Ayers Gitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

mitra
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Ayers Gitarre

Beitrag von mitra »

Huhu,

ich bin beim Stöbern bei TFOA auf diese Gitarre gestoßen:

https://www.youtube.com/watch?v=DIL-1j2CL1M

Da ich von Ayers bislang noch nichts gehört habe, wollte ich mal anfragen, was ihr von der "Kleinen" haltet? Besseres gibt's natürlich zu Hauf (und über das BlingBling kann man sich streiten) aber für die Preisklasse..? -> Soll 600,- Euro kosten. Ist das ein vernünftiges Angebot?

LG mitra
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RB
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Beitrag von RB »

Haben irgendwelche Leute entworfen und dann in Vietnam bauen lassen. Ich kann dazu keine Aussage treffen, denn bei Ayers-Gitarren habe ich noch lebhaft die Klage über mangelnde Konsistenz bei der Qualiät in Erinnerung.

Die vorgestellte Gitarre mag durchaus etwas taugen, aber vielleicht tut sie das auch nicht. Prüfe Dich selbstkritisch darauf, ob Du das Gefühl hast, viel Bling haben und dafür 600 ausgeben zu wollen.
maxpo
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Beitrag von maxpo »

http://www.chordism.com/wp-content/uplo ... L1200P.jpg

EDIT durch Moderator: Bild wegen Übergröße gelöscht

Wenn Dir der Sinn nach 00 Body und Bling Bling steht, kann Dir jeder Händler über den deutschen Cort Importeur aus der LUCE Reihe eine L 1200P ordern

Listenpreis knapp 700 € , Straßenpreis wie bei Cort üblich

http://www.cortguitars.com/en/product/l1200p

Klingt gut, spielt sich angenehm und Du hast volle Neuwarengarantie

Die Cort = Sigma typische saubere Verarbeitung steht ausser Frage !
mitra
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Beitrag von mitra »

Guten Morgen Ihr zwei und Danke für Eure Rückmeldung!

Zum Verständnis:
Ich bin selbst nicht an der Gitarre (und generell nicht an übermäßigem Glitzerkram) interessiert, sondern gucke immer mal wieder nach ner Steelstring für meine Mum. :wink:
Die spielt eigentlich Konzertgitarre, hat aber ab und an den Impuls, sich ne kleinere Westerngitarre zusätzlich zuzulegen. Von daher, gut zu wissen, dass es "bessere" Angebote/Alternativen gibt.

@maxpo
Ne Cort (NTL-50) hab ich selbst und bin damit auch recht zufrieden. :)
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spijk
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Beitrag von spijk »

mitra hat geschrieben:Ne Cort (NTL-50) hab ich selbst und bin damit auch recht zufrieden. :)
Immer noch! Das höre ich gern. :D :D :D
Schön, mal wieder etwas von dir zu lesen.
"What the blues is? I guess the blues is something between the greens and the yellows."
Lightnin' Hopkins
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Ich persönlich hatte mal eine Ayers, es war nicht DIE Erfüllung. Ich würde also entweder dem Rat maxpos folgen oder selber etsten. Zudem denk bitte dran, eine Konzertgitarristin bevorzugt wahrscheinlich einen richtig breiten Hals
maxpo
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Beitrag von maxpo »

Eine tolle Alternative aus gleichem Haus ist die Cort L100P

Der kleine Body i.V. mit Massivdecke ist eine gute Einstiegsdroge in die stahlbesaiteten Kompaktgitarren, ohne gleich wie eine echte 0 / Parlor sehr speziell zu klingen

Liste 250€
EBAY ca 220 €
motivierter Handel 180 € frei Haus, nagelneue A Ware

aber die bling-bling L1200P kostet nicht nur mehr, sie klingt auch saugut


Das Merkmal Griffbrettbreite wird oft überinterpretiert: der Umfang eines Halses bestimmt den Spielkomfort, bzw. die Eignung für eine gewissen Handgröße zwischen Kind vs King-Kong, ob man mit dem Daumen den Basston auf der E Saite einem Klammergriffakkord sauber hinzufügen kann

Die Fernostbauer machen es geschichkt: man kauft eine Standartversion Griffbrett von einem Zulieferer.

Und dann ?

Dann hat man fix ein höherpreisiges Modell mit ca 46mm Breite am Sattel statt der üblichen 42/43mm, aber nur weil an beiden Seiten die ABS-Griffbrettleisten als Einfassungen hinzugefügt worden sind.

Daher passen viele Chinagits mit nicht eingefassten Griffbrettern nur in Kinderhände, abgestimmt auf die kleine Händchen von jugendlichen Fernostkäufern.

Eingefasste Griffbretter der höherpreisigen Varianten sind automatisch breiter, passen dann in Verbindung mit Standart-Chinahals für normale Hände, aber nicht mehr in Kinderhände

Kommt zum eingefassten Griffbrett noch ein europäisch Normamaßhals dazu = China-Überdicke wie bei der PRS oder "Vintage-V-Neck" bei Recording King oder den Gibson Clonen von Epiphone, sind schon Männerhände angesagt

Also: nicht auf die Breite, sondern den Umfang schauen

die L100P ist auch für Damenhände gut geeignet, es sei denn Deine Mama hat Pranken wie die Olga von der Wolga und erwürgt die Schnitzelspender eigenhändig

Muss jeder selbst ausprobieren, was persönlich gefällt vom Handumfang und der Fingerbeweglichkeit
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Cocobolo
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Beitrag von Cocobolo »

maxpo hat geschrieben: die L100P ist auch für Damenhände gut geeignet, es sei denn Deine Mama hat Pranken wie die Olga von der Wolga und erwürgt die Schnitzelspender eigenhändig


... hast Du früher für "Stromberg" getextet?
---
Alles wird gut - selbst wenn es früher schon besser war.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

maxpo hat geschrieben:...Das Merkmal Griffbrettbreite wird oft überinterpretiert: der Umfang eines Halses bestimmt den Spielkomfort, bzw. die ... ob man mit dem Daumen den Basston auf der E Saite einem Klammergriffakkord sauber hinzufügen kann...
Unter der Bedingung, dass man diese Art der Greiftechnik überhaupt anwendet. Und da sind wir dann nicht beim Überinterpretieren sondern beim Spekulieren, Raten, Vermuten... mitra könnte es wissen oder fragen: Greift seine Mama, die ab und an den Impuls nach einer Westerngitarre verspürt, mit dem Daumen den Basston?
Ich als halber Konzertgitarrist bevorzuge eine etwas größere Halsbreite obwohl ich extrem kleine Hände habe – das ist nur eine Anregung, die bei Nichtgebrauch ersatzlos verworfen werden kann.
jpick
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Beitrag von jpick »

hoffentlich wird das Wetter bald besser
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es hilft sowieso nur üben
mitra
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Beitrag von mitra »

spijk hat geschrieben:
mitra hat geschrieben:Ne Cort (NTL-50) hab ich selbst und bin damit auch recht zufrieden. :)
Immer noch! Das höre ich gern. :D :D :D
Schön, mal wieder etwas von dir zu lesen.
Ja, die bleibt auch.. Vielleicht gesellt sich mal was anderes hinzu, aber bislang ist sie tatsächlich noch meine "Hauptgitarre". Und schön, auch dich mal wieder zu lesen :) - gucke hier ja nur sporadisch/phasenweise rein.

Zur Mutti:
Die hat ganz kleine zarte Händchen und greift auch nicht mit dem Daumen einen Basston. Überhaupt sollte man wohl eher sagen: Sie spielt nicht Konzertgitarre sondern auf einer Konzertgitarre -> ausschließlich Liedbegleitung. :wink:
Aber aktuell sucht sie nun doch nicht, wie ich gestern erfahren habe, da sie derzeit ein anders Objekt der Begierde hat, in welches sie ihr "Taschengeld" investieren möchte. Nunja, die Mutti hat immer wieder neue Ideen, was sie gerade uuunbedingt haben muss.. :lol:

@Notenwart
Übrigens, nicht seine Mama, sondern ihre.. 8)

Schönes WE noch!
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notenwart
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Beitrag von notenwart »

mitra hat geschrieben: @Notenwart
Übrigens, nicht seine Mama, sondern ihre.. 8)
Tschulligung :)
mitra
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Beitrag von mitra »

notenwart hat geschrieben:
mitra hat geschrieben: @Notenwart
Übrigens, nicht seine Mama, sondern ihre.. 8)
Tschulligung :)
Macht ja nüscht... :D
...die will nur spielen...
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DanielK
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Beitrag von DanielK »

Ich kann zu Ayers allgemein ein bisschen was sagen...ich habe eine Ayers AYDM, eine vollmassive Mahagoni Dreadnought. Ich habe die Gitarre 2007 gekauft, war ein Ausstellungstück (Baujahr 2004) und ich habe sie damals für günstige 400 Euro bekommen.

Damals waren die Ayers Gitarren zum ersten Mal auf dem deutschen Markt aufgetaucht und eine Weile ganz gut zu bekommen (damals gab es auch eine Reportage über das Werk in Vietnam in der Akustik Gitarre). Danach sind sie irgendwann vom deutschen Markt verschwunden, in Holland und in Amerika sind sie z.B. aber weiterhin (oder wieder) vertreten. Andy McKee hat übrigens auch mal ein Custom Modell von Ayers gespielt...

Mit meiner Ayers bin ich nach wie vor komplett zufrieden. Die Verarbeitung ist erstklassig, der Sound ist Wahnsinn, ein richtig gutes Instrument für den Preis. In der oben genannten AG wurde auch das entsprechende Modell mit Fichtendecke getestet und sehr gut bewertet. Der Artikel über das Werk ist auch sehr interessant, offenbar unterscheidet sich die Situation bei Ayers doch noch mal von anderen Fernost-Produzenten. So gibt es wohl in Vietnam eine relativ lange Tradition im Gitarrenbau, die auf französische Kolonialzeiten zurück geht. Ausserdem hat im Fall von Ayers wohl der vietnamesische Hersteller den australischen Gitarrenbauer (bzw. seinen guten Namen) "eingekauft" und nicht, wie sonst eher üblich, umgekehrt (wenn der europäische Hertseller die Produktion nach Asien auslagert).

Also, alles in allem würde ich sagen, dss man mit einer Ayers nicht viel falsch machen kann, man bekommt eine handwerklich gut gemachte Gitarre zu einem sehr fairen Preis.
"We learned more from a three minute record, baby, than we ever learned in school."
- Bruce Springsteen
maxpo
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Beitrag von maxpo »

Lagerung über Jahre in Mitteleuropa läßt eine Fernostgitarre zur Ruhe kommen, ganz besonders wenn sie aus einem für extreme Luftfeuchtigkeit (Monsun) bei ganzjährig hohen Temperaturen bekannten Herstellungsland stammt

Was sich in 3 Jahren Lagerzeit hier in D nicht verzogen hat oder gerissen ist, wird vermutlich künftig auch keine Probleme machen

Aufmerksame Beobachter merken immer, wenn ein Fernost-Container Billiggitarren nach langer Seereise um die halbe Welt beim Importeur angekommen ist. Viele Angebote mit grob aussortiertem unspielbarem Schrott , angebrochenen Hälsen und unspielbar verzogenen Hälsen sind ab 1 € zu steigern.

Begehrte Beute für Wohnzimmerhändler und gitarrenhandwerkliche Schwarzarbeit: fix irgendwie mal eben spielbar gemacht und nach kurzer Zeit von Privat für stramme Straßenpreise von den üblichen "Privat"verkäufern ebenfalls wieder zu ersteigern
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