Fingerpicker DE

erlaubt ist, was gefällt

Loki hat geschrieben:erlaubt ist, was gefällt

Keine Frage.

Michael

Ich habe gerade auf Rudis Webseite eine gebrauchte Martin 000-18 NB Norman Blake von 2007 für 3399,- in allerdings nicht ganz neuwertigem Zustand entdeckt. Vielleicht wäre die was (wenn Dich die Dings im Finish und das breite Griffbrett (1 7/8 Inch) nicht stören). Die beiden limitierten Norman Blake Modelle (Mahagoni bzw.Palisander) zählen zu den interessantesten Martins der letzten Jahrzehnte insoweit als sie -auf ausdrücklichen Wunsch von Norman Blake - den Korpus einer 14 fret 000 mit einem Halsansatz am 12 Bund verbinden, was auch eine veränderte Verbalkung bedingt. Da dieses Modell in Europa relativ selten ist, hatte ich leider noch keine in der Hand, die beiden Blakes sollen aber in klanglicher Hinsicht phänomenal sein und genießen mittlerweile schon fast so etwas wie Kultstatus. Mir ist leider das Griffbrett zu breit, sonst hätte ich die jetzt auf dem Schirm.

Michael

Ich wüsste wirklich gerne einmal, wie die Treffer-Rate bei einem Blindfold-Test aussehen würde, wenn Instrumente angereicht werden und die Testperson nach dem Spiel die Halsverbindung und das Korpusmaterial ankreuzen sollte. Meine feste Überzeugung: Zwischen den Trefferquoten von 100 Testpersonen und denjenigen einer Gruppe 100 Schimpansen, die auch ankreuzen dürfen, würde man keinen signifikanten Unterschied ausmachen.

Leider werde ich das nie überprüfen können, denn das mit den Affen lassen die Naturschützer nicht zu. Also kann auch weiterhin ungestraft vom "Klang der Halsverbindung" schwadroniert werden.

Angeblich ist nicht die Halsverbindung maßgeblich sondern die durch die ungewöhnliche Verbindung eines 14-fret 000 Korpus mit einem Halsansatz am 12.Bund bedingte veränderte Platzierung der Verbalkung und des Stegs. Und was Blindfold -Tests anbelangt, da hat mich schon der mit den Stradivaris nicht überzeugt. Dich übrigens auch nicht, wenn ich mich recht erinnere. Im übrigen unterschätze man die Schimpansen nicht, die hätten wohl lediglich ein Problem, die Unterschiede zu artikulieren. Aber mal ganz ehrlich, glaubst Du wirklich, dass Du nicht in der Lage wärst, eine D-18 und eine 12-fret D-28 S blind zu unterscheiden ?

Michael

Der Stradivari-Test hat damals schon meine Überzeugung bestätigt, die hat sich seither nicht geändert. Ich wüßte auch nicht, wie man ein so deutliches Versuchsergebnis mißdeuten könnte.

Daß die Geometrie des Korpus etwas am Klangbild ausmacht, glaube ich auch.

Moin Newbie,

folgende Empfehlung möchte ich die geben: Grundsätzlich das Objekt deiner Begierde unbedingt anspielen! Kein Blindkauf. Jeder Mensch hört und empfindet Klang anders.
Selbst habe ich eine Larrieveé OOO-60 - 12 Bund - 46mm am Hals. Ind. Palisander m. Sitkafichtendecke. Gibt es auch als 000-50 - oder 000-40 in Mahagoni.
Ausprobieren solltest du auch eine 000-28 VS von Martin, sowie eine Santa Cruz 000. bzw. OM Pre War Santa Cruz.
Eine 000-28 Norman Blake (ind. Palisander m. ital. Fichtendecke habe ich vor 2 Jahren mal bei Rudi angespielt, war mir pers. allerdings zu basslastig! Mahagoni wird da sicher mehr mittig klingen. Einfach ausprobieren.
Einen Tipp noch - Martin 000-28 SM - Sinker Mahagoni- Adirondack-Fichte!!! Oder beim Gitarrenmacher habe ich eine 13.Bund Ovankol m. Fichtendecke gesehen.
Viel Spass

pruschel

ne 000-28 Norman Blake (ind. Palisander m. ital. Fichtendecke habe ich vor 2 Jahren mal bei Rudi angespielt, war mir pers. allerdings zu basslastig! Mahagoni wird da sicher mehr mittig klingen. Einfach ausprobieren.

Viel Spass

pruschel[/quote]

Das war vermutlich genau das, was Norman Blake bei der Konzeption dieses Modells im Sinn hatte. Eine handliche 000 mit in Richtung Dreadnought gehenden Bässen. Macht Sinn, wenn man sich seinen Spielstil und die von ihm in der Vergangenheit bevorzugten Gitarren ansieht. Würde auch die Begeisterung für dieses Modell im vom Dreadnought Fans dominierten UMGF erklären.

Michael

Die würde es mir ja antun. Leider nicht meine Preisklasse. Aber ne OM-18 mit Herringbone und statt Dots Diamonds im Griffbrett, und dann noch so ne schöne Zeichnung im Mahagoni.

Hat jemand schon mal ne Goodall ausprobiert?

Goodall bei TFOA

"If you pick up a Goodall fasten your seat belt". An diesen Spruch von James Godall, nachzulesen auf der entsprechenden Seite des seinerzeit jährlich erscheinenden Gesamtkatalogs von Mandolin Brothers kann ich mich noch gut erinnern. Als dann vor ca. 20 Jahren erstmals Goodalls auch in Deutschland, in einem heute nicht mehr existierenden Laden in München angeboten wurden, musste ich die natürlich sofort ausprobieren und war insbesondere von der Ausgewogenheit über sämtliche Lagen beeindruckt. Allerdings fand ich die von Goodall seinerzeit angebotenen eigenen Korpusformen nicht sonderlich attraktiv. Seit geraumer Zeit bietet er allerdings schon auch traditionelle Korpusformen wie OM und 12-fret 000 an. Die Klangcharakteristik unterscheidet sich aber schon etwas von Martin, Collings und Santa Cruz, ist etwas singender und obertonreicher und mit mehr Sustain. Wenn Goodall seine Konstruktionsphilosophie nicht geändert hat, wird die Verbalkung nach wie vor nicht gescalloped aber die Decke im Randbereich deutlich ausgedünnt. Ich habe dann bei TFOA noch mehrere Exemplare angespielt und war ausnahmslos sehr angetan. Das sind tolle Gitarren, aber mittlerweile auch in einer durchaus gehobenen Preisklasse.

Michael