Steg "heruntergekommen" - was tun?

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Moderator: RB

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rainbow
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Steg "heruntergekommen" - was tun?

Beitrag von rainbow »

Liebe Mitmusiker und Experten,

bin neu hier, finde Euer Forum Spitze und habe direkt eine Frage:

um mich zuerst mal vorzustellen:

früher habe ich regelmässig Gitarre gespielt, Autodidakt, verschiedene Stilrichtungen (über Tanzmusik, moderne Kirchenlieder, Reinhard Mey Songs, Rock, Folk Picking usw.)

aus familiären Gründen und beruflichem Zeitmangel hatte ich meine Instrumente "eingemottet" im Keller, der sich leider im nachhinein als etwas feucht erwiesen hat ... (denke aber nicht, dass das der Grund für das nachfolgende Übel ist)

jetzt habe ich meine Sachen nach Umzug mal durchgecheckt und teilweise überholt, neue Saiten aufgezogen usw.

unter anderem kamen zum Vorschein:

ein Lakewood Acousticube (heisst heute AER, habe ich im Werk durchsehen lassen, brauchte nur geringe Wartung, läuft noch 1a)

eine Yamaha APX 7 (da ging leider der Pickup bzw. die Elektronik nicht mehr, wurde ersetzt)

eine Yamaha 12-string Western mit Pickup (soweit OK)

eine Fender Mexico Strat (noch OK)

und

eine Aria Konzertgitarre (ich meine A 558), hat seinerzeit über 700 DM gekostet, war also schon ganz gute Qualität.

... und zu dem Teil habe ich eine Frage:

nachdem ich neue Saiten aufgezogen hatte (ganz normal wie eh und je), bekam ich heute beim Öffnen des Koffers einige Wochen später ein ziemliches Schockerlebnis:

der Steg war "runtergekommen" :roll:

ich bin mir aber keiner Schuld bewusst ..... ich konnte auch keinen finden, der an dem Teil dran war, es umgeworfen hat oder was auch immer ...

gestimmt hatte ich auch mit Stimmgerät, also keineswegs zuviel Zug auf den Saiten oder so ...

der Lack rings um den Steg ist nicht beschädigt, wenn man also exakt arbeitet, wäre nichts zu sehen .... kann man den Steg einfach so wieder "draufkleben" ? Wenn ja womit? dort findet doch die Schallübertragung auf die Decke statt, da kann man doch nicht einfach "Ponal" nehmen, nicht wahr? :shock:

also ab damit zum Gitarrenbauer?

da habe ich eigentlich hier in der Nähe nicht so gute Erfahrungen gemacht ... der hat mir die APX ziemlich verhunzt mit dem Pickup, den er reingetan hat ...

PS: nach so langer Zeit überlege ich, in eine Musikschule zu gehen und mir noch ein wenig auf die Sprünge helfen zu lassen ..... am liebsten würde ich mich auf die Akustikgitarre festlegen und liebäugele evtl. mit einer Neuanschaffung (über das ""GAS" habe ich hier ja schon reichlich gelesen :lol: )

aber dazu wollte ich erst mal meine alten Schätzchen fitmachen und evtl. weggeben - jo, und nun so was :cry:

Wer hat Tipps?

Herzlichen Dank

Reinhard
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Tenaci
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Beitrag von Tenaci »

Hallo und willkommen hier im Forum.
Könnte sein das die Feuchtigkeit die Leimverbindung gelöst hat oder so.
Ich denke es wird sich noch einer unserer Gitarrenbauer zu Wort melden und Dir helfen können bzw. einen Rat geben.
Ansonsten kann man nur sagen...Hier werden Sie bestimmt geholfen!!

Zu Risiken und Nebenwirkungen dieses Forums frag die andern GAS betroffenen :wink:

Gruß
Markus
Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser aufhören zu lesen.,"Konfuzius".
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RB
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Beitrag von RB »

Die Reparatur müßte eigentlich unkritisch sein (ich bin kein Gitarrenbauer, sondern in dieser Hinsicht nur interessierter Laie). Selber leimen würde ich aber nicht, sondern das lieber von einem Fachmann - genauer gesagt Zupfinstrumentenbauer - machen lassen. Es sollte nicht die Welt kosten, denke ich.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo Reinhard,

Gift für eine Gitarre sind hohe Temperaturen, z. B. wenn sie im Sommer im Auto bei knallender Hitze gelagert wird. Dadurch wird nämlich der Leim gelöst. Möglicherweise war das der Ursprung.

Sicher ist das nichts Großes. Auf jeden Fall würde das einem Gitarrenbauer machen lassen. Wenn Du mit Deinem örtlichen nicht zufrieden bist, dann gehe eben zu einem anderen. Ich kann Dir Christian Stoll empfehlen => www.stollguitars.de . Dabei würde ich nach den Kosten fragen und dann entscheiden, ob Dir das die Gitarre noch wert ist.

Viel Erfolg!
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
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Funplayer
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Beitrag von Funplayer »

Den Steg aufleimen ist keine große Sache für einen Gitarrenbauer oder einer guten Gitarrenwerkstatt.Selbstmachen fällt aus,weil man dazu Schraubzwingen mit langen Armen benötigt und die durch das Schalloch passen müssen.sowas hat man seltenst zuhause in einem Heimwerkerbunker.

Kosten dürften sich im Rahmen halten für diese Reperatur.
Meine Superpower ist Müll in Instrumente zu verwandeln
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Guidarre
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Beitrag von Guidarre »

Hallo,
wenn ein Steg "runterkommt" hat das unterschiedliche Gründe - meistens ist der Grund bei Fabrik-Gitarren daß die Leimfläche Steg / Decke nicht komplett genutzt und ungenügend oder gar nicht vom Deckenlack befreit wird. Da brauch gar kein "Eigenverschulden" dazukommen...
Manchmal hat sich auch ein Deckenbalken gelöst, die Decke ist etwas nachgefallen und der Zugwinkel des Steges hat sich ungünstig verändert...
Vom Selbermachen kann ich nur abraten - klanglich und optisch wird das erfahrungsgemäß auf längere Sicht zu größeren Schäden führen.
Die Preise der Kollegen kenne ich nicht - kann Dir aber sagen, daß es das "Steg neu aufleimen" bei mir für Festpreis 58,00 EUR gibt (incl. Steuer und Besaiten) - siehe auch: http://www.cuntz-guitars.de/Reparaturpr ... e_2008.pdf

Beste Grüße,
Andreas.
www.cuntz-guitars.de
Gitarrenbau - Sonderanfertigungen - Reparaturen - Service & Online-Shop
Vertrieb für Schatten Design Acoustic Pickups
Authorized TAYLOR Guitars Customer Service Center - Reparaturen & Garantie-Abwicklung
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rainbow
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Registriert: Sa Jun 13, 2009 4:28 pm

Beitrag von rainbow »

erst mal herzlichen Dank an alle für Ihre kompetenten Antworten :lol:

jetzt bin ich schon mal etwas schlauer

selbst reparieren werde ich auf keinen Fall, sondern mal hier in der Nähe nachfragen beim Fachmann.

Da die Gitarre einen ganz guten Klang hat(te), werde ich sie vielleicht reparieren lassen und einem Anfänger in der Gitarrenschule "spenden" ... mal sehen

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die Ursache kann ich nicht genau rausfinden. Die Gitarre hatte (in den 80ern) so um die 750 DM incl. Koffer gekostet, wenn ich mich recht erinnere. Von ca. 1999 - 2006 wurde sie kaum benutzt und in einem Keller aufbewahrt, der sich aber im Nachhinein als recht feucht herausgestellt hat (beim Auszug stellten wir dort hinter einem Schrank Schimmelbildung fest :roll: ). Dann wurde sie etwa 2 Jahre in einem trockenen und überwiegend leicht beheizten Kellerraum (Hobbyraum) aufbewahrt. Schliesslich wollte ich sie wieder "in Betrieb nehmen", habe neue Saiten aufgezogen, drauf gespielt - und dann einige Wochen später beim Öffnen des Koffers sehe ich, dass der Steg ab ist. Komisch, dass sie anscheinend den Saitenwechsel nicht vertragen hat - in den zig Jahren zuvor ist nie was gewesen ...

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naja

über den schmerzlichen Verlust kann ich mich insofern gut hinwegtrösten, da ich nächste Woche stolzer Besitzer einer (gebrauchten) Konzertgitarre Yamaha CGX-171 CCA mit Pickup und Mikrofon werde (ist GAS eigentlich ansteckend :oops: :lol: )

schöne Grüsse

Reinhard
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Tenaci
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Registriert: Fr Feb 27, 2009 3:34 pm
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Beitrag von Tenaci »

rainbow hat geschrieben:.....(ist GAS eigentlich ansteckend :oops: :lol: )

schöne Grüsse

Reinhard
Aber hochgradigst!!!
Schweinegrippe ist´n Dreck dagegen :lol:

Gruß
Markus
Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser aufhören zu lesen.,"Konfuzius".
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