String Sleeves

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Herr Grau
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String Sleeves

Beitrag von Herr Grau »

Moin,
nach langer Zeit gibts auch mal wieder Laut von mir.
Ich liebe meine Lakewood zwar heiß und innig, jedoch zerreißt es die beiden tiefen Basssaiten gerne und viel am Steg, vermutlich, weil ich da beim Dämpfen oft und viel drauf dresche (.. nein, das kann ich nicht einfach lassen...). Einen Grat hat es da auf jeden Fall nicht. Weil ich ja so unbedingt teure Elixir Saiten spielen muss (klingen einfach am besten find ich), geht das langsam merklich ins Geld. Deshalb hab ich jetzt überlegt, da "String Sleeves" drum zu machen, zumindest um die E- und A-Saite. Hat jemand Erfahrungen damit? Geht das? Dämpft das den Ton? Hat das irgendeinen Sinn?...
Das Internetz hält sich zu der Frage geradezu suspekt bedeckt, daher hoffe ich, dass einer von Euch mit seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz helfen kann.
Cheers! :)
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vrumfondel
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Re: String Sleeves

Beitrag von vrumfondel »

Herr Grau hat geschrieben:… hab ich jetzt überlegt, da "String Sleeves" drum zu machen, zumindest um die E- und A-Saite. Hat jemand Erfahrungen damit?
Moin,

Erfahrung habe ich keine, aber das Problem habe ich auf meiner Nylon String auch. Ich überlege gerade, es einfach mal auszuprobieren - €4,20 beim Tonetoys ist ja jetzt nicht die Welt.

Solltest Du da früher experimentierfreudig sein als ich (uns ist gerade aufragsmäßig der Himmel auf den Kopf gefallen), gib doch mal hier im Forum Laut. Ansonsten mach ich es, sobald ich Zeit und Nerv habe :)

Winke,

Wolfgang
I started out with nothing and I still have most of it left - Seasick Steve
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

… was mach nur falsch? Ich spiele 45 Jahre Gitarre u. mir ist erst zweimal eine Saite gerissen. Es war zweimal die e-Saite u. beide Mal auf einer E-Gitarre. Wie macht ihr das nur? Herr Grau wo genau (wirklich genau) reißt die denn ab?
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
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Herr Grau
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Beitrag von Herr Grau »

Wirklich direkt am Steg. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit meiner Dämpfungstechnik zusammenhängt. Ich hab schon versucht, das zu ändern, aber das geht nicht .. was kannst machen :wink:
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maxpo
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Beitrag von maxpo »

Gitarrenspieler hat geschrieben:… was mach nur falsch? Ich spiele 45 Jahre Gitarre u. mir ist erst zweimal eine Saite gerissen. Es war zweimal die e-Saite u. beide Mal auf einer E-Gitarre. Wie macht ihr das nur? Herr Grau wo genau (wirklich genau) reißt die denn ab?

Dito. Ich wechsel regelmäßig , bis irgendwann bei der E-Git von 009 > auf 010er Sätze gewechselt und hatte seitdem nie wieder einen Riß der e1.

Auf einer Akustischen noch nie einen Saitenriß, trotz Vorliebe für "dünne" 10/11er Sätze und viel dehnende Saitenartistik mit der linken Hand.

Könnte es sein, daß die beschriebenen wiederholenden Saitenrisse den umwickelten Bassaiten mit Korrosionsprozessen unter den Wicklungen, also beim Saitenkern, einher gehen ?

Versuche mal Folgendes: Satz neuer Saiten aufziehen und diese am Ende eines Spieltages (jedes Spieltages) , jede für sich und auf der Länge zwischen Sattel und Steg einzeln umwickelt mit einem Läppchen getränkt mit WD 40 abzuwischen. Das Öl/Naphta-Gemisch ist extrem dünnflüssig, verdunstet bei Raumtemperatur schnell wieder und verändert den Klang garantiert nicht. Man merkt am nächsten Tag nichts mehr davon, keine "öligen" Fingerkuppen.

und die Saiten altern nur noch in Zeitlupe, klingen viel länger frisch.

Nimm ein weisses Läppchen ( T Shirt Stoff) und beobachte, was Du mit dem WD40 alles an Dreck und Oxidation durch Salze aus dem Hautschweiss jedes mal aufs Neue abwischen kannst
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RB
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Beitrag von RB »

Elixir mit wd40 zu behandeln erscheint mir absurd. Erst recht, wenn das auch noch dem hier beschriebenen Problem abhelfen soll.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Es gibt auch Händler, die Einzelsaiten verkaufen, z.B. Schneidermusik.
Es wäre also evtl. kostengünstig nur einzelne Saiten nachzukaufen.
Eine andere Lösung wäre es dickere Saiten zu verwenden, die reißen zumidest bei mir nicht so häufig.
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Die String Sleeves scheinen für Dein Problem nicht die Lösung zu sein. Wenn ich richtig verstanden Habe, reissen Deine Saiten dort, wo sie auf der Stegeinlage aufliegen. Mit String Sleeves wäre der Ton unbrauchbar. Schau mal, ob sich die Saiten in die Stegeinlage "hinengebissen" haben.
Abhilfe dann: Vorsichtig glattpolieren oder neue Stegeinlage.
Weiterhin: stimmt der break angle? Haben sich die Saiten dort, wo sie am Saitenpin herauskommen, in den Steg (Holzanteil) eingegraben und sind jetzt steiler relativ zur Stegeinlage?
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maxpo
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Beitrag von maxpo »

RB hat geschrieben:Elixir mit wd40 zu behandeln erscheint mir absurd. Erst recht, wenn das auch noch dem hier beschriebenen Problem abhelfen soll.
In der Theorie ? Ja, da hast Du recht.

Sollte sie aber "warum auch immer die Beschichtung nicht 100% dicht sein" , just genau am Steg und daher Hautschweiss+ gelöste Salze eindringen können, was dann ?

Der Frager schreibt, er würde die Saiten auf den Steg "dreschen": ob das die Beschichtung aushält = dicht hält für die lange typische Spieldauer der Elis ?

Man müßte sich eine stark benutzte Saite oder eine gerissenen mal genau vergrössert anschauen, um diese mögliche Fehlerquelle garantiert ausschließen zu können.

was meinst Du dazu ? Denkbare Fehlerquelle ?
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RB
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Beitrag von RB »

Ich halte die Idee auch beim unbeschichteten Saiten für wenig sinnvoll. Es ist nicht die Korrosion des Kerns, die zur Klangeinbusse führt, sondern die Korrosion weiter Teile der Wicklung und einer Verschmutzung der Zwischenräume von aussen. Dem soll die Beschichtung entgegenwirken und das tut sie selbst dann noch, wenn sie an einigen Stellen durchgefingert ist. Gar anzunehmen, das Bruch der Saiten hinge mit dem "Durchrosten" des Saitenkerns zusammen, ist eine abwegige Idee. Das müsste dann ein Massenphänomen sein, wovon wohl keine Rede sein kann. Im Gegenteil, Saitenbruch ist eine krasse Ausnahmeerscheinung. Die Ursache ist demzufolge bei dem Saitenwinkel und den Eigenschaften der Stegeinlage oder - wie vom Thread-Initiator angesprochen- in der Spielweise zu suchen.

Ich habe ein bisschen Probleme, mir die zerstörerische Dämpfungsmethode vorzustellen, könntest du die einmal näher beschreiben ?
maxpo
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Beitrag von maxpo »

Ursachenforschung heisst sich die "dort" gerissenen Saiten genauer anzuschauen an der Bruchstelle

Ich kenne einige sehr emotional aufgewühlte Gitarrenspieler. Aber keiner "schafft" es, mittels Handkanten oder Handballenschlägen irgendwo zwischen Bruce Lee und Bud Spencer die Saiten durchzuhacken.

Wie dick muß die Decke der Gitarre sein, um das schadlos auszuhalten ?

Oder aus was gemacht ? Fußbodenlaminat ? 8)

nee im Ernst: ich hatte ein solches Phänomen noch nie und kann es mir nicht vorstellen, also lernen wir alle mal was dazu

kenne zwar fortissimo , aber das wäre dann destructo
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StringKing
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Beitrag von StringKing »

Hatte dieses Problem mal früher bei Nylonsaiten,
aber das ist schon Jaaaaaaaahre her.

Ich erinnere mich, das bei mir der Winkel hinter der
Stegeinlage sehr groß war und dadurch die Saiten
stärker beansprucht waren.
Gleichzeitig war die Saitenlage etwas hoch.
Also ein Job für die Feile: Stegeinlage runterfeilen.

Ist die Saitenlage gut bei Dir, hast aber trotzdem einen zu
steilen Winkel hinter der Stegeinlage, mußt Du oder Dein
Gitarrenbauer des Vertrauens, mt dem Halseinstellstab
etwas "einstellen" und dann die Stegeinlage feilen.
Wichtig ist aber das der Hals einigermaßen gerade bleibt
und keinen übermäßigen "bow" bekommt.
Gruß StringKing
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StringKing
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Beitrag von StringKing »

maxpo hat geschrieben:... Ich kenne einige sehr emotional aufgewühlte Gitarrenspieler. Aber keiner "schafft" es, mittels Handkanten oder Handballenschlägen irgendwo zwischen Bruce Lee und Bud Spencer die Saiten durchzuhacken...
:rotfl:
Gruß StringKing
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RB
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Beitrag von RB »

Jetzt auch noch das unzerstörbare "Einstellen der Saitenlage mit dem Trussrod". :aua:

Dieser thread entwickelt sich allmählich zur hessischen Leberwurst.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

StringKing hat geschrieben:.......
Ist die Saitenlage gut bei Dir, hast aber trotzdem einen zu
steilen Winkel hinter der Stegeinlage, mußt Du oder Dein
Gitarrenbauer des Vertrauens, mt dem Halseinstellstab
etwas "einstellen" ........
Nehmen wir an, der Winkel hinter der Stegeinlage bis zum Aufhängungspunkt der Saiten beträgt 45°.
Wenn Du diesen Winkel um sagen wir 10° verkleinern willst musst Du mit dem Halseinstellstab den Hals um ca. 11,3 cm anheben.
Habe ich Dich da richtig verstanden?
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