Starke Schmerzen in Fingerspitze des l. Zeigefingers - Tips?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Niels Cremer
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Starke Schmerzen in Fingerspitze des l. Zeigefingers - Tips?

Beitrag von Niels Cremer »

Hallo, ich habe seit ca. einem halben Jahr immer mal wieder - also nicht immr! - beim spielen starke Schmerzen in der Kuppe des linken Zeigefingers. Da ich schon ewig spiele und auch recht viel habe ich auf allen Fingern recht starke Hornhautbildung, es ist also kein Schmerz wie er mitunter bei Anfängern durch die ungewohnten Stahlsaiten oder so entsteht.

Der Schmerz ist recht stark und ist gepaart mit einer Art Taubheitsgefühl der Fingerspitze, aber auch nur partiell, echt schwer zu beschreiben ... Ich habe das Gefühl dass es eine Art Nerven-Sache ist und wollte einfach mal fragen ob andere hier ähnliches erlebt haben und ob's irgendwelche Tips/Mittelchen etc. gibt um sowas zu vermeiden?

Vor allem wenn ich spielen "muss", also bei Auftritten, kann das echt unangenehm sein ... :-(

Danke schonmal für's Lesen und die vielen guten Ratschläge die hoffentlich kommen! :-)
rexie
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Beitrag von rexie »

Ja ich kenne das auch und spiele auch schon sehr lange und auch recht viel.Ich kann mir das nur so erklären, dass trotz Hornhaut durch den permanenten Druck auf die dünnen Saiten die Nerven, die ja an den Fingerspitzen sehr sensibel sind, gereizt sind. Wenn man z B mit dem Fuß auf einen spitzen Gegenstand tritt , schmerzt es ja da auch mal trotz Hornhaut, und ich denke das ist hiermit vergleichbar.
Bei Auftritten oder so würde ich den Finger einfach tapen in dem Fall, denn das kann ja recht unangenehm werden sonst. Ansonsten aufhören, wenn es zu doll wehtut. Bei mir ist das in der Regel nach ein paar Stunden Pause auch wieder weg.
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Hey Rexie, ich bin also nicht allein, ein kleiner Trost ... ;-) Ja, so ähnlich hab ich mir das auch erklärt, nur wundere ich mich dass es beim Zeigefinger so heftig auftritt und bei den anderen Fingern überhaupt nicht ... Tapen ist fürchte ich keine Alternative, muss ich mal ausprobieren, aber ich kann mir nicht vorstellen dass man dann noch ordentlich spielen kann ... ?

Manchmal taucht's auf und ist, wie Du sagst, nach ein-zwei Stunden wieder weg, aber manchmal (z.B. dieses Wochenende ...) geht's im Grunde gar nicht weg obwohl ich gar nicht so viel spiele/gespielt hab ... :-(
rexie
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Beitrag von rexie »

Also bei mir ist es auch meist der Zeigefinger, ich denke mal weil er stark beansprucht wird und auch oft auf den Diskantsaiten (ghe) greifen muss. Komischerweise hab ich auch auf Zeige und Mittelfinger die meiste Hornhaut und ganz stark diese Rillenbildung, bei den anderen beiden gehts eigentlich.
Zuletzt geändert von rexie am So Feb 19, 2012 10:03 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Hallo ihr beiden,

ihr habt das schon gut erfasst, es liegt an den Nervenenden in der Fingerspitze des Zeigefingern und gerade weil die H und die E-Saite runtergedrückt werden, kommt es zu einer Reaktion, gerade wenn man länger spielt und die richtige Stelle erwischt, aber das ist ganz normal.

Greetings
Finnes
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Hey Finnes, danke für die Info ... dafür dass es normal ist hab ich bisher irgendwie wenig darüber gehört, bzw. wundert's mich dass ich nach 35 Jahren Gitarre & Bass spielen erst jetzt dieses Problem hab, komisch ... vielleicht liegt's am Alter, lol ... :-/
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

Ich hab das leider auch sehr oft, hätte aber nie gedacht, dass das Problem so verbreitet zu sein scheint.
Und es scheint bei den meisten wirklich -wie bei mir- der Zeigefinger zu sein.
Ich hab das oft so stark, völlig unabhängig von der Spieldauer, dass ich die Klampfe nur noch wegstellen kann, da geht nix mehr.
An anderen Tagen kann ich dann wieder stundenlang spielen, ohne Beschwerden.
Der Schmerz knallt förmlich durch bis auf den Knochen, als ob die Saite direkt den Knochen eindrücken würde, trotz dicker Hornhaut.

Wenn Jemand nen Tip hat, wie das zu beseitigen oder zumindest zu verringern ist, wär ich dankbar ...
Ich spiele auf:
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Hi Bushi, du beschreibst das ziemlich treffend, besser als mein Beschreibungsversuch oben! Echt fies-schmerzhafte Sache, das! Ich habe über PN diesen Tip bekommen: Traumel S., eine homöopathische Salbe, ich hab' sie mir schon besorgt und werde sie jetzt mal eine Zeitlang immer wenn's geht auftragen - ich berichte dann! ;-)
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Hi Gerlinde, auch eine Möglichkeit die man ausprobieren kann, danke Dir!
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Kleiner update: nachdem es in den letzten Tagen/Wochen immer wärmer geworden ist habe ich festgestellt, dass das Problem mit der Kälte zusammen zu hängen scheint. Da ich mit meinen beiden Hunden, die leider beide nur an der Leine "ausgeführt" werden können, jeden Morgen & Abend raus muss und dazu (wegen der Leinen) keine Handschuhe trage, hatte ich bemerkt, dass die Fingerspitzen besonders der linken Hand (wohl wegen der besonderen Beanspruchung) in der Kälte extrem emfpindlich wurden und sich davon auch nicht wirklich erholt haben über den Tag. Nachdem es jetzt wärmer ist (obwohl es heute auch schon wieder um die 0 war morgens ... :-( ...) und ich meine Hände ein paar Tage geschont habe hat sich eine deutliche Verbesserung eingestellt ... ich muss wohl doch noch in ein wärmeres Land auswandern! ;-)
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RB
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Beitrag von RB »

Oder die Hunde-Ausführ-Technik ändern.
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Manati
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Beitrag von Manati »

RB hat geschrieben:Oder die Hunde-Ausführ-Technik ändern.
In der Tat. Wegen der Leinen keine Handschuhe? Warum? Zumindest mit Lederhandschuhen sollte das Führen mit Leinen doch kein Problem sein.
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

;-) ... das ist schwieriger als ihr denkt, mit zwei Leinen muss man recht häufig umgreifen, ausserdem gehöre ich der "we scoop our poop" Fraktion an und muss also mindestens zwei Mal pro Gang Beutel rausfrickeln und die Häufchen aufnehmen, mit Handschuhen und während man zwei Hundeleinen hält ist das nicht so einfach, alles schon mehrfach ausprobiert ...
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Manati
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Beitrag von Manati »

Na ja, musst du natürlich selbst wissen ... aber bei den extremen Temperaturen, die wir in der ersten Februarhälfte hatten, riskierst du Erfrierungen! Ist es das wert, nur weil's bequemer ist?
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

... nach langer Zeit nochmal ein update zu diesem Problem. Insgesamt sind die Beschwerden diesen Winter nicht ganz so schlimm, obwohl die Temperaturen ähnlich knackig waren wie letztes Jahr, das ist schonmal seltsam ... :?

Abhilfe hat aber auch eine Creme geschaffen auf die ich durch einen facebook-post eines befreundeten Musikers aufmerksam geworden bin: Finger's Best, eine von einem Gitarristen für Gitarristen/Musiker entwickelte Handcreme. Ich hatte ziemlich schnell das Gefühl dass sie hilft, irgendwie werden die Fingerkuppen geschmeidiger und die Beschwerden ließen nach (eigentlich unlogisch da die Hornhautbildung ja quasi eine Schutzreaktion des Körpers auf die Überbeanspruchung ist ...). Tatsache ist dass ich jetzt so gut wie Beschwerdefrei bin, ich benutze die Creme jetzt seit gut zwei Wochen regelmäßig und dachte ich geb' den Tip mal hier weiter. Was auch bemerkenswert ist ist, dass die Creme super-flott einzieht und man sehr bald nach Auftragen spielen kann, very praktisch! Wen's interessiert: http://www.fingersbest.de/ - und nein, ich bekomme keine Provision ... :wink:
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