Tja, versuhe ich auch mal sachlich meinen Senf dazu zu geben.
Je mehr und je tiefer der Einzelne über das (oder auch andere) Themen nachdenkt und je mehr er sich mit den Verstrickungen und Verbindungen beschäftigt, umso mehr gelangt er zu der Einsicht: Änderung nicht mehr möglich.
Unabhängig, ob es stimmt oder nicht ist das für mich ein Grund der realen Politikverdrossenheit, der Resignation vor Solidarität.
Ein wenig ist auch die unheilvolle hohe Bildung der Allgemeinheit schuld. Je mehr ich verstehe, desto mehr verstehe ich auch, dass eine Änderung bei mir anfängt. Will ich in Tibet etwas ändern, muss ich unsere Politiker zum handeln zwingen, muss ihnen klarmachen, dass ich gerne auf chinesische Produkte und chinesisches Geld verzichte, muss mir aber auch klar machen, dass ich gerne auch die Kehrseite in Kauf nehme und auch auf Bequemlichkeit, Wohlstand etc. verzichte. Spätestens da hört bei den meisten (und ich muss mich irgendwie trotz innerer Wut mit einbeziehen) der Wunsch nach Veränderung auf. Wenn man sich aber weiterhin klarmacht, dass auch der Versuch den Außenhandel mit China auszuweiten und somit neue Märkte zu erschließen und so den Wohlstand abzusichern zur persönlichen Katastrophe führen kann, folgt irgendwie Resignation.
Die US amerikanische Verfassung läßt meines Wissens eine Kriegsführung als Prävention gegen eine zu erkennende Bedrohung zu. Die erste Bedrohung hat Harald schon aufgezeigt, die Abhängigkeit der USA von China ist mit legalen (oder besser aus unserer Sicht legitimen) Mitteln kaum mehr zu beseitigen. Und wenn China weiterhin industriell aufrüstet, dann wird die Luftverschmutzung dort sehr schnell die riesigen Weizenfelder der USA gefährden - eine Bedrohung für die Ernährung und somit die nationale Sicherheit. Die Folge, die eintreten könnte ist rechtlich dort abgesichert.
Harald, meinst du wirklich darüber kann man ein Lied machen? Das würde eine Oper ohne Garantie, dass irgendjemand noch verstehen würde, was eigentlich vorgeht. Deshalb bleibe ich lieber bei meinen Tagesthemen (nicht die aus dem Fernsehen) und versuche in (plakativen) Beispielen jeden Hörer zum eigenen Nahdenken anzuregen.
Ein solches Beispiel habe ich auf Anregung vom Holger heute morgen versucht zu beschreiben (
hier). Im kleinen läßt sich vieles besser beschreiben. Aber es tatsächlich auffällig, dass es vile musikalisch ausgedrückte Proteste gegen die USA gibt, aber wenig gegen China oder andere Staaten (zumindest kenne ich wenige).
Mario