The Guitar Player's Guide to Developing Speed, Accuracy, ...

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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stephan
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The Guitar Player's Guide to Developing Speed, Accuracy, ...

Beitrag von stephan »

Hallo zusammen,

ich habe Fragen zum Buch
"The Guitar Player's Guide to Developing Speed, Accuracy, and Tone"
das hier von RB empfohlen wurde.

1. Frage

Nachdem ich mir in den letzten Tagen in Ruhe einen kurzen Überblick verschafft habe, bin ich doch gespannt, ob jemand, der mit dem Buch gearbeitet hat, den in der Einleitung des erstgenannten Buches in Aussicht gestellten Fortschritt bestätigen kann?
Das interessiert mich sehr.

2. Frage

Es wird im genannten Buch ja explizit empfohlen mit Metronom zu üben und sich auch selbst aufzunehmen.
Da ich weder Metronom noch Handy oder Aufnahmegerät besitze, kann mir ggfls. jemand etwas empfehlen bevor ich auf die Suche im vermutlich endlosen Angebot gehe?
Vielleicht sogar beides in einem Gerät?
Das Aufnahmegerät soll nur dazu dienen, mein Spiel für mich selbst zuhause zu prüfen.

3. Frage

Im genannten Buch wird, die "linke-Hand-Technik" betreffend, geschildert, dass nur der Daumenrücken und die Fingerspitzen (die die Saiten greifen) den Hals berühren. Alles weitere wäre verschwendete Energie und würde die Ergonomie herabsetzen.
Zur Prüfung wird angeregt, alle vier Finger auf der A-Saite vom zweiten bis zum fünften Bund aufzulegen. Optimal sei es, wenn der Daumen dann automatisch gegenüber dem Mittelfinger zu liegen kommt.

Ich habe mich vorher nie um soetwas gekümmert und jetzt festgestellt, dass mein Daumen quasi parallel zum Hals liegt, weit vor dem Zeigefinger.
Zudem liegt meine gesamte linke Handinnenfläche am Hals an.
Beim Fingerpicken habe ich mir das so angewöhnt, weil ich manchmal den Daumen zum Greifen der E-Saite benutze.

Spielt ihr wirklich so, dass nur der Daumenrücken und die Fingerspitzen den Hals berühren?
Wenn ich das versuche, drückt sich die Gitarre durch den Druck des rechten Arms leicht vom Körper weg und ich habe nicht mehr die Kontrolle, die ich vorher hatte.

4. Frage:
Da sich das o.g. Buch nicht direkt dem Erlernen von Fiddeltunes widmet, bin ich auf
"Flatpicking Fiddletunes" aus der Buchreihe "Flatpicking Essentials" gestoßen.
Ist das Buch auch eigenständig, also ohne dass man Band 1 und 2 der Reihe durchgearbeitet hat, verwendbar und kann es mir jemand als Ergänzung des genannten Buchs empfehlen?



Liebe Grüsse in die Runde

Stephan
Zuletzt geändert von stephan am Di Mär 27, 2012 8:12 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Manati
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Re: The Guitar Player's Guide to Developing Speed, Accuracy,

Beitrag von Manati »

stephan hat geschrieben: Spielt ihr wirklich so, dass nur der Daumenrücken und die Fingerspitzen den Hals berühren?
Nein. Ich lebe damit, dass ich mir das wohl nie angewöhnen werde. Wie du benutze ich auch recht oft den Daumen auf der tiefen E-Saite ... die klassische Haltung ist nicht meine.
Zuletzt geändert von Manati am Di Mär 27, 2012 9:44 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

als Aufnahmegerät gibt es die üblichen Verdächtigen, wie z.B. Zoom. Ich bin mir zwar nicht 100% sicher, aber die sollten zumindest eine Metronomähnliche Eigenschaft haben. Echt empfehlen würde ich Dir den Tacam GTR ? Guitar Trainer. das ist zunächst ein Recorder, ein Abspielgerät, welches auch die Geschwindigkeit absenken kann und er hat viele, leider nicht editierbare Drumloops, die Du selbstverständlich als Metronom nutzen kannst. ein Gitarrentuner ist auch integriert. Ich habe meinen momentan ausgeliehen, habe aber auch schon gesehen, dass es die Teile auch in hoffentlich gutem Zustand für relativ kleines Geld in der Bucht gibt.
wenn Du aber gerade nicht nur Wert auf eine Super Aufnahmequalität Wert legst, Kauf Dir ein Smart-Phone und die passenden Apps dazu. es muss kein IPhone sein, aber der Kauf meines IPhone führte dazu, dass ich den Tascam nicht mehr benutze. will ich tolle Aufnahmequalität, gehe ich da mittels Interface mit einem Kondensator Mikro rein, für den Rest tut das interne Micro wunderbare Dienste. ein Androide Handy sollte auch alles geforderte kennen, da kann ich aber nicht viel zu sagen.

ach ja, ich versuche das mit Daumen und Zeigefinger, es klappt nicht immer, besonders beim Akkordeschramme geht's mir ähnlich wie Dir, aber prinzipiell ist die Haltung wohl universeller. Das die Gitarre bei Dir wandert, dürfte ein Gewöhnungsproblem sein, oder Die Gitarre sitzt insgesamt zu weit rechts. Dagegen hilft wiederum ein Gurt...
Deerbridge Hare's Bell
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scifi
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Beitrag von scifi »

Zu Frage 4 kann ich nur empfehlen ein paar Online-Stunden bei Jafko (User hier im Forum) zu nehmen. Er ist mit mir genau den Punkt angegangen und hat mit sehr weiter geholfen.
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 12:15 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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bluegrassfamily
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Beitrag von bluegrassfamily »

Also eigentlich kann ich nur zu 4. was sagen. Ich musste erstmal selber den Test machen, um zu sehen, wie ich es mache. Bei mir liegt der Daumen ungefähr in der Höhe des Zeigefingers also auch laut dieser Beschreibung nicht optimal. Ich glaube auch nicht, dass es entscheidend ist, was man in dieser konstruierten Ruheposition macht.
Viel wichtiger ist doch, was passiert, wenn ich z.B. auf der A-Saite nacheinander die Bünde 2-3-4-5 greife und anschlage.
Da bist du gezwungen, deine Handhaltung etwas vom Hals zu lösen.
Vor allen Dingen, wenn du es mal auf allen Saiten nacheinander nach diesem Muster versuchst und dann wieder zurück. Kann mir nicht vorstellen, dass du das mit Daumen parallel vor dem Zeigefinger und auch noch die Hand ständig am Hals schaffst.
Man muss die Hand lösen und automatisch ist die Verbindung dann der Daumen. Ob er jetzt ein bisschen weiter vorne oder hinten ist...na ja. Solange ich meinen Krempel einigermaßen spielen kann. :wink:

Was die Fiddletunes angebelangt: Hier gibt es im Netz genügend kostenlose Quellen (alltabs.com oder andere).
Aber die üblichen Anfängerstücke sind: St. Anne´s reel (aus der C-Position, Capo 2.Bund) Whiskey before breakfast, Billy in the Low ground usw.

LG Reinhold
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RB
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Beitrag von RB »

Frage 1:
Hallo Stephan, nein, ich kann das so nicht bestätigen. Das liegt aber an mir, weil ich wahrscheinlich eine unsystematische Schlampe bin und bleiben werde. Damit meine ich, daß ich die im Buch empfohlene Methode nicht stringent durchhalte und auch die Gitarre ganz unregelmäßig zur Hand nehme. Mal zwei Tage gar nicht, dann - wie gestern - nur zehn Minuten, dann wieder mehrere Stunden. Das ist mit der Trainingsmethode inkompatibel, wie sie im Buch beschrieben ist.

Dennoch ist das Buch für mich wertvoll, weil der redaktionelle Teil oder der didaktische Text oder wie auch immer man das benennen will, die vor meinem inneren Auge stehenden Fragen am ausführlichsten beantwortet hat, was Spieltechnik der linken und insbesondere auch der rechten Hand betrifft. Die Übungen, bisher verschiedene "folded scales" habe ich mir vorgenommen und zumindest teilweise mit 60 bpM systematisch gespielt und in der beschriebenen Weise darauf zu achten Versucht, daß alles ALLES! stimmt. Auch hat das Buch mit den Ausschlag dafür gegeben, es mit einer grundsätzlich anderen Plektrum-Haltung zu versuchen. Ich halte das Plektrum jetzt Mainstream.

Also bilde ich mir zwar eine signifikante Verbesserung ein, auch halte ich jetzt durch, ohne eine lahme rechte Hand zu bekommen, aber nach wie vor leidet mein Spiel unter Inkonsistenz (nicht mit Inkontinenz zu verwechseln). Aber alles wird besser und alles wird gut.

Frage 2:
Falls Du ein IPhone hast, eine Aufnahmesoftware mit eingebautem Metronom. 4Track ist sicher geeignet, einfach zu bedienen, Metronom ist an Bord. Andernfalls würde ich einen Handyrecorder nehmen, Zoom H1 beispielsweise und ein altertümliches mechanisches Metronom mit Zeiger. Der Möglichkeiten gibt es gar viele.

Frage 3:
Die Handhaltung meiner linken Hand ist fast so, wie im Buch beschrieben. Manchmal - wenn die g, h und e-Saite geschlossen zu bespielen sind - lege ich den Zeigefinger quer und mache das, was Orrin Star als "mini bar" bezeichnet. Das habe ich allerdings schon ganz lange so gemacht. In diesen Fällen liegt auch der Fingerballen mit der "Vorderkante" als Widerlager am Hals an, so, wie es die Mandolinenspieler machen. Aber auch nur im Falle dieser Mini-Bars. Mein Daumen liegt "schulmäßig".

So, wie Du die Handhaltung bescheibst, könnte es beim Tempo eventuell ein Handicap geben, aber das muß nicht sein. Sei immerhin offen, es einmal so zu versuchen, wie die das im Buch beschreiben, auch wenn es ein paar Tage Arbeit bedeutet. Probieren würde ich es.

Frage 4
Denke ich durchaus, daß man das auch einzeln und gesondert heranziehen kann.
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jafko
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Beitrag von jafko »

Die Frage nach der "richtigen" Greiftechnik geht vor allen Dingen Hand in Hand mit der Frage nach der "richtigen" Haltung der Gitarre.
Verallgemeinernd kann man wohl nur eine "richtige" Antwort treffen:
"Es kommt drauf an..."
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Finde ich auch, die richtige gibt es nicht, ich glaub jeder entwickelt über die Jahre "Die für sich richtige".
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RB
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Beitrag von RB »

Das vermute ich im Grunde auch.
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eschnack
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Re: The Guitar Player's Guide to Developing Speed, Accuracy,

Beitrag von eschnack »

stephan hat geschrieben: Spielt ihr wirklich so, dass nur der Daumenrücken und die Fingerspitzen den Hals berühren?
Wenn ich das versuche, drückt sich die Gitarre durch den Druck des rechten Arms leicht vom Körper weg und ich habe nicht mehr die Kontrolle, die ich vorher hatte.
Stephan
Jein. Es kommt darauf an, was ich spiele. Aber viele von meiner Schüler halten die Gitarre so wie du und ich versuche es immer zu korregieren. Das heisst nicht, dass man immer mit der klassische Haltung spielen muss, aber die linke Hand sollte nie die Gitarre hoch halten...die sollte mit dem rechten Arm stabil bleiben. Dann hat die linke Hand freiheit und flexibilität.
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stephan
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Beitrag von stephan »

Vielen Dank an alle für die sehr interessanten Antworten!

Das hilft mir weiter, denn es relativiert einiges von dem, was ich in dem Buch gelesen habe.

Trotzdem ist es für mich von Vorteil, sich überhaupt (erstmals) Gedanken darüber zu machen, wie ich mit der linken und der rechten Hand überhaupt umgehe.
Bislang habe ich wohl, ohne darüber nachzudenken, den "Klammergriff" praktiziert.

Gestern Abend habe ich einige Stunden konsequent die im Buch empfohlene linke-Hand-Technik ausprobiert.
Am schwersten fiel es mir, den Gitarrenhals nicht mit der Handkante von unten zu stabilisieren.

Damit die Gitarre nicht von mir weg "wandert", habe ich den rechten Arm nur ganz leicht aufgelegt.
Insgesamt musste ich meine gesamte Haltung so weit entspannen wie möglich.

Als es mir schließlich gelungen war, den Hals nur mit Daumenrückseite und Fingern von oben auf den Saiten berührend, zu spielen, ergab sich ein gefühlt "freiers" und "leichteres" Spielen.
Das hat mich ehrlich gesagt überrascht und ich will sehen, wie sich das weiter entwickelt.

Wohl gemerkt: ich spreche nur vom Flatpicking!

Ob diese Haltung beim Fingerpicking praktikabel ist, habe ich nicht ausprobiert.

Unterm Strich bleibt für mich festzuhalten, dass es wohl keine "richtige" Handhaltung gibt, man dem natürlichen Bewegungsablauf und dem persönlichen Wohlfühlfaktor nachkommen, sich aber immer der möglichen Alternativen bewusst sein sollte.

Dieses Wissen bringt mich auf jeden Fall weiter, weil es zu Achtsamkeit führt und Möglichkeiten öffnet.


Liebe Grüsse

Stephan
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RB
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Beitrag von RB »

Hast Du einen Gurt an der Gitarre, wenn Du spielst ? Falls nicht, könnte das zusätzlich nützlich sein.
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stephan
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Beitrag von stephan »

RB hat geschrieben:Hast Du einen Gurt an der Gitarre, wenn Du spielst ? Falls nicht, könnte das zusätzlich nützlich sein.
Danke für den Tipp.
Ich spiele ausschließlich im Sitzen und habe deshalb bislang nie einen Gurt gebraucht.
In diesem speziellen Fall könnte der aber tatsächlich nützlich sein.
Werde ich ausprobieren.

Gruß
Stephan
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Ein Gurt/Gitarren Stütze sind für mich nicht mehr weg zu denken :wink: richtig gut spielen ohne sowas können wirklich nur die Cracks die ganz harten, wenn ich die Stütze nich an meiner Gitarre krieg ich nur leichte Sachen ganz gut gebacken.
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