Gitarristen bald eine aussterbende Spezies?

[marcel s.]

Das sehe ich etwas anders. Ein Musiker kann was, ein Fummler nichts. Gerade unter den Keyboardern gibt es viele Fummler. Das ist zumindest mein Bild.

Mein Bild ist etwas anderes. Ein gutes Stück Musik kann ich geniessen. Ob ein Fummler mit Magix Music Maker durch Zufall darüber gestolpert ist, oder ob jemand 10 jahre in einem tibetischen Kloster die Geheimnisse des Dudelsacks studiert hat, ist mir dabei völlig egal.
Es geht um die Musik, nicht darum wer sie mit welchem Instrument mit wieviel Mühe erschaffen hat.
Elfenbeintürme sind beruhigend fürs Ego. Zur Musik tragen sie nicht bei.

Marcel

P.S.: Warum meinst Du, haben sich Größen wie Miles Davis oder tausend andere Top Musiker an einem Tralala-Liedchen wie "Time after time" von Cyndi Lauper versucht? Bestimmt nicht, weil sie sie für den weiblichen Beethoven gehalten haben.

[berndwe]

Man kann Klänge kreativ einsetzen. Man kann mit Klängen Kreativität ersetzen. Es kommt darauf an wer "am Steuer" sitzt.

[wuchris]

Rock 'n' roll ain't gonna die
Und somit auch "Gitarristen ain't gonna die".
Es gibt nichts cooleres als Gitarristen, ausser BMW-fahrende Gitarristen (toppen die Harley-fahrenden Gitarrerros um Welten). Und deshalb wird es immer Gitarristen geben.
Allein die Tatsache, dass sich die Gitarren und eigentlich auch der Gitarrensound seit Jahrzehnten kaum noch verändert habe zeugt davon, wie viel Vintage in der Moderne steckt.

[Sperris]

Manchmal frage ich mich wirklich was Dein Problem ist, Bernd!

Gruß Ralf

[RB]

Ich kenne viele, die nicht sonderlich gut Klavier spielen können. Viele Menschen wandeln im Erdenkreise, die eher dilletieren oder auf einer der unzähligen Stufen unterhalb der wahren und großen Virtuosität sich befinden. Die Industrie lebt von ihnen. Und ich halte es mit BluesOpa, der mE ganz zu recht feststellt, daß das in Ordnung ist und es darauf ankommt, daß den Menschen Freude zukommt. Die kann der schrammelnde Gitarrist nicht nur sich selbst sondern auch und sogar Zuhörern vermitteln, die keine wahre Lehre, keinen distanzierten und sich distanzierenden Konzertanz-Heini bewundern wollen, sondern denen der Augenblick und das gemeinschaftliche Erlebnis Freude bereitet. Sogar mit Mitsingen. Das nenne ich artgerechte Haltung. Das andere, das kam später und es mag angehen, daß es auch das gibt.

Wer auf reine Lehre achtet und auf Abgrenzung zwischen seinem diplomierten ich und den Dilletanten bedacht ist, der landet irgendwann womöglich in der reinen Leere.

[Bernd C. Hoffmann]

@ Ralf
Vielleicht bin zu ehrlich in der Äußerung meiner Ansichten.

[docsteve]

Musizieren auf hohem Niveau äußert sich nicht nur darin, ein bestimmtes Instrument zu beherrschen. Vorgestern stolperte ich über ein Interview mit einem der wohl musikalischsten Fummler dieser Welt: Brian Eno.

http://pitchfork.com/features/interview ... a-81807969" onclick="window.open(this.href);return false;

Im Übrigen bedauert Herr Eno es, nie Rhythmusgitarre gelernt zu haben. Das hat er immerhin mit vielen Klassikern gemeinsam

Viele Grüße, Stephan

[RB]

Bernd, es geht mir um den Inhalt der Ansichten und um das, was man daraus folgern kann.

[Weisstunoch]

Ich kenne viele, die nicht sonderlich gut Klavier spielen können. Viele Menschen wandeln im Erdenkreise, die eher dilletieren oder auf einer der unzähligen Stufen unterhalb der wahren und großen Virtuosität sich befinden. Die Industrie lebt von ihnen. Und ich halte es mit BluesOpa, der mE ganz zu recht feststellt, daß das in Ordnung ist und es darauf ankommt, daß den Menschen Freude zukommt. Die kann der schrammelnde Gitarrist nicht nur sich selbst sondern auch und sogar Zuhörern vermitteln, die keine wahre Lehre, keinen distanzierten und sich distanzierenden Konzertanz-Heini bewundern wollen, sondern denen der Augenblick und das gemeinschaftliche Erlebnis Freude bereitet. Sogar mit Mitsingen. ....
Wer auf reine Lehre achtet und auf Abgrenzung zwischen seinem diplomierten ich und den Dilletanten bedacht ist, der landet irgendwann womöglich in der reinen Leere.

Ein profunder Sinngehalt. Volle Zustimmung meinerseits.
Um beim Gitarre spielen zu bleiben: Manch einer ist wohl eher ein "Klassiker" und ist in deren Welt gefangen.

[tired-joe]

Gerade unter den Keyboardern gibt es viele Fummler.

Und ich dachte Pierre Littbarski sei der letzte Fummler gewesen. Ob der auch Keyboard spielte?

Joe

[scifi]

In der Bravo stand früher, das Fummeln völlig OK ist. Für den Anfang.

[Gitarrenspieler]

Für das Ding muss man ja Klavier spielen können/lernen. Also Musiker bleibt man doch... ob nun Gitarrist oder Tastenspieler ist mir dann auch egal. Was mich mehr ankratzt, immer mehr DorfDiscomixerCD-Auflegerindiemusikreinquatscher bezeichnen sich als Musiker.

[wuchris]

Was mich mehr ankratzt, immer mehr DorfDiscomixerCD-Auflegerindiemusikreinquatscher bezeichnen sich als Musiker.

Richtig. Sie meinen dann sie "machen Musik". Erbärmlich.

[tbrenner]

Habe es mir gerade erst jetzt angesehen. ich bin der Meinung, daß der Typ - abgesehen von der recht unsinnlich daherkommenden Gerätschaft, die er da bedient - ein richtig guter Musiker ( also keinesfalls ein "Fummler") ist. Mal die Augen zumachen + nur hören. Ich finde, er interpretiert den Song gut + hat tolle Sounds im Angebot.

Grüssle,

tbrenner

[Paradise]

Jetzt mal von dem Video abgesehen....wollen denn noch viele Kinder Gitarre lernen?
Das wäre mal eine Frage an die Gitarren-Lehrer hier: Ist es rückläufig?
Eine Freundin von mir ist Leiterin eines Kinder-Chores, da wird die Gruppe leider immer kleiner.

Gruß Simone