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Wie spiel ich das ? (TABS-Frage)

Verfasst: So Jan 12, 2014 9:50 pm
von Orange
Huhu,

bin gerade schwer am picken und erarbeiten von "Me and Bobby McGee" in der Fingerstyle-Version,
(wenn sie sitzt wird´s natürlich hier hochgeladen, in Bild + Ton), aber bis dahin ist es noch ein steiniger Weg.

FRAGE: Wie spiel ich diesen Takt (Takt 15) ?

Der rot markierte Bereich:

Variante 1) E3 / h0 / D2 und damit gleichzeitig das 'hammer on' auf h1

oder

Variante 2) E3 / D2 + h0 gleichzeitig und dann gleich das 'hammer on' auf h1 (in einem Zug quasi)

oder ganz anders ... ?

Auf gut deutsch: Wie geht das ?

Besten Dank im voraus ...

Zupfende Grüße
Orange :)

Bild

Verfasst: So Jan 12, 2014 10:03 pm
von RB
Du kannst beides machen. Die Tabuisierung deutet darauf hin, dass über dem Bassgerüst nur von h auf c gehammert wird. Man kann aber auch von d auf e und gleichzeitig von h auf c hämmern. Bescheuerte Hälse, finde ich. Es wäre besser, wenn die dem Daumen zugedachten Noten Hälse nach unten hättenund die den Fingern zugedachten nach oben. Komplett irritierend dann noch, wenn Bass- und Diskant verbalkt werden.

Verfasst: So Jan 12, 2014 10:05 pm
von Wolf
Moin,

Variante 1 - is´ ´n durchlaufender Wechselbass.
Versuche den Daumen gleichmäßig durchlafen zu lassen. Alles andere passiert dazwischen bzw. als Hammer-on oder ggf. Pull-off auf die Zählzeit.

Verfasst: So Jan 12, 2014 10:08 pm
von StringKing
Grundsätzlich spielst Du hier praktisch ein Wechselbass-Picking.

Der Daumen kommt immer auf die vollen Zählzeiten.
Auf 1 und 3 - das G auf der tiefen E-Saite
Auf 2 und 4 - die leere D-Saite bzw. im 2.Bund gegriffen

Das könnte man zum Verständnis erstmal seperat üben,
dann die übrigen Noten hinzufügen.

Beim Hammer-on wird die h-Saite auf Zählzeit 3und (Offbeat)
angeschlagen und bei Zählzeit 4 aufgehämmert, während die
Note im 2.Bund der D-Saite normal mit dem Daumen gepickt wird.

Die Bewegung des 1. und 2. Fingers der linken Hand ist quasi so,
als ob Du beide aufhämmern würdest, aber das e wird,wie gesagt,
vom Daumen gepickt.

Eigentlich nur eine Koordinationsübung für's "Brain".

Verfasst: So Jan 12, 2014 11:04 pm
von prinzmi
@Orange
Wenn das die Ratzenbeck Version ist, dann schick mir eine pn. Da hätte ich eventuell was für dich.

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 10:23 am
von Pezi
Hi Orange-Jürgen,
Wie schon einige vor mir geschrieben haben, ist Variante 1 die richtige.
Dieser Takt gehorcht dem Zählschema "1 2 und 3 und 4". Auf das zweite "und" zupfst du H0 und auf die Zählzeit 4 spielst du gleichzeitig das D2 und hämmerst mit dem Zeigefinger auf H1. Der Ringfinger bleibt dabei auf E3 (also ein G) liegen.

@prinzmi
Das ist meine Tab; ich habe sie in Anlehngun an Peters Arrangement für Orange und andere Freude von mir geschrieben. Dabei habe ich Peters Tabulatur um einige Takte erweitert, damit das Stück auch zum Gesang passt und etliche Passagen so abgeändert, wie es meinem persönlichen Geschmack entsprach.

Und da sind wir auch schon bei...

@RB:
Ich habe das - wie auch viele andere Tabulaturen - in meiner Freizeit gemacht, genauso wie auch du dein Forum in deiner Freizeit betreibst, um uns die Freude der Kommunikation und des Gedankenaustausches zu bereiten. Mit Recht missfällt dir zu schnell geäußerte Kritik an dem Forum und in dieser Hinsicht bin ich mit meiner Meinung IMMER hinter dir gestanden und tue es nach wie vor.
Gleichsam bin ich aber "not very amused", lese ich vom Big Boss Worte wie "bescheuerte Hälse" und "komplett irritierend". :( Das deffamiert meine Tabulatur und verunsichert Leute wie den Jürgen, indem das Layout und somit die ganze Tabulatur als unseriös hinstellt werden. Trotzdem versuche ich diesen Worten konstruktive Kritik abzugewinnen und habe auch gleich die TablEdit-Help Funktion dahingehend befragt. Leider scheint es nicht möglich, die Hälse der Tabulatur zu steuern - lediglich die Hälse der Noten. Auf Wunsch schalte ich bei meinen Tabs auch gerne die Notendarstellung ein, nur in diesem Falle war es nicht gewünscht, wahrscheinlich weil nicht notwendig. Die Verbalkung der Zählzeit "3" mit der Zählzeit "3 und" geschieht aus folgendem Grund: So wird der Taktaufbau meiner Ansicht nach klarer und der Anfänger kann das Zählschema "1 2+ 3+ 4" leichter nachvollziehen.

Genug geschrieben... ich schlürfe lieber meinen "Gute-Laune-Tee" um meine verdorbene Montag-Morgen-Stimmung wieder in einen annehmbaren Bereich zu bekommen, der es nachhaltig erlaubt, meinen Freunden just for fun Tabulaturen mit oder ohne "bescheuerten Hälsen" :wink: zu schreiben.

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 10:45 am
von RB
Ich muß um Entschuldigung bitten, ich hatte das für eine gekaufte Verlagsausgabe gehalten. Die Wortwahl war auch überschießend, dasselbe kann man auch sachlich und nett sagen. Bin über das Ziel hinausgeschossen, tut mir leid. Aber möglich ist eine andere Schreibweise schon, das hängt uU von den Möglichkeiten der Software ab und da bin ich bei der Frage, mit welchem Programm die Noten geschrieben wurden. Ach so TablEdit, habe es gerade gesehen.

Ich würde es so machen:

Bild

Da orientieren sich die Tabulatur-Hälse an der Bestielung in der klassischen Gitarrenliteratur, vordringlich scheint da eine deutliche Trennung von Daumen und Fingern im Bild zu sein. Andererseits ist mir inzwischen aufgrund des Forums bekannt, daß es eigentlich nicht üblich ist, Noten zu schreiben, die über die Takt-Mitte hinausreichen. Also könnte man an meiner Schreibweise bemängeln, daß das g im Diskant anders zu schreiben sei (Achtel mit Verlängerung um ein Achtel).

Ich kenne TablEdit nicht so sehr genau, wenn es aber möglich ist, zwei unterschiedliche Stimmen im System zu führen, wäre das vielleicht der Trick.

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 11:45 am
von Ulrich Peperle
[Beitrag vom Verfasser entfernt]

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 12:11 pm
von wuwei
RB hat geschrieben:[...] Also könnte man an meiner Schreibweise bemängeln, daß das g im Diskant anders zu schreiben sei (Achtel mit Verlängerung um ein Achtel).
Das ist, mit Verlaub, ein Auffassungsfehler, denn das g ist eben nur 'ne Achtelnote. Überhaupt finde ich, daß die von Dir erstellte Tabulatur zwar besser aussieht; einfacher lesbar und rhythmisch eindeutiger finde ich aber die vom Pezi (obwohl, streng genommen, auch nicht korrekt notiert).

Herzlichen Gruß, Uwe

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 12:14 pm
von Orange
Pezi hat geschrieben:Hi Orange-Jürgen,
Wie schon einige vor mir geschrieben haben, ist Variante 1 die richtige.
Dieser Takt gehorcht dem Zählschema "1 2 und 3 und 4". Auf das zweite "und" zupfst du H0 und auf die Zählzeit 4 spielst du gleichzeitig das D2 und hämmerst mit dem Zeigefinger auf H1. Der Ringfinger bleibt dabei auf E3 (also ein G) liegen.
Super erklärt ! So kenne ich mich aus ... Danke !

Und selbstverständlich auch DANKE an alle anderen für die Antworten. :)

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 12:14 pm
von Pezi
Alles OK, Reinhard, danke, auch mein Gute-Laune-Tee hat seine Wirkung nicht verfehlt :mrgreen:
Das von dir gepostete Bild ist der Perfektion eh schon recht nahe. Der User muss nur noch akzeptieren, dass der ho-Bogen hier nach unten reicht - ich persönlich hätte damit kein Problem... Dass der 3er auf der hohen e-Saite genau 1/8 nach dem Bass D0 gespielt wird geht aber nur aus der Position hervor... naja nein... die punktierte 1/4-Pause am Taktanfang zeigt es auch... Also mir würd´s gefallen - wie gesagt: der Perfektion sehr nahe :D

Auch würde ich persönlich dafür voten, dass bei allen Tabulaturen auch die Notenschrift dabei ist. In meiner Jugend hab ich Klavier gelernt und beherrsche halt auch Noten. Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Mehrheit der Tab-User die Noten eher als überflüssigen Ballast sehen und sie sich weg wünschen. Daher passe ich mich da den Wünschen der User an...
Bezüglich Anzupf-Finger: Wenn die übliche Zuordnung (DDDZMR) verlassen wird, dann schreibe ich es dazu, sonst lasse ich es weg. Bei Anfängerstücken schreib ich es oft bei den ersten 3-4 Takten noch dazu, dann ist es dem Spielen eh klar.

Der Grad zwischen Unübersichtlichkeit und vollständiger Information ist - wie Ulli auch schreibt - sehr schmal...

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 12:14 pm
von RB
@Wuwei: Bei mir ist das als Viertel gewollt und soll auch so lang klingen.

@Pezi: Das Letzte, was ich wollte, wäre, jemand zu kränken, der sich eine solche Arbeit macht. Eigentlich will ich überhaupt niemand wehtun. Meine überhebliche Wortwahl galt dem fiktiven Verlag, über den ich mich zu erheben gedachte, ob meines manchmal miserablen Charakters.

Die Frage des "wann" einer auf eine unbetonte Zeit fallenden Viertelnote ist wohl der Grund, warum die gerne als verlängerte Achtel geschrieben werden. Ich bin bei den Noten, die so geschrieben sind, wie die meinen, immer davon ausgegangen, daß ein Viertel, das nicht mit der Baß-Melodie optisch fluchtet, auf die unbetonte Zeit gemeint ist. Damit ist das Notenbild irgendwie einfacher.

Was mich wahnsinnig irritiert, ist die immer wieder einmal anzutreffende optische Vermischung der beiden Linien (Baß und Diskant). Da wird es für mich kompliziert mit dem Dechiffrieren. Aber Ulrich hat es gesagt, es gibt Leute, die die Sache sequentiell betrachten, denen mag die andere Schreibweise besser liegen.

PS: Der Hammer-on-Bogen könnte auch die andere Richtung haben, der ist frei formbar.

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 12:22 pm
von ralphus
Pezi hat geschrieben:...Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Mehrheit der Tab-User die Noten eher als überflüssigen Ballast sehen und sie sich weg wünschen….
Ich gehöre zur Minderheit und bevorzuge Tabs bei denen ich die Noten auch noch habe, da ich meist an ein paar Stellen im Stück zusätzliche Infos erhalte, die mir das Nachspielen erleichtern.

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 12:28 pm
von wuwei
@RB: Schon klar; wobei die tatsächliche Klingdauer (kann man das so sagen?) auf der Gitarre ja nur selten dem notierten Wert entspricht. Gehört deshalb mMn auch zur interpretatorischen Freiheit und nicht ins Notenbild.

Verfasst: Mo Jan 13, 2014 12:31 pm
von RB
Ja nun, wenn ich ein Achtel schreiben würde, wo eigentlich ein Viertel hin sollte und dies dann noch dazu führt, daß danach eine achtel-Pause käme, schreibe ich doch lieber gleich die Viertelnote, es sieht schön rund aus und kommt dem Gewollten näher.