Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

Antworten
Benutzeravatar
Sebastian_Rgb
Beiträge: 10
Registriert: Mi Nov 17, 2021 8:33 pm

Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von Sebastian_Rgb »

Hallo zusammen :)

Mein Name ist Sebastian und ich bin neu hier im Forum, lese seit ein paar Wochen mit. Ich spiele schon lange Gitarre, aber bin jetzt jahrelang auf dem selben Niveau hängengeblieben (naja, wenn man ehrlich ist dann eher absteigend :) , die selben Akkorde begleitet, die selben Licks gespielt etc.

Jetzt habe ich praktisch als "neuer Anfänger" mit dem Fingerstyle spielen die Liebe zum Instrument neu entdeckt und habe wieder mit dem Üben angefangen (mit dem Buch "Fingerstyle Guitar von Anfang an" von Ulli Bögershausen) und habe so richtig Lust auf neues.

Ich habe eine Frage zu einer Technik der rechten Hand; und zwar, wie man die Finger nacheinander anzupft ("pima", manchmal auch der Daumen als Bassnote kurz abgesetzt und dann den Rest), dass es so ähnlich klingt, als ob man bei einen Downstroke mit dem Plektrum oder Zeigefinger über die Saiten streicht. Also etwas "langsamer und nacheinander" als gleichzeitig zupfen, aber viel "gebundener als nacheinander".

Gibt es da eine besondere Technik, die ich üben kann (etwa die ganze Hand eindrehen oder etwas ähnliches) oder ist es wie hintereinander die Saiten zupfen, nur sehr schnell (also lange langsam Einzelnoten üben bis das flüssig wird)? Ich konnte auch über die Suchfunktion nichts finden. Vielleicht würde mir der Name des Effekts auch schon weiterhelfen, um mich auf die Suche zu machen :)

Ich hoffe, ihr verzeiht meine laienhafte Beschreibungsversuche :D

Ich sage schonmal danke und wünsche einen guten Start in die neue Woche!
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20226
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von RB »

Wenn ich wüsste, wie es klingen soll, würde es leichter fallen, sich über die Spieltechnik Gedanken zu machen. Es ist nämlich durchaus möglich, mit den Finger oder einem Finger einen Downstroke auszuführen. Ob das aber ein solcher Fall ist, ist mir nicht ganz klar geworden.
Benutzeravatar
Sebastian_Rgb
Beiträge: 10
Registriert: Mi Nov 17, 2021 8:33 pm

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von Sebastian_Rgb »

Vielen Dank für die Antwort.

Ja, in der Tat schwierig so, soweit hatte ich gar nicht gedacht. Wie ich Dich verstehe könnten es auch die einzelnen Saiten von oben angeschlagen sein. Ich suche ein Klang oder Bildbeispiel heraus.

Ich meine aber es hört sich dann eher fast wie gleichzeitig zupfen der Saiten an, nur eben leicht nacheinander.
Benutzeravatar
Pida
Beiträge: 946
Registriert: Do Mai 22, 2008 10:20 am

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von Pida »

Sebastian_Rgb hat geschrieben:
Mo Mär 21, 2022 9:40 pm
als ob man bei einen Downstroke mit dem Plektrum oder Zeigefinger über die Saiten streicht. Also etwas "langsamer und nacheinander" als gleichzeitig zupfen, aber viel "gebundener als nacheinander".
Meinst du solche Rolls?
https://www.youtube.com/watch?v=9oJ9p47l26g

Dabei würde ich zur Vorbereitung meistens alle benötigten Finger der rechten Hand auf die entsprechenden Saiten legen:
https://www.youtube.com/watch?v=7CQVo5lrYHg&t=42s

Bei 'normalen' Akkordzerlegungen (wie in House of the Rising Sun, Stairway to Heaven oder Nothing Else Matters) würde ich dagegen immer nur eine Saite kurz vor dem Anschlag berühren.

Was bei langsamen Geschwindigkeiten auch geht: Den Daumen von oben über die Saiten streichen zu lassen. So ist ein besonders fetter Sound möglich.
Benutzeravatar
Sebastian_Rgb
Beiträge: 10
Registriert: Mi Nov 17, 2021 8:33 pm

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von Sebastian_Rgb »

Guten Morgen!

Ja, genau so etwas meine ich, vielen Dank. Da bist Du mir zuvorgekommen, hier z.B.

https://youtube.com/clip/UgkxFqjO-b5U_N ... gnBz7fcmCz

Aber klasse, dann werde ich das in meine Übungsroutine einbauen und schauen, ob ich das irgendwann mal flüssig hinbekomme. Jetzt weiß ich wie ich dran arbeiten kann. Also zuerst mal alle Finger auflegen, Handgelenk nicht verdrehen und langsam üben.

Der Unterschied zu den normalen Akkordzerlegungen hilft mir von der Denkweise glaube ich auch gut.

Danke auch für die Links!

Ist ein sehr schöner Effekt wie ich finde, um bestimmte Akzente zu setzen statt direkt alle Saiten zu zupfen.

Einen schönen Tag :)
Benutzeravatar
docsteve
Beiträge: 737
Registriert: Mo Okt 01, 2012 2:39 pm

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von docsteve »

Hallo Sebastian,

Der korrekte Name für diese Technik ist tatschlich "Arpeggio", wie der junge Mann im Video ja auch sagt. Wie immer gilt: dosiert einsetzen. Übe Arpeggien auch unter rhythmischen Aspekten: spielst du den ersten Ton auf dem Beat, bremst das das Tempo. Spielst du das Arpeggio leicht vor dem Beat, so dass der letzte Ton auf den Beat kommt, hast du einen zusätzlichen Akzent.

Viele Grüße Stephan
Benutzeravatar
tele
Beiträge: 1527
Registriert: Do Mär 21, 2013 12:16 am
Wohnort: Saarland

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von tele »

Möchte ein Komponist oder Bearbeiter an einer bestimmten Stelle unbedingt ein Arpegggio ausgeführt haben, gibt es auch ein Zeichen dafür: eine senkrechte Wellenlinie mit Pfeil in Richtung des Areggios. Dieses Zeichen findet man aber eher selten, meistens bleibt es dem Geschmack des Interpreten überlassen, ob die Töne eines Akkords gleichzeitig oder nacheinander gespielt werden.
Es gibt übrigens zwei Arten, das Areggio auszufühen:
So, wie es bisher besprochen wurde, also durch eine schnelle Abfolge der Finger der rechten Hand:
https://www.youtube.com/watch?v=VMsezi3EOv0
Oder mit dem Daumen der rechten Hand, der langsam über die Saiten gleitet:
https://www.youtube.com/watch?v=OUpuqSYseEE
Möglicherweise kommt diese Art zu arpeggieren von der fünfchörigen Barockgitarre:
https://www.youtube.com/watch?v=Nszgha2MiUI
Siemens TT60101 Langschlitz-Toaster
Clatronic WK 3462 Wasserkocher
Androni 7131362 Rasenmäher
Invacare P452E/3 Banjo Rollator
Benutzeravatar
Pida
Beiträge: 946
Registriert: Do Mai 22, 2008 10:20 am

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von Pida »

@docsteve und tele: Verstehe ich euch richtig, dass für euch nur die hier beschriebene Technik als Arpeggio durchgeht, nicht aber langsamere Spieltechniken, bei denen ein Akkord z.B. in Achtelnoten zerlegt wird?

Ich hatte ja einige Beispiele aus dem Bereich Pop/Rock genannt, für mich sind das DIE gängigen Beispiele für Arpeggien auf der Gitarre. Vielleicht gibt's da auch Unterschiede von Genre zu Genre?
Benutzeravatar
JazzDude
Beiträge: 2750
Registriert: Di Aug 28, 2012 7:54 pm
Wohnort: Bielefeld
Kontaktdaten:

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von JazzDude »

Bei der klassischen Gitarre ist „Arpeggio“ der terminus technicus für die beschriebene Technik. Arpeggio im weiteren Sinne meint üblicherweise Akkordzerlegung.
Music is the best. (FZ)
gruhf
Beiträge: 370
Registriert: Mi Mär 09, 2016 6:55 pm

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von gruhf »

Als weitere Technik, die ungefähr so klingt wie
Sebastian_Rgb hat geschrieben:
Mo Mär 21, 2022 9:40 pm
etwas "langsamer und nacheinander" als gleichzeitig zupfen, aber viel "gebundener als nacheinander"
käme noch Rasgueado in Frage.
Benutzeravatar
tele
Beiträge: 1527
Registriert: Do Mär 21, 2013 12:16 am
Wohnort: Saarland

Re: Technik rechte Hand "zupfen wie ein Downstroke"

Beitrag von tele »

@docsteve und tele: Verstehe ich euch richtig, dass für euch nur die hier beschriebene Technik als Arpeggio durchgeht, nicht aber langsamere Spieltechniken, bei denen ein Akkord z.B. in Achtelnoten zerlegt wird?
Für mein Verständnis hat der Begriff Arpeggio drei Bedeutungen
1) Die schnelle harfenartige Akkordzerlegung, wie sie hier wohl das Thema ist. Auf englisch sagt man dazu auch "Rolled Chord"https://www.youtube.com/watch?v=CPdiRqi7VwU
2) Die regelmäßige rhythmische Akkordzerlegung, wie sie in Folk oder Rock zur Begleitung verwendet wird. (House of the rising Sun, Nothing else matters). In der Klassik sind solche gleichmäßigen Wiederholungen eher selten, aber es gibt sie: Präludium in C-Dur für Klavier von Bach oder Etüde op.60 nr.3 von Carcassi
https://www.youtube.com/watch?v=SreRgl5KEsY
3)Akkordeigene Töne, auch wenn sie aufeinanderfolgen und nicht zusammenklingen, z.B.wenn man sich in einer Jazzimprovisation über den Cmaj7-Akkord auf die Töne C,E,G und H beschrränkt, wobei jede Kombination dieser Töne mögich ist, improvisiert man mit einem Arpeggio: https://www.youtube.com/watch?v=AjqVARTWHyk&t=75s
Siemens TT60101 Langschlitz-Toaster
Clatronic WK 3462 Wasserkocher
Androni 7131362 Rasenmäher
Invacare P452E/3 Banjo Rollator
Antworten