"taugt" die Gitarre was?

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

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Anonymous

"taugt" die Gitarre was?

Beitrag von Anonymous »

Hallo erstmal,

Ich habe nach 6 Jahren Abstinenz wieder angefangen zu spielen, und eine Gitarre geschenkt bekommen.
Ich kann im www aber nichts finden, die etwas über die Klasse der Gitarre aussagt.
Damals hatte ich jedenfalls eine andere, und wenn ich mich nicht grad schwer täusche, klingt das Exemplar, was ich jetzt habe nicht richtig ...
Ich hoffe, man versteht was gemeint ist.

Hier ist das, was in der Gitarre steht:

Hohner Leyanda Line
Modell: LC 10 N
Serie: 3/19531

Schonmal Danke fürs Lesen

Melanie
Bernd C. Hoffmann
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Re: "taugt" die Gitarre was?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo zebratier,

willkommen im Forum.

So eine hatte ich auch mal als Leihgitarre für meinen Unterricht gekauft, wenn die Schüler Probezeit haben. Dabei beziehe ich mich auf Konzertgitarren. Es war eine Qualität aus einer der allerletzten chinesischen Hinterhofstuben - wirklich hundsmiserabel. Ich hätte auch bei Tschibo kaufen können. I. d. R. ist man deutlich besser bedient, wenn mach sich für den Einstieg an Traditionsmarken wie z. B. Höfner hält.

Ich hatte mir darauf hin noch andere Hohnergitarren angeschaut, aber die hatte alle irgendetwas, das man nicht tolerieren muß, z. B. verzogene Hälse, unpolierte Bünde, ungenauer Halsansatz... Also Hohner kann ich ganz sicher nicht empfehlen; da gibt es in jedem Preisbereich sicher Alternativen für einen besseren Gegenwert.
Liebe Grüße
Bernd
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RB
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Beitrag von RB »

allo Zebratier: Auch von mir ein "Willkommen" est einmal. Ich kann dazu noch vielleicht folgendes beisteuern: Hohner baut (oder baute ?) ursprüglich Mundharmonikas und "Zerrwänste". Für die Gitarrenproduktion wird das eingekauft, was die billig-Produzenten aus Fernost, namentlich VR-China an Günstigem hergeben, worunter alltenthalben die Quakität leiden kann. Ich würde Bernd von der Quintessenz her zustimmen, wobei damit ich aber damit noch nichts über Deine Gitarre gesagt habe. Ich würde von einer in den Extremen schwankenden Konsistenz ausgehen, was heißen kann, daß eine Gitarre mit der Markenaufschrift "Hohner" seht gut sein kann, aber auch unter jeder Diskussionswürdigkeit miserabel. Einer meiner Bekannten präsentierte mir eine Hohner mit Stahlsaiten, die er günstig bekommen hatte und ich habe wirklich nicht schlecht gestaunt, weil das Instrument für den Preis sehr gut war.

Nur muß man sich darüber klar sein, daß man es nicht mit einem Traditionellen Hersteller von Saiteninstrumenten zu tun hat, der an seinen Produkten feilt, sondern um eine Marke von Bekanntheitsgrad, deren Logo auf verschiedenen, gerade mal passende Chargen von Gitarren angebracht wird.

Wenn es Dir mit dem Spielen ernst ist und die Gitarre dich wegen ihrer möglicherweise zweifelhaften Qualität schon zu dieser Frage anregt, wäre ernsthaft zu überlegen, ob Du Dir nicht vielleicht etwas ordentliches zulegst ?

Mal ganz nebenbei: Was meinst Du, wenn Du sagst, die Gitarre klänge irgendwie nicht richtig ? Vielleicht hat das einen banalen Grund, dem schnell und einfach abzuhgelfen ist, wenn man ihn nur genauer einschätzen kann. Beschreibe vielleicht mal ein wenig. ..............
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ich muß sagen, das mir "bauliche Ungenaugkeiten" an dieser Gitarre nicht aufgefallen sind. Der Hals ist gerade und ordentlich angesetzt, und auch sonnst scheint in dieser Beziehung alles okay zu sein.

Mit nicht richtig klingen meine ich in erster Linie, das die Gitarre für mein Empfinden sehr dumpf klingt. Ich habe auch schon andere Saiten versucht, aber es ist irgendwie dumpf.
Dann habe ich noch ein "Spezielles" Problem mit der A-Saite. Diese schnarrt Grundsätzlich. Mal mehr oder weniger, aber für mich halt störend.

Ich hoffe das die Beschreibung es ein wenig Verdeutlichen kann, was ich meine.

Liebe Grüße
Melanie
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo Melanie,

Du kannst das Schnarren i. d. R. orten. Dabei prüfst zunächst, ob es sich nur um die Leersaite handelt. Wenn Du in der Halsmitte an verschiedenen Stellen greifst, dann hörst Du, ob die Saite zwischen Griffpunkt und Steg oder Griffpunkt und Sattel scheppert. Dann ist meist entweder die Sattelfuge oder der Steg im Saitenlauf zu tief. In diesem Fall würde ich ich einen neuen Sattel oder Steg bzw. beides einbauen lassen. Die Kosten dafür liegen i. d. R. selten über 30 Euro, wenn als Material Knochen verwendet wird. Bei Plastik wird es auch billiger, aber das nutzt sich auch schneller wieder ab; dann bist Du irgendwann da wieder angekommen, wo Du jetzt auch schon bist.

Wenn die Gitarre bei neuen Saiten nicht mit einem klaren Ton reagiert, dann kannst Du hinsichtlich des dumpfen Tones leider nichts machen, da es sich um einen Fertigungsfehler bzw. eine nachlässige Fertigung handelt.
Liebe Grüße
Bernd
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