Umstellung auf Daumenpick

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Ralle
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Umstellung auf Daumenpick

Beitrag von Ralle »

Halli und Hallo,

Ich habe mir am WE mal spasseshalber ein Daumenpick gekauft und ein wenig rumprobiert.
Jetzt ist mir folgende Frage in den Sinn gekommen:
Gewohnheitsmässig spiele ich eigentlich alle Saiten mit den Fingerkuppen (ja ich weiss, .... aber das kann man nicht mehr aus mir rausprügeln).
Problem: mit dem Daumenpick sind die Bassaiten nun etwas überbetont.
Mich würde mal interessieren, ob ihr mir die Umstellung auf Daumenpick, trotz meiner Nur-Fingerkuppen-Spielweise, empfehlen würdet.
Und .......gibt es überhaupt Leute, die ohne Einsatz ihrer Nägel auf der Gitarre rumfingern, oder bin ich eher eine Ausnahme ?

schöh,
ein sich fragender Ralle
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klaust
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Re: Umstellung auf Daumenpick

Beitrag von klaust »

Ralle hat geschrieben:..oder bin ich eher eine Ausnahme ?
nee, bist du nicht! :lol:
Ich habe mittlerweile vier Picks und versuche im halbjährlichem Rhythmus damit klarzukommen 8) :wink:
Aber nach spätestens fünf Minuten landen die aus den gleichen Gründen wie bei dir wieder in der Schublade.

Achja...ich spiele zwar mit Gel-Nägeln, aber beim Daumen spiele ich eher so mit der Aussenseite, da ist schon Hornhaut dran - einn bissel so wie ein Pick :wink:
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo Ralle,

ich kann mit dem Daumenpick auch nicht wirklich was anfangen. Durch den herausragenden "-" muss ich den Daumen viel zu weit weghalten und treffe auch nicht mehr so sicher - bestimmt reine Gewöhnungssache - aber irgendwie klingt es auch fremd...
Dann müssten wahrscheinlich überall Picks dran sein. Habe es auch schon, wie der Klaus immer wieder mal mit diesen Stahlpicks an den Fingern probiert - aber auch da -> zurück in die Schachtel...
Den Daumenpick habe ich mal ein wenig gekürzt (abgefeilt) und mit dem Feuerzeug die Spitze warm gemacht. Konnte dadurch den - weiter nach oben biegen, sodass die Anschlagposition ähnlich ist, wie mit der Daumenseite am "Eck" vorne (mein einziger Finger an der rechten Hand, der einen kurzen Nagel hat). Es ist und bleibt aber ein "Fremdkörper" und ich komme auch nicht klar damit.

Tipp:
Das mit dem kürzen und hochbiegen des Daumenpleks würde ich aber mal ausprobieren - ist schon deutlich besser, schon alleine weil dadurch ein Anschlag entsteht, wie mit einem stark nach unten geneigten Plektrum - weicher und leiser!

Gruß Dietmar
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

Na, das ist ja schonmal beruhigend, dass ich nicht alleine dastehe :)

...... die Idee mit dem Biegen des Picks werde ich doch glatt mal ausprobieren - auch wenn ich die Befürchtung habe, dass früher oder später doch wieder der nackte Daumen zum Einsatz kommt.
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

*ggg* so wie bei mir *ggg*

Manchmal ist mein Daumennagel so lang, dass er mit dem seitlichen "Kuppen-Anschlag" noch einen zweiten Ton erzeugt - das ist dann immer der Moment, wo ich mir überlege auch ihn mal wachsen zu lassen (habe es noch nie geschafft - ich feile ihn immer genau dann wieder zurück).

Gruß Dietmar
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pointfighter
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Beitrag von pointfighter »

Hallo,

habe auch mehrere Anläufe gebraucht. Jetzt klappt es aber ganz gut und mir fehlt was wenn ich ohne Pick spiele. Das mit dem zu lauten Bass hatte ich auch. Manchmal habe ich auch jetzt noch das Gefühl die Bässe seien zu dominant. Das hat bei manchen Stücken aber auch sein Gutes. Auf jeden Fall sind die mit den Fingern gespielten Saiten auch lauter geworden. Sprich der gesamte Anschlag hat sich verändert.

Wir hatten den Wolf beim Workshop vom Jaques Stotzem auch zum Daumenpick gedrängt. Der Boom-Chick Stlyle von 'Sweet Georgia Brown' war ohne fast nicht zu kriegen.

@Wolf: wie sieht es denn eigentlich mit dem Daumenpick aus, bist du damit warm geworden?


Viele Grüße
Alex
...der mit dem 'Loch in der Banane' tanzt
erniecaster

Beitrag von erniecaster »

Hallo!

Daumenpicks habe ich auch aufgegeben. Grundsätzlich spiele ich mit Plektrum und Fingern, gerade in letzter Zeit lege ich das Plektrum aber auch gerne mal wieder vollständig weg.

Gruß

erniecaster
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Moin Alex

... aber nicht die Bohne! :?

Hatte aber heute Mittag, als ich das hier gelesen hatte, genau das selbe gedacht und bloß keine Zeit zum Antworten.

Ich denke, für manche Techniken, z. Bsp. den Boom-Chick und das Dämpfen im allgemeinen ist ein Daumenpick wirklich eine große Vereinfachung, weil der Handballen eine andere (optimalere) Stellung zu den Seiten hat.

Aber bis ich mich zum Lernen aufraffe wird´s noch eine ganze Weile dauern und ich fabriziere halt weiterhin "Klangbrei", weil immer alle Seiten nachschwingen :cry:
--- ab hier beginnt die Signatur ---

Grüße vom Wolf


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Ralle
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Beitrag von Ralle »

stümmt, Boom-Chick geht gut, knallt auch etwas gefälliger und läuft auf jeden Fall schneller.

Ich habe heute abend ziemlich lange gedaumenpickt (?) , ging auch schon weitaus besser von der Hand (im Gegensatz zu gestern).
Nur, nach 1h spielen hatte ich einen lila-Daumen - Blut ade.
Nun werde ich mein Pick erstmal mit dem Feuerzeug dehnen, sonst fällt mein Rechtsaussen demnächst wegen Blutarmut aus. :oops:

... und mal schauen, vlt. schliest das Daumenpick den Nur-Daumen-Anschlag gar nicht aus und ich kann mit beiden gut leben.
Aber das weiss ich wohl erst, wenn ich meinen derzeitigen Klangbrei etwas geordnet bekomme.

chruss
Ralle
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RB
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Beitrag von RB »

Daumennagel ist Gewöhnungsache. Es ist nur natürlich, daß sich das zunächst fremd anfühlt und die Treffsicherheit leidet, weil der Anschlagspunkt sich verschiebt. Wenn man aber hartnäckig ist, kommt die Gewöhnung mE recht schnell.

Ich kenne die Kombination Daumenpick/Fingerkuppen (ohne Nagel-Anteil) nicht, kann mir aber gut vorstellen, daß das Lautstärkeverhältnis nicht ganz paßt.
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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

Ralle hat geschrieben: Nun werde ich mein Pick erstmal mit dem Feuerzeug dehnen, sonst fällt mein Rechtsaussen demnächst wegen Blutarmut aus. :oops:
Mach das mal lieber mit heißem Wasser, geht besser :lol: . Reicht doch schon, wenn im Fernsehen immer in den Filmen alles verbrennt und in die Luft fliegt ! :lol: :lol: :lol:

...und dann mit Geduld und Spucke immer dranbleiben...auch mal verschiedene D-Picks probieren. Ich empfehle Dunlop-Shell oder noch besser Golden Gate Picks !

Gruß, Volkmar
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

Wasser nehme ich beim nächsten Mal ......
Die weissen Dunlops mussten gestern schon schmoren - haben es aber unbeschadet überstanden.

Die Dunlop Shells werde ich demnächst mal ausprobieren.
Und die Golden Gate Picks ? *kurz gegoogelt* Auch schick, kommen danach dran. :wink: Weia, was gibt es da noch an Auswahl
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

Es gibt fuer alle Kombinationen (alles mit Picks, Daumenpick + Nagel an Fingern, Nagel + Daumen ohne Nagel, ohne jegliche Naegel, ...) superviele Beispiele, was nur zeigt das es keine Frage der Machbarkeit ist, sondern der persoenlichen Praeferenzen und der Frage wohin man will mit seiner Musik.

Daumenpick und Kuppen der anderen Finger vertraegt sich hervorragend, wenn man sich ca. 2 Monate durchgebissen hat und den Anschlag entsprechend staerker ausgebildet hat und sich etwas Hornhaut gebildet hat. Die Lautstaerke gleicht sich an. Mein Kumpel spielt nur mit Kuppen und ist mindestens genauso laut wie ich mit Daumenpick und Naegeln. Tommy E. spielt auch (u.a.) mit Daumenpick und Kuppen.

Cheers ML
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Hallo zusammen.

Mit Daumenpick hat zumindest den Vorteil das man die Hand in einer natürlicheren Haltung hat und das Handgelenk weniger belastet wird. Man kann auf Dauer auch schneller spielen, da die Hand lockerer gehalten werden kann...

Zum Klang: Wenn man es mit dem Daumenpick etwas geübt hat, so entwickelt man Feingefühl dafür und auch der Anschlag kann so angepasst werden das es ausgewogen klingt. Es bleibt der Vorteil der kräftigeren und klareren Bässe. Ausserdem kann man den Daumenpick mit etwas Übung hervorragend als Plektrum für z.B. Soli einsetzen.
Es kommt sicher auch noch auf die Gitarre an. Wenn du z.B. ein Grand Auditorium oder etwas ähnliches spielst, so macht das dann für mich mehr Sinn als z.B. bei einer Dreadnought mit eh schon sehr ausgeprägten Bässen...


Gruessli, Gerrit
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

jo, dann will ich mal meine (bis jetzt kurzen) Erfahrungen mit dem Daumenpick weitergeben.
Es sind ja nun etwas mehr als 2 Wochen vergangen.

Um es vorwegzunehmen, ich bleibe beim Pick. 8)

Folgendes hat sich herausgestellt:
a. Die Anschlagstärke hat man nach 2 Wochen soweit im Griff, dass man Bassbetonung und -begleitung schön trennen kann. D.h.: der Makel des überlauten Basses lässt sich recht gut selbst regeln/kompensieren.
b. Basswechselschläge gehen mit dem Daumenpick m.E. besser und schneller. Allerdings verhaspele ich mich auch öfter - naja, reine Übung bzw. Gewohnheitsache, denke ich.
d. für mich wohl der wichtigste Punkt: man hat das Gefühl, mehr Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Z.B.: was Gerrit sagte "mal eben eine Sololinie dazuspielen" oder das "Abdämpfen" etc...
e. Durchgehende Zupfmuster sind mit dem Pick i.A. noch langsamer. Da bin ich mit dem Nur-Daumen doch noch um einiges schneller.
f. Mit dem Pick kann man leider die Saiten nicht mehr so schön knallen lassen.

Letztendlich muss eh jeder selbst herausfinden, ob ein Daumenpick passt.
Für mich hat es sich jedenfalls gelohnt, das Daumenpick auszuprobieren. Und wenn ich will, kann ich immer noch mit dem Daumen spielen, der hat noch nichts verlernt :wink:
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