RB hat geschrieben:warum, muss ich fragen, sollte Streichern f# und gb etwas Unterschiedliches sein ? Bitte um Nachsicht für den Exkurs.
Streicher intonieren nicht temperiert, d.h. sie teilen die Oktave (in der Praxis) nicht durch 12. Im Prinzip sind ja in unserem heutigen Tonsystem alle Töne ein wenig unsauber, um sie gleichermaßen verwenden zu können.
Bei Bundinstrumenten und modernen Klavieren wird die gleichstufige Stimmung zugrundegelegt. Im Mittelalter hatte man die Pythagoräische Stimmung, die auf reinen Quinten basierte, in der Renaissance wurde oft mitteltönig intoniert - da klangen dann die Terzen annähernd rein. Auf alten Cembali gab es dann auch mal je eine Taste für das Es und eine für das Dis, da beide Töne differierten - das Dis war im C-Moll Akkord unbrauchbar.
Später kamen wohltemperierte Stimmungen dazu, wo man schon jeden Ton enharmonisch benutzen konnte, jedoch klangen dadurch die Tonarten nicht relativ gleich - so klang Bach's Wohltemperiertes Klavier im Original auch in den Tonarten charakterlich unterschiedlich.
Bei Lauten lassen sich ja die Bünde verschieben. Bei pythagoräischer Stimmung ist der erste Bund näher am Sattel, der 2. weiter weg und der dritte wieder näher dran, bei mitteltöniger der 1. weiter weg, der 2. näher dran und der 3. wieder weiter weg - die Bünde waren unregelmäßig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Temperierte_Stimmung
Ein Geiger intoniert nach Gehör jeweils ein reines Intervall - damit es zu einem Klavier nicht so schräg klingt, benutzt er ein Vibrato.