Ist die Gitarre am Ende?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Gitarrenspieler
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von Gitarrenspieler »

emptypockets hat geschrieben:Ich denke 'mal "Marktsättigung" ist das Zauberwort.

Mittlerweiloe glaubt eben tatsächlich mancher, dass man nicht 12 Gitarren haben muss, um glücklich zu sein.... .
.
Nee glaub ich auch nicht, mir reichen neun Stück!
Die Musik ist aber heute auch eine Andere geworden, Gitarren spielen keine tragende Rolle mehr in der z.Z. modernen „Musik". Bum, bum, bum... :bl: jeder wie er mag.
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tired-joe
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von tired-joe »

Nicht nur Gitarren, man kann sich auch gleich die Musiker und Komponisten sparen
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 72188.html
Wobei, Fake Music ist der falsche Ausdruck, finde ich, es sind ja keine falschen Toene. Letztendlich ist es Musik, oder?

Joe
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scifi
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von scifi »

emptypockets hat geschrieben:Ich denke 'mal "Marktsättigung" ist das Zauberwort.
Und wenn die R&R Generation stirbt, spült es die ganzen ungestielten Klampfen in den Gebrauchtmarkt. Ist ja ein haltbares Gut.
rwe
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von rwe »

scifi hat geschrieben:
emptypockets hat geschrieben:Ich denke 'mal "Marktsättigung" ist das Zauberwort.
Und wenn die R&R Generation stirbt, spült es die ganzen ungestielten Klampfen in den Gebrauchtmarkt. Ist ja ein haltbares Gut.
Und die ältesten von uns können dann die ganzen Limited Editions für ein paar Euro von den Erben abkaufen ...
saitentsauber
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von saitentsauber »

rwe hat geschrieben:Und die ältesten von uns ...
Schon morgen kann es geschehn / und wir sind am Ende... :oops:

Aber das - gemeint waren ja sicher die Jüngsten - nur nebenbei. Allerdings müssen auch die glücklichen Abstauber noch was damit anfangen können, sonst kaufen sie das teure Gelumps, können wegen zittriger Finger bestenfalls noch ein paar schöne Tremolos spielen und müssen sich dann doch bald davon trennen, weil die Zimmer im Altershein... ok, ich hör auf. Man soll's ja nicht übertreiben.
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rwe
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von rwe »

saitentsauber hat geschrieben:
rwe hat geschrieben:Und die ältesten von uns ...
Schon morgen kann es geschehn / und wir sind am Ende... :oops:
Ja, das denke ich mir auch bei manchen Einmündungen, auch wenn ich auf dem Fahrrad Vorfahrt habe...
saitentsauber hat geschrieben:Aber das - gemeint waren ja sicher die Jüngsten - nur nebenbei.
Nein, ich meinte schon die ältesten überlebenden aus der Babyboomer-Generation. Die Jüngeren haben gar keinen Bock auf die Instrumente, weil sie keinen Eric Clapton, keinen Peter Bursch, keinen Mike Krüger und vielleicht sogar keinen Richard Thompson oder Gordon Giltrap mehr kennen werden.
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RB
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von RB »

Im Jahre 2016 haben SOMM und Media-Control eine Umfrage durchgeführt, bei der sich herausgestellt hat: "Die akustische/elektroakustische Gitarre ist das beliebteste Musikinstrument der Deutschen. 15,9 % der Musizierenden spielen dieses Saiteninstrument, das damit auf dem ersten Platz der Beliebtheitsskala von Musikinstrumenten landet. Gefolgt, wird die auch liebevoll genannte "Klampfe", von der Blockflöte (14,4 %) und dem Klavier (12,0 %). Die nachfolgenden Positionen belegen Keyboards (9,3 %), andere Flöten 5,4 %) und elektrische Gitarren (5,0 %)."

Das deckt sich im wesentlichen mit Netz-Recherchen, die ich angestellt habe, bei der die Gitarre überwiegend nach dem Piano auf dem zweiten Platz zu verorten ist. Es mag regionale Unterschiede geben, aber unter den ersten fünf Instrumenten wird man wohl die Gitarre finden.

Die Frage ist, was man als "das Ende der Gitarre" betrachten würde. Zeiten, in denen in Medien, Zeitgeist und Hype die elektronische Musik vorherrscht, wie von circa 1980 bis 1990 ? Auch damals sind viele Gitarren im Umlauf gewesen, aber vielleicht mehr in Wohnungen, an Lagerfeuern, auf klassischen Aufführungen, Django-Spielern, Bluegrass-und ähnliches. Sie war also immer da. Es gibt ein paar der Gitarre eigene Vorzüge, die beinahe zwingend zu dem Schluß führen, daß dieses Instrument gekommen ist, um zu bleiben:

1) Tonumfang und Stimmcharakter
Der Tonumfang der Gitarre ist außerordentlich weit und er bewegt sich in einem Bereich, der der menschlichen Stimme eignet. Den Stimmcharakter, das ist meines Erachtens eine Eigenheit, die selten wahrgenommen wird, würde ich als "ernst", "vollwertig" oder so ähnlich bezeichnen. Damit meine ich die Eigenheit, daß eine mit der Gitarre gespielte Begleitung für den Gesang ihrer Ausdruckskraft nach als "komplette Musik" aufgefaßt werden kann. Das gilt nach meinem Dafürhalten bereits für die ganz einfachste Akkordbegleitung, die der Anfänger mit etwas Engagement sehr schnell erlernen kann. Womit ich zum nächsten Punkt komme:

2) Leichter Einstieg
Eine einfache Spielweise, die es beispielsweise ermöglicht, Volkslieder, Weihnachtslieder, Schlager, Popmusik und was auch immer zum Gesang zu begleiten, kann sehr schnell erlernt werden. Wir sind uns bestimmt darüber einig, daß man auf dem Ozean, in den man damit gestochen ist, sehr lange segeln kann, ohne irgendwo ein Ufer zu sehen, aber dieser Einstieg ist verhältnismäßig simpel.

3) Affordable
Die Gitarre kann für einigermaßen kleines Geld überall erworben werden

4) Transportierbarkeit/Funktion
Die Gitarre ist leicht zu transportieren und kann überall gespielt werden, auch wenn kein Stromanschluss in der Nähe ist.

Was ist also die Schlußfolgerung ? Meine lautet: So lange es Menschen gibt, die selbst musizieren wollen, wird es die Gitarre geben und sie wird aufgrund der vorbeschriebenen Eigenheiten eines der bevorzugten Instrumente bleiben, denn es gibt nur ganz wenige Instrumente, die diese Eigenschaften auf sich vereinen. Wenn es sie nicht gäbe, müßte man sie erfinden.
rwe
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von rwe »

RB hat geschrieben:Was ist also die Schlußfolgerung ? Meine lautet: So lange es Menschen gibt, die selbst musizieren wollen, wird es die Gitarre geben und sie wird aufgrund der vorbeschriebenen Eigenheiten eines der bevorzugten Instrumente bleiben, denn es gibt nur ganz wenige Instrumente, die diese Eigenschaften auf sich vereinen. Wenn es sie nicht gäbe, müßte man sie erfinden.
Klar. Und die Leute haben ja auch ewig Blockflöte oder Akkordeon gespielt, auch wenig gehypte Instrumente. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass es in den Artikeln des TE um "Gitarren" insgesamt ging, sondern um den Markt für Gitarren und für Gitarrenmusik. Tatsächlich bekommt man heute für nominell, aber auch teilweise absolut weniger Geld als vor 30 oder 40 Jahren ordentliche Instrumente. Die bilden auch den Massenmarkt. Meine gerade auf dem Flohmarkt für 55€ erworbene HB Strat (inkl. Verstärker, NP des Sets ca. 160€) verlangte zwar noch 30' Einstellarbeiten, klingt aber nur anders als meine MIJ 7ender Strat (und in den Ohren meiner Heavy-verzogenen Frau eher besser). Eine La Mancha Klassik für 250€ reicht allemal aus, sofern man nicht solistisch oder (semi-) professionell unterwegs ist, und die 500€-Seagull-S6 ist auch auf diversen Bühnen zu sehen.

Aber das sind eben nicht die Preisregionen, in denen die Marken (!) Fender, Gibson oder Martin aktiv sind. (Ok, von Fender und Gibson gibt es konzerneigene Billigmarken, von Martin eben nicht.) Weshalb sollen sich die Youngster teure Instrumente kaufen, wenn deren Vorbilder (im Metal-Bereich) mit einer Hagström für vielleicht 700€ auf der Bühne stehen. Macht wenig Sinn. Zumal der Kaffee2go heute 2,50€ kostet, da kann man sich keine Gitarre für mehr als 500€ kaufen... (Früher kostete der Kaffee 30 oder später 50 Pfennig, die Martin 2500DM...)
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RB
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von RB »

Mir nicht ganz klar, was das mit dem Thema zu tun hat.
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Gitarrenspieler
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von Gitarrenspieler »

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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von rwe »

RB hat geschrieben:Mir nicht ganz klar, was das mit dem Thema zu tun hat.

Das war der Versuch, zwischen Deinem Beitrag und den beiden im Eröffnungsbeitrag verlinkten Artikeln, in denen es auch und gerade um den Markt der (hochpreisig angesiedelten) Gitarrenhersteller ging, zu vermitteln.
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von rwe »

Um "die Gitarre" mache ich mir auch keine Sorgen, wirklich nicht... Wobei unsere Minis alle möglichen anderen Instrumente spielen, aber eben fast nicht Gitarre. (Ok, wenn an der Schule irgendetwas anfällt, dann schnappen sie sich die 50€-HB und spielen die drei Akkorde beim Auftritt... - aber tiefer einsteigen: Ach nöö.)
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bob's art
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von bob's art »

Der TE erklärt gerne, dass er sich keine tiefgründigen Gedanken bei der Titelerstellung gemacht hatte. Genau genommen hatte er den Titel lediglich aus der Überschrift des verlinkten Eingangsbeitrages aus der SZ abgeschrieben, bzw. unverändert übernommen.

Ich behaupte sogar, dass auch der ursprüngliche Autor keinem besonders bedeutungschweren Gedankengang bei seiner Betitelung folgte. Dieser wollte – glaube ich - nur eine etwas „reißerische Schlagzeile“. Sicherlich schon im Hinblick auf das bevorstehende sekundarliterarische Sommerloch. :wink:

Was die Akustik Gitarre betrifft, möchte ich RB mit seiner Schlußfolgerung vollkommen zustimmen:
RB hat geschrieben: ... Was ist also die Schlußfolgerung ? Meine lautet: So lange es Menschen gibt, die selbst musizieren wollen, wird es die Gitarre geben und sie wird aufgrund der vorbeschriebenen Eigenheiten eines der bevorzugten Instrumente bleiben, denn es gibt nur ganz wenige Instrumente, die diese Eigenschaften auf sich vereinen. Wenn es sie nicht gäbe, müßte man sie erfinden.
Bei der E-Gitarre, mit ihren in die Jahre gekommenen sogenannten „Gitarrenhelden“ und ganz besonders bei deren Bedeutung für die aktuelle populäre Musik, sieht es aber nicht mehr so rosig aus, denke ich.
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von Gitarrenspieler »

bob's art hat geschrieben:Man müsste Klavier spielen können, wer Klavier spielt hat Glück bei den Frau'n ...
Man müsste Gitarre spielen können, wer Gitarre spielt hat Glück bei den Frau'n ...
Da ist was dran hab ich festgestellt, selbst wenn man so spielt wie ich! :bl:
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wernoohm
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von wernoohm »

Nee,Gitarrenspieler! Meine Erfahrungen sind andere!!! Du spielst den ganzen Abend um den Mädels zu gefallen, die gucken dich auch ganz verträumt an, aber am Ende sind sie dann mit deinen Kumpels abgezogen! Dir bleibt nur, ...die Saiten abzuwischen!
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