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Verfasst: So Jan 12, 2014 8:12 pm
von prinzmi
Ich habe soeben eine Mail an Furch geschrieben, ob der Lack an den Zargen und am Boden genauso dick ist wie auf der Decke und welche Politur sie mir empfehlen können bzw welche sie in der Fertigung benutzen.
Sobald ich eine Antwort bekomme, gebe ich hier bescheid. Vielleicht kann das ja mal jemand gebrauchen.

Wiese macht man eigentlich das Satin finish? Ist das billiger in der Fertigung oder es sonst irgendwelche Vorteile gegenüber Hochglanz?

Danke und lg
Michael

Verfasst: So Jan 12, 2014 10:13 pm
von RB
Es ist günstiger, denn der Arbeitsgang des Polierens fällt aus.

Verfasst: Mi Jan 15, 2014 5:31 pm
von prinzmi
Diese Email von Petr Furch habe ich heute bekommen:


"Hello Michael,

The layer thickness on the back side of model 22 is almost same as on top and underneath of the thin layer of satin finish is UV lacker. For UV lacker is possible to use any kind of polishing paste, because UV does not react with solvents as all other lackers.

I would recommend to bring the guitar to guitar technician because the process would be basicly same as repolishing some crack in a wood, you just need to do it on whole back side.
Please note that the gloss finish would not be the same as on top, because this would need to be done the same way and technology as in our factory but it would definitely solve the problem with noise. Also there is a certain danger that you can polish through the UV. The repair than is difficult but it would not affect the sound, just aesthetics.

Please let me know if you need more information.
Best regards
Petr Furch"

Also der Support ist finde ich wirklich sehr gut!!

Wie soll ich das jetzt eurer Meinung nach am besten machen?

Verfasst: Mi Jan 15, 2014 6:31 pm
von RB
Wenn ein UV-gehärteter Lack unter der matten Oberfläche ist, wäre eine Politur viel Muskelarbeit, siehe oben "Larrivée". UV-härtendes Material habe ich mit Sonax Schleifpaste glänzend bekommen, also vermute ich, daß das auch bei Deiner Gitarre gehen wird. Aber letztlich weiß ich es nicht. Wenn ich Du wäre, würde ich zwei Möglichkeiten sehen: Die Gitarre so lassen, wie sie ist oder ein umklebtes Versuchsfeld von ca. 5 x 5 cm probeweise bearbeiten.

Verfasst: Mi Jan 15, 2014 11:46 pm
von prinzmi
@RB
Danke für die Tipps. Sag, fühlte sich die Satin Oberflâche bei dir auch ein wenig rauh an

Verfasst: Do Jan 16, 2014 12:22 am
von RB
Vielleicht ein wenig, ich nehme an, daß das mit der extremen Härte dieses UV-Zeugs zu tun haben könnte.

Verfasst: Do Jan 16, 2014 7:34 am
von tomis
ich bin selber tischler und würde es nicht für dich machen.
die wenigsten tischler haben mit sowas erfahrung.
die hauen doch nur noch gummifenster und laminat rein.
und ich öle fast nur noch.

besser wäre ein maler oder messebaubetrieb falls du
keinen gitarrenspezialisten in der nähe hast.
lass dir einen kostenvoranschlag machen.

und falls du selber durschleifst, lackierst du halt neu.
hast du mal bei stewmac geguckt ?
die haben doch für alles anleitungen.

Verfasst: Do Jan 16, 2014 9:26 am
von jazzloft
prinzmi hat geschrieben:Wiese macht man eigentlich das Satin finish? Ist das billiger in der Fertigung oder es sonst irgendwelche Vorteile gegenüber Hochglanz?
Ist sicherlich auch eine Geschmacksfrage - ich persönlich bevorzuge inzwischen matt (besonders am Hals).

Lakewood schreibt dazu:
"Hochglanzpolierte Lackoberflächen sind im Vergleich zu matten Lackoberflächen ebener und haben, zumindest in der Theorie, ein besseres Abstrahlverhalten. In der Realität finden sich jedoch keine wirklich deutlichen Klangunterschiede zwischen Gitarren gleicher Bauart und unterschiedlicher Lackierung."

und weiterhin zum Thema "Was sind die Vorzüge einer Hochglanzlackierung?":
"Ganz klar - in erster Linie die Optik. Durch den Hochglanzlack werden die Farben des Holzes noch besser zur Geltung gebracht. Die Farben leuchten tiefer und satter. Es ist fast, als schaue man in ein dreidimensionales Stück Holz. Exotische und „aufregend“ anders gemaserte Hölzer werden durch den Hochglanzlack optisch besonders veredelt. Übrigens: Matt- und Hochglanzlack sind fast identisch in ihrer Schichtstärke!"

Verfasst: Sa Jan 18, 2014 9:12 am
von kwb
RB hat geschrieben:Wenn ein UV-gehärteter Lack unter der matten Oberfläche ist, wäre eine Politur viel Muskelarbeit, siehe oben "Larrivée". UV-härtendes Material habe ich mit Sonax Schleifpaste glänzend bekommen, also vermute ich, daß das auch bei Deiner Gitarre gehen wird. Aber letztlich weiß ich es nicht. Wenn ich Du wäre, würde ich zwei Möglichkeiten sehen: Die Gitarre so lassen, wie sie ist oder ein umklebtes Versuchsfeld von ca. 5 x 5 cm probeweise bearbeiten.
Genau !

Ich habe auch mal eine Larrivee D-03RE poliert. Danach habe ich es bereut !
Man sah Schleifspuren vom Exenterschleifer, kleine Macken, usw..
Bei einer Gitarre mit Hochglanzlackierung wird anscheinend mehr Wert auf die Vorarbeit gelegt weil man später alles sieht. Bei matten Instrumenten kann der Hersteller Zeit sparen.
Außerdem lassen sich ausgehärtete UV-Lacke extrem schwer polieren.

Klaus

P.S. hat jemand schon mal eine Martin 15 Serie poliert ?

Verfasst: Sa Jan 18, 2014 12:06 pm
von RB
Ich habe das mit Lappen und Polierwatte VON HAND gemacht. Niemals wäre ich mit einer wie auch immer gearteten Maschine an die Fläche heran gegangen.

Verfasst: Sa Jan 18, 2014 1:41 pm
von prinzmi
Ich zeige am Montag die Gitarre einem Bekannten, der Lackierer gelernt hat. Das hat zwar nichts mit Gitarren zu tun, aber wenigstens hat er Ahnung von Lacken. Bin gespannt was er meint.
Weiters habe ich mir bei Ebay zum testen ein Set Micro-Mesh Schleifpapier von Körnung 1500-12000 bestellt.

Ich werd euch jedenfalls am laufenden halten.
lg

Verfasst: Sa Jan 18, 2014 3:27 pm
von RB
Die Larrivee sieht seit dem Poliervorgang folgendermaßen aus:

Bild

Bild

Verfasst: Sa Jan 18, 2014 4:32 pm
von prinzmi
Auf den Bildern siehts jedenfalls TOP aus!!

Verfasst: Sa Jan 18, 2014 4:55 pm
von Herigo
lieber prinzmi,

warum willst du eigentlich mit so agressiven schleifmitteln vorgehen, das ist absolut unnötig und viel zu gefährlich, nur mit polierpasste die nicht zu abrassiv ist vermeidest du unkontrolliert mehr als nur die hauchfeine oberfläche zu glätten. mache es lieber zehnmal zu wenig als einmal zu viel.

ich habe mit feinstem schleifpapier und einem schwamm die rückseite eines basshalses innerhalb kürzester zeit vom lack befreit, absichtlich und dann geölt. das öl zog ein, also war auch kein lack mehr drauf. nur für diese anwendung würde ich feinstes sandpapier oder so einen schleifschwamm anwenden. um metallteile kratzerchenfrei zu polieren wird übrigens auch nevr-dull https://www.google.de/#q=nevr+dull empfohlen, gibt es im motorradzubehörhandel.

Verfasst: Sa Jan 18, 2014 5:06 pm
von prinzmi
@Herigo
Naja, eigentlich dachte ich, dass dieses Micro-Mesh Schleifpapier, vor allem 12000, noch weniger vom Lack wegnimmt, als Sonax Schleifpaste.