Neck Reset

Der Admin hat ein Herz für Blueser. Aber man kann doch auch Bluegrass damit machen, oder ?

Moderator: RB

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gurkenpflücker
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Neck Reset

Beitrag von gurkenpflücker »

Vor nicht all zu langer Zeit, ist mir eine wundervolle National Steelbody Tricone Baritone zugelaufen. Ein Hals wie ein gerundeter Dachbalken und ein Sound wie ein Erdbeben. Taugt. :-)

Habe die Gitarre mit recht hoher Saitenlage bekommen, mir ist allerdings aufgefallen, dass der Steg gar nicht so hoch ist. Außerdem kann man bei genauerem Hinsehen feststellen, dass das Griffbrett hinter dem Halsansatz auf dem Korpus leicht nach oben geht. Für mich sieht das nach klassischen Anzeichen für einen ggf. erforderlichen Neck Reset aus. Mich wundert das allerdings etwas, da die Gitarre ja noch relativ neu ist.

Kennt wer einen Gitarrenfachmann im kölner Raum, der das professionell beurteilen und ggf. auch richten kann?

Danke für Hinweise.

Gruß
.Gurki
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo Gurki,

Kollegen im Kölner Raum weiss ich adhoc keine, aber ein Neckreset bei einer Tricone ist zwar kein Problem, aber ein wenig speziell, jedenfalls sollte der Gitarrenbauer die Materie kennen.

Der Aufbau intern ist halt deutlich anders als bei einer normalen Gitarre.

Gruss, Martin
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

In relativer Nähe - sprich Hamburg gibt es Karsten Schnoor http://www.karstenschnoor.com oder vielleicht etwas näher in Neustadt Weinstraße gibt es Peters Resonators http://www.peters-resonators.de
Viele Grüße

ralphus
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

es sollte auf jedenfall jemand machen, der sowas schon einmal gemacht hatte.

Eine neuere National resophonic brauch einen Neck reset??
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gurkenpflücker
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Beitrag von gurkenpflücker »

H-bone hat geschrieben:
Der Aufbau intern ist halt deutlich anders als bei einer normalen Gitarre.
Ja, ich hab' mich da auch schon umfassend schlau gemacht. Wenn es jetzt ne chinapfanne wäre, würde ich auch selbst dran gehen :-) Bei so einem teuren Instrument will ich aber nix riskieren und lieber nen Fachmann ranlassen ...dann kann ich ihm das wenigstens um die Ohren hauen, wenn es schief geht ;-)
Deswegen ist es mir ja auch wichtig, nen Resonatorkenner zu finden.

Ralphus: also HH ist auch von der relativen Nähe her relativ weit weg. Neustadt auch.

Johnny: ja, ich wundere mich auch. Aber der Hals ist ansonsten gerade und weist die o.g. Attribute auf.
Ich würde tippen, dass ein Vorbesitzer mal eine Zeitlang normalstimmung mit Baritonsaiten getestet hat...

Was wäre denn ungefähr der Preis, den ich veranschlagen muss?
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Lass sie sausen und besorge dir eine, die ganz ist?

Nein, mal ehrlich:
Bei einer alten verstehe ich das - 80 Jahre und mehr Saitenzug, da bekommt man irgendwann einen "krummen Rücken".
Aber bei einer neuen sollte das nicht sein.
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gurkenpflücker
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Beitrag von gurkenpflücker »

Johnny hat geschrieben:Lass sie sausen und besorge dir eine, die ganz ist?

Nein, mal ehrlich:
Bei einer alten verstehe ich das - 80 Jahre und mehr Saitenzug, da bekommt man irgendwann einen "krummen Rücken".
Aber bei einer neuen sollte das nicht sein.
What?! ...nee, wieso das denn.
Nur weil die zu gegebener Zeit ein bisschen Service braucht?
Wenn es jetzt eine normale Gitarre wäre, gut... Aber bei einer National schätze ich einen Neck reset nich als Raketenwissenschaft ein, die ein Vermögen kosten würde.

Ich glaube Du stellst Dir den Zustand schlimmer vor als er ist. Die Gitarre lässt sich ja gut spielen ...auch ohne Slide. Mir geht es nur um den Fall, sollte ich mal eine niedrigere Action wünschen.

Und außerdem ... wenn ich sie weggebe, ändert sich am Sachverhalt ja nix. Oder soll ich sie Wegschmeißen? ;-)
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Musst du wissen.

Halt uns auf dem laufenden, was es gekostet hat.
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Du könntest unseren neugierigen Wesen einen Gefallen tun und einmal messen, wie hoch die Saitenlage im 12. Bund denn ist, und wie viel mm noch unter der Kerbe der tiefen Saite bis zum Biscuit übrig sind.
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

bluesballads hat geschrieben:Du könntest unseren neugierigen Wesen einen Gefallen tun und einmal messen, wie hoch die Saitenlage im 12. Bund denn ist, und wie viel mm noch unter der Kerbe der tiefen Saite bis zum Biscuit übrig sind.
Jau- nun wird es interessant.
denn der Halswinkel macht die Musik ;-)
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ralf
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Fachman

Beitrag von ralf »

Hallo Gurki,

Ruf doch mal Oliver an,der kennt sich zumindest in der Szene aus und kann dir möglicherweise ja auch helfen .

http://n-a-g.info/index.php?option=com_ ... Itemid=238

LG
Ralf
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gurkenpflücker
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Beitrag von gurkenpflücker »

bluesballads hat geschrieben:...wie hoch die Saitenlage im 12. Bund denn ist, und wie viel mm noch unter der Kerbe der tiefen Saite bis zum Biscuit übrig sind.
Also: Dicke E (Bei mir B), vor dem 12. Bund ca. 4,5mm (Griffbrett bis unterkante Saite ... Werksmaß ist bei National ist laut Site 3,8mm, allerdings für "Normale" Gitarren.
Hinter 19. Bund ebenfalls 4,5mm.
Abstand Oberkante T Bridge (Keine Singlecone, kein Bisquit ;-)) Unterkante Saite ca. 2mm

Nochmal, um Missverständnissen vorzubeugen: Die Gitarre lässt sich gut spielen und klingt auch ebenso. Für mich besteht auch kein dringender Handlungsbedarf. Es ist lediglich ein Eindruck, den ich gerne einem Auskenner mal zeigen würde.

Halswinkel hatte ich schon viele ... Musik gemacht hat von denen allerdings noch keiner ;-)
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo Gurkenpflücker,

deine Beschreibung zeigt schon, dass ein - zumindest leichter Neckreset nicht verkehrt wäre... zum einen zeigt die Tatsache, dass du am 12. und 19. Bund die selbe Saitenlage hast, dass der Griffbrett-Bereich über dem Korpus leicht ansteigend ist, bzw. im Umkehrschluss dazu der Hals zu weit nach vorne geneigt ist.
Auch die Saitenlage in Verbindung mit den 2 mm Steghöhe ist grenzwertig. 3,8 mm wäre mir persönlich schon zu viel, 4,5 mm sind arg. Wenn du nur slidest mag das weniger stören, aber bei geriffenen Tönen wird da auch die Intonation schlimm.
M.E. ein ideales Setup sind 3 mm am 12. Bund, etwas mehr am 19. und 3 - 3,5 mm Stegluft unter der Saite.
Wie sieht's denn am Halsfuss aus, sitzt der satt am Korpus auf, oder wird das Spaltmass zum Boden hin grösser ? Wenn ja, kannst du mal prüfen (wenn du die Kiste mal offen hast) ob zwischen der internen Ahornleiste, die mittig unter der Cone-Platte durchgeht, und der ConePlatte selbst evtl. kleine Keile eingefügt sind, da wo die Leiste mit der Cone-Platte verschraubt ist. Durch Verkleinern der Keile bzw. rausnehmen derselben kann man schon eine Änderung des Halswinkels nach hinten erreichen. Allerdings müssen die Keile dann stattdessen zwischen Leiste und den Stützpfosten zum Boden hin eingefügt werden.

Gruss, Martin
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gurkenpflücker
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Beitrag von gurkenpflücker »

H-bone hat geschrieben: ...viel sinnvolles

Martin, danke für Deine Einschätzung. So, oder so ähnlich habe ich mir das ja schon gedacht. Generell mag ich eher etwas höhere Saitenlagen. Meine Hauptbühnendread hat an der dicken auch fast 4mm (vom Holz, nicht vom Stäbchen aus. Bin halt ein Grobmotoriker.

Aber stimmt schon... Wenn ich bei der Tricone in den höheren Lagen Voicings mit offenen Saiten spiele, ist die Intonation schon grenzwertig. Und einfach den Sattel runtermachen würde die oktavreinheit in einen intolerablen Bereich verlagern. Das ist ja auch einer der Gründe, weshalb ich auf neck reset kam.

Der Halsfuß liegt ohne merklichen Spalt am Korpus an. Reinschauen tu ich mal, wenn ich demnächst wieder zu Hause bin.

Danke
Gruß
.gurki
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

gurkenpflücker hat geschrieben: ...einfach den Sattel runtermachen würde die oktavreinheit in einen intolerablen Bereich verlagern.
"Den Sattel runtermachen" meint, die Sattelkerben tiefer zu feilen?
Wenn die Sattelkerben zu hoch sind bzw. Du nach unten hin noch optimieren kannst, wird die Intonation sicher nicht schlechter, sondern besser, weil Du die Saite dann weniger dehnst beim Herunterdrücken. Zum Sliden ist es aber schon sinnvoll, wenn die Saitenlage in den ersten Bünden nicht die flachste ist.
Einen schlechten Halswinkel kann man mit der Satteloptimierung aber sicher nicht kompensieren.
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