Empfehlenswerte Klassikgitarren-Marke gesucht

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

Moderator: RB

einhandsegler73
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Empfehlenswerte Klassikgitarren-Marke gesucht

Beitrag von einhandsegler73 »

Hallo!
Welche Marke kann für jemanden, der Akkordspiel auf einer Westerngitarre einigermaßen beherrscht, nun gerne "Klassikgitarre" erlernen möchte, empfohlen werden? Benutze als Westerngitarre eine "Aria AW110", kennt die jemand?
rwe
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Beitrag von rwe »

Keine bestimmte. Es ist wie im Markt für Steelstrings - das Instrument muss passen (Bespielbarkeit) und gefallen (Klang). Sofern Du Dir zutraust, Bundreinheit etc. zu beurteilen, spricht auch gar nichts gegen ein gebrauchtes Instrument; gebrauchte Nylonstrings sind in der Regel relativ billiger als gebrauchte Steelstrings.
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Willitsch
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Beitrag von Willitsch »

Wenn Du was richtig "preiswertes" suchst


http://www.hannabach-instruments.de

Gruss, Rainer
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
einhandsegler73
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Beitrag von einhandsegler73 »

Hallo!
Stehen ja leider keine Preise auf der Seite - in welcher "Preislage" bewegen sich die guten Stücke denn so ungefähr?
mbern
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Beitrag von mbern »

Moin Micha,
auf der verlinkten Seite steht am Ende:
"Es werden nur wenige dieser Modelle gebaut. Der Preis liegt bei ca. 4000.- EUR je nach Austattung."
Aber vielleicht kriegt man da auch schon was für 2 Riesen aus Europa.
Ich glaube Willitsch wollte sagen:"Preiswert ist nicht billig"....
Ich dachte mir schon, dass dir das nicht weiter hilft.
Schreib doch mal, wieviel du für deine neue Gitarre ausgeben willst.
einhandsegler73
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Beitrag von einhandsegler73 »

Hallo!
Hmm, dachte eigentlich so bis ca. 500,- Euro...
Aber ich verstehe nun...
:-(
rwe
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Beitrag von rwe »

In dem Bereich gibt's gute gebrauchte Instrumente aus deutscher Produktion (Stoll, neu ab ca. 700 EUR, Hanika, Hopf, div. kleinere Gitarrenbauer), neue vollmassive aus asiatischer Produktion, evtl. auch etwas aus spanischer Produktion.

Eine gleichermaßen günstige wie ungünstige Preisklasse. Ungünstig, weil im Markt für Neuinstrumente sehr viele Hersteller hier aktiv sind - günstig, weil im Markt viele sehr "ordentliche" gebrauchte Instrumente sind, die von z.B. von Studenten etc. verkauft werden, wenn es eine Klasse höher geht.

Vom Preis-Leistungs-Verhältnis würde ich eher auf eine gut bespielbare und brauchbar klingende billigere (z.B. La Mancha Rubi, ca. 220 EUR, ioder Vergleichbares, einfach mal ausprobieren) zurückgreifen - oder aber auf eine gebrauchte für die genannten 500 EUR. Vorteil einer gebrauchten: Wenn sie die letzten 15 Jahre gut überstanden hat, wird sie es die nächsten 50 auch noch.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

rwe hat geschrieben:Vorteil einer gebrauchten: Wenn sie die letzten 15 Jahre gut überstanden hat, wird sie es die nächsten 50 auch noch.
Oha... das überzeugt mich nicht. Hierzu müsste man schon konkreter beschreiben, was unter "gut überstanden" zu verstehen ist.

Der Tipp mit den Studentengitarren ist gut, wenngleich meist untauglich. Die meisten Studenten ohne Meistergitarre spielen häufig Estudios mit einem Neupreis von ca. 1.500 bis 2.000 €. Ich glaube nicht, dass man solche Gitarren für 500 € hinterhergeworfen bekommt.

Bei Neuinstrumenten um 500 € würde ich z. B. Höfner, Ramón Toledo, Antonio Rubén und besondere Camps, Duke und Kremona in Betracht ziehen. Bis auf Höfner haben alle die Standardmaße 650/52 mm für Mensur/Halsbreite am Sattel. Höfner hat meistens 51 mm. Das klingt nicht viel, kann aber erheblichen Einfluss auf die Bespielbarkeit nehmen, weil die Saitenabstände schmaler sind. Ich komme mit 51 mm aus eben diesem Grund nicht klar. Man kann auch nicht wegen der schmaleren Maße von Westerngitarren darauf schließen, da man auf einer Konzertgitarre, die ja einen breiteren Hals und ebensolche Saitenabstände hat, dass man mit 51 mm besser bedient wäre als mit 52 mm. Also unbedingt vorher ausprobieren!

Ausschlaggebend ist viel weniger die Entscheidung für eine bestimmte Marke als viel mehr die Bespielbarkeit und der subjektiv klangliche Gefallen. Von Antonio Rubén sind gelegentlich Gitarren mit unpolierten Bundstäbchen im Handel. Dies stellt man ganz einfach fest, indem man eine Diskantsaite gedrückt in Querrichtung leicht über das Griffbrett zieht (bending). Dies sollte fast geräuschlos sein. Sollten sich krisselige Geräusche zeigen, dann würde ich die sofort ablehnen.
Liebe Grüße
Bernd
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rwe
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Beitrag von rwe »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:
rwe hat geschrieben:Vorteil einer gebrauchten: Wenn sie die letzten 15 Jahre gut überstanden hat, wird sie es die nächsten 50 auch noch.
Oha... das überzeugt mich nicht. Hierzu müsste man schon konkreter beschreiben, was unter "gut überstanden" zu verstehen ist.
... gemeint sind Schäden, die durch schlechtes (bzw. schlecht abgelagerters) Holz oder schlampige Verarbeitung entstanden sind. Natürlich kann jedes Instrument zu jeder Zeit durch besondere Behandlung verhunzt werden...
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Kokomiko
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Beitrag von Kokomiko »

Ich bin eher zufällig bei einer Raimundo y Aparicio gelandet, hatte so gut wie Null Ahnung und konnte sie für etwa 100 EUR neu ergattern (war ein Ladenhüter).

Inzwischen habe ich etliche andere Gitarren gehört und angespielt, auch sehr viel teurere und hochgelobte - und meine R y A wächst mir immer mehr ans Herz.

Dabei spielt sicher eine Rolle, dass ich nicht in der Lage bin, aus einer Meistergitarre das herauszuholen, was den Mehrpreis ausmacht. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, wird das bei Dir auch noch nicht der Fall sein...

Allerdings gefiel mir der Klang meiner R y A auch besser, wenn mein Gitarrenlehrer sie gespielt hat als der von den meisten anderen Gitarren, die er mitbrachte.

Klar, dass es sich hier um ein absolut subjektives Urteil zum Klang handelt. Jedenfalls habe ich anfangs noch nach anderen Gitarren Ausschau gehalten - inzwischen hat sich das für den Bereich Klassikgitarre weitgehend gelegt.

An der Verarbeitung gibt es meiner Meinung nach nichts auszusetzen. Dicke Saiten mag sie nicht.

Weil ich lange gezögert habe, mir auch noch eine Steelstring zuzulegen, musste die Klassikgitarre für alle Experimente herhalten, die man als ungeduldiger Anfänger, der alles mal ausprobieren möchte, herhalten. Sie hat mir sogar ungeschicktes Strumming mit Plektron verziehen und sich dabei gar nicht mal so schlecht geschlagen :-) Inzwischen bleibt ihr das erspart, dafür genießt sie nicht mehr meine ungeteilte Aufmerksamkeit ;-)

Ihre Stärken liegen natürlich woanders.

Ob es da eine Serienstreuung gibt und ich einfach nur Dusel mit meinem Modell hatte, weiß ich nicht. Wenn meine RT 100 repräsentativ für die Raimundo y Aparicios ist, würde ich sagen, dass man für die aktuellen Preise (meistens so zwischen 300 - 600 EUR) ein Instrument bekommt, das sich auch vor wesentlich teureren nicht verstecken muss.

Sehr erfreulich ist auch der Service von Raimundo Guitarras per Email.

Nachteil: man bekommt sie wohl kaum im Musikgeschäft mit der Möglichkeit, sie erstmal in die Hand zu nehmen und ich könnte mir auch vorstellen, dass sie schwer wieder zu verkaufen ist, wenn man sich dazu entschließen sollte (ich sicher nicht - brauchst gar nicht erst zu fragen :-)).

Zweifellos kann man mit vielen Gitarren glücklich werden, aber wenn Dir eine günstige Antonio y Aparicio über den Weg läuft, ist sie einen Versuch wert.

Ciao,
Mario

edit:
------

Gerade Bernds Meinung zu Antonio y Aparicio im Klassikgitarren-Forum gelesen: also wohl grundsätzlich lieber nicht ungetestet zuschlagen.

Da hatte ich mit meiner wohl Glück :-)
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Antonio Aparicio ist in Deutschland definitiv verfügbar. Ich meine, sie sind beim Filialist Schlaile zu bekommen, der in Baden Würtemberg verteilt ist.
Liebe Grüße
Bernd
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Hanjo

Beitrag von Hanjo »

Suchst Du eine weitere Klangmöglichkeit für Deine Popmusik oder willst Du wirklich klassik spielen?

Deine Aria klingt wirklich sehr abenteuerlich. Um diesem Klag auszuweichen musst Du nicht auf eine Konzertgitarre kaufen. Die würde in der gleichen Klasse auch bescheiden klingen.
einhandsegler73
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Beitrag von einhandsegler73 »

Hallo!
Hanjo hat geschrieben:Deine Aria klingt wirklich sehr abenteuerlich.
- kennst du sie? Ja, würde gerne etwas "Klassik" lernen!

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Bis auf Höfner haben alle die Standardmaße 650/52 mm für Mensur/Halsbreite am Sattel. Höfner hat meistens 51 mm. Das klingt nicht viel, kann aber erheblichen Einfluss auf die Bespielbarkeit nehmen, weil die Saitenabstände schmaler sind. Ich komme mit 51 mm aus eben diesem Grund nicht klar. Man kann auch nicht wegen der schmaleren Maße von Westerngitarren darauf schließen, da man auf einer Konzertgitarre, die ja einen breiteren Hals und ebensolche Saitenabstände hat, dass man mit 51 mm besser bedient wäre als mit 52 mm. Also unbedingt vorher ausprobieren
Hmm... wenn ich auf der Höfner-Seite herumschaue, haben die Gitarren sogar meistens 650/50 mm - warum macht Höfner das denn, wenn doch der "Standard" bei den anderen Gitarrenbauern 650/52 mm ist?
Habe relativ kurze Finger - wären dann 50 mm evtl. besser?
Klar, am besten ausprobieren - aber ich glaube, für mich als Klassikgitarren-Anfänger ist es noch gar nicht wirklich möglich zu beurteilen, ob ich besser mit 52 oder 50 mm klar komme...
:? Und wenn ich dann mit einer "50er Höfner" beginnen würde, hieße das vermutlich: "Einmal Höfner - immer Höfner", da man später dann wohl nur schlecht mit einer 52er klar käme, oder?
Gibt es hier denn Spieler, die sich bewusst gegen 52 mm als verbreitestem "Standard" entschieden haben? Und warum? :)

Nur mal so aus Interesse, für mich als Anfänger: Wie nennt man denn die Art & Weise, wie z. B. der irische Musiker Declan O'Rourke hier spielt:
http://www.youtube.com/watch?v=UV5NOYF1aNI
- ist das "Fingerpicking" auf einer Westerngitarre? Gibt es Lehrbücher für diese Art zu spielen?
Handelt es sich um eine "gewöhnliche" Westerngitarre?
Hmm, diese Art zu "Zupfen" ist bei Stahlsaiten zumindest für den Anfänger sicher deutlich "schmerhafter" als auf Gitarre mit Nylonsaiten...

Gibt es hier im Forum eigentlich einige, die sowohl "Klassik" auf einer Konzertgitarre als auch "Liedbegleitung" bzw. "Fingerpicking" auf einer Westerngitarre spielen? Oder steht da zu Beginn meistens eine Art "Grundsatzentscheidung" an, weil sich beides miteinander nicht so gut "verträgt", z. B. wegen der unterschiedlichen Stegbreiten usw.?
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Hi Einhandsegler,

Ich spiele Klassik- und Westerngitarre. Die Sattelbreite ist unterschiedlich, aber das ist mir egal. Darum mache ich mir keine Gedanken - ich spiele einfach die Gitarren.
einhandsegler73
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Beitrag von einhandsegler73 »

berndwe hat geschrieben:Hi Einhandsegler,

Ich spiele Klassik- und Westerngitarre. Die Sattelbreite ist unterschiedlich, aber das ist mir egal. Darum mache ich mir keine Gedanken - ich spiele einfach die Gitarren.
Und "wie" spielst du jeweils auf den Gitarren? Auf den KOnzertgitarren wirklich Klassik, auf Westerngitarre ...?
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