Hi Vladsc,
sehr schönes Stück in einer schönen Version!
Du bist mit deiner Tabulatur schon ganz nah dran. Und Ulrich hat natürlich recht hinsichtlich der Betonungen.
Das besondere bei Ed's Version ist folgendes:
Auf den Zählzeiten "2", "2 +" und "4" (teilweise auch auf "4 +") erklingt IMMER ein klingendes F. (Um Missverständnissen vorzubeugen: wir gehen rhythmisch von einer "alla breve"-Auffassung aus, so wie Ulrich sie in seiner Tabulatur ausgeführt hat; die kleinste rhythmische Einheit ist eine Achtelnote).
In deiner Tabulatur entsteht dieser Effekt nur über den ersten (klingenden) F-dur Akkord, weil die gegriffene D-Saite und die leere G-Saite beide ein F produzieren.
Um diesen Mechanismus jedoch über die gesamte Akkordfolge durchzuziehen, müsste man folgendermaßen greifen (die Klammern bedeuten, dass der Ton so beiläufig gespielt wird, dass man ihn kaum wahrnimmt):
D#-----------------------------------------------------------------------------------
A#------------------0~-------------------------0~------------------------0~-------
D#-----(0)---0~---------(0)--------0----0~--------(0)------(0)---0~---------(0)-
C#---------2----------2----------------2----------2--------------2-----------2-----
G#------------------------------2~---------(2)-------------4~--------(4)------------
D#--0~---------(0)-------------------------------------------------------------------
etc.
Das ist aber nicht das, was Ed greift. Vielmehr greift er auf den beiden Basssaiten immer eine Quinte, von der man meistens nur den tieferen Ton (Grundton des jeweiligen Akkords), machmal aber auch den zweiten im Quintabstand darüber hört.
Und um das eingangs erwähnte F trotzdem an den genannten Zählzeiten zu spielen, gibt es nur die Möglichkeit, mit dem Daumen beim Wechselbass auf den Zählzeiten "2" und "4" die G-Saite anzuschlagen. Das bedeutet, dass in diesem Pattern die G-Saite an einigen Stellen abwechseln von Daumen und Zeigefinger angeschlagen wird, und zwar so:
(Im Folgenden schreibe ich die tiefe Quinte auf der "Eins" jeweils mit dazu, obwohl sie zumeist nicht angeschlagen wird)
D#-----------------------------------------------------------------------------------
A#------------------0~-------------------------0~------------------------0~-------
D#-----(0)---0~---------(0)--------0-0--0~-----0--(0)------(0)-0-0~-----0--(0)-
C#---------2----------2---------4---------------------------6-----------------------
G#--2---------------------------2~---------(2)-------------4~--------(4)----------
D#--0~---------(0)-------------------------------------------------------------------
etc.
Natürlich können alle Basstöne, die auf der A- und D-Saite liegen, wahlweise auch auf den tiefsten beiden Saiten gespielt werden, und teilweise macht Ed das auch. Statt
D#------
A#------
D#------
C#--4---
G#--2---
D#------
wäre das dann
D#------
A#------
D#------
C#------
G#--9---
D#--7---
Wenn ich es wie im 2. Beispiel spiele, klingt es ziemlich exakt so, wie ich es in Ed Sheerans Version höre.
Ich hoffe, meine Ausführungen sind nachvollziehbar. Ansonsten spiele ich es mal ganz langsam und mache ein kleines Handyfilmchen davon...
Viel Spaß & Gruß, Markus