Fingerpicker DE

Sagen wir es mal so:

Es entspricht nicht deiner Art, mit etwas umzugehen, das nicht perfekt ist.

Das ist eine sehr böse Beschuldigung.
Hart....

So, zwischenzeitlich war ich letzten Samstag im Musicstore in Köln, wo mir vorher telefonisch bestätigt wurde, dass die das machen können. Wurde dann auch in der Werkstatt direkt erledigt, das Ergebnis sah vor Ort gut aus. Wurde wohl der Halsstab noch etwas angezogen und von der Stegeinlage insgesamt etwas weggenommen unten.

Soweit so gut...nur leider stellt es sich nun so dar, dass ich befürchte es war etwas zuviel des Guten. Zumindest bei den 2 obersten dünnen Saiten ist die Saitenlange nun etwas zu flach, es schnarrt schnell und nur mit sehr vorsichtigem Einsatz des Bottleneck sind saubere Töne möglich. Frage mich inzwischen, ob ich es nicht einfach besser hätte seinlassen

Echt nicht so einfach das Ganze...werd sie wohl nochmal dahinbringen müssen fürchte ich, so ruiniere ich mir nur die Bünde...

Bevor du loseilst, verrate uns doch mal die neue Saitenlage im 12. Bund, d.h. wie viele Millimeter über dem 12. Bund bis zur Saite sind, einmal bei der Basssaite, einmal bei der hohen Saite.
Dann ist auch die Frage, welche Saiten drauf sind und wie du stimmst(Standard oder tiefer, D, G...), am Ende ist das ein zu dünner Satz, etwas Saitenspannung braucht man schon zum Sliden.

Also ich bin ja der Meinung, dass ein 0.12'' Satz PB Saiten vollkomen das richtige ist zum Sliden. Alles andere macht die Reso nur "dobroish" und killt den Ton.

Wie wäre es denn jetzt mal mit einem Fachmann?

Du gehst von Biscuit-Singlecones aus, oder? Ich meine, dass Tricones eine andere Saitenspannung brauchen/vertragen, ebenso wie Dobros. Und dann kommt es extrem auf den Saitenwinkel an.
Deshalb: einfach mal die Saitenlage messen, Saitenstärke und Tuning angeben (gern noch den verwendeten Slide), und dann weiß man schon mal, ob das überhaupt passen kann.
Und: ein Neuling mit Messingslide und 12-13er Satz wird zunächst überall gegenhauen, ebenso wie mit Glasslide und 11er Satz, es sei denn, es ist eine Lapstyle-Saitenlage...

WAS ich damit zum Ausdruck bringen will, lieber Markus, ist, dass er bitte nicht dem Wahn der "dicken Saiten" verfallen soll, weil er dann einen möglichen wunderbar singenden Ton gegen Lautstärke eintauscht.
Auch wenn die dickeren Saiten das Sliden erleichtern mögen am Anfang, so geht ihm "the spirit of a resophonic guitar" flöten.

Und es ist egal, ob Roundneck oder Squareneck, ob Tricone oder Singlecone: der Saitenwinkel ist immer ein wichtiger Einflussfaktor, genau wie viele andere Dinge noch. Und deswegen ist eine Blechreso auch mehr als nur die Summe ihrer Einzelteile, mehr als nur eine Blechbüchse mit einem Stück Holz dran und immernoch schlecht aufgehoben bei Leuten, die normalerweise Steelstrings reparieren.

Und wenn man keine Ahnung davon hat, dann sollte man sich an einen Fachmann wenden, bevor man selbst daran herumdoktert, auch wenn man die schönste Anleitung der Welt hat.

Einerseits solltest du nicht übertreiben: ein 013er statt einem 012er Satz ist sicher kein "Wahn der dicken Saiten".
Andererseits ist es nicht egal, ob Tricone, Singlecone oder Spiderbridge, auch das kann ein Fachmann notfalls genauer erläutern.

Falls du den Inhalt meiner Worte nicht verstanden hast, hier noch einmal auf das Simpelste heruntergebrochen:

Egal, was für eine Resonatorgitarre man hat, es gibt verschiedene Grössen, die sich sicherlich unterscheiden in den verschiedenen Bauarten von Resonatorgitarren, die aber einen starken Einfluß haben wie zum Beispiel der Saitenwinkel und viele andere Faktoren.


Ich schrub nichts über die Unterschiede der verschiedenen Bauarten.
Soll ich dir mal ein Bild malen oder gehts?

Und klar: der Unterschied zwischen einer 0.12'' und einer 0.13'' Saite ist nicht die Welt. Das wird sich mMn auch nicht wirklich schwer klanglich als auch slidetechnisch auswirken.
Aber ich meinte - nur um es dir nochmals zu verdeutlichen - dass es viele Kollegen mit deutlich (!) dickeren Saitensätzen oder selbst zusammengestellten Saitenkombinationen gibt.