Gitarre einspielen - Wahrheit und Legende

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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DiSt
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Beitrag von DiSt »

Das Tonerite ist auf acousticguitarforum.com der Dauerbrenner. In USA gibt's das mit 30-Tage-Geld-zurück-Garantie.
Manche Benutzer machen vor Begeisterung Rückwärtspurzelbäume, bei anderen hat sich gar nix getan. Was die Sache für mich noch weniger glaubhaft macht, ist die Behauptung von tonerite, der Effekt sei reversibel, d.h. nach ein paar Wochen oder Monaten müsse man die Behandlung wiederholen (andererseits, aus der Perspektive des Kaufmanns gesehen, absolut stimmig- sonst würde ja jeder das Wunderdingens "kaufen", drei Tage rödeln lassen und dann wieder zurückschicken).

Ich halte das für ziemlichen Unfug, um's mal vorsichtig auszudrücken.
Dieter
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RB
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Beitrag von RB »

@Herigo: Und ich dachte schon, die Löschung wäre erfolgt, weil Dir dein eigener Tonfall im Nachhinein peinlich war.

Du hast sehr richtig bemerkt, daß alle die gleichen Rechte haben. Das gilt auch für diejenigen, die auf die Suchfunktion verweisen oder eine solche Verweisung zu begründen trachten, ganz gleich, ob dir das auf den Sack geht, Du es als oberlehrerhaftes Gehabe oder vorgestanzte Äußerungen empfindest, mit denen irgendjemand angeblich versucht dir ans Bein zu pinkeln.

Etwas mehr Gelassenheit steht allen gut zu Gesicht. Im Augenblick steht es Dir besonders gut.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

@RB

ich weiß zwar nicht genau warum dir eine gitarre mit cut nicht so gefällt, bei mir ist es so, dass ich es empfinde als ob irgend etwas fehlt, irgendwie unvollständig ist.

ähnlich geht es mir beim auszugsweise zitieren. die daraus folgende argumentationkette erscheint unvollständig.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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Tenaci
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Beitrag von Tenaci »

DiSt hat geschrieben:Das Tonerite ist auf acousticguitarforum.com der Dauerbrenner. In USA gibt's das mit 30-Tage-Geld-zurück-Garantie.
Manche Benutzer machen vor Begeisterung Rückwärtspurzelbäume, bei anderen hat sich gar nix getan. Was die Sache für mich noch weniger glaubhaft macht, ist die Behauptung von tonerite, der Effekt sei reversibel, d.h. nach ein paar Wochen oder Monaten müsse man die Behandlung wiederholen (andererseits, aus der Perspektive des Kaufmanns gesehen, absolut stimmig- sonst würde ja jeder das Wunderdingens "kaufen", drei Tage rödeln lassen und dann wieder zurückschicken).

Ich halte das für ziemlichen Unfug, um's mal vorsichtig auszudrücken.
....hier kann man sich das Ergebnis mal anhören und dann für sich selber entscheiden ob man´s glaubt oder nicht....hören kann mal wohl einen Unterschied....ader skeptisch bin ich trotzdem!!

Tone Rite D18GE
Tone Rite 000-28 Norman Blake

Gruß
Markus
Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser aufhören zu lesen.,"Konfuzius".
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ulf
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Beitrag von ulf »

Das Wort "Vibrationsentdämpfung" ist vielleicht für manche schon ein Begriff.
"Emilisierung" wird es hier im Forum auch genannt.
Das ToneRite ist ein Abfallprodukt davon für den Laien, der nichts von dieser Prozedur versteht und sie auch nicht beherrscht.
Ich habe das selbst schon ausprobiert und der Unterschied ist gravierend:
Das ToneRite läuft nur in einer bestimmten Schwingung und die ist relativ schwach, so daß ich wenig Wirkung erwarten würde.
Bei der Vibrationsentdämpfung wird ein bestimmtes Frequenzspektrum abgedeckt, da man soviel ich verstanden habe, mit einer einzigen Frequenz z.B. 100Hz ein Instrument nicht komplett entdämpfen kann.
Die Schwingung ist auch wesentlich stärker.
Das Ausmaß der Entdämpfung kann bei dieser Methode ganz einfach gemessen werden, bevor man es hört.
Das alles ist von Prof. Reumont - ein netter alter Herr - wissenschaftlich erforscht worden und in Geigenbauerkreisen mehr bekannt als bei Gitarrenbauern.
Fazit: Von dem Teil erwarte ich mir keine Wunder.
Für das Geld habe ich mir auch das Buch von Reumont gekauft und eine kleine Anlage selbst gebaut.

Gruß
Ulf
Stanford RD-5V
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RB
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Beitrag von RB »

Wenn diese Methoden nennenswerten Vorteil brächten, würden sie sich massenweise durchsetzen. Insoweit glaube ich an die Aussagekraft des Marktes. Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif, vielleicht handelt es sich aber auch nur um eine Melange aus Einbildung, Hype und Scharlatanerie.

Bis zur Klärung verweise ich auf Tante Reinhildes Pragmatismus.
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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

RB hat geschrieben: Das beste wird sein, daß man ein Instrument erwirbt, dessen Klang von vorneherein Freude macht. Der mag dann meinethalben noch besser werden oder auch bleiben wie er ist.
Das ist doch mal eine Aussage! Aber dann gibt es nichts mehr zu mystifizieren...und "Quantenphysik" (ich habe mal ein Wort genommen, welches sich richtig gut anhört :twisted: ) bleibt leider auch aussen vor. :wink:
Meine beiden Gitarren hörten sich auch schon beim Abholen, bzw. Kauf "richtig" an. Das tun sie mittlerweile immer noch.

Gruß, Volkmar
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Fylde Oberon
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twotone
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Registriert: Do Feb 21, 2008 11:34 am

Beitrag von twotone »

RB hat geschrieben:Wenn diese Methoden nennenswerten Vorteil brächten, würden sie sich massenweise durchsetzen. Insoweit glaube ich an die Aussagekraft des Marktes. Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif, vielleicht handelt es sich aber auch nur um eine Melange aus Einbildung, Hype und Scharlatanerie.
...
Im "Mutterland" des Marktes, den USA, wäre das an sich zu erwarten. Ein gut informierter Markt müßte zuverlässig "snake oil"-Produkte aussortieren bzw. in eine uninformierte Nische verdrängen. Aber mit den Informationen hapert es wohl noch ein wenig.
Wie oben erwähnt, werden nicht wenige US-Foren -Auslöser war ein Artikel zu dem Gerät in der NY Times- von endlosen "Tonerite-ich glaube daran <-> ich glaube nicht daran-" threads heimgesucht, teilweise mit unfreundlichem Tonfall. Urteil oder Ergebnis ist für mich bisher kaum erkennbar. Akzeptiert scheint zu sein, dass eine 72 Stunden-Tonerite-"Behandlung" (treatment - repeat treatment... Werbung für Haarwuchsmittel) bei fabrikneuen Gitarren einen größeren Effekt (welcher Art auch immer) hat als bei bereits älteren, eingespielten Instrumenten. Wer hätte das gedacht.
Der Preis des einfachen Dings ist wohl einer der Gründe für die Mythenbildung (150-200 Dollar).
Irgendwann hat T. sicher so ein Gerät im Angebot, dazu noch ein wolkig formulierter Test in einem Magazin... Ein günstiger Clone wäre wohl ein Renner. Das Entdämpfungsprinzip ist ja kein Geheimnis.
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ulf
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Beitrag von ulf »

Zum Stichwort "günstiger Clone":

Im Sexshop einen einfachen Vibrator kaufen und mit einem Spanngummi vom Fahrradgepäckträger auf der Gitarre anbringen. Dann einschalten und nach 24 Stunden nachschauen, was passiert ist. :wink:
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Tenaci
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Beitrag von Tenaci »

:rotfl:
...dann aber aus Edelstahl,den kann man anschließend noch als Tonebar verwenden :lol:
Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser aufhören zu lesen.,"Konfuzius".
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

ne gegenfrage:

hattet ihr schon mal eine gitarre, die mit der zeit durch ständiges spielen schlechter wurde?
Zuletzt geändert von chrisb am Mo Mai 10, 2010 6:36 am, insgesamt 1-mal geändert.
chrisb
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

chrisb hat geschrieben:ne gegenfrage:

hattet ihr schon mal eine gitarre, die mit der zeit durch ständiges spielen schlechter wurde?
Jepp,


meine Framus wurde bestimmt 20 Jahre fast gar nicht gespielt. Erst vor ca. 2 Jahren wurde sie wieder regelmäßig von mir gequält. Zum Anfang klang sie wirklich dumpf und flach. Nach mehreren Tagen kam der Klang zurück. Kann natürlich Einbildung sein.
Viele Grüße

ralphus
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