Fingerpicker DE

Ich habe gerade im "Neues Spielzeug-Thread" gelesen und da kam wieder die Frage auf, die mich seit Ewigkeiten beschäftigt:
Wie werden eigentlich diese kleinen Mosaik-Rosetten an klassischen Gitarren hergestellt? Ich meine jetzt nicht, wie man sie einsetzt, sondern eben wie man genau das hinbekommt. Ebenso Herringbone. Ich kann mir da zwar noch vorstellen, dass dünne Holzschichten entsprechend versetzt aufeinander geleimt werden und eben in der Breite dieses Muster ergeben. Aber bei einer langen Herringboneleiste wäre das ja ein enorm dickes Stück. Und das erst bei diesen Rosetten von Klassikgitarren...
Googles hat jedenfalls bei mir keine brauchbaren Resultate ergeben.

Vielleicht kann es mir jemand erklären oder hat einen passenden Link zur Hand.

http://www.youtube.com/watch?v=VqXf09jkaT8#t=1m30s

http://www.youtube.com/watch?v=QLPCfGPj ... re=related

http://www.youtube.com/watch?v=sBscp-f5 ... re=related

Saitensprung hat geschrieben:Ich habe gerade im "Neues Spielzeug-Thread" gelesen und da kam wieder die Frage auf, die mich seit Ewigkeiten beschäftigt:
Wie werden eigentlich diese kleinen Mosaik-Rosetten an klassischen Gitarren hergestellt? Ich meine jetzt nicht, wie man sie einsetzt, sondern eben wie man genau das hinbekommt. Ebenso Herringbone. Ich kann mir da zwar noch vorstellen, dass dünne Holzschichten entsprechend versetzt aufeinander geleimt werden und eben in der Breite dieses Muster ergeben. Aber bei einer langen Herringboneleiste wäre das ja ein enorm dickes Stück. Und das erst bei diesen Rosetten von Klassikgitarren...
Googles hat jedenfalls bei mir keine brauchbaren Resultate ergeben.

Vielleicht kann es mir jemand erklären oder hat einen passenden Link zur Hand.

Hallo Saitensprung,

Schallochrossetten zumachen ist ziemlich auf wendig.
Mit der Furnierstärke legst Du die Feinheit des Musters fest.
Dannach werden furnierblöcke in der richtigen Reiehfolges des Musters zulammen geleimt. Für den Mittelteil meiner Rossette brauche ich 14 Blöcke (10cmx15cm ) oder grösser.
Davon werden STreichefen abgeschitten und auf gleichmässsige Stärke gebracht, die dann zu dem Muster zusammen gefügt werden.
Dann hast Du eine arte Salami und schneidest die Scheiben für den Mittelteil ab um sie in die Decke einzulegen.

Das ist nur der Mittelteil.

Mann kann auch auf einer Rolle die Rossetten bauen wie es mit Viedeo gezeigt wird.

hier der Link. ich bin nicht sicher ob String King Ihn schon gechickt hat.

http://www.youtube.com/watch?v=QLPCfGPjCbc

Falls doch Sorry. mein Internet ZUgang ist sehr langsam, kann es deshalb nicht kontrolieren.

Gruss Jens

Wenn ich mir das ansehe, fällt mir auf - viel Leim!

Erstmal vielen Dank für den Link! Das ist ein tolles Video.

In diese Richtung gehend, habe ich mir die Arbeit auch vorgestellt, aber das es so eine Schinderei ist, doch nicht. In der tat denke ich, dass man am Kleber etwas sparen könnte. Nun ja, ich bin noch nicht ganz durch mit der Betrachtung und es gibt noch mehr Videos dazu.

Früher haben mir diese Rosetten ehrlich gesagt nie gefallen und ich habe mich immer gefragt, warum sie für Konzertgitarren nicht genauso schöne Rosetten machen können, wie für Westerngitarren. Nun betrachte ich das alles aber in einem anderen Licht und beginne Gefallen an den Mosaiken zu finden.

StringKing hat geschrieben:http://www.eliassonguitars.com/malay2.htm

danke für den link!

die ist wirklich toll. das gefällt mir!

StringKing hat geschrieben:http://www.eliassonguitars.com/malay2.htm

Irgendwie lässt sich auf dieser Seite weder unter Opera noch unter Firefox irgend etwas im Menü anklicken. Gibt's da einen Trick?

das "malay2.htm" löschen, dann geht's auf die Seite...

Hier mal was in frischem Grün:
http://www.asturias.jp/classical/tradit ... s/?lang=en

I like it!

Die Herstellung von Rosetten als Teil des kunsthandwerklichen Gitarrenbaus finde ich
auch sehr interessant. Die traditionellen Mosaikformen sind mir oft zu folkloristisch
und bunt, obwohl das zu manch einer spanischen Senorita gut passt. Schöne Exemplare
gibt es nicht nur unter den speziellen Einzelanfertigungen, sondern auch bei den gar
nicht so teuren Serien-Rosetten. Hüten muss man sich allerdings vor extrem billiger
Massenware, die gelegentlich nicht mal richtig rund sein soll.

Für meine Stoll Classic Line I habe ich mir seinerzeit z.B. direkt beim Hersteller eine
wunderbare Rosette im Hauser-Stil ausgesucht:



Die Primera sollte was Extravagantes bekommen, also habe ich auch da wieder bei
Stolls Hauslieferant nach einer Spezialität jenseits der üblichen Mosaikmuster gefragt.
In der Werkstatt fand sich dann ein verwaistet Stück spalted Buche, aus dem dann
schnell der Entwurf für eine besondere Kreation wurde.

Erster Eindruck nach dem Aufsägen der einzelnen Riegel:



Zu einer Röhre zusammengesetzt, vor der Verleimung (noch ohne die innere/äußere
Deckschicht, aus der nach dem Aufschneiden dann die Zierstreifen werden):



Der erste Anschnitt:



Das dunkle Verbindungsstück besteht aus splinthaltigem Ebenholz.

Und die fertige Rosette auf der Primera:



So ist eine kleine Serie entstanden, bei der jedes Exemplar wegen der wilden, durch
Pilzbefall verursachten Maserung ein Unikat ist. Am Frankfurter Messestand von Heiner
Dreizehnter habe ich im Frühjahr eins davon auf einer edlen Gizouki gesehen.

Ganz angetan bin ich außerdem immer noch von der schönen Rosette, die Hennig Doderer
für meine Classic Jazz aus einem Schlangenholzrest gemacht hat:

Die Rosette im Hauser-Stil ist wirklich erstklassig schön. Diese total bunten fand ich bisher immer schrecklich. Ich dachte eigentlich immer, dass es Folie wäre, die unter dem Lack auf der Gitarrendecke aufgeklebt wird. Zu Flamenco-Gitarren finde ich diese Rosetten auch wieder passend, weil es ja auch etwas von dieser Folklore spiegelt. Aber dass es da nicht so viele wirklich geschmackvollen Rosettenmuster wie eben das von deiner Klassik-Linie oder wenn auch nur in Herringbone-Art gibt, finde ich schade.

...

@bookwood: Superschöne Rosetten, alle drei! Da kommt der Ästhet zum Vorschein.

Hätte noch 'ne andere Art Rosette anzubieten. Ist von meiner Konzertgitarre, Bj. '90. Hab mir die wegen diesem Thread jetzt mal unter der Lupe angesehen. Ist kaum zu glauben, aber sieht echt so aus, als bestünde der innere Ring aus lauter winzigsten Holzklötzchen. Puh.... die Japaner sind scheint's wirklich ein fleißiges Völkchen.



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