die Klampfe f?r unterwegs

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Capella
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die Klampfe für unterwegs

Beitrag von Capella »

In einem anderen Thread erwähnte ich das ja schon, ich gehe unter die Globetrotter diesen Sommer. Und weil sich die Harfe wirklich schlecht für eine Rucksacktour eignet und mich sowieso gerade wieder das Gitarrenfieber gepackt hat und ich so ganz ohne Musik für vier Monate auf keinen Fall kann, muss also eine Klampfe ins Reisegepäck.

Dieses Gerät muss jetzt zwei Kriterien erfüllen: ich muss passabel auf ihr spielen können und sie muss straßenmusikgeeignet sein, also ein bisschen Klang und Lautstärke haben.

Ich habe natürlich eine Gitarre, auf die das zutrifft. Aber Russel (fast alle meine Instrumente haben Namen) ist ein Monster von einer Gitarre. Dreadnought, tonnenschwer, aber eben auch geil und laut. Und ich habe etwas Bedenken, dass Russel mir beim Trampen oder wenn ich mal eine Strecke zwischendurch zu Fuß überbrücken muss (an einer Stelle muss ich zwei Tage durch die Wildnis, da hilft nix), ein bisschen zu sperrig ist. Außerdem ist Russel schon eine ziemlich "gute" Gitarre, also so ein Teil, bei dem man doch immer das Gefühl hat, gut darauf aufpassen zu müssen.

Eine Alternative wäre Django, meine alte Feld-, Wald- und Wiesenklampfe, auf der ich gelernt habe. Konzertgitarre, Marke Pappkarton und schon ziemlich zerschrabbelt, aber witzigerweise hat die trotzdem einen überraschend ausgewogenen Klang (oder hätte sie, wenn ich sie mal wieder gescheit besaiten würde, mit Tomastik Saiten klang die nett) und eine schöne niedrige Saitenlage. Und bundrein ist die auch. Django wiegt höchstens ein Drittel von Russel. Außerdem soll Django allmählich ein neues Zuhause finden, ich habe die Gitarre nämlich damals von einem Freund geschenkt bekommen, um darauf zu lernen. Das habe ich getan. Und jetzt ist es an der Zeit, Django an den nächsten eifrigen Gitarrenaspiranten weiterzugeben (ich habe nämlich langsam keinen Platz mehr in meiner Bude). D.h., ich könnte Django mitnehmen, wir könnten ein paar schöne letzte Monate miteinander verbringen und wenn er mir lästig wird, verschenke ich ihn an einen bedürftigen Gitarrenneuling. (Gott, klingt das herzlos ... ich weiß gar nicht, ob ich das kann. Wir haben jetzt schon so viele Jahre miteinander verbracht, Django und ich *schnief*) Aber Django hat halt auch schon viel mitgemacht und überstanden, um den mach ich mir beim Transport weniger Sorgen und so.

Die dritte Möglichkeit wäre, gar keine Gitarre mitzunehmen, sondern vom niedrigen Dollarkurs zu profitieren und mir in Kanada für umgerechnet etwas über 100 € eine Martin Backpacker zu kaufen. Mit der würde es sich deutlich leichter reisen, die kann ich sogar seitlich an den Rucksack binden. Und die Bespielbarkeit soll ja (wenn man vom Fehlen eines Korpus absieht) ganz gut sein. Ich gewöhn mir sowieso grad an, im Stehen und mit Gurt zu spielen, erstens, weil ich ja dabei singe und zweitens weil ich im Sitzen eine beschissene Haltung habe und meine Schultern verkrampfen. Aber ist die Backpacker laut genug für Straßenmusik? Es gibt auch eine Variante mit Pickup, da könnte man dann so einen Brüllwürfel dran anschließen, also so einen Mini-Verstärker mit Batterie.

Vielleicht ist es bei meinen Gitarrenspielkünsten auch ganz gut, wenn die Gitarre nicht so laut ist?

Meinungen, Ideen, weitere Vorschläge? Hat jemand selbst eine Martin Backpacker?

Gruß,
Capella
nein, mein Name hat nichts mit dem gleichnamigen Notationsprogramm zu tun... ;)
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RB
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Beitrag von RB »

Ich habe eine sogenannte "Reisegitarre" aus Asien, die klingt wie eine mit Gummi bespannte Pappschachtel. Von der Backpacker weiß ich, daß sie wie eine mit Gummi bespannte Zigarrenkiste klingt. Die sind recht leise und für Straßenmusik daher nicht gerade besonders geeignet. Mein Plädoyer gilt Django.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo Capella,

die Backpacker kannste dafür vergessen, die klingt nicht ! Zum Glück ist sie aber so leise, dass keiner hört dass sie nicht klingt.

Ausserden sieht's albern aus, mit 'nem Kanupaddel auf der Strasse zu stehen...

Mein Tip: geh' dort vor Ort in einen Pawnshop o.Ä. und hol dir irgendein passables Teil à la Stella Harmony o.Ä. in Parlor oder OM-Grösse. Zur Not kannst die dann dort wieder verscherbeln oder, wenn's ein Feinerle ist, mit nach Hause nehmen... billiger wird's eh nimmer.

Gruss, Martin
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marcus
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Re: die Klampfe für unterwegs

Beitrag von marcus »

Capella hat geschrieben:Aber ist die Backpacker laut genug für Straßenmusik?
nope.
Capella hat geschrieben: Vielleicht ist es bei meinen Gitarrenspielkünsten auch ganz gut, wenn die Gitarre nicht so laut ist?
die gitarre muss laut sein. die stimme auch. du glaubst gar nicht, wie laut die strasse im vergleich zum heimischen (wohn)zimmer ist.
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

moin capella,

würde in kanada eine kaufen (bei dem dollarkurs).
vielleicht findest du ja auch was gebrauchtes, z.b. eine norman b20.
chrisb
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

[quote="H-bone"].....Mein Tip: geh' dort vor Ort in einen Pawnshop o.Ä. und hol dir irgendein passables Teil à la Stella Harmony o.Ä. in Parlor oder OM-Grösse. Zur Not kannst die dann dort wieder verscherbeln oder, wenn's ein Feinerle ist, mit nach Hause nehmen... billiger wird's eh nimmer....

[/quote]

zwei worte - ein grinsen:
stella und parlor.
wenn du do eine findest und se mitbringst,
ich hätte noch ein plätzchen an der wand....

cherio
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Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Mo Mär 21, 2011 4:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.
cottonman
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Beitrag von cottonman »

In Kanada stehen die Dinge etwas anders als in den USA. Der Kanadische $
hat nicht so an Wert gegen den Euro verloren. Natuerlich, durch die billigen Transportkosten auch wieder nicht mit Europa zu vergleichen. Am besten, wenn es klappt, einfach mal kurz in die USA schauen. dort gibts auch mehr Pawn-Shops.

Auch einen Epiphone Gibson Nachbau kann man dort zu Schleuderpreisen bekommen.

Viel Vergnuegen auf deiner Reise.

Saludos
ach ja, ne Gitarre hab ich auch..................
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Kuifje
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Beitrag von Kuifje »

Hallo,

es kommt immer darauf an was man unter "Reisegitarren" versteht und wozu man diese braucht. Ich habe wie einige hier so eine asiatische Reisharfe deren Klang an eine Mischung zwischen Feinkost-Albrecht-Obstkiste und 1 ltr. Faxe Bierdose (leer) erinnert. Für die Zwecke wozu ich diese brauche, also Unterwegs mal schnell was spielen, klein; passt überall hin, und ohne großen Anspruch an den Klang, völlig ausreichend. Und dann auch der Preis... da kann ruhig was dran kommen.,

Man kann nun auch viel Geld für s.g. Reisegitarren ausgeben, doch ist es dann noch eine "Riesegitarre" oder doch eher eine Edelharfe für Unterwegs an die hoffendlich nicths dran kommt.

Um Straßenmusik zu machen würde ich mir irgendeine Gitarre für kleines Geld bei Ebay oder sonst wo kaufen, denn gerade Straßenmusik ist eine besondere Herausforderung an das Instrument, Sonne, Regen etc...

Grüßle ´t Kuifje
:guitar2:
Gast

Beitrag von Gast »

Als Reisegitarre würde ich eine Gibson nehmen.
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

:rotfl:

@NIk:
wenn du so weiter machst,d ann komme ich auch noch auf den geschmack....
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Mario
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Beitrag von Mario »

Als Reisegitarre würde ich eine Gibson nehmen.
Stimmt, ist dann nicht so schlimm, wenn sie kaputt oder verloren geht :twisted:

Mario
12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden
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Manati
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Beitrag von Manati »

Die Martin Backpacker habe ich im Musikladen angetestet - sowohl die Steelstring- als auch die Nylonstring-Variante fand ich sehr leise und ganz und gar nicht durchsetzungsstark.

Hast du schon mal darüber nachgedacht, dir lieber eine (ordentliche) Ukulele anzuschaffen? Ggf. als Tenor- oder Baritonmodell? Das wäre eigentlich das ideale Reiseinstrument ...
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

ne parlor - klein, handlich und hammer sound.
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Gast

Beitrag von Gast »

Manati hat geschrieben:Die Martin Backpacker habe ich im Musikladen angetestet - sowohl die Steelstring- als auch die Nylonstring-Variante fand ich sehr leise und ganz und gar nicht durchsetzungsstark.
Diese ganzen sogenannten Reisegitarren sind IMHO alles andere
als Straßenmusiktauglich.
Von der "Backpacker" bzw. der Version, die Reinhard auf dem Schiff
dabei hatte halte ich als Begleitinstrument nicht viel.
Für Reinhards Zecke fand ichs O.K. (-> Tägliches Training)

Warum nicht wie früher, ganz "Stylisch Old School" mit ganz normaler
Dreadnought in schwarzem Hardcover über die Straßen.
Und auf son Koffer passen dann auch jede Menge Städteaufkleber ;-)

Die eierlegende Wollmilchsau gibts auch hier nicht.
Ukulele nicht die schlechteste Idee - persönlich würde ich dann aber
eine Mandoline vorziehen.
Ich weiß, wo ne wunderschöne steht - gell Marcus ;-) (runninhg Gag)

Grüße, NIk
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