Hybrid Picking

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

und daß ich den Handteller nur noch etwas waagerechter, paralleler zu den Saiten drehen muß, um den Daumenballen in der Nähe des Stegs leicht auf die Baßsaiten legen zu können.
Yeah, ich hab´s gesehen im Video. Bin da dran mich an diese Haltung zu gewöhnen; fällt mir vll. deshalb etwas schwerer da ich idr in der "klassischen" Haltung (Gitarre zwischen den Beinen / Halswinkel zwar nicht auf 45° angeschrägt, jedoch schon steiler als in der "Popular-Haltung" / Gitarre auf re. Oberschenkel). Dadurch habe ich es wohl etwas schwerer die Zupfhand in eine relaxte Anschlagsstellung für palm muting zu bringen da der Winkel Saiten - Handstellung etwas steiler ist als wenn ich in der Popular-Haltung spielte. Was muss ich auch so komische Sachen machen... ;)
Andererseits muß man sich einmal Merle Travis anschauen, der Kerl spielt mit Daumenpick und Zeigefinger, sonst nichts und doch geht da mehr, als andere mit vielleicht sechs Fingern und sieben Saiten hinbekämen.
Japp, ich denke auch. Wenn es um best. Passagen in einem best. Song geht - dafür kann man sich ja auch Individuallösungen schnitzen. Widerstrebt mir zwar etwas, da ich gern alles in der "tollen" Technik spielen können würde - doch das geht wohl nicht.
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Admin
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Beitrag von Admin »

Mir fällt auch nur dieses eine Stück ein, gleich am Anfang, Mitte des ersten Taktes:

Bild

die 16tell-Noten g, gis, h und e. (das gis wird mit hammer-on gespielt). Vielleicht kann man das auch anders bewältigen, aber ich will ja den Daumenpick nicht an den Nagel hängen, sondern bei Bedarf schon nach wie vor verwenden.

Handhaltung: Dieser eher in die Waagerechte tentierende Unterarm ist eine Angewohnheit von mir, die vielleicht sogar von dem Bestreben herstammt, dämpfen zu wollen, ich weiß es nicht. Im Stehen habe ich die Gitarre auch recht hoch umgehängt, fast bis unter das Kinn, so ähnlich wie der hier:

Bild

Da sieht man, daß der Handballen, bzw die Handwurzel sich ganz natürlich im Bereich der Bass-Saiten befindet. Wenn man die Hand leicht an der betreffenden Stelle durchdrückt bzw. senkt, ist man schon da. Mir ist klar, daß das mit einer klassischen Haltung oder einer Haltung, die dem nahe kommt, schwieriger wird. Wenn die Gitarre auf dem lnken Oberschenkel sitzt und so gedreht wird, daß die Kopfplatte in Schulterhöhe ist, wird das wohl gar nicht gehen. Da bleibt nur eine - vielleicht auch vorübergehende - Änderung der Stellung des Instruments.
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doc
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Beitrag von doc »

Admin hat geschrieben:so ähnlich wie der hier:
Wie "der" hier ? Cold, cold heart.
doc
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Mir ist klar, daß das mit einer klassischen Haltung oder einer Haltung, die dem nahe kommt, schwieriger wird. Wenn die Gitarre auf dem lnken Oberschenkel sitzt und so gedreht wird, daß die Kopfplatte in Schulterhöhe ist, wird das wohl gar nicht gehen. Da bleibt nur eine - vielleicht auch vorübergehende - Änderung der Stellung des Instruments.
Nach genauerer Betrachtung der Sache kann ich für mich sagen, dass mein Problem (= muffled bass relaxt spielen können in "klassischer" Haltung) nur durch diese Halswinkel-Sache kommen kann. Vor einigen Jahren hat sich der OldPicker die Sache mal angesehen und was bei ihm spielend leicht abgeht (Dieter, was hast du mir da gezeigt...ich glaube, es war der "deep river blues"?!) hat mich damals vor eine schier unlösbare Aufgabe gestellt. Ich werde jetzt einfach die Stellung des Instruments leicht verändern, wenn ich über längere Zeit etwas in palm mute spielen will. Mal sehen, wie sich das bewährt.
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stella
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Beitrag von stella »

ich hab jetzt mal im "mein mp3"-eck ne im hybrid-picking gespielte angelina-cover-version verlinkt. wollt ich ja schon länger machen, bin aber nie zum hochladen gekommen. nun ja, besser jetzt als noch später.
insgesamt muss ich aber auch sagen, dass ich im hybrid-picking dinge nicht spielen kann, die ohne jegliches hilfsmittel bzw. mit daumenpick locker von der hand gehen. kann aber auch [wie schon von vielen saiten angemerkt] an der mangelnden übung liegen...
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tomis
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Beitrag von tomis »

den song von stella finde ich auch ganz schön gespielt,
aber ich muss gestehen, daß ich immer noch nicht kapiere,
warum man sich einen komplett gepickten song mit hybridpicking
abplagt, wenn man nicht wie holger mit einem handicap zu tun hat.
hp würde ich immer nur spielen, wenn ich am flatpicken bin und
ab und zu mal mehrere saiten zugleich spielen will.
kann mir das jemand nochmal erklären ?
mit Blues und Gruß
Thomas
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RB
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Beitrag von RB »

Es soll Leute geben, für die das keine Plage ist, sondern Grundausstattung. Wenn ich diese Möglichkeit gekannt hätte, als ich 15 war, hätte ich vielleicht gleich damit angefangen. Dann wäre mir eventuell der Daumenpick als unangewöhnbar vorgekommen.
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Und wenn man das einmal kann wird das sicherlich nur eine Bereicherung sein, nur der Anfang ist knochenhart, das merke ich immer wieder^^ das wird bei mir wohl noch dieses Jahr dauern bis ich das mal ansatzweise gut kann.
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stella
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Beitrag von stella »

@tomis: ich möcht ne größtmögliche bandbreite an spieltechniken lernen und da ist das hybrid-picking neben dem daumenpick und der "bloßen" hand eine der - wie RB es genannt hat - grundausstattungen. eine der nächsten stationen wird für mich dann das mit dem wechselbass sein. davor hab ich allerdings noch gewaltigen respekt...
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Jo, Grundausstattung...

http://www.youtube.com/watch?v=PscAZyOMGiA

8)

...zudem, ein Song, den ich im "normalen" Fingerpicking (ohne Pieke) spiele klingt im HP halt anders, für meine Ohren etwas diskantreicher, das kann schon ein Grund pro-HP sein. Ich mag das. Wobei...so richtig warme Bässe (wie etwa bei dieser coolen Version von "troylake" hier irgendwo im Forum) wird man damit selten rauskriegen.
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Auch 'n feines Beispiel für den sinnvollen Einsatz von Hybridpicking:

Takayuki Nishiyama

Zum Glück steht ihm auch eine geeignete Klampfe zur Verfügung. :wink:

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
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Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Lustig, das Video hab ich mir grade auch angesehen :D .
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Tripple xXx hat geschrieben:Lustig, das Video hab ich mir grade auch angesehen :D .
:lol: Is' aber eine bedenkliche Freizeitbeschäftigung, wenn die Löcher in der Hosentasche eine gewisse Größe überschreiten. :wink:

Aber er spielt echt super!
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Beitrag von Tripple xXx »

http://www.youtube.com/watch?v=IcgQArbx ... ure=relmfu

Ich finde Endless Road ja auch ein paradebeispiel dafür, das Hibridpicklig einfach unheimlich wandelbar ist, ich krieg das irgendwie nich auf die Reihe mit dem Plektrum^^
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RB
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Beitrag von RB »

Eine ganz extreme Nummer bringt Brian Setzer Ex Stray Cats. Der klemmt sich das Plektrum in eine Falte eines Zeigefinger-Gelenks, damit er den Daumen frei bekommt, wenn er Fingerpicken will, danach schiebt er es wieder zurück. On the fly mitten im Spiel. Das habe ich sonst noch nirgends gesehen.
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