschauen und sich auf seinen eigenen Brand konzentrieren, statt im Auftrag zu bauen.
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