Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

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Holger Hendel
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Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von Holger Hendel »

https://www.justmusic.de/

So schnell kann´s gehen, das hätte ich nicht gedacht.

Auf der frontpage wird u.a. behauptet:
[...] oder die rückläufige Nachfrage am Luxusgut „Musikinstrument“ in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Sollte dem so sein: krass, das läuft komplett konträr zu meiner persönlichen Wahrnehmung. Gefühlt wimmelt es um mich herum von Menschen aller Altersklassen, die sich ständig irgendeine neue Gitarre, E-Bass, Snaredrums, Felle, Saiten, Recordingtechnik etc. kaufen. :? Und dies v.a. seit der Pandemie bzw. dem ersten Lockdown, da habe ich ganz bewußt vermehrte Nachfragen nach Onlineunterricht, Einkaufberatung etc. wahrgenommen.
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Rolli
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von Rolli »

Bei uns in Mainz hat Musik Alexander beschlossen die Piano und Gitarrenabteilung zu schließen. Jetzt werden nur noch Blechblasinstrumente gebaut und verkauft!
Andere haben vorher schon zugemacht. War vorgestern bei einem kleinen Mainzer Laden, das Jammern war groß, kaum Laufkundschaft, Online nicht konkurrenzfähig aufgestellt (wie auch). Dann Ebay Kleinanzeigen und Plattformen wir Reverb.com und Handelsriesen wie Thomann, Musicstore, Session....
Da kann man mit einem "normalen" Ladengeschäft und den FIxkosten ja nur schließen!
Schöne Grüße, Rolli
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rwe
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von rwe »

Rolli hat geschrieben:
Sa Mär 02, 2024 5:54 pm
War vorgestern bei einem kleinen Mainzer Laden, das Jammern war groß, kaum Laufkundschaft, Online nicht konkurrenzfähig aufgestellt (wie auch). Dann Ebay Kleinanzeigen und Plattformen wir Reverb.com und Handelsriesen wie Thomann, Musicstore, Session....
Da kann man mit einem "normalen" Ladengeschäft und den FIxkosten ja nur schließen!
Na ja, für die kleinen Händler, die nicht gleichzeitig Instrumentenbauer sind oder viel Wartung / Pflege im Angebot haben, sehe ich auch Probleme. Aber JustMusic war ja nun kein kleiner, sondern ein großer mit großem Onlinestore. (Und in HH an den letzten vielleicht 10 Jahren ziemlich schrottig aufgestellt.)
Bei Kleinanzeigen und Reverb werden in der Regel gebrauchte Instrumente verkauft. Das ist ein Markt, den viele Musikhändler nicht oder nur am Rande bedienen (wollen). (Obwohl ich hier durchaus eine Marktchance sehe; der Gebrauchtmarkt entzieht sich durchaus den T*- und MS*-Preisvergleichen. Und wenn ich aktuell das Bedürfnis habe, "mal eben" zum Musikladen zu gehen, dann wegen des Gebrauchtangebotes - beim Neukauf nehme ich mir viel Zeit zum Vergleichen.)
Zur "Laufkundschaft": Zum Glück sind Musikinstrumente keine Fast Moving Consumer Goods.Klar, einen Satz Saiten kann man mal eben mitnehmen, aber das ist auch kein typischer Einkauf auf dem Nachhauseweg. Darauf zu bauen, ist IMHO unsinnig.
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Rumble
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von Rumble »

Die Welt und der Markt haben sich halt verändert.
Man muss sich heute schon seine "Niesche" suchen, dann funktioniert das auch heute noch.

Sicher, es gibt heute deutlich weniger Läden als früher, aber dafür halt neben den "Musik-Discountern" auch immer noch klasse Läden, bzw. Händler, die sich da entsprechend spezialisiert haben.

Mit der "gleichen Ware", aber in sehr reduzierter Sortimentbreite und Sortimentstiefe und mit einem eher kleinen Ladenlokal gegen die ganz großen Häuser und Versender bestehen zu wollen? Das ist halt schon ziemlich verwegen, um das mal nett auszudrücken.

Dazu kommt oft noch chronischer Kapitalmangel, schlechte Liquidität und teilweise auch noch ein unterirdischer Service.
Letzteres hatte ich gerade kürzlich wieder in einen Geschäft erleben dürfen. Ein Kunde, vier Mitarbeiter. Ich war fast eine Stunde einziger Kunde. Da kam keiner auf die Idee mich mal zu fragen was ich denn vielleicht möchte? Eine Frage von meiner Seite aus wurde mit dem knappen Satz "Das macht nur der Kollege xxxx. Der ist ist erst morgen wieder da." Danach wurde mir direkt wieder der Rücken gezeigt.

Ich kann das Gejammer nicht mehr hören. Zumindest bei einigen. Selbstkritik? Selten!
Die Nachfrage sinkt, Thomann ist schuld, usw..

Ich will diese Läden auch gar nicht mehr haben. Wozu?
Im Düren wur ich mal in einem kleine "Laden", da war ja selbst ich deutlich besser ausgestattet. Das war echt eine Lachnummer.
Wer so als Unternehmer startet, der muss und wird auf die Nase fallen. Kein Plan, kein Konzept, keine fachliche Befähigung.

Hier in ganz der Nähe gab es auch noch einen sehr kleinen Laden.
Darin ein Mensch, der wirklich schon sehr "speziell" war, völligen Blödsinn erzählt hat und davon gelebt hat, das er unerfahrenen Menschen irgend einen teuren Mist angedreht und fragwürdigen Unterricht angeboten hat. Gut das der Laden jetzt weg ist.

Was dem typischen Händler mit Ladenlokal allerdings echte Schmerzen bereitet hat, dass ist dieses "ich kann ja alles bestellen und auch wieder zurückschicken Ding". Damit ist man schell raus, aus dem Thema mit einen zusätzlichen Online-Handel. Das ist wirklich schwer zu stemmen. Selbst für größere Händler.
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
rwe
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von rwe »

Holger Hendel hat geschrieben:
Sa Mär 02, 2024 4:46 pm
<...> das läuft komplett konträr zu meiner persönlichen Wahrnehmung. Gefühlt wimmelt es um mich herum von Menschen aller Altersklassen, die sich ständig irgendeine neue Gitarre, E-Bass, Snaredrums, Felle, Saiten, Recordingtechnik etc. kaufen. :? Und dies v.a. seit der Pandemie bzw. dem ersten Lockdown, da ha be ich ganz bewußt vermehrte Nachfragen nach Onlineunterricht, Einkaufberatung etc. wahrgenommen.
Dann freu' dich:- )
Zu Beginn der Pandemie habe ich so etwas auch gelesen; ich nehme dies aber im (großen) Umfeld (HH und Umland) nicht als allgemeinen Trend wahr, zumal nicht über einen längeren Zeitraum. Wenn, dann eher biografisch getriggert ("ich gehe jetzt in Rente, jetzt kann ich endlich ...") oder als Kompensation / "Belohnung", dann aber durchaus selten.
saitentsauber
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von saitentsauber »

Das mit der Spezialisierung ist auch so ne Sache. Geiz ist nämlich immer noch geil - Stichwort "Beratungsdiebstahl".
rwe
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von rwe »

Deshalb halte ich auch die fast ausschließliche Fokussierung vieler Läden auf neue Instrumente für nicht besonders zielführend. Da sind die Preise leicht vergleichbar, auch wenn das als alleiniges Beurteilungsmaßstab für ein konkretes Instrument nicht besonders intelligent ist.
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Holger Hendel
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von Holger Hendel »

@rwe:
Dann freu' dich:- )
Jeden Tag aufs Neue. ;) Für Solo-Selbstständige Gitarrentrainer gab es während der Pandemie und den damit verbunden Restriktionen außer dieser Tatsache auch nicht viel zu freuen.

Ich kann nicht sagen, dass ich kleinere Musikläden vermisse, die Liste meiner mäßigen bis sehr negativen Erlebnisse ist tatsächlich lang. Hatte zuletzt in Lüneburg eine absolut positive Erfahrung bei "promusic", mache seither gerne bei Gelegenheit Werbung für den Shop. Engagiert, auch über die Öffnungszeiten hinaus. However, mit was für einem mindset einige Ladenbetreiber durch die Welt marschieren macht mich z.T. sprachlos. Zum Jahresbeginn schrieb ich in social media (meta...facebook, insta) einen Beitrag. Mache ich in unregelmäßigen Abständen, da sind viele meiner Gitarrenfreunde, man steht so in lockeren Kontakt und es ist für mich am Ende kostenlose Werbung.

Das war so mitte Januar:
Das neue Jahr ist bereits einige Tage alt. Zeit, um kurz inne zu halten und sich an eine gut gemeinte Idee aus 2019 zu erinnern: "es wird nichts mehr gekauft". Das hielt ich damals tatsächlich für eine sehr gute Idee, schließlich ist mein Gitarrentrainingsraum bestens ausgestattet, mit allem. Nicht nur mit Gitarren und Kaffeemaschinen. Jedenfalls ist diese Idee ziemlich schlecht gealtert, würde ich sagen. 😂🙈 So begrüßen wir die erste Bestellung des Jahres beim wunderbaren Musikhaus Thomann, das sich nach knapp 15jähirger Gitarrenschule Picker´s Corner-Geschichte als beständiger, zuverlässiger Partner mehr als bewährt hat. 👍🏻
Wer Schub hat meine lüdde Gitarrenschule a weng zu unterstützen kann gerne vor seiner nächsten Thomann-Order auf meinen Partner-Link klicken:

http://www. ...hier steht im Originalbeitrag dann mein Partnerlink

Der Dank der gesamten Mitarbeiterschaft meiner Gitarrenschule ist Dir sicher! 😘

PS Besonders toll ist es, wenn man Dekolicht als Ersatz für ein vermeintlich defektes Lichtelement bestellt und sich dann herausstellt, dass das Teil gar nicht defekt ist... 😂😜
Darauf schrieb ein Musikhausinhaber (örtliche Nähe zu meiner Unternehmung) sinngemäß, was mir denn einfiele so zu agieren, man könne ja auch die kleinen unterstützen. :lol: :bide: Krass, hatte ich so auch noch nicht. Ich mache den Job nicht gerade seit gestern und ich kann sagen: Wenn´s mal wirklich brennt macht Musikhaus Thomann einfach Dinge möglich. Ist einfach so, verlässlich, unkompliziert, funktioniert. Mehr erwarte ich nicht. Daher auch meine Teilnahme beim Partnerprogramm.

Sicher, Thomann hat auch mal ins Klo gegriffen (Rolli, erinnerst Du Dich noch an die Kacka-free-Online-Unterricht-Aktion beim Lockdown? Du hattest da ´ne Sammelmail hingeschrieben, meine ich). Doch im Großen und Ganzen sind die einfach stark und für mich, in für mich relevanten Kriterien, "besser" bzw. zugänglicher als viele andere.

Bei justmusic HH hat mich z.B. zu Tode genervt: Ich wurde vom Türsteher-Mitarbeiter angeschaut wie ein Schwerverbrecher und musste meine Tasche an der Tür abgeben. Mag für alle Kunden im Ladengeschäft so üblich sein, für mich ging das genau ein Mal, was auch das letzte Mal war. Sowas ist für mich kein schönes Einkaufserlebnis, so spielt man auch nicht den eigentlichen Vorteil eines "point of sale" aus. Das war - in meiner Erinnerung - das Gegenteil eines schönen Erlebnisses und mir war und ist komplett hupe, ob das in diesem Geschäft so üblich ist oder nicht. Hätte ich das vorher gewußt wäre ich da auf keinen Fall hingefahren. Gekauft habe ich an dem Tag selbstverständlich nichts, bestellt wurden die sd4 inear Ohrhörer natürlich bei... :aua:
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rwe
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von rwe »

Holger Hendel hat geschrieben:
So Mär 03, 2024 7:55 pm
Hatte zuletzt in Lüneburg eine absolut positive Erfahrung bei "promusic"<...> Bei justmusic HH hat mich z.B. zu Tode genervt: Ich wurde vom Türsteher-Mitarbeiter angeschaut wie ein Schwerverbrecher und musste meine Tasche an der Tür abgeben. Mag für alle Kunden im Ladengeschäft so üblich sein, für mich ging das genau ein Mal, was auch das letzte Mal war. Sowas ist für mich kein schönes Einkaufserlebnis, so spielt man auch nicht den eigentlichen Vorteil eines "point of sale" aus.
Kann beide Einschätzungen unterstützen, allerdings bin ich auch bei promusic zuletzt vor 15 Jahren gewesen. Wohne auch nicht in LG; bei Musikläden bin ich dann wirklich mal "Laufkundschaft". Wenn ich in einer fremden Stadt, am besten in einem fremden Land bin.
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Niels Cremer
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von Niels Cremer »

JustMusic hatte ja vor zwei/drei Jahren bereits ihre Filialen in Hamburg, München und noch iwo (D'dorf?) geschlossen, was ja schon eine ziemlich radikale Maßnahme damals. Ich muss zugeben ich war nicht oft in der Münchner Filiale, größenteils weil sie für mich ungünstig lag, aber die paar Besuche dort waren auch nicht unbedingt erquickend wenn ich ehrlich bin.

LG,
Niels
Filigran
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von Filigran »

Generell kann ich nicht erkennen, dass die Nachfrage nach Musikinstrumenten schrumpft. Die Preise für die gängigen Marken bei den großen Händlern sind (innerhalb eines Rahmens) relativ stabil. In Berlin gibt es einige spezialisierte Läden (z.B. American Guitar), die bei Akustikgitarren sehr breit aufgestellt sind. Ein Markt für stationären Handel scheint also nach wie vor vorhanden.

Als Kunde muss ich mich entscheiden, wo ich einkaufen will. Einen Treueschwur habe ich nur meiner Ehefrau geleistet, nicht dem Händler um die Ecke. Das ist keine Liebe, der will nur mein Geld. Im kleinen Vollsortimenter gibt es halt von allem, aber wenig. Der zusätzliche Mehrwert bei Service und Beratung, der mich trotzdem dorthin ziehen könnte, hängt vom Inhaber ab. Aber was bringt das? Was der kleine Händler nicht vor Ort hat, muss er bestellen, das kann ich auch selbst erledigen. Beratung im eigentlichen Sinn benötige ich nicht. Reparaturen lasse ich von Fachmann/-frau machen (von denen es erfreulich viele gibt). Und wenn ich tatsächlich mal eine Martin Dreadnaught kaufen wollte (kommt nicht vor, aber nur mal angenommen), würde ich die gerne antesten. Also ab in einen der großen Händler (Musicstore, T, Session, egal), dazu einen (leckeren!) Cappucino für 1 EUR an der Theke und am Wochenende das Vergnügen der Gesellschaft vieler Gleichgesinnter, die genauso blöde selig grinsen wie ich. Oder zu TFOA, da gibt es den Kaffee am Platz.
rwe
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von rwe »

Zum Umsatz: https://de.statista.com/outlook/cmo/spi ... eutschland
Leichter Rückgang oder sogar leichtes Umsatzwachstum in Geld bei relativ stärker steigenden Stückpreisen bedeutet geringere Stückzahlen.

P.S.: Wobei der private Gebrauchtmarkt hier AFAIK nicht abgebildet ist.
P.P.S.: Wobei ich gerade sehe, dass der Umsatz für 2024 als "erreichtE" beschrieben wurde. Hat da schon ChatGPT zugeschlagen oder sind die Autoren nur etwas oberflächlich?
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clone
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von clone »

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stringbound
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von stringbound »

Holger Hendel hat geschrieben:
Sa Mär 02, 2024 4:46 pm
https://www.justmusic.de/

So schnell kann´s gehen, das hätte ich nicht gedacht.

Auf der frontpage wird u.a. behauptet:
[...] oder die rückläufige Nachfrage am Luxusgut „Musikinstrument“ in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Sollte dem so sein: krass, das läuft komplett konträr zu meiner persönlichen Wahrnehmung. Gefühlt wimmelt es um mich herum von Menschen aller Altersklassen, die sich ständig irgendeine neue Gitarre, E-Bass, Snaredrums, Felle, Saiten, Recordingtechnik etc. kaufen. :? Und dies v.a. seit der Pandemie bzw. dem ersten Lockdown, da habe ich ganz bewußt vermehrte Nachfragen nach Onlineunterricht, Einkaufberatung etc. wahrgenommen.
Leider stimmt das, auch entgegen deiner Wahrnehnung, Holger.

Klar wird noch gekauft, aber nicht mehr so viel, wie vor Corona. Nicht unbedingt weniger Instrumente, aber weniger Verbrauchsmaterial, weniger Zubehör. Die Kunden sparen, wo es geht. Dazu kommen Einkaufspreise, wie wir nicht an die Kunden weiterreichen können. Besonders der Kleinkram ist im Einkauf teuer geworden und damit wurde das Geld verdient: Tuner, Plektren, Saiten. Durch den angschlossenen Vertrieb, Sound Service Berlin, konnten wir das Sterben der Musikalienhändler gut beobachten. Bei Sound Service wird wesentlich weniger verkauft, als vor Corona. Es wurden auch Marken ersatzlos aus dem Vertrieb genommen. Wir wussten also, was früher oder später auf uns zu kommt. Es ging mir geringfügig schneller, als wir dachten.

Durch die Verkleinerung von Just Music auf einen Standort haben sich auch unsere Einkaufskonditionen geändert und die Margen sind inzwischen auch sehr mager. PayPal trägt indirekt auch zur Schließung bei. Bei einem Zahlungsziel von 30 Tagen kann man einfach sechs oder sieben Instrumente bestellen, ausprobieren und bis auf eins alles wieder abholen lassen. Soweit kein Problem, nur können die abgeholten Instrumente nur noch als B- oder C-Ware verkauft werden. Dazu kommt, dass Hersteller und Vertriebe inzwischen vermehrt über ihre eigenen Webseiten Instrumente verkaufen.

Aber zu klagen hilft nicht. Wenn nichts mehr geht, sollte man den Srecker ziehen. Es ist schade, mein Job hat mir Spaß gemacht und ich war fast 19 Jahre bei Just Music. Aber es ist besser Just Music schließt jetzt, als später in die Insolvenz zu gehen.
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berndwe
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Re: Musikinstrumentenhändler "JustMusic" sagt tschüss

Beitrag von berndwe »

Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder einen (für Dich) guten und erfüllenden Job findest, beziehungsweise hoffe, dass Du schon was Passendes gefunden hast.
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