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Einfluss von UST auf akustische Klangeigenschaften

Verfasst: Di Apr 03, 2012 11:08 pm
von Stephan F.
Hi allerseits

stimmt es, dass der Einbau eines UST oder Piezo Pickups die klanglichen Eigenschaften der Gitarre beeinflusst? Ist das wirklich hörbar oder nur messbar?
Hat da jemand Erfahrungen?

Grüsse
Stephan

Verfasst: Di Apr 03, 2012 11:41 pm
von Saitensprung
Natürlich verändert ein PU den Klang - dazu ist er ja da!
Ok, Spaß beiseite!
Ich denke, dass es hier wieder unterschiedliche Überzeugungen gibt. Natürlich beeinflusst eine neue Komponente in der Gitarre den Klang, da die Schallschwingungen ja irgendwie verändert werden. Nur ob das wirklich empfindlich hörbar ist?
Pickguard, die Größe des Stegs, aufgelegte/r Finger oder Hand auf der Decke, Art der Lackierung... alles hat seinen Einfluss auf die Schwingungen der Decke, aber es gibt sehr gute Gitarren mit Pickguard und weniger gute ohne - also liegt es in erster Linie wohl am Holz und der gelungenen Bauweise einer Gitarre, dass sie besondere Klangeigenschaften hat. Die bekommt ein Tonabnehmersystem wohl so schnell nicht klein.

Wenn ich mir deine Liste in der Signatur ansehe, dann frag ich mich allerdings, ob du für deine Deerbridges oder die BSG nicht besser ein gutes Mikro zur Tonabnahme kaufen solltest, statt einen Piezo einzubauen.

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 8:36 am
von jay-cy
Kurze Aussage aus meiner Erfahrung: Hab grad letzte Woche einen UST in meine 12-saitige eingebaut, die vorher keinen drin hatte. Ergebnis: für mich kein Klangunterschied vorher/nachher wahrnehmbar. Ich hab allerdings auch "nur" gehört und nicht Tonspuren am Rechner nach Amplituden und Frequenzumfang analysiert :wink:

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 9:36 am
von scifi
Ich habe bisher 5 UST selber eingebaut oder einbauen lassen vom Profi. In zwei Fällen bemerke ich leichte aber undramatische negative Änderungen im Sound. Zumindest ist der Klangverlust nicht so groß, dass ich die Pickups wieder entfernen werde.

Es gibt aber auch echte Sound-Killer: bei meiner Mandola mit Floating-Bridge war ein UST eingebaut. Nachdem ich den entfernt hatte, habe ich vom Klang her quasi ein neues Instrument. Ich vermute, dass sich bei der Bauweise durch den wahrscheinlich geringeren Druck der Saiten auf die Bridge USTs schneller negativ bemerkbar machen.

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 10:18 am
von elfer
beitrag gelöscht

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 10:20 am
von Tripple xXx
Ich finde das ja schon immer lustig wenn die Leute sagen ein Cuteway würde der Gitarre Klang klauen :roll: aber ich sage da meisstens nichts mehr zu weil die meissten Experten sich eh nix sagen lassen.

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 11:15 am
von jay-cy
elfer hat geschrieben: was allerdings krass ist: ich habe meine lakewood vor kurzem
einstellen lassen (halswinkel und co) und das hat den sound
wirklich extrem nach vorne gebracht!
Macht Sinn. Durch das Anpassen des Halses/Saitenlage optimierst Du den Anpresswinkel der Saiten über die Bünde. Wie bei der Stegeinlage: je steiler der Winkel, desto besser der Schwingungstransfer. Will heißen, je flacher die Saitenlage und je gerader der Hals, desto besser wird der Ton. Limit dabei: Bespielbarkeit (Saitenlage) und Schnarrfreiheit (Halskrümmung). Auf die Spitze treiben lässt sich das dann mit Jumbo-Bünden 8)

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 11:15 am
von elfer
beitrag gelöscht

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 12:00 pm
von H-bone
elfer hat geschrieben:...auch wenn mir
das argument von martin einleuchtet, dass die weichen b.band-einlagen
die klangeigenschaften beeinträchtigen,
Neeiiinnnn !!!! Die B-Band USTs schaden dem Klang in keinster Weise !!! Das hab' ich nie behauptet ?!?! Die heftigen Klangkiller sind die flexiblen "Schläuche" von L.R. Baggs... die mit dem Metallgewebe !!!

Gruss, Martin

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 12:25 pm
von scifi
H-bone hat geschrieben: Neeiiinnnn !!!! Die B-Band USTs schaden dem Klang in keinster Weise !!! Das hab' ich nie behauptet ?!?! Die heftigen Klangkiller sind die flexiblen "Schläuche" von L.R. Baggs... die mit dem Metallgewebe !!!n
Hat schon mal jemand ausprobiert, was passiert, wenn man die Litze bei den L.R. Baggs runter schneidet? Deren Funktion ist mir eh nicht klar. Vielleicht dient die "nur" dem mechanischen Schutz beim Einbau??

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 1:29 pm
von Herigo
scifi hat geschrieben:Hat schon mal jemand ausprobiert, was passiert, wenn man die Litze bei den L.R. Baggs runter schneidet? Deren Funktion ist mir eh nicht klar. Vielleicht dient die "nur" dem mechanischen Schutz beim Einbau??

nur weil ich dich ernst nehme. - - - das ist ein koax!!! transducer, das gewebe ist leiter und abschirmung, ohne geht nix.

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 1:51 pm
von scifi
Herigo hat geschrieben: nur weil ich dich ernst nehme. - - - das ist ein koax!!! transducer, das gewebe ist leiter und abschirmung, ohne geht nix.
uuups, dann lasse ich da lieber die Finger von...
Wusste nicht, dass es auch solche Transducer gibt bzw. die, die ich sonst kenne sehen völlig anders aus.

Danke.

Verfasst: Do Apr 05, 2012 8:11 am
von Westerly Rhode Island
Die heftigen Klangkiller sind die flexiblen "Schläuche" von L.R. Baggs... die mit dem Metallgewebe !!!
Schön, dass das jemand schreibt, dessen Fachkompetenz im Forum unbestritten ist.
Mir wird dann meist unterstellt, ich könne wohl auch Flöhe husten hören.

Ich benutze in einer meiner Bühnengitarren auch so einen "Schlauch", den Snake von Headway.
Einer meiner absoluten Lieblingspickups, aber ich käme nie auf die Idee, sowas in eine Gitarre einzubauen, an deren akustischem Klang mir viel liegt.

Habe vor einem Jahr aus einer gebraucht erworbenen Santa Cruz so einen solchen Pickup-Schlauch ausgebaut . Die klang vorher sowas von MIES und schlapp, danach dann so, wie man es erwartet. Da lagen keine Nuancen dazwischen, sondern Welten.

Verfasst: Do Apr 05, 2012 10:30 am
von jay-cy
...da muss ich jetzt zumindest aus meiner Sicht ein klares Veto einschieben :wink:
Hab letzte Woche den Fishman (Piezo) in meiner Santa Cruz gegen den Carlos (Coax) getauscht - für mich absolut kein Unterschied zu hören, geschweige denn, Welten. Ich weiß nicht, ob's auch an der Gitarrenform liegt, kann's mir aber nicht vorstellen. Gleiche Erfahrung beim Austausch eines Piezos gegen den Carlos in der Martin Dread...
Wohlgemerkt, immer einen korrekten Einbau des Transducers und einen gut angepassten Sattel vorausgesetzt! Wenn's Klangprobleme gibt mit den Transducern, liegt das meist weniger am Transducer selbst sondern meist am schlechten Einbau oder am zu losen Sattel.

Verfasst: Do Apr 05, 2012 10:59 am
von Pida
jay-cy hat geschrieben:Durch das Anpassen des Halses/Saitenlage optimierst Du den Anpresswinkel der Saiten über die Bünde. Wie bei der Stegeinlage: je steiler der Winkel, desto besser der Schwingungstransfer. Will heißen, je flacher die Saitenlage und je gerader der Hals, desto besser wird der Ton.
Da komm' ich nicht mit. Ich als Spieler drücke doch die Saite auf das Bundstäbchen; der Winkel zwischen Griffbrett und Saite hängt hier gar nicht mit dem Druck zusammen, den die Saite am Auflagepunkt erzeugt. Was genau soll sich da am Hals auf den Klang auswirken?