Tips zum ?ben mit dem Metronom?

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

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saite
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Tips zum Üben mit dem Metronom?

Beitrag von saite »

Hallo, :D
neuerdings hab ich ein Metronom (hübsches altes Teil von Wittner :) ).
Könntet Ihr mir bitte Tips geben, wie man damit am besten arbeitet?

Jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat. Denn ich hatte ja früher immer nur Unterricht in einer großen Gruppe. Da ist man immer gleichmäßig mitgezogen worden. Oft wenn ich mit einem Stück zuhause Schwierigkeiten hatte, gings im Unterricht völlig problemlos.

Jetzt habe ich das Ding erst einmal benutzt um Folk-Pickingmuster zu trainieren. Da ist es mir eine echte Hilfe. Langsam, im 4/4 Takt, immer der Daumen auf dem Takt und dazwischen "und". ( Da höre ich immer meine alte Flötenlehrerin zählen :lol: :lol: :lol: - das war eine Japanerin "eis-un-swei-un...." )

Soweit wunderbar. Aber... andere Taktarten klappen nicht so gut. Ich habe dann immer geschaut wie viele Schläge das im Takt sein müssen., usw. 2/4 :) , 6/8 :? , 12/8 :cry:
Naja irgendwie schwierig. Habt Ihr Tips, wie man sich da am besten ran tastet?

Gruß Kerstin
Waufel
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Beitrag von Waufel »

Moin Kerstin,

meiner vollkomen unerheblichen Meinung nach, solltest Du Dich vielleicht nicht nach den Takten, sondern nach den bpm richten und dein Metronom auch so einstellen.

Beispiel 4/4 Takt 30 Takte/Min = 4 mal 30=120 bpm
3/4 Takt 30 Takte/Min = 3 mal 30=90 bpm

Nachteil, bei einem mechanische Metronom, du hast keine Taktbetonung, etwa auf eins oder wo auch immer sie sein soll. Hier wäre ein digitales Metronom besser, weil Du da auch die Taktart einstellen kannst und entsprechend betont wird.

Ist vielleicht leichter.


Gruß Waufel
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Es gibt auch mechanische Metronome mit Taktbetonung, aber zugegeben nur sehr vereinzelt...
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
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RB
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Beitrag von RB »

Bei den mechanischen Metronomen finde ich gut, daß man den Zeiger hin - und herschwingen sieht. Das gleicht eine fehlende Betonung aus.

Aber wie man sich herantastet ? Für mch schwierig zu beantworten, weil ich noch kein Metronom verwendet habe. Wahrscheinlich häte es mir auch gut getan, nebenbei bemerkt. Rein gefühlsmäßig würde ich annehmen, daß man möglichst nicht zu schnell herangehen sollte, sondern langsam. Dann die Geschwindigkeit langsam steigern. Aber damit sage ich wahrscheinlich nichts Neues.
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Kerstin,

mir hilft es die Takte einzeln und zuerst sogar ohne Gitarre mit Hilfe des Metronoms auszuzählen und mitzuklatschen. Fuß auf die Zählzeiten 1, 2, ..., die Noten an der korrekten Stelle durch klatschen ersetzen. Dann kannst Du auch die Betonungen und z.B. Synkopen sauber herausarbeiten. Erst wenn der Takt sitzt (oder die Passage) nehme ich die Gitarre in die Hand.
Alternativ verwende ich auch das Auszählen mit Silben, das ich in einem Workshop bei Ulli Bögershausen gelernt habe. Dies hilft mir vor allem bei Triolen (Ga-Ma-La-) und sechzehnteln (TaKeTiNa). Zuerst auch ohne Gitarre, wieder mit dem Fuß auf die Zählzeiten synchron zum Metronom.
Ich wende diese Methoden leider nicht konsequent genug an. Stücke, die ich mir so erarbeitet habe sitzen aber später rhythmisch einfach besser.
Gruß

Jürgen

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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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saite
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Beitrag von saite »

Ahhh,
ich merke schon, alles Freunde des Metronoms :D

Ja, ein digitales Teil wäre bestimmt was, aber ich dachte erst mal probieren. ( Außerdem hab ich einen Hang zu altem Zeugs :wink: )
@Jürgen, danke, das habe ich mir so ähnlich gedacht. Ich hab das mit den Silben heute morgen probiert ( hatte ich auch mal gelesen) und das hat gut geklappt. Mein Vater kam zufällig rein, der hat mich angeschaut als hätte ich sie nicht alle :lol:

Ich habe halt leider (noch) die dumme Neigung Notenwerte nicht einzuhalten. Ich weiß nie wie ein Stück klingen soll, wenn ich es noch nicht gehört habe. Da ich gerade fleißig Noten lerne, wäre es natürlich schön wenn ich sie auch anwenden könnte :lol: .
Kurz und gut, ich denke das Metronom kann mir helfen, wenn ich mich erst einmal daran gewöhnt habe. Ich muß ja nicht dauernd damit üben.
Wie gesagt, zum einfachen trainieren von Pickingmustern ist es schon mal super hilfreich!

Euch allen einen schönen Abend

Gruß Kerstin
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo!

Ich bin auch mal wieder auf dem Metronom Trip. Habe da so ein elektronisches von Korg da geht wenistens ein kleiner Punkt immer hin und her. Ich moechte das vorallem als Bremse haben, da ich immer viel zu frueh zu schnell werde. Ist aber wirklich eine Uebungssache.
Alternativ koennte man doch so einen Drumcomputer nehmen, da gibt es doch sicher was fuer den Laptop oder?
BR

Dirk

Lakewood M54-CP (2004), Ricardo Sanchis Caprio 2F-05
Aläx
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Beitrag von Aläx »

Hallochen

Als alter Metronomfetischist bin ich erstaunt.
Ich wusste nicht dass es inzwischen Metronome gibt mit Betonungen. Ich weiss dass es früher Spezialanfertigungen gab aber die waren (arsch)teuer. Damit hat eine Bekannte von mir Asturias eingeübt und damit mehrere Wettbewerbe gewonnen.
Also meine Gegenfrage
was kostet so etwas und kann man die Dinger inzwischen schon programmieren.

tschau Aläx
gast guitar-hero

Beitrag von gast guitar-hero »

hobbit hat geschrieben:... Ich moechte das vorallem als Bremse haben, da ich immer viel zu frueh zu schnell werde.
So lange sich das nur beim Gitarrespielen bemerkbar macht,
ist doch nicht ganz so tragisch! :twisted: :lol:

greetings zum WE

Werner
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

gast guitar-hero hat geschrieben:..So lange sich das nur beim Gitarrespielen bemerkbar macht,
ist doch nicht ganz so tragisch! :twisted: :lol:

greetings zum WE

Werner
redest Du hier von altersbedingten Problemen...????

Eigentlich alles nur eine Frage der Technik. Und Übung.

*

Und eigentlich brauchte ich bislang keinen Metronom. Wenn ich mit der richtigen Geschwindigkeit beginne, dann halte ich sie auch recht gut durch ( Picking wie ein Uhrwerk, sagte einst ein Kumpel... ). Erst beim Spiel mit anderen kann es abweichen, wenn diese eher dazu neigen, langsamer oder schneller zu werden.

Da wir aber so ein Dings im Hause haben, werde ich das mal versuchen. Gerade bei langsamen Stücken, die betont und getragen vorgetragen werden möchten, könnte eine Taktvorgabe mit dem Elektronikpiepser sinnvoll sein.
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

RB hat geschrieben:Bei den mechanischen Metronomen finde ich gut, daß man den Zeiger hin - und herschwingen sieht. Das gleicht eine fehlende Betonung aus (..)
Da halte ich gar nichts von, muß ganz deutlich widersprechen. Es führt lediglich dazu, daß man ohne die optische Hilfe kaum noch gleichmäßig spielen kann. Beobachtet habe ich das sehr häufig bei Autodiakten, die in meinen Unterricht kamen, weil sie Timing-Probleme hatten. Aber auch meine länger anwesenden Schüler fallen gelegentlich darauf rein, weil die Eltern sagen "Du siehst doch, wie das Ding hin und her pendelt".
Wenn es erforderlich ist, dann positioniere ich das Metronom hinter dem Spieler und lasse ihn zunächst zum Klacken des Metronoms mit dem Fuß mittippen. Dann kommt die Gitarre mit 4telnoten hinzu, dann halbe, 8tel, 8teltriolen und später 16tel. Alles zunächst sehr langsam d. h. 80 bpm. Wenn das einigermaßen sicher läuft, kann man einige Takte aus dem aktuellen Stück hinzunehmen und mit zunehmender Sicherheit das ganze Stück. Wichtig ist, daß man vom Blickkontakt des Metronoms wegkommt. Auch im Musikstück zählt ausschließlich nur der Höreindruck.

Um die "Unabhängigkeit des Metronomsichtens" abzutrainieren - in Wirklichkeit geht es nur um korrektes Timing -, mache ich vorab rhythmische Übungen. Dies hier auszuführen ist mir allerdings zu aufwendig. Ich kann aber empfehlen, daß man sich damit für ein paar UEs einen Gitarrenlehrer nimmt, der nach Bestandsaufnahme eine Marschroute für ca. 4 - 6 Wochen festlegt. Da ist i. d. R. am effektivsten. Aber wenn man es sich allein zutraut, dann soll man es ruhig tun. Nur, wie gesagt, der Sichtkontakt zum Metronom geht meist nach hinten los.
Liebe Grüße
Bernd
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Aläx
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Beitrag von Aläx »

Hallo

Noch kurz was zum Metronom. Wenn man sich ältere Aufnahmen von Santana oder anderen anhört dann stellt man fest, dass die damals
"in Anführungszeichen" völlig daneben lagen.Aber was solls? Hauptsache es klingt!

Aber meine Tips beim arbeiten mit Metronom sind folgende:
Grundsätzlich schlägt das Teil einfach nur, ohne Betonung an. Dann musst du erst mal für dich entscheiden wie du das haben willst. Ich kann mich natürlich besser konrollieren wenn ich statt z.B. el Colibri übe und dann das Metronom bis zum Ende ausreize , was heisst, dass ich bei 218 b.p.m. das Ganze durchziehen muss, aber eben als Achtel, nicht als 16- tel.
Seis wies ist es wird immer schwierig sein und bleiben.
tschau Aläx
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ich habe gestern ein paar Versuche mit Metronom gemacht.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass ich für mich gar keinen Met. haben möchte. Ich ging davon aus, dass ich bei einem langsamen Stück einen vernünftigen Einstieg habe, um nicht gleich holterdipolter zu schnell loszulegen. Mitnichten. Gerade gestern zeigte sich, dass es manchmal auch vorteilhaft sein kann, ein Stück noch langsamer, das andere noch einen Tick schneller zu spielen. Auch Tempiwechsel sind durchaus reizvoll, so sie richtig platziert sind.

Ich bin davon überzeugt, dass die meisten von uns nicht unbedingt ein Met wirklich benötigen. Wer ein Instrument spielt, hat imho genug Rythmus im Blut, hat soviel Musik in sich ( vielleicht ständig pfeifend oder summend usw. ), dass ihm / ihr gravierende Tempiprobleme gar nicht unterkommen. Und wenn es denn auch in einem unbekannten Stück, welches gerade zur Baustelle erhoben wurde, vielleicht vorkommt, dass man im Takt oder in der Geschwindigkeit holpert....: Macht doch nix, oder? Mit zunehmender Sicherheit kommt die Gleichmäßigkeit auch. Und letztendlich haben wir doch auch Taktfüße, oder ? :wink:

Ich persönlich möchte mich von einem Met nicht drangsalieren lassen und von ihm abhängig sein. Auch im Spiel mit anderen habe ich es bislang nicht vermisst. Ein guter Drummer ( so vorhanden ), ein taktfester Instrumentalist als Zugpferd... m.E. ausreichend.

Ich kenne nur eine Situation, in der das Einhalten der vorgeschriebenen 122,857 Schläge / Minute bedeutend sein kann: wenn man einen der großen Klassiker exakt nachspielen möchte / muss.

Und das kann und will ich nicht :wink:

Tick - Tack - Tick - Tack

de olle
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saite
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Beitrag von saite »

Hallo,

@Aläx-Du meine Güte-218 b.p.m. :shock: :)

Ich hab ja nur ein M. ohne Betonung. Manchmal wußte ich dann nicht mehr ob der Takt, sozusagen schon fertig ist. Da denke ich mir eine Betonung schon praktisch.

@Bernd- dann hab ich das instinktiv ja richtig gemacht. War aufschlußreich.

@oldpicker- klar wenn man ein Zugpferd hat ist angenehm. Hab ich schon oben gesagt, als ich das Ding ausprobiert hab, wußte ich was mir fehlte. Wenn man immer mit vielen Leuten zusammen gespielt hat, ist so ein M. angenehm. Ich nehme es aber nur zum Üben. Das Tak tak ist bei so einem alten Aufziehteil ziemlich laut.

Gruß Kerstin :D
Aläx
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Beitrag von Aläx »

Hallo Saite

218 b.p.m. ist keine Kunst wenn man das als Grundlage für achtel macht. Wenn ich das bei sechzehntel könnte würde ich den Job wechseln.

Aber mal was Konstruktives. Ich benutze das Metronom um diszipliniert an schwere Stellen ranzugehen. Dazu muss ich mich einfach zwingen sonst "hudle" ich über diese Stelle hinweg.
Ich habe vor kurzem ein Stück von Bach einstudiert. Da konnte ich 80% vom Blatt spielen aber da gabs zwei sauschwere Stellen. Und wenn ich da nicht mit Metronom rangehe führt das dazu, dass ich über diese Stellen hinweghudle denn so irgendwie habe ich die schon auch hinbekommen.
Bei mir sitzt eine Stelle erst wenn ich sie in Bergnot, Vollrausch oder wie auch immer behersche.
Ich versuche auch Stücke viel schneller zu spielen als es vorgegeben ist. Dann bin ich, wenn ich das Ganze runterschraube sicherer.
Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn ein Gitarrist wirklich gut ist man es gar nicht so realisiert wie schnell der eigentlich ist. Ich hate mal einen Kumpel der technisch absolut gut war und der hat mich drauf gebracht.
Bestes Beispiel ist Barrueco. Da realisiert man die Geschwindigkeit erst wenn mans nachmisst (als Beispiel empfehle ich dir die zweite Etüde von Villa Lobos, klingt nicht wirklich schnell, ist es aber).

tschau Aläx
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