Parallel-Umfrage: Blatt <-> Nichtblatt-Spieler

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Ich verwende Noten und oder Tabulaturen beim Spiel

ständig, ich spiele vom Blatt
24
29%
hin und wieder, weil ich manches vom Blatt spiele
6
7%
nur zum Erarbeiten neuen Materials, ansonsten spiele ich ohne Blatt
36
43%
nur hin und wieder zum Erarbeiten, ansonsten ohne Blatt
10
12%
gar nicht, ich spiele alles nach, was ich sehe und höre, kein Papier.
7
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 83
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RB
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Parallel-Umfrage: Blatt <-> Nichtblatt-Spieler

Beitrag von RB »

Hier habe ich einmal eine Umfrage gestartet, die eine Parallele zu der Noten- und Tabulatur-Umfrage darstellt, allerdings einen etwas abweichenden Schwerpunkt hat, die Frage nämlich, wie ausgeprägt bei den anwesenden Spielerpersönlichkeiten die Verwendung von Noten/TAB ausgeprägt ist. Es geht um die Antipoden "Blattspieler/Notist" gegen "Gehörspieler" und die verschiedenen Schattierungen dazwischen.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Ich bin immer froh, wenn ein neues Stück so gut "sitzt", dass ich mich endlich vom Blatt lösen und es auswendig spielen kann.

Meiner bescheidenen Meinung nach geht es dann nämlich erst richtig los.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

Geht mir ähnlich.
Zum Erarbeiten eines Stückes nehme ich gern (wegen Text und Akkordbezeichnungen) das Blatt zu Hilfe.
Hab ich das Stück erst intus, löse ich mich auch mehr und mehr von der Vorgabe und beginne mit der Eigeninterpretation, sofern meine Fähigkeiten dies zulassen.
Ich spiele auf:
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
Fender Squier Strat
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Ich bin der >>nur hin und wieder zum Erarbeiten, ansonsten ohne Blatt>> Typ beim Spielen.
Texte öfter vom Blatt, die kann ich mir nicht alle merken.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

War ja bei mir bekannt: weder - noch, da ich eigentlich nie wirklich gelernt habe, Noten oder Tab umzusetzen. Es funktioniert hier nur stockend und grenzt an schlichte Raterei, wenn ich etwas "vom Blatt" spielen sollte.

:roll:
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Spiele nur vom Blatt, was aber auch daran liegt, dass wir in unserer 2-Manncombo gerade eine Liedermappe mit 129 Stücken erarbeiten - die ist jetzt gerade fertig geworden. :D Bis das alles sitzt, wirds noch mehrere Proben und Auftritte dauern.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Gar nicht so leicht.
Bei mir kommt es drauf an, um welche Art von Stück es sich handelt.

Bei klassischer Literatur spiel ich viel vom Blatt und lerne eigentlich nur Sachen auswendig die ich auch irgendwo vortrage.

Bei Akkordgeschrammel - Sachen spiel ich meist auswendig, die paar Akkorde kriegt man ja meist recht schnell drauf.

Insgesamt würde ich gerne mehr Sachen auswendig bzw einfach nach Gehör spielen, aber bei so 80-100 Stücken die ich in etwa aktiv spiele würde das viel Zeit verschlingen, die ich nicht hab.
Daher ist es bei mir häufig so eine Sache, dass ich das Blatt da liegen hab, aber zu großen Teilen nicht bewusst drauf gucke, sondern so halbauswendig spiele.
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badpicker
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Beitrag von badpicker »

Meine Mutter war Klavierlehrerin und hat mit mir in allerfrühester Kindheit Gehörbildung gemacht.
Dann kam der Klavierunterricht.
Die Stücke, die ich üben sollte, wurden mir vorgespielt und ich habe sie einigermaßen wiedergeben können.
Ich wurde jedoch unzählige Male darauf hingewiesen: "Junge, schau nicht auf die Finger, schau in die Noten!"
Dann habe ich beim Spielen eben in die Noten geschaut.

Das funktionierte solange, bis die Stücke komplexer wurden.
Da ließ es sich nicht mehr verheimlichen: Ich habe nie nach Noten gespielt und kann es bis heute nicht.
Entweder Noten lesen, oder spielen.
Entweder spazieren gehen, oder Kaugummi kauen :wink:

Grüße, Ulli
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Ganz schön viele die ohne Blatt spielen bis jetzt. Hab immer gedacht ich bin einer der wenigen. Vielleicht liegt es ja auch daran ob man Unterricht hatte oder nicht. Ich bin z.B. 100%tiger Autodidakt.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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tbrenner
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von TAB´s + Noten spielen ...

Beitrag von tbrenner »

Hallo zusammen,

zu dem Thema habe ich mich ja früher schonmal ausgelassen: komplexere
Fingerstylesachen spiele ich nach wie vor eigentlich nur vom Blatt.
Titel, die auf eine Seite passen, habe ich früher oder später dann auch mal
auswendig. Aber bei so 3-7-seitigen Tunes steige ich dann irgendwann von der Merkfähigkeit her aus; so sehr ich das nach wie vor bedauere.
(Im Umkehrschluß habe ich es dadurch zu einer relativ flotten Blattspielfähigkeit gebracht).
Bei unserem ca. mittlerweile 3-stündigen Bandprogramm mit ca. 35 Titeln
brauche ich eigentlich keine Leadsheets mehr; das ist irgendwie weit weniger sperrig zu merken.

Grüssle,

tbrenner
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Als der 'manchmal als Einstieg vom Blatt(tabs)spieler' hatte ich letzte Woche so ein Erlebnis:
Ich zeige gerade einem jungen Nachwuchstalent ein Qualey-Stück (Mexican snow pricess). Die Tabs dazu gabs ja vor Jahren im FB, allerdings ziemlich fehlerhaft.
Ich spiele das schon geraume Zeit und David hat mir die letzten Tricks gezeigt, die ich einfach nicht rausgehört hab.
Nun spielt mir der junge Mann eine Passage vor und ich merke plötzlich: klingt genau richtig! In dem Moment fiel mir auf, dass ich bisher zwar die gleichen Töne in der Melodie gespielt hab, aber der Grundgriff 2 Bünde weiter unten war. Nur ein kurzer Moment war das, aber ich hatte den Titel noch exakt im Ohr. So konnte ich jetzt nach Jahren diesen kleinen 'Fehler' für mich ausbessern. (wobei 99,673% der Zuhörer diesen Fehler eh nicht gehört haben/hätten) :wink:
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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uwesemmelmann
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Beitrag von uwesemmelmann »

Blatt oder Nicht-Blatt, das hängt bei mir vor allem von der Komplexität eines Stückes ab und ob man ihm die Gitarrenwurzeln anmerkt.

Beispiele:

Ein typisches "Gitarrenstück", das ich nach wenigen Stunden im Kopf (nicht unbedingt aber in den Fingern) hatte: Ian Melrose: Fingerpickers have more fun

Ein Stück, bei dem ich nach zwei Jahren immer noch zumindest teilweise in die Partitur schaue: Pierre Bensusan: So long Michael

Und ich habe das Gefühl, mit dem Alter wird die Blattabhängigkeit schlimmer...
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Ich spiele etwa die Hälfte meines Repertoires vom Blatt, da ich die Stücke nach wie vor nicht fehlerfrei auswendig kann. Dabei stelle ich fest, dass nach längerer Zeit der Beschäftigung mit einem Stück das Blatt nur dazuliegen braucht, ich eigentlich gar nicht mehr ständig ablese.
Aber wehe, das Blatt ist weg - dann geht gar nichts mehr.

Mein Ziel ist durchaus, die Sachen auswendig zu spielen. Ich glaube, ich beschäftige mich einfach immer mit zu vielen Stücken gleichzeitig, um das locker zu bewerkstelligen. Nach unterschiedlichen Zeiten (Wochen, Monate, Jahre) geht's dann plötzlich.
Gruß

Jürgen

Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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jafko
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Beitrag von jafko »

Ich bin der punkt 3 Typ.

Erst wenn ich mich vom Blatt gelöst hab, spiele ich wirklich frei und ungezwungen meine Interpretation von dem was auf dem Blatt steht. :wink:
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agustinamigo
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Beitrag von agustinamigo »

Typ 5
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