Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

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Moderator: RB

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rpnfan
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Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von rpnfan »

2 1/2 Dinge, die ich die Tage durch Erfahrung gelernt habe und evtl. für den einen oder anderen hilfreich oder interessant sind.

1:
Nach meinem 2-Jahresmarathon, bei jedem fälligen Saitenwechsel ein paar neue Saiten zu probieren, war ich bei allen getesteten Saiten nicht wirklich gut mit der Intonation zufrieden. Die Gitarre wurde vor Beginn der diversen getesteten Saiten auf einen bestimmten Typ (Phosphor Bronze, light) Saitensatz vom Gitarrenbauer sauber intoniert.

Ich hab' ja nun zum Ende meines Tests nochmal die gleichen Saiten wie zu Beginn aufgezogen -- und oh Wunder: plötzlich ist die Intonation wieder deutlich besser!

Mir war schon klar, dass die Gitarre im Idealfall für einen bestimmten Satz Saiten intoniert werden sollte. Ich hatte aber überwiegend Light-Saitensätze getestet und hätte doch vermutet, dass dann die Intonation bei den meist gleichen oder ähnlichen Saitenstärken noch recht gut passen sollte. Offensichtlich ist dies -- zumindest, wenn man auf wirklich gute Intonation über das ganze Grifftbrett und auf allen Saiten achtet -- nicht so!

2:
Wenn man einen guten Tuner sucht, kauft man nach meiner Erfahrung einfach den TC Electronic Polytune Clip oder Unitune Clip. Ich hab' diverse Apps und drei verschiedene Tuner (Korg, Seiko und Cherry) probiert. Mit allen -- auch, wenn diese, wie der Korg GA Custom einen Strobemode haben -- war das sehr präzise Stimmen nicht wirklich leicht. Entweder reagieren die Tuner oder Apps zu empfindlich und zappelig und zeigen deutliche Unterschiede beim Anschlagen der Saiten und dann beim Abklingen. Oder sie reagieren nicht fein genug und die Stimmung lässt sich schwerer sehr präzise finden.

Hab' jetzt doch noch einen Unitune Clip gekauft und muss sagen, dass ich begeistert bin. Das Ding funktioniert im Strobe-Modus einfach super. Recht schnelles Ansprechen, aber trotzdem nicht zappelige, aber trotzdem sehr präzise Anzeige. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir ein paar Euro und vor allem einiges an Rumprobierei sparen können.

2 1/2:
Nebenbei bemerkt, habe ich festgestellt, dass mit meinem Handy (S7) eine präzise Stimmung nicht möglich ist. Ich hatte mir DaTuner Pro zugelegt, was eigentlich eine prima App ist. Aber speziell die tiefe E-Saite wird unterschiedlich von anderen Tunern (und zwar falsch, als zu "tief") angezeigt. Ich vermute, dass das eher ein Hardwareproblem (inkl. der Android-Software) ist, aber zumindest mit meinem Handy kriege ich keine wirklich perfekte Stimmung hin. "Halbwegs brauchbar" geht es schon, aber eben nicht richtig genau!
rwe
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von rwe »

rpnfan hat geschrieben:Entweder reagieren die Tuner oder Apps zu empfindlich und zappelig und zeigen deutliche Unterschiede beim Anschlagen der Saiten und dann beim Abklingen.
Ja, aber das ist ja die Realität und das kann man teilweise auch hören. Die Saiten verhalten sich im richtigen Leben ja nicht idealtypisch. Vergleiche mal mit einem Strobetuner (ich habe die Petersons) einen pp-Anschlag in der Saitenmitte mit der Nagelspitze mit einem Daumenanschlag ff sp. Das Einschwingverhalten ist ein anderes und das zeigt auch ein guter Strobetuner an (der neue Peterson scheint da etwas mehr zu dämpfen, als der alte, ist aber noch ok). Nach ca. 5 Jahren Strobetuner möchte ich die nicht mehr missen.
Loki
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von Loki »

Ich habe zuletzt einen Snark geholt, gut ablesbar und vor allem beliebig ausrichtbar dank Kugelkopf

Auf dem Handy Auweiauwei irgendwas hab ich guitartuna, funzt einwandfrei. Solange ich im Hinterkopf behalte, dass das Teil immer 20ct zu hoch anzeigt
rwe
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von rwe »

Loki hat geschrieben:Ich habe zuletzt einen Snark geholt, gut ablesbar und vor allem beliebig ausrichtbar dank Kugelkopf
Aber deutlich ungenauer in der Anzeige als die Petersons und auch nicht besonders gut bei tiefen Saiten (Bass!) Darf ich sagen, ich habe Petersons und den Snark. Da finde ich den günstigen https://www.thomann.de/de/thomann_ctm700.htm" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false; deutlich besser (Nachtrag: gegenüber dem Snark) in der Qualität als Stimmgerät, leider ist er kein richtiger Cliptuner, sondern braucht ein Kontaktmikrofon oder das eingebaute Mikrofon.
Zuletzt geändert von rwe am Di Apr 23, 2019 11:29 pm, insgesamt 1-mal geändert.
rpnfan
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von rpnfan »

rwe hat geschrieben:
rpnfan hat geschrieben:Entweder reagieren die Tuner oder Apps zu empfindlich und zappelig und zeigen deutliche Unterschiede beim Anschlagen der Saiten und dann beim Abklingen.
Ja, aber das ist ja die Realität und das kann man teilweise auch hören. Die Saiten verhalten sich im richtigen Leben ja nicht idealtypisch. Vergleiche mal mit einem Strobetuner (ich habe die Petersons) einen pp-Anschlag in der Saitenmitte mit der Nagelspitze mit einem Daumenanschlag ff sp. Das Einschwingverhalten ist ein anderes und das zeigt auch ein guter Strobetuner an (der neue Peterson scheint da etwas mehr zu dämpfen, als der alte, ist aber noch ok). Nach ca. 5 Jahren Strobetuner möchte ich die nicht mehr missen.
Es ist sicher richtig, dass die Tonhöhe abhängig vom Anschlag sich leicht ändert. Trotzdem will ich das beim Stimmen ja nicht wirklich wissen, sondern wissen wie die Saite überwiegend schwingt. Da gefiel mir der UniTune bisher auf jeden Fall am besten. Zum Intonieren der Gitarre ist evtl. ein anderer Tuner dann doch geschickter -- oder auch nicht!?

Ich nutze nun den UniTune und wenn ich keinen Clip-On-Tuner gebrauchen will den Korg GA Custom in einem der beiden Strobe-Modi.
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tomis
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von tomis »

In stressituationen den tc.
Den kann ich überall ablesen.
Aber sonst reicht doch irgendein A.
Das finetuning läuft doch eh über das Ohr.
Gerade auch beim opentuning.
mit Blues und Gruß
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Loki
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von Loki »

rwe hat geschrieben: Aber deutlich ungenauer in der Anzeige als die Petersons und auch nicht besonders gut bei tiefen Saiten (Bass!) Darf ich sagen, ich habe Petersons und den Snark.
Gibt es auch bei Tunern eine Serienstreuung? Mein Snark ST-2 und mein Polytune Treter zeigen (fast, bis auf 2-3ct) auf allen Saiten identisch an, mein Fractal liefert das gleiche Ergebnis wie der Polytune. Allerdings nur im Vibrationsmodus des Snark, das Mikro ist Müll. Peterson hatte ich noch nicht
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RB
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von RB »

3 cent Abweichung empfinde ich als extrem. Letzthin hatte ich meine Gitarre versehentlich nach A=442 Hz gestimmt - auf der Bühne - und es klang im Zusammenklang mit den anderen Instrumenten, die alle nach 440 Hz gestimmt waren, zum Davonlaufen. Das dürfte eine Abweichung von vielleicht 6-8 cent sein. Wenn man sich eine Serienstreuung von + - 3 cent vorstellen wollte, wären die Stimmgeräte mE unbrauchbar.
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von Angorapython »

Bei meiner Schaßäugigkeit werde ich wohl eher bald einen Tuner mit Beamer Funktion brauchen!
FCK-NZS
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von Gitarrenmacher »

tomis hat geschrieben:In stressituationen den tc.
Den kann ich überall ablesen.
Aber sonst reicht doch irgendein A.
Das finetuning läuft doch eh über das Ohr.
Gerade auch beim opentuning.
AMEN :bide: :bide:
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-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von Holger Hendel »

Wenn es unfassbar genau sein soll: Peterson. Gewiss bauen auch andere Hersteller sehr genaue Geräte, doch bei keinem außer Peterson hatte ich bislang das Gefühl, dass es "besonders stimmig" in tune wäre.

Außerdem:
Es gibt viele Gründe die für das tronical-System sprechen. Ich vergleiche es gern mit einem user, der youtube nur als private database für Videos nutzt: Man kann es prima als Tuning-Speicher nutzen. So habe ich im tronical ein tuning-preset für 432 Hz angelegt (nach bestem Wissen, Gewissen und Gehör mit ´nem Peterson-Tuner angelegt...), ab und an spiele ich mit einem Handpan-Spieler zusammen dessen Instrument auf 432 gestimmt ist. Das "verstimmte" Klavier bei ´nem Kumpel ist ebenso eingespeichert wie open F für "Mach die Tore dicht". ;) Praktischer geht´s nicht.

Den Wirbel ums polytune habe ich nie verstanden, ich habe doch nur eine minimale Zeitersparnis verglichen mit meiner üblichen Stimm-Routine. Das würde mir aufs Jahr gerechnet vll. einige Minuten Zeit Sparen. Da habe ich mir damals gleich das tronical geholt...
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tomis
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von tomis »

Bääh
Wie bequem und unromantisch
mit Blues und Gruß
Thomas
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Holger Hendel
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von Holger Hendel »

tomis hat geschrieben:Bääh
Wie bequem und unromantisch
Is halt so. Nix Ramontik in diesem Punkt bei mir. Ich entstamme halt der Generation die weniger auf gestammelte Ansagen während des - gefühlt - viel zu langen Stimmprozesses (selbstverständlich nach Gehör, das Publikum hat gefälligst ruhig zu sein, ist ja schließlich ein Konzert und überhaupt...) steht sondern eher auf Bühnenlicht und Effektschaltungen, die via Midispur individuell an bestimmte Songs angepasst sind. :mrgreen: Das eine schließt meiner Erfahrung nach in diesem Fall das andere aus. :lol:
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tomis
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von tomis »

Im roggengerolle spricht für mich auch nix gegen die 6 Zwerge aber für den Hausgebrauch und auf Session braucht man keine cents , höchstens banjoisten , aber da ist es eh nutzlos. Im Studio, ok ,
mit Blues und Gruß
Thomas
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RB
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Re: Gute Intonation für "die Saiten" und "bester" Tuner

Beitrag von RB »

Für Hausgebrauch und Sessions sollte das Ohr reichen. Irgendwo ist jemand mit dem richtigen Ton zum Abhören.
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