Fingerpicker DE

Hallo,
bitte entschuldigt falls es das Thema schon gibt. Über die Suchfunktion habe ich es nicht gefunden.

Kann es passieren dass sich der Kern der Saite beim Kürzen von der Umwicklung löst?
Bei den meisten Anleitungen wird die Saite vor dem Spannen gekürzt und so mache ich es auch schon seit
vielen Jahren. Bis zum nächsten Wirbel abmessen, dann abknipsen, wieder zurück, einfädeln und spannen.

In letzter Zeit ist es mir schon 2 mal passiert, dass eine neue Saite (einmal die A-Saite, jetzt die E-Saite) gleich nach dem Wechsel ein
Nebengeräusch produziert.
Andere Gitarristen sagten mir, dass ich die Saite erst kürzen sollte wenn die Spannung stimmt.
Sonst würde sich der Kern von der Umwicklung lösen können.
Besonders bei Saiten mit runden Kern. Wie ist das bei euch? Kommt das häufig vor oder eher die Ausnahme?
Kürzt ihr vor oder nach den Spannen?

Liebe Grüße von Simone

So mache ich es ebenfalls. In voller Länge aufziehen und erst kürzen, wenn die Saiten stimmstabil sind und ich vor allem sicher bin, dass sie auch draufbleiben. Das ist bei erstmals aufgezogenen Saiten nicht immer sicher. Mit dem „Geschlünksel“ am Gitarrenkopf kann ich ohne Probleme ein paar Tage leben. Wen die Optik zu sehr stört, kann natürlich auch den überstehenden Rest aufwickeln.

Wenn man immer erst nach dem Spannen kürzt, ist man auf der sicheren Saite ... äh ... Seite
Z. B. bei Roundcore-Saiten (Saiten mit trad. rundem Wickelkern) kann sonst die Vorspannung der Wicklung verloren gehen, und die Saite ist tot.

Roundcore-Saiten soll man erst nach dem Stimmen kürzen, da sich sonst die Wicklung vom Kern lösen kann.
Hexcore-Saiten kann man vorher kürzen, wie von dir beschrieben. Das mache ich schon zwanzig Jahre so und hatte noch nie Probleme.

Kann mir mal jemand erklären, warum ich die Saite vor dem aufziehen kürzen sollte, wenn ich hinterher wahrscheinlich nochmal was abschneiden muß?
Das ist doch offensichtlich ...?

Wenn du es so machst, wie Paradise schreibt, dann musst du hinterher nix mehr kürzen: Bis zur nächsten Mechanik abmessen, dort abschneiden, einfädeln und aufziehen. Kein Knoten oder was auch immer erforderlich. Beim einfädeln legst du fest, wie weit die Saite aus der Mechanik ragt. So hat man genau die richtige Zahl an Wicklungen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Die gestimmte Saite kurz von Hand dehnen und schon ist die Saite stimmstabil.

Der Prozess wird hier ab ca 2:45 gezeigt.

Ich wechsele Saiten seit Mitte der 70er ohne vorher zu kürzen. Einfädeln, aufziehen, dehnen, stimmen evtl. nachstimmen und die Drähte sind auch stimmstabil. Achso - abknippsen nicht vergessen!!! Obwohl: es galt ja mal als chic aus dem Saitenüberstand lustige Löckchen zu zwirbeln - quasi Minipli für Gitarren ...

Team vorher kürzen hier. Besonders bei Fensterkopfplatten. Nie was passiert.

Gefährliche Tipps, so pauschal ...
Dass Roundcore-Saiten erst unter Spannung gekürzt werden dürfen - warum ist oben bereits deutlich beschrieben - sollte wirklich bekannt sein ... steht oft auch noch mal extra auf Herstellerseiten und Saitenpackungen.
Tote umwickelte Saiten machen keinen Spaß, da habe ich in meiner Anfangszeit auch selbst Lehrgeld bezahlt ...

Isch abe gar keine raundkor Saiten.

Nee, im Ernst, bei hexcore Saiten knicke ich die Saite an der richtigen Stelle um 90 Grad ab, kürze dann so, dass das abgenickte Ende ca. 8mm lang ist und stecke das durch die Mechanik. Auf der Achse sind hinterher zwei Umwicklungen, die erste über, die nächste unter dem Loch. Zwei, drei mal dehnen, da verstimmt sich nix mehr.

Es genug Anleitungen von Gitarrenabauern und Herstellern, wo die (hexcore) Saiten vorher gekürzt werden. Wieso sollte das falsch sein. Ich hatte noch nie Probleme damit.
Entweder du hast Roundcore Saiten oder du hast fehlerhafte Saiten erwischt. Wichtig ist auch ein vernünftiger Saitenschneider damit die Saiten nicht ausfransen.

JazzDude hat geschrieben: ↑

Sa Mär 30, 2024 6:31 pm

[...] knicke ich die Saite an der richtigen Stelle um 90 Grad ab

Das Knicken war jetzt noch ein wichtiger Punkt.
Wenn man das so macht und dann hinter dem Knick kürzt, kann (angeblich) auch auch bei Roundcore-Saiten nix passieren. Muss aber wirklich scharf 90° abgeknickt sein.

Vielen Dank für die Meinungen und Tipps.
Beim ersten mal waren es Roundcore-Saiten. Seit dem habe ich keine mehr gekauft.
Diesmal waren es Elixir Nanoweb 13er auf einer Taylor GS Mini, falls das eine Rolle spielt.
Die waren auch von Werk aus drauf. Bin mir noch nicht sicher ob es vielleicht ein loses Kabel im Korpus ist.

Das mit dem 90° scharfen Knick klingt ganz gut. Das werde ich mal probieren.
Vielen Dank

Liebe Grüße

Weshalb kommt man auf den Gedanken, Saiten VOR dem Stimmen zu kürzen?