Pentatonik-Pattern verschieben

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

JoCa
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Beitrag von JoCa »

rwe hat geschrieben: Ja, deswegen ist das Wissen ja auch da und kann - vielleicht nicht in der Sekunde des Spielens, aber danach - expliziert werden.
Ich wollte nicht genauer darauf eingehen, denn, da ich den Wissensstand von Ulrich, von dem ich fachlich ganz große Stücke halte, abzuschätzen glaube, weis ich, dass er es einzuordnen vermag.

Zur Verdeutlichung:
Es gab und gibt Musiker, deren innere Höhrfähigkeit so entwickelt ist, dass sie wissen, dass das was sie spielen im konkreten Moment richtig sein wird.
Sie werden es aber, weder im Vorfeld oder im Nachhinein erklären können.
Prominente Beispiele Wes Montgomery oder Danny Gatton. Bzgl. seiner Lines Pat Martino.
scifi hat geschrieben:plus Blue-Notes
die b3 der Moll-Penta ist eigentlich schon die erste Blaue...:)

lg
JoCa
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Bemalu
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Beitrag von Bemalu »

scifi hat geschrieben:Nein, nimm die E-Dur-Pentatonik und/oder die E-Moll Pentatonik. Und ganz eigentlich sollte laut Lehrbuch die Akkordfolge (I-IV-V) dann nur auf Dom-7ener-Akkorden laufen (z.B. in Takten: E7, E7, E7, E7, A7, A7, E7, E7, H7, A7, E7, H7). Du kannst dann diese Pentatonik oder die Mischung aus beiden für alle drei Stufen einsetzen (plus Blue-Notes). Das "wie" ist dann natürlich die spannende Frage.... Nicht alle Töne passen überall - aber das merkt man schon;-).
Danke für die klaren Worte !

Ja, E-Moll Pentatonik plus Bluenotes klingt gut. Dieser Theread heisst "Pentatonik Pattern verschieben" daher meine Frage, ob die Em-Pentatonik denn für alle Akkorde im E-Blues gilt. Ich bin auch für's verschieben, klingt einfach besser.

Für mich ist es auch hilfreich, wenn ich bestehende Solos nachspielen kann. Daher meine Frage:

Wo finde ich einfache Blues-Solos (E-Dur) Tabs zum nachspielen? Nicht höher als 12 Bund, da ich kein Cutaway habe.

Bema
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RB
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Beitrag von RB »

Das Solospiel im Blues wird vom beginnenden Adepten deswegen geliebt, weil es funktioniert, indem man auf dem pentatonischen Moll der Tonika herumsteigt und zwar über den gesamten funktionsablauf. Wenn man sich E vorstellt wird dann das G ein wenig in Richtung G# gezogen und man reichert die fünf Töne um die verminderte Quinte als Durchgangston an, die berühmte "flatted fifth" an und fertig ist das grundlegende Blues-Rezept. Ich meine, einmal gelesen zu haben, dass das "Key-Center"-Methode genannt wird. Ich empfinde das als für den Blues typisch.

Bewegt man sich im diatonischen tonmaterial, kommt man um ein mitgehen mit den Funktionen dagegen nicht herum.
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Beitrag von Highlaender »

@Bemalu

bei E-Dur Blues musst Du die Pentatonik auf Cis spielen ... für Einsteiger ist das evtl. zu weit oben.

Vielleicht hast Du / kennst Du jemanden der das unplugged Buch von E. Clapton hat.
Da gibts einige nachspielbare Stücke und die Solie sind dort auch aufgeschrieben (z.B Old Love ist in C-Dur, da passt die Am Pentatonik).

Das muss man jetzt nicht genau so nachspielen, aber da kannst Du sehen was man da spielen kann.

Wenn Du Dir die passende CD dazu kaufst, kannst Du zur Übung mitspielen.

Ansonsten finde ich Blues im Moll viel interessanter als Dur Blues - teste doch mal einen Moll Blues

Gruss

High
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Krümel
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Beitrag von Krümel »

Highlaender hat geschrieben:@Bemalu

bei E-Dur Blues musst Du die Pentatonik auf Cis spielen ...
achja?!
Ich denke nur Musik. Ich bin verliebt in die Musik, ich liebe die Musik, ich denke nichts als sie und an anderes nur, wenn es mir Musik schöner macht.
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Beitrag von RB »

Hätte ich fast nicht besser sagen können.
JoCa
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Beitrag von JoCa »

RB hat geschrieben:"Key-Center"-Methode
Problematisch erscheint hier jedoch, dass es sich im Fall des zugrunde liegenden "Dominant"-Blues (Dur-Blues ist anders) um drei non-resolving dominants handelt. Auch der B7 löst sich nicht wirklich in den E7 auf, sondern folgt den Grundsätzen des Quintfalls. Deshalb kommt man mit Keycenter eigentlich nicht weiter, weil es keins gibt.
Jedoch zeigt genau diese Betrachtungsweise, warum die C#Moll-Penta/E-Dur Penta über die ersten vier Takte des "Dominant"-Blues einen
Sinn ergibt. F# und C# (9 und 13) sind als Tensionsnoten ein Zeichen für eine modernere vom Jazz beeinflusste Harmonieauffassung.

Lg
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Beitrag von RB »

Hauptsache, der Bemalu hört auf mich, damit etwas vernünftiges draus wird. Ansonsten hast du natürlich ganz recht.
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Bemalu
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Beitrag von Bemalu »

Hehehe, ich lese doch nur noch Deine Beiträge !

Versprochen !

Bema
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scifi
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Beitrag von scifi »

@Bemalu

Noch ein pragmatischer Vorschlag:

Du könntest beim Dominant-Blues das Tonmaterial fürs "Dudeln" auch noch erweitern, indem du auf jeder Stufe die Dur-Terz des jeweiligen Akkords zusätzlich zur E-Mall-Pentatonik mit aufnimmst. Aber nur solange du halt "über" diese Akkord solierst. Zumindest auf der 4. und 5 Stufe.

Das machen viele und es klingt gleich viel "elaborierter" ;-)
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Bemalu
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Beitrag von Bemalu »

OK, Scifi

Langsam kommt Licht ins Dunkel:

Beim E-Blues passt die E-Moll Pentatonik (für alle Akkorde):

E-Moll Pentatonik
Bild

Diese nun mit Blue Notes angereichert ergibt die E-Blues Skala welche aber besser passt, wenn man sie entsprechend den Akkorden transponiert:

E-Blues Tonleiter
Bild

Nehme ich jetzt noch die Dur-Terz dazu - bei E-Dur ist das Gis, bekomme ich eine schöne chromatische Tonleiter: G, G#, A, B, H.

Nun bleibt noch die Frage des Bending: Welche Töne sollen/dürfen gedehnt werden und wieviel ? In meinen Blues Bücher wird meist 1 bis 4 Halbtöne gedehnt. Muss ich mich nun von meinen 12er-Saiten verabschieden oder ein Krafttraining für meine Finger absolvieren ?

Bema
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scifi
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Beitrag von scifi »

uhhh, wackeliger Untergrund für mich, da ich mit Blues nichts mehr am Hut habe, ein theoretischer Strohkopf bin und die ganzen Cracks hier es sicher eh besser wissen ...

Aber für den Hausgebrauch:

Eigentlich kannst du alles irgendwohin "benden", wenn es sich für dich gut anhört. Auch mal Vierteltöne als Akzent. Ansonsten finde ich auf E7 gut und typisch:

=> Die E-Moll-Terz auf die E-Dur-Terz (Halbton)
=> Die verminderte Quinte (glaube so nennt sich dass) aus E7 auf die Quinte (Halbton).
=> Die Sept auf die Tonika (h-Saite) (2 Halbtöne)
=> Die Quart auf die verminderte Quinte oder gleich die Quinte (Halbton oder 2 Halbtöne
=> Die Tonika auf die Terz (oder gleich die nachfolgende Blue). Da wird es anstrengend... Wenn es zu heftig wird gibt es ja auch noch Slides (oder zum Beispiel einen Slide um einen halben Ton und dann ein Bending für den Rest)
=> ordentlich viel "Vibrato" auf den Zieltönen

Hilfreich ist vielleicht noch, wenn du dir erst mal eine gut klingende Abfolge von Zieltönen für deine "Runs" zurechtlegst (kleine grobe Melodie aus 12 Tönen - einen für jeden Takt beim 12-Takt-Schema-Blues). Dann kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit schon mal nichts ganz falsches bei raus.

Und was wann wie passt ist meiner Ansicht nach extrem abhängig, was für Riffs/Licks als Begleitthema gespielt werden. Wenn du einen Dominant-Blues zum Beispiel nur mit Power-Chords begleiten würdest, kannst du alles mögliche im Solo spielen. (jaja, dann wäre es keine Dominant-Blues mehr - aber in den Lehrbüchern die ich kenne wimmelt es von solchen Beispielen). Wenn die Begleitung knallhart volle Dominant-Akkorde schrubbt, wird die Sache natürlich komplizierter.

Ab hier sollte jemand erklären, der mehr Ahnung hat als ich. Das war jetzt schon weit aus dem Fenster gelehnt... :wink:
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RB
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Beitrag von RB »

@Bemalu: Du hast es erfaßt.
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Beitrag von Highlaender »

also meine passende Moll Blues Pentatonik für E-Dur sieht ein wenig anders aus als die vom Ulrich beschriebene oder die in den Bildern dargestellt wurde (und Dur Pentatonik ist langweilig -> hat er recht).

Wie geht das hier mit Bildern / Grafiken einbauen ? ... ein Bild zeigt mehr als man mit Worten beschreiben kann.

und bevor Fragen dazu kommen, mein Gitarrenlehrer ist studierter Rockgitarrist und die Begriffe / Skalen / Pentatoniken habe ich von dem übernommen (wer bin ich, dass ich so etwas anzweifeln würde ... :) )

Ich versuche das mal darzustellen, was ich unter dem Begriff Moll Pentatonik (einschließlich blue Note) zu E-Dur spielen könnte:

e:9, 12
h:9, 12
G:9, 11, 12
D:9, 10
A:9,10,11
E:9,12

verwendete Noten sind damit: cis-e-fis-a-h-gis-d-g

evtl. nennt ihr das anders ?
Gruss
High
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