Rechte Hand Techniken

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Finnes
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Rechte Hand Techniken

Beitrag von Finnes »

Hallo zusammen,

mir ist bei der Beschäftigung mit dem Thema Fingerstyle immer wieder aufgefallen, dass ganz oft nur D Z M benutzt werden, bzw. das immer vorgestellt wird in diversen Fachbüchern. Ich fragte mich, was ist der Vorteil gegenüber dem D Z M R.

Ich habe es mit der 4 Fingertechnik gelernt, und frage mich ernsthaft, was sind die Vorteile der anderen Technik.

Es geht mir jetzt auch nicht darum, wenn man auf der G-Saite den Bass mit dem Daumen spielt und dann für die H-Saite den Zeigefinger und für die e-Saite den Ringfinger benutzt, dass kannte ich nicht, aber macht durchaus Sinn.

Ich meine eher Pattern, wo der Bass auf der E, A, D Saite liegt. Warum setzt man auf die e-Saite den M anstatt den R.

Greetings
Finnes
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RB
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Beitrag von RB »

Eigentlich gibt es keine Vorteile, eher Nachteile. Der einzige Vorteil, den ich mir vorstellen kann, ist vielleicht daß es sich leichter erlernt. Man kann sich ja die krummsten Sachen angewöhnen. Ich habe beispielsweise über Jahre D-M-R gespielt, der Zeigefinger stand etwas weg, was viele Mit-Gitarristen zu Fragen anregte und ich immer sagen mußten: "Ist nur eine schlechte Angewohnheit."

Dann kam "Last Steam Engine Train" vorbei und an einer Stelle mußte der Zeigefinger mit dazu, weil diese eine Stelle mit dem Daumen und nur zwei Fingern nicht vernünftig zu spielen war. Also habe ich den Zeigefinger mühsam aktiviert und viele Liedbegleitungen spiele ich nach wie vor mit abstehendem Zeigefinger. Vielleicht sollte ich an Weihnachten eine Kerze draufstellen.
mbern
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Re: Rechte Hand Techniken

Beitrag von mbern »

Finnes hat geschrieben: Warum setzt man auf die e-Saite den M anstatt den R.
Beides funktioniert und wenn man eine Sache auf zwei Arten machen kann, muss man sich zwangsläufig für eine Art entscheiden.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Als ich die Überschrift gelesen habe dachte ich schon ... :oops: .

:rotfl:
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo Finnes,

die Grundlage für die Z,M und R-Technik kommt aus der "Klassik". Da Fingerstyle ja eigentlich eine "neue" Spieltechnik ist, hat man wohl auch versucht mit Z und M auszukommen. Was besser ist ? - nun, dass muss jeder für sich herausfinden.

Ich persönlich benutze die "Klassik-Technik". Wenn ich Noten oder Tabs habe, die Fingersätze nur mit Z und M vorgeben, so baue ich meine Technik - also Z, M und R - ein und achte auf den Wechselschlag.

Unabhängig hiervon gibt es ein interessantes Lehrbuch zum zusätzlichen Einsatz des kleinen Fingers ( http://www.chords-online.de/Schulen/Git ... ngers.html ).

Beste Grüße

Harald H. Morton
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RB
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Beitrag von RB »

Es gibt ja im weiten Erdenkreise alles mögliche, beispielsweise war bereits im 18ten Jahrhundert der sogenannte Picado-Anschlag gebräuchlich und zwar sowohl beim Banjo, als auch bei der Gitarre. Die nutzt nur den Daumen und den Zeigefinger, sonst nichts. Merle Travis ist einer derjenigen, die noch so spielten und man kann da beim Zuschauen und Zuhören schon schwindelig werden. Man stellt sich besser gar nicht vor, was herausgekommen wäre, hätte er alle Finger benutzt.
Gast

Re: Rechte Hand Techniken

Beitrag von Gast »

Finnes hat geschrieben:Hallo zusammen,

mir ist bei der Beschäftigung mit dem Thema Fingerstyle immer wieder aufgefallen, dass ganz oft nur D Z M benutzt werden, bzw. das immer vorgestellt wird in diversen Fachbüchern. Ich fragte mich, was ist der Vorteil gegenüber dem D Z M R.
Hallo,

ich spiele mit 5 fingern.
meine erfahrung:
- je mehr finger desto schwerer die koordination.
es ist einfacher mit weniger fingern zu spielen.
- M und R sind nervlich stark abhängig voneinander, probiert mal m-a-m-a-... wechselschlag auf tempo; jede andere fingerkombination ist da einfacher, der kleine finger sogar mitgerechnet.

gruss,
TR
cottonman
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Beitrag von cottonman »

Wie sagte schon Rev Gary Davis, der auch nur mit Daumen und Zeigefinger spielte:
"If I need another Finger, I'll use it"

Ich habe immer nach dem Motto gespielt, dass es keine Regeln beim Gitarrespielen gibt. Der Finger, der zuerst die Saite findet, darf sie auch spielen.

Saludos,
ach ja, ne Gitarre hab ich auch..................
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Hm, der kleine Finger der rechten Hand ist definitiv der Einzige, den ich nicht brauche. Ist wahrscheinlich als anatomischer Ersatzreifen gedacht. :P
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Ok, danke, also lassen sich dort keine großen Vorteile ableiten, sondern es ist vielmehr Geschmackssache.
Ich für mein Teil übersetze mit das in Büchern dann auch immer wenn dort z.b. angegeben ist die e-Saite mit dem Mittelfinger zu spielen, weil ich es irgendwie nicht verstehe, warum ich nicht auch gut meinen Ringfinger nehmen kann.

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Manati
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Beitrag von Manati »

Die Fingersätze in Notationen bzw. Büchern betrachte ich immer eher als (gut gemeinte) Vorschläge.

Oft befolge ich sie, weil ich feststelle, dass sie tatsächlich sinnvoller sind als die, die ich intuitiv gewählt hätte - und manchmal ignoriere ich sie, weil ich feststelle, dass "meine" Lösung einfach für mich besser funktioniert.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Und genau so ist das mit den Notationen. Hol das Beste für Dich raus und dann ist auch gut. :wink:
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