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Verfasst: Mo Jan 05, 2015 12:28 pm
von H-bone
AUA !! :shock:

Sorry, dass ich hier kurz aufschreie...

Es geht um die Methode, den Spachtel aufzuheizen.

Ich hab' keine Ahnung mit was die Gitarre lackiert ist, aber entweder hast du unglaublich Glück gehabt, oder die Gitarre ist mit hitzefestem Lack gefinished... wenn du das mit einer nitrolackierten Gitte machst, hast du im Lack um den Steg mehr als ein Desaster. Bläschen, Löcher oder auch den kompletten Abdruck des Spachtels.

Manche machen das mit einer IR-Lampe, meine Methode ist folgende:

In ein grosszügiges, ordentlich dickes Stück Pappkarton (kaschierte Wellpappe) relativ genau den Auschnitt des Stegs ausschneiden. Dann das Stück Wellpappe mehrfach mit Alufolie umwickeln (das Loch für den Steg beidseitig belegt lassen).

Dann die beschichtete Pappe auf die Decke legen, so dass der Steg nur mit den Alufolieschichten abgedeckt ist, der Rest der Decke mit der Pappe.

Dann Bügeleisen (sicher) draufstellen, auf "Leinen" hochheizen lassen bis die Lampe ausgeht, dann ausschalten (am besten Stecker ziehen)

Dann 10 - 15 Minuten warten, dann ist der Steg bis unten durchgewärmt und der Leim weich.

Dann alles abnehmen und mit KALTEM und GLATTEM Spachtel den Steg von den Rändern her ablösen.

Aber bitte, bitte NIE, NIEMALS NICHT den Spachtel erhitzen !!

Gruss, Martin

Verfasst: Mo Jan 05, 2015 12:52 pm
von HR
Hallo Martin,

ich habe die Gitarre vor einigen Jahren selbst lackiert (ist ein Eigenbau). Ich weiß nicht mehr genau, welchen Lack ich verwendet habe; es war auf keinen Fall ein Nitrolack. Es war wahrscheinlich ein wasserlöslicher Acryllack (handelsüblich für Innenanstrich).
Man sollte sich die Temperatur der Spachtel jetzt nicht zu hoch vorstellen (aus meiner Beschreibung könnte man lesen, dass sie sehr heiß ist). Ich würde sie als sehr warm und nicht als heiß definieren. Ich habe diese Methode bereits öfter angewandt; der Lack hat dabei nie etwas abbekommen. Eher das Deckenholz selbst; aber das waren mechanische "Beschädigungen".

Aber vielen Dank für die Beschreibung Deiner Methode. Was mir daran gefällt ist, dass durch das Abdecken der Decke eben auch die mechanische Belastung durch die Spachtel verhindert wird.
Beim nächsten Mal werde ich versuchen den Steg runter zu "bügeln". :D
Man lernt eben immer wieder vom Profi.

Danke

Verfasst: Mo Jan 05, 2015 2:12 pm
von Niels Cremer
Jetzt weiß ich endlich woher der Begriff "runterbügeln" kommen ... :-)

Verfasst: Mo Jan 05, 2015 2:20 pm
von StringKing
H-bone hat geschrieben:AUA !! :shock:

Sorry, dass ich hier kurz aufschreie...

Es geht um die Methode, den Spachtel aufzuheizen.

...
Gruss, Martin
Puh, zum Glück noch nicht angefangen.
Werd' es dann mal mit dieser Variante probieren.

Wie bei Chirurgen, der Eine schnipelt auch invasiver als der Andere. :lol:

Verfasst: Mo Jan 05, 2015 10:00 pm
von Gitarrenmacher
H-bone hat geschrieben:AUA !! :shock:

Sorry, dass ich hier kurz aufschreie...

Es geht um die Methode, den Spachtel aufzuheizen.
Ich hatte vorhin zum Aufschrei keine Zeit, schreie aber mit dem Martin mit.
Hier Bilder:
http://www.gitarrenmacher.de/index.php/garage/mending

Munterbleiben
Christian

Verfasst: Do Jan 08, 2015 6:38 pm
von HR
Danke für den Aufschrei, Martin und Christian. Bei mir ist Alles gut gegangen. Das hätte aber bei möglichen Nachahmern und entsprechender Lackierung anders ausgehen können.
Es geht (wenn auch zäh) weiter. die Löcher für die Saitenpins sind gebohrt und gerieben.

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