Ringfinger der Picking-Hand auf Gitarrendecke auflegen?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

Gast

Beitrag von Gast »

So, jetzt will ich auch,

Beim Fingerpicking spiele ich ohne Stützfinger, immer, ich glaube fast, dass ich es so gelernt habe ist aber wohl nur noch als motorische Erinnerung erhalten beschwören könnte ich es nicht.

momentan bin ich damit beschäftigt mir das Abstützen mit dem kleinen Finger beim Spiel mit dem Plek ABZUGEWÖHNEN, weil es frei einfach freier klingt und auch flexibler macht, finde ich.

Sonst sag ich: Jeder wie er mag.

Gruß Joe
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Beitrag von Admin »

Ich spiele auch ohne stützenden Finger, wiewohl es eine Menge guter Spieler gibt, die das machen. Stattdessen liegt mein Daumenballen manchmal leicht auf der Stegseite auf. Früher habe ich das immer gemacht, aber allmählich ist die rechte Hand etwas klassischer in ihrer Haltung geworden. Das hat sich von selbst so entwickelt.
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marcus
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Beitrag von marcus »

cottonman hat geschrieben: ... Townes van Zandt, ... und das sind nur die, die noch unter uns weilen...
der gute townes ist nur leider schon seit zehn jahren tot ... :-(
cottonman
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Beitrag von cottonman »

@ marcus. ooops stimmt.......... seine Lieder sind halt noch so frisch wie damals...... da vergisst man das oft.

Sorry for the false statement.

Saludso
ach ja, ne Gitarre hab ich auch..................
KallePick
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Beitrag von KallePick »

Eine Gitarre lässt dem Spieler unzählige Freiheitsgrade, wie er einen Ton erzeugen kann. Hierzu zählen auch Dinge, wie stark die Gummiauflage des Capo ist oder vielleicht auch welche Gummimischung verwendet wird oder selbstverständlich auch wo die Saite angeschlagen, gezupft, gehämmert, gestreichelt..... wird und mit welcher Energie.

Die Frage kleiner Finger auf die Decke oder Ringfinger oder wer weiss was sonst noch stellt sich eigentlich nur dann, wenn man den Sound eines Vorbildes kopieren will. Dann ist es absolut notwendig, auch die Spielweise zu kopieren. Also: wieviel Finger(1. 2, 3 ...) welcher Capo, Daumenpick ja oder nein, Fingerpicks (Metall, Kunststoff, gerade, gebogen...) wo wird angeschlagen und wie stark, welche Handhaltung, welche Gitarrenhaltung etc. etc. etc..
Alle diese Eigenheiten haben einen Einfluss auf die Intonation aber auch den Spielfluss, da sich dann auch ein geringfügig anderes Timing ergeben kann.
Bevor man also seine Spielweise irgendeiner Mode oder einem Vorbild anpasst muss man sich klar darübe werden wo man mit seinem Stil hinwill.

Mein Rat deshalb: Mach es so wie es Dir am Besten gefällt.

Viel Spaß beim experimentieren
Kalle
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spijk
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Beitrag von spijk »

muss man sich klar darübe werden wo man mit seinem Stil hinwill
Ich hab eher den Eindruck, dass es umgekehrt ist: Der Stil überlegt sich, wo er mit einem hinwill, und dann muss man mit! :wink: Ich hab von Anfang an (1978) immer nur mit Daumen und Zeigefinger gepickt, was bei Bedarf ein relativ flottes Tempo annehmen konnte. Dann (so 1982) hab ich mir zusätzlich eine höchst merkwürdige Schlagtechnik bloß mit Zeigefinger und Ringfinger incl. Abdämpfung per Handballen angewöhnt, um Neil-Young-Klamotten wie "Out on the Weekend", "Cowgirl in the Sand" zu spielen. Mit 38 (2003) erweiterte ich meine Picking-Möglichkeiten, indem ich dem bis dato unbeschäftigten Ringfinger befahl, er solle sich gefälligst auch beteiligen. Da gibt's schon verschlungene Wege ...
(Der arme Matthias L. kriegt wahrscheinlich die Motten, wenn er das liest ... :whistler: )
"What the blues is? I guess the blues is something between the greens and the yellows."
Lightnin' Hopkins
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

####
Der arme Matthias L. kriegt wahrscheinlich die Motten, wenn er das liest ...
####
:D :D
Den Prozess, den du beschreibst kenne ich nur zu gut und ich denke, dass es auch nie aufhoeren wird. Als experimentierfreudiger Hobby-Spieler ... was meinst du wie oft ich mit/ohne Daumenpick, lange/kurze Fingernaegel, kleiner/grosser Handgelenkswinkel experimentiere.

Die Sachen, die ich spiele sind so unterschiedlich und verlangen nach unterschiedlichen Techniken, die sich teilweise im Wege stehen, zB lange Fingernaegel sind fuer einige Don Ross Sachen wirklich super, aber sie sind beim Tappen im Weg. Oder traditionelle Sachen (e.g. Windy&Warm) kommen nur mit Handballendaempfung gut aber viele andere Stuecke verlangen nach frei schwingenden Bass-Saiten. Oder ... oder ... oder ... jaja man hats nicht einfach.

Cheers ML
gera
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Beitrag von gera »

Ich habe eine umfangreiche Sammlung von Videos alter Bluesmusiker. Soweit ich weiß, ist nicht ein einziger dabei, der nicht mindesten den kleinen Finger aufstützt. Da ist auch ein Video bei von Mance Lipscomb, der mit gebrochenem Mittelfinger spielt und Ring- und kleinen Finger aufstützt. Ich wollte, ich könnte so spielen.

Übrigens ergibt sich das Abstützen mit dem kleinen Finger fast von selbst, wenn man die Seiten mit dem Handballen dämpffen will. Selbst ich, als fortgeschrittenen Anfänger (ca. 8 Jahre Spielerfahrung), kann ohne Probleme von der einen auf die andere Spielart umschalten.
Ich denke nie an die Zukunft, sie kommt früh genug (Albert Einstein).
reliewsche
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Beitrag von reliewsche »

Moin,
den Thread fand ich trotz (?) seines Alters sehr interessant, da ich mich momentan mit der Aufstützproblematik herumschlage. Seit Ewigkeiten spiele ich entweder mit dem aufgestütztem Ballen, wie schon hier beschrieben, oder mit aufgestütztem Ringfinger (mein kleiner Finger ist zu kurz :)) ). Momentan lerne ich mal wieder was neues (Spiritual Groove von Antoine Dufour http://www.youtube.com/watch?v=uNw9YaXemlM ) und bei diesem kann ich durch das Tschick (und diverser anderer spieltechnischer Kleinigkeiten) einen aufgestützten Ringfinger an den meisten Stellen kaum gebrauchen. Da ich das aber gewohnt bin, leidet meine Treffsicherheit doch sehr darunter. Vielleicht kann ich ja diesen Thread mal wieder anheizen mit der Frage, ob da jemand Ideen und Tips hat, wie man sich umgewöhnen kann.

Da dies mein erster Post in diesem Forum ist, kurz gitarristisch zu mir:
- Vor 30 Jahren angefangen bis ins Studium relativ viel geübt.
- Fingerpicker in der Ausrichtung
- Einflüsse: Lämmerhirt, Finger, Stotzem
- 12 Jahre Pause gemacht und vor knapp einem Jahr angeregt durch das Gitarrenboard wieder angefangen
- Jetzt versuche ich halt, meinen Level wieder aufzuholen.
- Klampfen: siehe musik.dwi-eschweiler.de

Stefan
Gast

Beitrag von Gast »

cottonman hat geschrieben:Woody Mann, Stefan Grossman, Happy Traum, Roy Bookbinder, Jorma Kaukonen, Townes van Zandt, Keb Mo' ...
... Tommy Emmanuel ...
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

Interessant, ungefaehr das gleiche wie bei mir. Ich habe vor 5 Jahren wieder angefangen, rein akustisch. Ich bezeichne mich immer noch als Anfaenger, obwohl ich zT recht anspruchsvolle Sachen spiele (Ross, Hedges, Roche, Juber).

Also ich habe bei absolut Null angefangen und Technik war in den ersten 4 Jahren das GROSSE Thema: Ich habe staendig mit der Sitzhaltung und Handhaltung experimentiert. Aus eigener Erfahrung kann ich folgende Tips geben:
* Informieren, Experimentieren und Hirn einschalten.
* Oberstes Gebot: Entspannte Spielhaltung
* Geduld: Wenn sich was gut anfuehlt und logisch ist, aber ungewohnt ist, hilft nur eisernes Ueben und Geduld. Ich habe zB gewechselt von Daumennagel, zu einem custom-Daumenpick (sehr kurz) hin zu einem normalen Daumenpick. Das war jedesmal ein ziemlicher Akt. * Speziell das Aufstuetzen mag fuer manche Stilistiken gehen, fuer modernen Fingerstyle aber nicht.

Die Arbeit kann dir leider keiner Abnehmen.

Cheers ML
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