Fingerpicker DE

JazzDude hat geschrieben: ↑

Mi Dez 21, 2022 5:28 pm

Es gibt Plektren aus Kasein, die fühlen sich an wie aus Knochen.

Du meinst Galalith.
Z.B Henseplecs

Ja, genau! Ich finde, das ist ein schönes Material, sowohl optisch als auch haptisch.

Muss ich doch auch mal probieren ... sind halt etwas teurer ...
Ich spiele zwar eher wenig mit Plektrum, aber mit den üblichen Dunlopdingern werde ich irgendwie nicht wirklich warm.

fingerstylist hat geschrieben: ↑

Mi Dez 21, 2022 4:31 pm

Bester Holzleim?

Ich werfe mal 4-5 Teile Magerquark mit 1 Teil gelöschter Kalk in die Runde

heißt Kaseinleim : und soll sehr hitzebeständig und auch wasserfest sein.

Berechtigter Einwand, fingerstylist! Der Kaseinleim hat sich allerdings im Gitarrenbau irgendwie nicht etablieren können (mein Eindruck), dazu hat Gitarrenmacher ja schon was geschrieben. Vielleicht liegt das auch daran, dass der Boom der "Folk-Gitarre" zu einer Zeit passierte, in der synthetische Klebstoffe weit verbreitet waren. Die Geigenbauer ticken da etwas anders...

Kaseinleim habe ich bisher nur mit Natrium- oder Ammoniumhydrogencarbonat hergestellt (also Backzutaten, d.h. nie ganz rein). Mit den mechanischen Eigenschaften der Verleimungen war ich bei diesen Versuchen nicht zufrieden, die waren deutlich schlechter als bei Hautleim. Gibt es dazu andere Erfahrungen? Muss es unbedingt gelöschter Kalk sein?

gruhf hat geschrieben: ↑

Mi Dez 28, 2022 12:39 pm

Berechtigter Einwand, fingerstylist! Der Kaseinleim hat sich allerdings im Gitarrenbau irgendwie nicht etablieren können (mein Eindruck), dazu hat Gitarrenmacher ja schon was geschrieben.

Eine, in Deutschland, seeeehr prominente Gitarre ist augenscheinlich mit Kaseinleim gebaut worden.
Ich hatte ja die Ehre, an Klaus Weilands "DADOU" lebensrettende Maßnahmen ausführen zu dürfen. Dieses Klebemittel wünscht man keinem Restaurator unter den Fingern. Die Trockensubstanz hat porzellanähnliche Eigenschaften.
Hier ein Bild aus dem Innern der Baustelle.

Hallo Christian,

da sieht es ja aus, wie in einer Tropfsteinhöhle ...

Und was ist das für eine "Wegeleuchte"!

Gruß
Heinz

Hallo Heinz,
ich habe mal die Suchfunktion bemüht.
Den Reparaturbericht zu Klaus Weilands "DADOU" habe ich hier ja noch gar nicht veröffentlicht.
Wird demnächst nachgeholt.

Lieben Gruß
Dat Chrischan

Ich habe die gleiche Frage wie Heinz und freue mich auf den Bericht, ich meine aber iwo mal was zu dir & Dadou gesehen zu haben? Evtl. beim Umzug des Forums damals verlorengegangen, da kam ja nicht alles mit rüber wenn ich mich recht erinnere? Aber vllt. täusche ich mich auch …

LG,
Niels

Gitarrenmacher, Danke fürs Zeigen, spannend! Kaseinleim hat natürlich einen großen Vorteil gegenüber Hautleim, die lange offene Zeit bei Raumtemperatur.

Hast Du mal gefragt, warum/welchen Leim Klaus Weiland verwendet hat? War Dadou Rosenberg gitarrenbautechnisch vorbelastet?

Statistisch betrachtet sind das in China wesentlich weniger defekte Gitarren pro Einwohner…..

gruhf hat geschrieben: ↑

Do Dez 29, 2022 6:25 pm

Hast Du mal gefragt, warum/welchen Leim Klaus Weiland verwendet hat? War Dadou Rosenberg gitarrenbautechnisch vorbelastet?

Mein Eindruck beim genauen Betrachten der Gitarre ist.....
Da haben sich ein talentierter Gitarrist und ein talentierter Bastler/Handwerker in den Kopf gesetzt eine Gitarre zu bauen, eine rudimentäre Bauanleitung gehabt und das Material genommen, welches gerade greifbar war.
Die Vermutung Kaseinleim wurde von Willi Henkes untermauert und von einem Möbelrestaurator bestätigt.
Ich habe Klaus noch nie gesprochen. Die Gitarre ist ja in niedersächsischer Obhut, und ich habe die Notversorgung gemacht, da mir für mehr das Mandat von Klaus fehlt.

Gitarrenmacher hat geschrieben: ↑

Fr Dez 30, 2022 7:40 pm

Mein Eindruck beim genauen Betrachten der Gitarre ist.....
Da haben sich ein talentierter Gitarrist und ein talentierter Bastler/Handwerker in den Kopf gesetzt eine Gitarre zu bauen, eine rudimentäre Bauanleitung gehabt und das Material genommen, welches gerade greifbar war.

Danke für die Einschätzung, dabei ist ohne Frage eine Gitarre entstanden, auf der beeindruckende Musik gespielt wurde und wird.

Nach Beispielen aus dem Geigenbau habe ich die Gelatine mal mit etwas Kaseinleim (ca. 20 Vol.-%) angerührt. Die Wasserbeständigkeit der Leimfuge wurde dadurch leicht verbessert, ist aber insgesamt noch nicht zufriedenstellend (im Vergleich zu "reinem" Kaseinleim). Das Kasein wurde mit Natriumhydrogencarbonat aufgeschlossen, vermutlich wäre gelöschter Kalk (Calciumhydroxid) deutlich besser geeignet.