14_11_2014

Habt Erbarmen, habt Mitleid (nein, war nur Spaß)

Moderator: doc

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Lotti
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Hilfe, wie kriegt man den F-Dur Fuhrmannsgriff richtig hin?

Beitrag von Lotti »

Hallo zusammen,

ich beiße mir seit geraumer Zeit die Zähne an einem Country-Blues Stück namens Louis Collins aus - insbesondere am F-Dur-Akkord.

Da ich früher klassische Konzertgitarre gespielt habe, ist der F-Dur-Barree für mich kein Problem. Allerdings gibt es in dem Lied eine Stelle, wo ein Barree wohl kaum in Frage kommt...


Bild

Man, sieht das hier eine Leersaite mit Hammeron gespielt werden muss, ich somit keinen Barre greifen kann. Folglich muss ich das F im Bass mit dem Daumen greifen (Fuhrmannsgriff). Das Problem: Ich krieg den Griff einfach nicht hin. Das F klingt entweder extrem dumpf oder die Seite schnarrt.

Ich spiele ein D-28 mit extrem schmalen Griffbrett und trotzdem befürchte ich, dass meine Hand zu klein ist für eine solche Spielweise oder ich einfach zu sehr verkrampfe. Auf jeden Fall tut meine Hand und auch mein Daumen nach dem Üben immer weh. Wer kann mir da Tipps geben?

Hatte auch schonmal nachgedacht den F-Dur als Barree zu spielen und dann den Zeigefinger kurz anzuheben für den Hammeron, allerdings ohne die E-Saite loszulassen. Wahrscheinlich aber eine wenig elegante Lösung :(

Gruß

Jan
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tired-joe
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Re: Hilfe, wie kriegt man den F-Dur Fuhrmannsgriff richtig h

Beitrag von tired-joe »

Lotti hat geschrieben:
Hatte auch schonmal nachgedacht den F-Dur als Barree zu spielen und dann den Zeigefinger kurz anzuheben für den Hammeron, allerdings ohne die E-Saite loszulassen. Wahrscheinlich aber eine wenig elegante Lösung :(
Ohne das ich jetzt eine Gitarre zur Hand habe, sehe ich hier kein Problem, es genauso so zu machen. Also nach Anschlag des zweiten F im Bass (auf dem 3. Viertel), den 1. Finger leicht angeben, so dass man die leer g-Saite spielen kann. Das f auf dem letzten Viertel wird dabei weiterin mit dem 2. Finger gehalten, der eigentlich die ganze Zeit dort bleiben kann. Das gebundene a dann mit dem 3. Finger greifen.

Der Fuhrmannsgriff ist eine Sache der Gewoehnung. Zu Anfnag bricht man sich auch den Finger, wenn man zum ertenmal Barreegriffe uebt, spaeter geht das von selbst. So ist das auch, wenn man den Daumen zum Greifen nimmt. In deinem Beispiel geht es auch ohne, aber es gibt andere Stuecke, da geht nichts ohne Zuhilfenahme des Daumens.

Joe
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Wo ist denn da das Prob?

Bass-F mit dem Zeigefinger
C mit dem Mittelfinger
F im Dritten Bund mit dem kleinen Finger
G leere Saite
und das A mit dem Ringfinger hammern ;-)
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RB
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Beitrag von RB »

Ich habe es nicht probiert, aber dem Noten- und Tab-Bild zufolge würde ich auch an das zwischenzeitliche Anheben des Zeigefingers denken.
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jafko
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Beitrag von jafko »

Also ich würde F-Barree´greifen und gleichzeitig mit dem Mittelfinger Hammer-On den Zeigefinger bewegen.
Torstens Variante ist zwar möglich, aber da brichst du Dir die Pfoten. :wink:
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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wally
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Beitrag von wally »

TorstenW hat geschrieben:Wo ist denn da das Prob?

Bass-F mit dem Zeigefinger
C mit dem Mittelfinger
F im Dritten Bund mit dem kleinen Finger
G leere Saite
und das A mit dem Ringfinger hammern ;-)
Hi

das Problem ist Deine Beschreibung. :)
Da werd ich jetzt mal klugscheißen:

Bass F mit dem Zeigefinger.
C auf der A-Saite mit dem RINGFINGER
F auf der D-Saite mit dem kleinen Finger
Und dann das a auf der g-Saite mit dem MITTELFINGER hämmern, gelle?
(genug kluggeschissen) :)

Den F-Fuhrmannsgriff kann ich auch nicht.
Ich spiele so'n Kram auch wie Tired Joe und Jan es schon beschrieben haben.

Alles Gute

Wally
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

wally hat geschrieben:
Da werd ich jetzt mal klugscheißen:

Bass F mit dem Zeigefinger.
C auf der A-Saite mit dem RINGFINGER
F auf der D-Saite mit dem kleinen Finger
Und dann das a auf der g-Saite mit dem MITTELFINGER hämmern, gelle?
Ähm.. ne. ;-)
Das C ist, Notenlesenkönnen sei Dank, nicht auf der A-Saite, sondern auf der H-Saite.
Sonst wär es ja einfach... war schon alles so gemeint, wie ich schrob.
(auch klugscheißen will gelernt sein)

Bin mir durchaus bewusst, dass meine Variante nicht umbedingt für jeden spielbar ist, aber der Themenstarter schrieb in seinem Starttext, dass er klassischer Gitarrist sei. Denen darf man das durchaus zumuten, da gibt es durchaus noch deutliche Steigerungen ;-)
Aber wenn man hier klanglich keine Einbußen in Kauf nehmen will, ist das durchaus eine praktikable Lösung.
Finger hochnehmen geht natürlich auch, aber man verliert eben mindestens das C und das Hochnehmen des Fingers verursacht auch wieder Nebengeräusche.
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wally
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Beitrag von wally »

Hi.
schöne Schei§§e, da hab ich ja echt ins Essen gepackt...
Asche auf mein Haupt. Die blöde Macht der Gewohnheit hat zugeschlagen. Ich spiele beim Picken den F-Dur fast immer mit drei Bassnoten. Und deshalb gab's keine andere Möglichkeit, als das C im Bass zu suchen statt im Diskant, wo es hingehört in diesem Fall. Tut mir leid, ich bin von einem C im Bass ausgegangen. Wär ich mal besser nicht.
Klar, wenn man die Tabulatur RICHTIG liest, macht Dein Vorschlag Sinn.
Den Zeigefinger anzuheben und dann das A auf der G-Saite mit dem Mittelfinger zu hämmern, erscheint einfacher.
Andererseits ist auch das Gewohnheitssache und eine Frage der persölichen Vorlieben.
Den "besten" oder "einzig richtigen" Fingersatz wird es nie geben.
Es gibt nur den Fingersatz, mit dem man sich am wohlsten fühlt.
Wem das nicht reicht, der sollte vielleicht über ein anderes Hobby nachdenken.

Alles Gute

Wally
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

wally hat geschrieben: schöne Schei§§e, da hab ich ja echt ins Essen gepackt...
Kein Problem, passiert uns allen. ;-)
wally hat geschrieben: Es gibt nur den Fingersatz, mit dem man sich am wohlsten fühlt.
Das seh ich allerdings ein wenig anders.
Es gibt durchaus Gelegenheiten, wo ein unbequemer Fingersatz sein MUSS, z.B. Stellen, wo ein Basston durchklingen soll, während oben eine Melodie läuft, und man durch den Basston quasi "gefesselt" ist.

Oder sowas: (Hinweis: Gitarre ist Dropped-D gestimmt, daher das tiefe G im 5. Bund)
Bild


Da gibt es einfach keine Alternative. (Ist übrigens einem realen Stück entnommen, nicht konstruiert)

Es gibt immer Fingersätze die den Einen oder anderen Vorteil bieten, wohingegen es auch immer welche gibt, die mit Nachteilen behaftet sind.
Was man in Kauf nimmt und wo man Abstriche macht, muss jeder selbst entscheiden, und manchmal muss man dann eben nen halsbrecherischen Fingersatz in Kauf nehmen, damit die Musik noch funktioniert wie sie soll.
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Lotti
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Beitrag von Lotti »

Vielen Dank für Eure Antworten.

Auf die Idee von Thorsten bin ich noch garnicht gekommen; ja, das wäre eine Möglichkeit und als Linkshänder ist die Variante für mich auch zu realisieren. Na, dann werde ich mich ans Experimentiern begeben, zumindest so lange es meine Hand mitmacht ;-)

@Wally: Der Fuhrmannsgriff war mir bis vor kurzem auch völlig neu. Ein Klassikgitarrist würde ja schon die Augen verdrehen, wenn der Daumen auch nur ein bischen über den Hals hinaus steht ;-)

Zum ersten mal gesehen habe ich die Daumentechnik auf den Videos von Homespun oder auch von Stefan Grossmann. Da kann man schon erkennen das die Amerikaner viel pragmatischer an die Sache rangehen. Frei nach dem Motto, "erlaubt ist, was gefällt." Ich glaube eine Fußbank kennen die garnicht ;-)
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

TorstenW hat geschrieben:
Oder sowas: (Hinweis: Gitarre ist Dropped-D gestimmt, daher das tiefe G im 5. Bund)
Bild
Hallo Torsten, mit welchem Programm sind denn die Noten gesetzt? Sieht wirklich gut aus!
Gruß

Jürgen

Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Das ist Sibelius 6.
Leider ein sehr teures Programm, selbst als Studentenversion.
Aber da ich ja darauf hinarbeite irgendwann mal Musiklehrer zu sein und quasi jede Woche irgendwas in Noten setzen muss, hab ich mir das gegönnt.

Sagt mir von der Bedienung auch deutlich mehr zu als die Konkurrenten wie Finale.
Die Farben (mehrere Stimmen, bis zu 4) sind allerdings hinterher auf dem Ausdruck nicht mehr bunt ;-).

Ansonsten ist der Vorteil des Programmes, dass es wirklich alles kann und das relativ leicht zugänglich. Es gibt zum Eingewöhnen beigelegte Tutorials. Wenn man die durcharbeitet hat man im Grunde so gut wie alle Funktionen mal überblickt.
Und das Layout ist natürlich auch genial. Durch simples Anfassen und ziehen, lässt sich alles verändern: Abstand zwischen Notenzeilen, Halslänge der Noten, die Fingersatzzahlen, Pausen, Taktstriche, etc.
Das ist für meinen Instrumentalunterricht den ich gebe teilweise extrem praktisch. Grade bei Anfängern, wo man gerne mal Notizen in die Noten schreibt, und Notennamen, und Zählzeiten. In vielen Lehrbüchern hat man da gar keinen Platz mehr für. Wenn ich selber was setze, kann ich mir soviel Platz lassen wie ich brauche.

Aber bevor das hier in eine Werbeorgie ausartet, guck einfach auf der Sibelius Homepage. ;-)

Lohnt sich auch Testversionen von verschiedenen Programmen anzugucken.
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