Wollen die mich jetzt vollends verar*#?}&%$?#en?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Wollen die mich jetzt vollends verar*#?}&%$§#en?

Beitrag von Admin »

Ich kauf eine Martin Ceo 5, nachdem ich das Geld zusammen habe. Sie kommt an und dann lese ich ein Jahr später, daß das Modell jetzt nicht mehr gebaut wird.

Ich kauf eine 000-16 SGT, nachdem ich das Geld zusammen habe. Sie wird geliefert und jetzt lese ich, daß die auch nicht mehr gebaut werden soll.

Ist das jetzt Absicht von denen ? Wollen die mich ärgern ?

Jetzt habe ich zwei Gitarren, die ich mich nicht mehr anzufassen traue, weil sie zur Seltenheit verdammt sind.

Von den verbleibenden habe ich eine verliehen, also bleiben nurmehr zwei Gitarren, von eigntlich 5, die ich ohne innere Verkrampfung spielen kann. Das ist wirklich Leiden auf hohem Niveau. Vielleicht sollte man sich nicht so anstellen ........... oder ein Kuddel kaufen, die wird bestimmt auch bald nicht mehr gebaut. :|
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Hallo, mein einziges Möbelstück wird auch schon lange nicht mehr gebaut.
Wer noch eine will, jetzt billiger :

http://www.markstein.de/cgi-bin/markste ... 002775&2D1

V.H.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo,

ganz im Ernst, ich denke die fahren so langsam die 16er Serie zurück (die CEO 5 war ja auch daraus), weil die Dinger einfach zu gut sind. Die nehmen glatt Kunden der 28er Serie weg, und das tut vermutlich weh...
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Beitrag von Admin »

Martin, das glaube ich nicht. Die nehmen das vorsichtig aus dem Angebot, was nicht gut geht, nehme ich an. Zumindest sagen die Typen im UMGF, die 000-16SGT und RGT sowie die Ceo5 wären nur wenig verkauft worden.
Gast

Re: Wollen die mich jetzt vollends verar*#?}&%$§#en?

Beitrag von Gast »

...
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Gast

Beitrag von Gast »

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Beitrag von Admin »

Mit einer solchen Geschäftshaltung würde ein Familienbetrieb keine ca. 175 Jahre überlebt haben. Gurken und Auusreißer mag es überall mal geben, aber das Unken "die bauen keine Qualität mehr" höre ich immer wieder, ohne daß ich es aus meiner persönlichen Erfahrung auch nur ansatzweise bestätigen könnte.

Die jüngsten, wesentlichen Entscheidungen hinsichtlich der Produktpallette gingen dahin, auch für den niedrigeren Preisbereich Instrumente anzubieten, die vielleicht nicht erlesen aussehen, aber gut spielbar sind und vernünftig klingen. Warum sollte das rückgängig gemacht werden ? Um der Konkurrenz das Feld zu überlassen ? Das finde ich eher unwahrscheinlich, beinahe würde ich sagen, es handelt sich um die Gerüchte derjenigen, die Verschwörungstheorien zuneigen.

Wenn ich ein Produkt einführe, das günstiger hergestellt und verkauft werden kann, und mein Plan geht auf, das Produkt verkauft sich, denn nehme ich es nicht aus dem Angebot wieder heraus. Jeder Unternehmer, der ein gut gehendes Produkt einstellt, begeht wirtschaftlichen Selbstmord, das wird sich auch in Amerika herumgesprochen haben.
micha
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Beitrag von micha »

Als dann, auf zum betriebswirtschaftlichen Diskurs....
Wenn ich ein Produkt einführe, das günstiger hergestellt und verkauft werden kann, und mein Plan geht auf, das Produkt verkauft sich, denn nehme ich es nicht aus dem Angebot wieder heraus. Jeder Unternehmer, der ein gut gehendes Produkt einstellt, begeht wirtschaftlichen Selbstmord,...
Das "Sichverkaufen" eines Produktes ist nur eine Seite der Medaille. Die spannende Frage ist - wie schon unser Vor-Altkanzler wusste - : was kommt hinten raus ? Verkaufte Stückzahlen sagen erstmal garnichts darüber aus, was ich mit dem Produkt verdiene.
Günstig herstellen heisst billig einkaufen und produzieren zu können. Wobei wir bei der Frage der Arbeitskosten sind. In dem unteren bis mittleren Preissegment herrscht ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb. Das ist übrigens nicht nur bei Klampfen so. Hier drängen unsere asiatischen Freunde mit Verve auf den Markt. Die stellen mittlerweile Gitarren im Segment bis 800/1000 Euro her, da schlackert man mit den Ohren. Blueridge z.B. hauen vollmassive Gitarren raus, die sind für die Preisklasse unglaublich gut. Können die machen, da die Lohnkosten ein fast schon zu vernachlässigender Faktor sind. Bei Martin (bzw. jeder westlichen Firma) sieht das ganz anders aus. Wenn die jetzt in diesem Segment mithalten wollen, kriegen sie ein Problem. Da die Lohnkosten wesentlich höher sind als bei der Konkurrenz, müssen sie im Einkauf und bei der Weiterverarbeitung (es muss dann alles so schlicht wie möglich gemacht werden) sparen. Das führt aber zu sichtbar schlechterer Qualität als bei den anderen Mitberwerbern. Das kann den Namen auf Dauer kaputt machen.
Es kann aus betriebswirtschaftlicher Sicht u.U. lebensrettend sein, sich von der Herstellung - oberflächlich betrachtet- "gut gehender" Produke zu verabschieden.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Martin mit dem heutigen Wissen bezüglich der Gobalisierungsproblematik eine völlig andere Entscheidung über eine Einführung einer "Billiglinie" treffen würde. Das würden die mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr machen, da so etwas eine verdammt teure Angelegenheit ist. Man braucht neue Lieferanten, muss neue Produktionststätten aufbauen, ein völlig anderes Qualitätsmanagement, neue Marketingstrategien entwickeln (der mögliche Kundenkreis ist ja ein völlig anderer, die Leute entscheiden über den Preis, der Name ist zunächst mal völlig egal...), das Vertriebsnetz muss ausgeweitet werden etc. etc.
Dann hat man es endlich einigermassen am Laufen und was passiert ? Die Chinesen kommen...Es ist ein Sch...spiel. :cry:
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Beitrag von Admin »

Ich finde, das sollte Martin unbedingt mitgeteilt werden, damit sie nicht wieder Fehler machen.

Nein ernstlich:
Es ist klar, daß weder bei uns, noch in den USA die Beschäftigten für 0,50 Euro die Stunde arbeiten können. Die "Asiaten" drängen seit 40 Jahren auf den Europäischen und den US-Amerikanischen Markt und dennoch gibt es noch Mercedes und Martin. So neu ist das Problem nicht. Martin hat verschiedene Ansätze gemacht, dem zu begegnen, um inzwischen wieder bei der heimischen Produktion zu landen. Mit "günstiger produzieren" meine ich die Einführung einer einfacheren Halsverbindung und einer vereinfachten Beleistung, die dann zu den DX, DM, D-15 und D-16 geführt hat, desgleichen die nur teilweise Politur bei einigen Modellen. Es spart Produktionskosten, ohne die Qualität zu beeinträchtigen, jedenfalls ohne das zu beeinträchtigen, was ich an einer Gitarre am bedeutsamsten finde: Klang und Bespielbarkeit.

Die Europäischen und Amerikanischen Traditionsmarken haben dem billigen Jakob aus China eines entgegenzusetzen, nämlich die längerfristigen affektiven Bindungen der Kundenschaft an eine traditionelle Marke. Insofern ist Mercedes mit Martin ganz gut zu vergleichen, denn beide nehmen in jeweils ihrem Feld die Rolle eines Archetypus, des "eigentlichen", des "real thing" ein, während die anderen, die asiatischen Nachahmer zumal, von den traditionsbewußten Kunden gerne als Plagiatoren gesehen werden.

Daß dies den Leuten Geld wert ist, kann man daran erkennen, daß beispielsweise Martin derzeit so viele Gitarren verkauft, wie zu den besten Zeiten, nämlich circa 20.000 im Jahr. Ich nehme an, daß den Herstellern des "real thing" wohl bewußt ist, daß sie einen Namen zu behaupten haben und das können sie nicht, indem sie Schund liefern. Die Leute (einschließlich meiner Wenigkeit) erwarten für gehobene Preise und für die Hinwendung zum alten Westen auch einwandfreie Qualität und die habe ich bisher von Martin immer bekommen.
chevere

Beitrag von chevere »

@Micha:
Ich verstehe , was Du sagen willst, aber in der Preisklasse 800-1000 Euro bekommst Du auch europäische Gitarren, die mindestens so gut sind wie die chinesischen G.

Guckst Du : Alhambra (Steelstring) 1er2er und vor allem die 3er Reihe, Lakewood, Stoll, BSG, Furch, Stanford etc.

@RB: Jau, Martin muß das unbedingt erfahren, dass die "P...chinesen" kommen. Ansonsten ist für mich bzgl. Martin vs. andere Hersteller der Vergleich mit Levis 501 (eingetragene Marke) passender.

Allgemein:

Heutzutage kann ich persönlich jedoch nicht automatisch mit voller Begeisterung behaupten, dass diese oder jene Fa. die amtlichen bestklingenden Gitarren baut. Ich muß sagen, was ich hier von den anderen im Forum gelernt habe stimmt:" Anspielen, Freuen , Kaufen, Üben!
Ich hatte schon eine Furch Durango in der Hand, dass ich dachte: "Wer braucht eine Martin die dreimal so teuer ist und mir nicht so gut gefällt wie die Furch`sche?

Herbert Knebel würde vermutlich öffentlich über folgende Fragen meditieren:

"Einem Stück Holz ein Atlantikflug zu spendieren...?

War ich schon mal in die USA?

-Nee- aber die Klampfe -, die macht sich bei mir einen schicken Europaurlaub oder was? :wink:
und ich zahl dat Ticket, oder wat"

"Am besten noch in Mondfichte, hääh?"

"Dat krieg ich aber auch beim Maddin S."

Aber wie gesagt , der nagende Restzweifel der markt-und markenbewußten Ami-geprägten Menschen (zu denen ich mich auch zähle), bleibt eventuell vorhanden.
Ansonsten streift man sich doch vielleicht lieber eine 501 statt einer Hojikusu über den Allerwertesten :cry:
(Glücklicherweise muß man die im Idealfall auch nicht mit momentan immer noch angesagter Bauchfreiheit tragen. :wink:

Bis dahin gelte für den Ernstfall folgendes erstes FIPIPOsche Axiom für den Gitarrenkauf:

"Kaufe solange nur günstigste China-Textilien statt China- Gitarren, bis Du von der Summe des Ersparten die Differenz zu einer ersehnten Mar-ken(-tin)gitarre erwitschaftet hast"

Und dann wieder T.O.T.E..... :wink:

Viele Grüße!
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Beitrag von Admin »

Ich war ja schon einmal da, habe aber damals gar nicht daran gedacht, einmal einen Musikladen aufzusuchen. Schön dumm war ich damals.

Die amtliche Beglückung kann aber auch gut aus einer chinesischen Gitarre mit der Aufschrift "Hohner" (oder war es "Hoyer") kommen. Die Chinesen kennen dieses irrationale im Verhalten der Langnasen und kaufen gelegentlich traditionelle Marken auf, nachdem die dahinter einmal stehenden Unternehmen schon sturmreif gedumpt worden sind. Also da hat doch ein Bekannter eine Lakewood M-32 bei Ebay verkloppt, weil ihm der Hals zu breit war, um sich anschließend für ca. 400,- Euro dieses plagiatorische Teil zu kaufen. Ich war über den Klang sehr überrascht. Inzwischen wird dort teilweise schon sehr ordentliche Qualiät gebaut.

Über die Furch Durango hört man auch viel positive Resonanz. Ich verstehe nur nie so ganz, wieso dann immer behauptet wird, eine vergleichbare Gitarre mit Flugerfahrung würde das Dreifache kosten. Sage einfach das 1,2 bis 1,5-fache, dann stimmts.
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Ich möchte mal ne Frage in den Raum werfen, die mich auch schon einige Zeit beschäftigt.
Wenn ich zum Martin Seeliger oder zum Stefan Sonntag geh und mir das Holz für ne Khetarre aussuche, bekomme ich da Qualitäten die seit Jahren irgendwo gelagert wurden und teilweise nur noch schwer zu bekommen sind - siehe z.B. Riopalisander in guter Qualität.
D.h. ich hab da ein Holz, bei dem ich mir sicher sein kann, dass es sich klanglich noch entwickelt. Außerdem kann ich mir auch sicher sein, dass ich - bei richtiger Lagerung der Gitarre - keine Schwierigkeiten in Bezug auf Risse oder dergleichen bekomm.
Klar bekomm ich heutzutage eine vollmassive Blueridge mit Fichtendecke und Palisanderkorpus für relativ wenig Euronen. Aber wie sieht´s denn mit der Holzqualität aus?
Wie können es die Firmen, die am Tag so viele Gitarren bauen, dass man dafür einen halben Wald abholzen muss, bewerkstelligen, dass die Restfeuchte im Holz nicht zu hoch ist?
Kann sich eine Gitarre, die eine Lackschicht hat wie ein chinesischer Hochzeitsschrank, klanglich wirklich noch verbessern?

Stefan
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Beitrag von Admin »

Ich weiß es bei Blueridge nicht, aber dennoch nehme ich an, daß auch dort das Holz gelagert und getrocknet wird. Es kann nur sein, daß die Trocknung in irgendeiner Form künstlich beschleunigt wird. Da es sich bei den Gitarren um massive handelt, denke ich auch, daß sie sich entwickeln. Es gibt eine Reihe von Produkten aus Chinesien, bei denen man sich anscheinend Mühe gibt, nicht nur GÄO (Gitarren-ähnliche Objekte) herzustellen, sondern ganz ordentliche Gitarren, die auch eine dünne Lackierung bekommen, welche in mehreren Schichten aufgetragen und geschliffen wird. Diese Instrumente verhalten sich sicher nicht viel anders, als andere, die von Meisterhand gebaut worden sind.

Wenn es aber diese dick glasierten Dinger sind......... da würde ich eher annehmen, daß sie leise, komprimiert und topfig bleiben, wie sie es von Anfang an sind. Da würde nur H-Bones Löffel und ein kräftiges Abschleifen des Lackes helfen.

Da fällt mir ein, ich hatte einmal eine Sperrholz-Dreadnought aus 70er-Jahre Produktion. Es war der Nachbau einer D-18, mit dem Unterschied, daß er komplett aus Sperrholz gebaut und mit einer dicken Glasur aus Polyurethan zugekleistert war. Irgendwann habe ich den Korpus mit dem Schwingschleifer abgeschliffen, die Decke habe ich dabei ohne rechte Absicht ein wenig dünner geschliffen, denn an einigen Stellen kam die nächst tiefere, quer verlaufende Holzlage des Sperrholzes heraus.

Interessant war, als die Gitarre wieder bespannt war, ohne daß ein anderer Lack aufgetragen worden wäre: Sie klang wesentlich lauter und besser. Danach hätte sie sich sicher aufgrund ihrer Materialien nicht mehr weiter zum Besseren verändert, aber man konnte gut erkennen, welch klangtötende Wirkung die dircke Lackschicht zuvor gehabt hatte.
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