Frage Stegeinlage

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

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Pappenheim
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Frage Stegeinlage

Beitrag von Pappenheim »

Grüßeuch miteinander!

Mit Befremden habe ich festgestellt, dass meine neue Gibson Songwriter Deluxe zwar allen möglichen mit Ahorn eingefassten Schnickschnack aufweist (und mich auch täglich aufs neue begeistert), dafür aber eine Stegeinlage aus Plastik hat. Die Elvis-Dove hat einen aus Knochen, da wurde mal wieder gespart - grummel.

Hm. :roll:

Meine Frage ist, bringt eine Stegeinlage aus Knochen klanglich was? Ich meine, könnte ich mit sowas noch mehr Sound rausholen als eh schon da ist? Ich habe schon die Suchfunktion bemüht, auch Themen dazu gefunden, aber keine wirklich eindeutige Antwort.

Dazu kommt noch, dass mir die Saitenlage eine Spur zu hoch ist, ich werde also das Plastikteil mal einen mm runterschleifen. Und wenn ich das vergeige brauche ich sowieso eine neue Einlage.

Der T. hat sowas, siehe hier, das ist aber ein Rohling, und ein Zuschleifen von so einem Ding traue ich mir schon mal überhaupt nicht zu.

Also was tun, sprach Zeus? Bitte Euch ganz lieb ;-) um Eure Erfahrungen und Ratschläge!

Der Pappenheimer
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Mein Gitarrenbauer hier in Bremen hat mir einmal gesagt, dass ein sorgfältig aus einem bestimmten Kunststoff hergestellter Steg und Sattel nicht unbedingt schlechter ist, als einer aus einem ( fossilen ) Knochenmaterial.

Spiel sie doch erst einmal eine Weile. Wenn Dir dann der Klang nicht gefällt, kannst Du es immer noch mit einem Knochenmaterial versuchen.

Hast Du denn eine plötzliche negative Klangentwicklung festgestellt, als Du den Kunststoffsteg realisiert hast?

:wink:

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Gibson. Ich hoffe, Du hast viel Freude daran.

Herzliche Grüße aus Bremen,
Dieter
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

OldPicker hat geschrieben:Hast Du denn eine plötzliche negative Klangentwicklung festgestellt, als Du den Kunststoffsteg realisiert hast?
Nein, eigentlich nicht. Aber, kennst mich eh, ich (Perfektionist) will halt immer das beste rausholen... und jetzt eben die Frage, ob eine Knocheneinlage da noch was rausholen kann gegenüber einem Plastikteil.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ehrlich? Vermutlich nicht wirklich...

Aber: Wenn ich vor der Wahl stehen würde, würde ich es mir ohne Frage leisten. Auch, wenn es dem Klang nicht wirklich etwas macht.


Also: Kauf die die kleinen Knöchelchen.

8)
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zappi
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Beitrag von zappi »

Also ich gehe mal davon aus, das Gibson da Tusq eingesetzt hat, und das soll von der Festigkeit Knochen nicht nachstehen. Es soll sogar den Vorteil haben, dass durch die gleichmäßigere Struktur von Tusq, bei der Verwendung von Piezos weniger klangliche Probleme auftauchen sollen. Es scheint aber auch ein bisschen glaubensfrage zu sein, denn einige englischsprachige Foren haben zu den Thema ziemlich lange Threads wie hier z.B.:
http://www.taylorguitarforum.com/forums ... p?t=144455

Cheers
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

zappi hat geschrieben:Also ich gehe mal davon aus, das Gibson da Tusq eingesetzt hat, und das soll von der Festigkeit Knochen nicht nachstehen. Es soll sogar den Vorteil haben, dass durch die gleichmäßigere Struktur von Tusq, bei der Verwendung von Piezos weniger klangliche Probleme auftauchen sollen.
Wird sich das auf den Piezo (Fishman Aura) in der Gibson auswirken wenn ich die Stegeinlage unten ein wenig abschleife zur allgemeinen Verbesserung der Saitenlage?
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

Nicht, wenn du es schaffst die Stegeinlage ganz gleichmäßig abzutragen. Bei ungleichmäßiger Druckverteilung auf dem Piezo-Element ist die Ausgewogenheit des Klangbildes - sofern vorhanden - gefährdet. Alternativ kannst du die Sache auch von oben angehen, weiß nicht, was schwieriger ist...
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zappi
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Beitrag von zappi »

Eigentlich nicht solange die Fläche danach wieder plan, also gerade, ist und der Winkel der Saiten nicht zu flach ist. Ich habe bei meinen beiden Gitarren, wo das bisher nötig war, keinerlei Verschlechterung des verstärkten Klangs feststellen können.
Und wenn Zweifel bestehen einfach zum Gitarren-Bauer deines Vertrauens gehen, die können da durch die Bank qualifiziertere Aussagen zu treffen.

Cheers
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Erstmal danke für Eure Tipps. Ich werde dem Ding mit einer Bandschleifmaschine zu Leibe rücken, da müsste das eigentlich gleichmäßig gehen. Ich versuchs mal mit einem halben mm auf der Seite, wo die dünnen Seiten sind und 1 mm wo die dicken sind...
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Öhm, ich hoffe, du weisst was du tust. Ich habe mir bei meinen beiden Gitarren vom Gitarrenbauer den Steg runter setzen lassen, und der hat den Steg einfach Plan abgeschliefen, also im Ganzen und nicht da mal was und da mal was. Aber du wirst es schon wissen.


Greetings
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hallo pappenheim,

da es sich bei gibson gitarren hauptsächlich um sammlerinstrumente handelt würde ich die gitarre im originalzustand lassen. das heißt nicht am originalsteg rumbastelen sondern einen alternativsteg anfertigen und den originalen aufheben. vielleicht ist der mal allein 500 euro wert. der klang spielt bei sowas keine rolle.

nicht immer alles zu ernst nehmen:-)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Finnes hat geschrieben:Öhm, ich hoffe, du weisst was du tust. Ich habe mir bei meinen beiden Gitarren vom Gitarrenbauer den Steg runter setzen lassen, und der hat den Steg einfach Plan abgeschliefen, also im Ganzen und nicht da mal was und da mal was. Aber du wirst es schon wissen.
Na ja, ich weiß, dass ich nichts weiß. Sonst würde ich meine lieben Gitarristenkameraden hier im Forum nicht ständig vollsudern :lol:

Und natürlich weiß ich auch hier nicht was ich tue. Ich denke mir das so: Die Saitenlage ist mir ein wenig zu hoch, ich habe im 12. Bund starke 3 mm Abstand zwischen der fetten E und dem Bundstäbchen. Das heißt, das Runterdrücken der fetten Saiten E, A d ist unnötig erschwert. Die Lage der dünnen Saiten g, h und e erscheint mir aber ganz in Ordnung. Vielleicht liegt das daran, dass die Stegeinlage heftigst asymetrisch ist, die fetten Saiten liegen, im Längsschnitt gesehen, gleichsam auf einem "Berg", der dann zu den dünnen Saiten hin stark abfällt.

Um das Schnarren der dünnen Saiten zu verhindern und gleichzeitig die fetten Saiten auf 2 mm zum Griffbrett hinzukriegen, werde ich versuchen, die Stegeinlage unten abzuschleifen. Und zwar so, dass ich bei den dünnen Saiten einen halben und bei den fetten Saiten einen ganzen mm wegnehme, zwischen diesen beiden Punkten, die ich mir auf der Stegeinlage seitlich anzeichne, aber eine gerade Linie bilde. Das muss doch gehen, oder?

:idea: Schaumer mal!
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Pida
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Beitrag von Pida »

Der Sattel wäre auch recht leicht mit Schleifpapier zu bearbeiten, das auf einer planen Oberfläche aufliegt. Ich bin nun wirklich kein Handwerker, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Maschine ebenso gleichmäßig arbeiten würde.
Daneben empfehle ich immer wieder gerne, auch mal auf der anderen Seite zu schauen. Über dem ersten Bundstäbchen hat z.B. meine Maton eine Saitenlage von (teilweise deutlich) unter 0,5 mm.

Gruß
Pida
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Pappenheim hat geschrieben:
Nein, eigentlich nicht. Aber, kennst mich eh, ich (Perfektionist) will halt immer das beste rausholen...
deswegen auch die Gibson *duck wech*

:mrgreen:
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hbslowhand
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Beitrag von hbslowhand »

Pappenheim hat geschrieben:Erstmal danke für Eure Tipps. Ich werde dem Ding mit einer Bandschleifmaschine zu Leibe rücken, da müsste das eigentlich gleichmäßig gehen. Ich versuchs mal mit einem halben mm auf der Seite, wo die dünnen Seiten sind und 1 mm wo die dicken sind...
Ich würde an so einer schweineteuren Kiste nicht selbst rumbasteln. Wenn das Ergebnis nicht eine 100% plane Auflagefläche ist, wirst du garantiert keinen Spaß haben (Lautstärkenunterschiede der einzelnen Saiten)! Bei dem (materiellen Wert) werden die 15 € für eine professionelle Einstellung ja wohl noch drin sein. Das war jedenfalls der Preis, den mein Gitarrenbauer für's Runterschleifen berechnet hat.
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