Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Stephan F.
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Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Stephan F. »

Nachdem ich vor 2 Tagen durch ein unvorsichtiges Zurückstellen eines meiner geliebten Schätzchen in den Mulit-Gitarrenständer einen Zusammenstoss mit einer blöden Half-Solid-Body (ES 335) eingehandelt habe und dieser eine - wenn auch nur leichte - Delle in den Zargen meiner Akustischen hinterliess und ich mich FÜRCHTERLICH aufgeregt habe, und nachdem mich das eine fast schlaflose Nacht gekostet hat und ich mich dann heute dennoch an die weisen Worte Buddhas erinnerte, dass nun mal alles Geschaffene vergänglich ist; sagt Leute, welche Herzattacken verursachenden Unfälle, Dellen und Schrammen haben eure Gitarren so im Laufe der Zeit eingefangen? Oder bin ich der einzige Bewegungsspastiker hier?

Last uns unser Leid teilen. Was habt ihr getan? Rep oder als Mojo akzeptieren?

Grüsse
Stephan
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landmesser
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von landmesser »

Hi Stephan,

wieso reparieren? Seiht doch meistens schlechter aus als Mojo :twisted:

Ich lasse nur reparieren, wenn die Spielfähigkeit leidet. Und selbst das nicht immer: Eine Gitarre ist mir mal umgekippt, Delle im Dals an der Griffbrettkante, störte tierisch beim rauf- und runterruntschen. Vier Wochen später habe ich die nichtmal mehr gemerkt :bop:

Viele Grüße
landmesser

ps: Guck die mal die alte Martin von Willie Nelson an (Willie Nelson alte Martin bei Google eingeben und Bilder suchen)!
Stephan F. hat geschrieben:Last uns unser Leid teilen. Was habt ihr getan? Rep oder als Mojo akzeptieren?

Grüsse
Stephan
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pfunk
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von pfunk »

Stephan F. hat geschrieben: und ich mich dann heute dennoch an die weisen Worte Buddhas erinnerte, dass nun mal alles Geschaffene vergänglich ist;
So ist es: So ein "Dingdong":wink: , oder wie auch immer das heißt, läßt eine Gitarre im Normalfall nicht schlechter klingen. Und "vergehen" tut sie deswegen schon lange nicht. Ich seh' das wie mit einem Kratzer im Auto: Völlig uninteressant.
Muß allerdings zugeben, dass mir diese "Erkenntnis" auch erst mit den Jahren kam: Ich kann mich gut an den ersten Katscher in meiner ersten Gitarre (Konfirmationsgeschenk, Fender F-65) erinneren!!
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Nachdem die Martin in 34 Jahren doch schon einiges mitmachen durfte, haber mich meine eigenen Dings nicht unbedingt zur Weissglut getrieben. Als aber einer meinr Sänger vor 4 Jahren mit der Kopfplattenkante an eine niedrige Decke geschrammt ist, da war ich ob dieser Macke richtig stinkig :evil:
Martin D28S '76
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Strohmer Konzert '74
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Taylor LKSM 12-String
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Ja, ja, der erste DingDong tut schon weh. Reparieren lohnt sich bei solchen Kleinigkeiten
für mich nicht, zumal das Wiederholungsrisiko beim Hantieren mit mehreren Gitarren groß
ist. Ärgerlich sind Zusammenstöße, die passieren, obwohl oder gerade weil man besonders
vorsichtig sein möchte. Aber man gewöhnt sich an die Macken.

Mein Super-GAU: Neues Instrument gerade beim Gitarrenbauer abgeholt, stolz das
jungfäuliche Ding fotografieren, DigiCam rutscht bei Nahaufnahme aus der Hand und
purzelt auf die satinierte weiche Zederndecke... Da hab ich dann doch ein paar Tage
alle Spiegel in meiner Bude verhüllt - ich wollte den Depp nicht mehr sehen! :heul2:
Gruß
von
Ralf
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Uwe
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Beitrag von Uwe »

Hmm,

nachdem ich im jugendlichen Leichtsinn meine 1979 Guild D35 vom Lack auf
Hals, Zargen und Boden befreit habe und für viel Geld Jahre später
neu lackieren ließ, weiß ich, dass alles reparabel ist.


Meine McIlroy hat schon einige Macken an den Kanten und an der unteren
Zarge fiese Abdrücke und auch Eindrücke von der Gitano Stütze - shit happens!

Die Gitarre geht dann, wenn es mir zuviel werden sollte, zum Erbauer
nach Irland und wird dort komplett überholt und ich kann mich wie
seinerzeit an einer makellosen, gebrauchten Gitarre erfreuen.


@hoggabogges
hoggabogges hat geschrieben:..... Als aber einer meiner Sänger vor 4 Jahren mit der Kopfplattenkante an eine niedrige Decke geschrammt ist, da war ich ob dieser Macke richtig stinkig :evil:
Ja Ja, jeder sollte einen haben, ähh Sänger latürnich :wink:


Charmantes Wochenende
Uwe
Früher war alles besser, zum Beispiel gestern - da war Sonntag!
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

Bei Dellen, bei denen der Lack nicht gebrochen ist, rate ich von einer Reparatur ab. Diese Jobs machen mir keinen Spaß, weil das Ergebniss, besonders bei 2K Industrielacken, fast nie zu befriedigenden Ergebniss führen. Industrielacke binden nicht richtig, Nitro und Schelllack sacken Wochenlang nach. Wenn der Lack oder sogar das Holz gebrochen sind, sollte der Schaden zumindest versiegelt werden. In den Rissen sammelt sich sehr schnell Peek und Mumpe, die dann nur schwer kaschiert werden können.
Das kann mit dünnflüssigem Cyanoacrylat (sekunden) Kleber geschehen. Der wird mehrmals, in homöopathischen Dosen mittels Nadelspitze an den Riss gebracht, bis nichts mehr nachfließt. Wer sich das nicht zutraut, kann die schadhalte Stelle mit klarem Tesafilm removeable überdecken und so, bis zur zeitnahen Reparatur vor Schmutz-und Feuchtigkeitseintrag schützen.
Aber Mädels und Jungs, macht euch keine allzu großen Kopfschmerzen. Solange nichts strukturell kaputt ist, ist das irgendwann Wintetsch und ein Zeichen liebevollem Gebrauchs :D
Munterbleiben
Christian
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Meine alte Yamaha hatte etliche Dongs und Macken. Irgendwann ist es dann auch egal. Schlimm sind halt die ersten Macken, die noch alleine auf weiter Fläche Zeugnis von der Trotteligkeit des Besitzers (oder eines anderen) geben.
Aber wenn ich mir gerade die alte Gibson Mandoline ansehe, die es bei Elderly für 25000 zu kaufen gibt, dann können Macken ja eigentlich gar nicht so schlecht sein.
Es gibt natürlich auch besonders hässliche Sachen. Ein Längskratzer quer über die Decke wird wohl keinem gefallen.
Nur wenn man ein astrein gepflegtes Instrument besitzt, dass man vielleicht sogar mal als "wie neu" wieder verkaufen möchte und beim Spielen sogar immer Lappen unterlegt, dann ist natürlich der kleinste Dong ein Riesenärgernis.
liz
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Beitrag von liz »

Ich hab mich meiner ersten Gitarre noch über jede Macke aufgeregt, besonders schlimm war es natürlich, wenn ich ganz besonders gut darauf aufpassen wollte...
Seitdem ich das nicht mehr versuche, ist mir übrigens deutlich weniger passiert :roll:
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Moinmoin,

ich hatte eine Larrivée LV 09 irgendwas, vom Gregor Hilden gekauft. Mein ganzer Stolz. Ich habe sie gehegt + gepflegt, geputzt und vorsichtigst gezupft.
Dann hatten wir eine Session bei uns in der Küche, ein Kumpel hatte die Gitarre auf dem Schoß und ist beim Aufstehen irgendwie gegen eine marmorne Fentserbank gesemmelt.
Das war ein Geräusch: 'Heinrich, der Wagen bricht'

Das ist Rock'n'Roll, sachte mein Kumpel. Irgendwie hat er Recht.

Ich habe eine alte D28, die hat so viele Macken, da fällt eine neue nicht auf.

Aber doof ist schon.

@hoggabogges: Einer meiner Sänger? Was heisst denn das?

Groetjes

A
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Manati
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Beitrag von Manati »

Meine Gitarren haben alle mehr oder weniger hässliche Dings und Dongs. Das bleibt nun mal nicht aus.

Nur meine HD-28 blieb bisher verschont, die behandle ich ehrlich gesagt auch mit besonderer Vorsicht. Wenn ich sie in die Hand nehme, ist ihr hoher Preis stets in meinem Hinterkopf, und ich lege/stelle sie nicht einfach schnell mal irgendwo ab/hin oder sitze unfallträchtig nah an Tischkanten oder ähnlichem, wie es bei den anderen oft vorkommt, sondern behandle sie fast wie ein rohes Ei.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Wie mir scheint, hat jede Macke eine ganz besondere Geschichte und trägt zu einer ganz persönlichen Bindung mit dem Instrument bei.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Mai 2002, gleich in der zweiten Woche in der ich die J-45 hatte. Einsprechkorb von SM 58 beim umdrehen gestreift. Lack ist heile, nur die Dellen!
Bild
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
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Orange
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Beitrag von Orange »

Die ganzen Dings, Dongs, Dellen, Kratzer, ... verleihen (m)einer Gitarre erst den richtigen "Charme".
Eine Gitarre wie aus dem Ei gepellt ist nicht so unbedingt meins, aber das ist im Forum ja bekannt. :wink:

Meine Breedlove hat den größten Kratzer von einer Gürtelschnalle bei meinem ersten Auftritt bekommen. Daran werde ich mich immer erinnern.

edit: Die Walden hat schon jede Menge Dellen, aber die ist auch regelmäßig im Außeneinsatz (Urlaub, Campingplatz, Badesee, ...),
da lässt sich das nicht vermeiden, vor allem weil das die Gitarre ist die ich auch mal zum blödeln aus der Hand gebe. Meine Breedlove bekommt nicht jeder. :wink:
Zuletzt geändert von Orange am Sa Apr 21, 2012 8:29 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Iris
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Beitrag von Iris »

Hallo,
meine Lowden hat eine kleine Macke an der Kopfplatte.
Die hat mein Mann verbockt beim Saitenwechseln. Aber ich habe nicht geschimpft, weil ich froh bin, wenn er mir die Saiten wechselt, weil ich das nicht gerne mache.

Meine Crafter-Schulgitarre hat eine Macke an der Decke.
Beim Landschulheimaufenthalt hat sie ein Schüler am Gurt hochgehoben und da ist sie auf den Steinboden geknallt. Aber ich habe nicht geschimpft, weil er ja nicht wissen konnte, dass man das nicht soll.

Ich sehe diese Macken nicht als so tragisch an.
Die Zeit und das Leben hinterlassen eben ihre Spuren, bei mir ja auch... :wink:
Ansonsten passe ich aber schon auf meine Gitarren auf - ganz besonders natürlich auf meine wunderschöne Leih-Martin.

Gruß Iris
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