Frage zur Mechanik

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Bernd C. Hoffmann
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Frage zur Mechanik

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Bei Mechaniken von Konzertgitarren nennt man die Walzen, auf denen die Saiten aufgewickelt werden, Beinwellen. Westerngitarren haben meist Mechaniken, die von unten, ähnlich wie Ebenholzwirbel bei alten Flamencogitarren, durch die Kopfplatte hindurch schauen. Um diese Achse wird dann die jeweilige Saite gewickelt. Wie nennt man diese Art von Mechaniken im Stahlsaitenbereich? Herzlichen Dank vorab.
Liebe Grüße
Bernd
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RB
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von RB »

Ich kenne keinen speziellen Begriff dafür.
Bernd C. Hoffmann
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Vielleicht wissen die Gitarrenbauer, ob und welche Begriffe hierfür existieren.
Liebe Grüße
Bernd
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chevere

Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von chevere »

Rückständig?
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Niels Cremer
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von Niels Cremer »

Ich glaube nicht dass der Begriff "Beinwelle" ausschließlich für klassische Gitarren-Mechaniken gilt da dieses Bauteil einer Mechanik ja im Prinzip in allen Arten von Mechaniken mit Schneckengetriebe/Übersetzung vorhanden ist. Man sagt halt "Mechaniken für XYZ" und nennt das betreffenden Instrument und den typ headstock den man bestücken muss (slotted, solid bzw. Fensterkopf oder geschlossene Kopfplatte etc.) - et voilá.

Dass die Bezeichnung "Beinwellen-Mechanik" in D wahrscheinlich eher mit dem klassischen Bereich assoziiert wird liegt mE einfach an der dort weiter verbreiteten Abneigung Anglizismen anzunehmen.

LG,
Niels
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Gitarrenmacher
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von Gitarrenmacher »

Die Beinwelle heißt Beinwelle, weil sie früher sehr oft aus Knochen (Bein) oder Elfenbein war.
Für das Pendant aus Metall bei liegender Welle gibt es: Metallwelle, Messingwelle..........Embergerwelle (Nach Emberger, musst du mal gockeln)

Bei einer Standart Westerngitarrenmechanik würde ich die Bezeichnung:
"Metallwellemitetwasechsmillimeterdurchmesserdiesenkrechtausdemkopfplattenfurnierschautundimoberenbereichofttalliertistmiteinemlochquerzurlängsachsedurchwelchesmandiesaitefädelt"
als treffend bezeichnen.

Schönes WE
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-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Dylan
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von Dylan »

Gitarrenmacher hat geschrieben: Bei einer Standart Westerngitarrenmechanik würde ich die Bezeichnung:
"Metallwellemitetwasechsmillimeterdurchmesserdiesenkrechtausdemkopfplattenfurnierschautundimoberenbereichofttalliertistmiteinemlochquerzurlängsachsedurchwelchesmandiesaitefädelt"
als treffend bezeichnen.

Schönes WE
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wolfwal
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von wolfwal »

Gitarrenmacher hat geschrieben: .... "Metallwellemitetwasechsmillimeterdurchmesserdiesenkrechtausdemkopfplattenfurnierschautundimoberenbereichofttalliertistmiteinemlochquerzurlängsachsedurchwelchesmandiesaitefädelt" ....
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Gruß, Wolfi!
Bernd C. Hoffmann
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Aus dem Englischen kenne ich die Bezeichnung Roller. Aber wenn es auf Deutsch dafür keinen konkreten Begriff gibt, dann kann ich es ja Welle nennen. Walze wäre angesichts der schlanken Bauform offenbar zu dick aufgetragen.

Danke an alle.
Liebe Grüße
Bernd
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Manati
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von Manati »

Im Englischen wird das Ding string post oder tuner post genannt.
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Es335
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von Es335 »

Bei Schaller findet man die Bezeichnung Emberger für die 6 mm Metallwelle und Beinwelle für die 10 mm Abmessung, wie sie bei Konzertgitarren allgemein üblich ist. Die Beinwelle ist übrigens eine aufgedickte Emberger, weil eine Mechanik mit sechs 10 mm Wellen aus Messing zu schwer und zu teuer sein dürften und die mechanische Verbindung mit dem Getriebe aus Metall sein sollte.

Das Aufdicken wird man früher wohl mit geeigneten Röhrenknochen gemacht haben. Im heutigen Zeitalter geht das natürlich schneller, einfacher und vor allem billiger mit Plastik. Wer aber bei hochwertigen Mechaniken einmal ganz genau hinschaut, wird erkennen, dass diese "Beinwellen" eine künstlich erzeugte Marmorierung aufweisen, die der von poliertem Knochen sehr ähnlich ist.

Um die Konfusion komplett zu machen, gibt es seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts auch noch Beinwellen, die auf Grund des geringen spezifischen Gewichtes komplett aus Alu gefertigt sind. :?

Alles nicht hoch wissentschaftlich belegt, sondern eher plausibel "zusammengereimt"! :lol:
Mischkin
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von Mischkin »

Achse, Stellachse, Schaft.
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jab
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von jab »

Mechaniken, die von hinten montiert werden, heißen "hinterständig", die Fensterkopfmechaniken dementsprechend "seitenständig". Die Embergerwelle hat übrigens keine Auskehlung in der Gegend des Lochs, weshalb sie eher bei Fensterkopfmechaniken eingesetzt wird. Die allermeisten hinterständigen Mechaniken haben demnach keine Embergerwelle...

Soviel zur Konfusion, zurück ins Funkhaus!

Jab :lol:
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H-bone
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von H-bone »

Mischkin hat geschrieben:Achse, Stellachse, Schaft.
Die Welle der G-Saite ist auch als "Achse des Bösen" bekannt...
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jab
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Re: Frage zur Mechanik

Beitrag von jab »

H-bone hat geschrieben:
Die Welle der G-Saite ist auch als "Achse des Bösen" bekannt...
Besonders die für die Oktav-g bei 12-saitern! :lol:

Jab
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