Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

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Rolli
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von Rolli »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
Rolli hat geschrieben: Soll heißen: 99% kommt der Sound aus den Finger des Spieler,.................
Auch ne Meinung........
Im Ernst und ich bin mir bewusst, dass meine Meinung nicht unbedingt jedem Gitarrenbauer schmecken wird. Aber die Qualität des Instruments wird IMO in bestimmten Spielerkreisen total überschätzt. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe jedes Verständnis, wenn sich ein Hobbyspieler etc ein wundervolles sehr hochwertiges Instrument kauft, aber zu einem großen Teil werden viele Spieler dem Instrument kaum gerecht (ich schließe mich da ausdrücklich mit ein). Ich bin mir auch bewusst, dass diese Zielgruppe dem Gitarrenbau und vielen Gitarrenlehrern ein Auskommen sichert.

Gestern hatte ich Paul o'Brien mit Uli Kringler hier und als Uli die Björn Welsch OOO spielte, habe ich erst gemerkt, was in der Gitarre für Qualitäten stecken. Das meine ich mit "der Sound kommt aus den Fingern". Wenn ein sehr begabter Musiker ein wundervoll klingendes Instrument spielen kann, dann wird für mich ein richtiger Schuh daraus.

Bis zu einem gewissen Level denke ich käme jeder mit einem ganz normal gute klingendem Instrument mit guter Bespielbarkeit hin.
Deswegen ob Adi-Decke, Sitka oder bei Neumond umgelegt....Pfffff
Schöne Grüße, Rolli
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string
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von string »

Über das Holz woodoo !! Das ist ungefähr so blöd wie wenn jemand behaupten würde, das
trotzdem möchte ich keine Gitte aus Balsa-, Palmen- oder Sperrholz :mrgreen:
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Ernst Ferstl
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string
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von string »

aber zu einem großen Teil werden viele Spieler dem Instrument kaum gerecht
Ich habe diese Begebenheit hier schon mal erwähnt, aber noch einmal:

Ich habe mal David Qualey vor Jahrzehnten für ein paar Tage in Hehlen besucht und meine
damalige Hopf mitgenommen.
Ich durfte alle seine Gitarren ausprobieren und mit meiner "günstigen" Hopf vergleichen.
Als ich ihm nach ein paar Stunden sagte, dass ich - ehrlich gesagt -
jetzt keinen grawierenden Unterschied zwischen meiner und seinen hochwertigen Gitarren heraushöre
und mir der weitaus höhere Preis einen Kauf nicht Wert wäre,
bekam ich meine Erleuchtung.
David sagte nur "er könne auch aus einer "Wandergitarre" einen besseren Ton erzeugen, als eben Nichtprofis.

Das war für mich wirklich ein Schlüsselerlebnis und es hat mir sicher eine Menge Geld erspart
UND ich konnte meine Illusion aufgeben,
dass ich mit einer Meistergitarre genau so gut spielen würde, wie ....

Dies zur Unterstützung von Rolli`s thread.

Gruß

Klaus
Zuletzt geändert von string am So Nov 17, 2019 5:38 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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fingerstricker
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von fingerstricker »

Ich baue mir gerade einen Röhren Mikrophon PreAmp zusammen und das obwohl ich bin mir ziemlich sicher, dass damit meine Aufnahmen auch nicht besser klingen werden... aber das ist ja jetzt keine neue Erkenntnis oder ?
Btw. gibts von diesem Song eigentlich eine fingerstyle Version :whistler:
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Wolf
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von Wolf »

Rolli hat geschrieben:... ein Hobbyspieler etc ein wundervolles sehr hochwertiges Instrument kauft, aber zu einem großen Teil werden viele Spieler dem Instrument kaum gerecht.
DAS kann ich für mich zu 100% bestätigen :wink:
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L1
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von L1 »

Aber auch als Hobbyspieler kann man an einem wirklich hochwertigen Instrument viel Freude haben.
Und ich selber habe den Eindruck, so ein gutes Instrument bringt auch was, motiviert, bringt einen voran, es treibt einen vor sich her auch selber besser zu werden :wink:
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string
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von string »

Aber auch als Hobbyspieler kann man an einem wirklich hochwertigen Instrument viel Freude haben.
Stimmt! Aber darum geht`s ja hier eigentlich nicht.
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notenwart
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von notenwart »

Rolli hat geschrieben:...sollte man erst mal nen E-moll Akkord sauber greifen können oder evtl einen Emoll 11:) beherrschen. Soll heißen: 99% kommt der Sound aus den Finger des Spieler,....
Lieber Rolli, das mit dem e11 war gemein :D. Ich weiß nicht genau, wie viele Gitarren Du in den letzten Jahren gekauft und verkauft hast. Käme der Ton zu 99% aus den Fingern des Interpreten, was hätten Deine Käufe dann für einen Sinn? Dann würde ja bei Dir JEDE Gitarren einer gewissen Qualität gleich klingen. Ich würde mitgehen - 51% Interpret, 49% Instrument. Meine 2 Cent
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Rolli
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von Rolli »

notenwart hat geschrieben:
Rolli hat geschrieben:...sollte man erst mal nen E-moll Akkord sauber greifen können oder evtl einen Emoll 11:) beherrschen. Soll heißen: 99% kommt der Sound aus den Finger des Spieler,....
Lieber Rolli, das mit dem e11 war gemein :D. Ich weiß nicht genau, wie viele Gitarren Du in den letzten Jahren gekauft und verkauft hast. Käme der Ton zu 99% aus den Fingern des Interpreten, was hätten Deine Käufe dann für einen Sinn? Dann würde ja bei Dir JEDE Gitarren einer gewissen Qualität gleich klingen. Ich würde mitgehen - 51% Interpret, 49% Instrument. Meine 2 Cent
Das ist es ja.... Die ganzen Käufe von Gitarren machen kaum Sinn, was meine Musik und mein Spiel angeht. Der Effekt ist marginal... Ich kling echt immer gleich... Auf manchen fühle ich mich wohler... Meist auf den nicht ganz so teuren.... Total bescheuert.... Zum Glück bin ich gerade in die Welsch verliebt... Aber ist halt nur Spinnerei :)
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string
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von string »

Aber ist halt nur Spinnerei :)
Ist ähnlich, wie beim Biefmarken sammeln/-tauschen.
Dies aber immer noch weit besser als im Blechkarossenrausch :mrgreen:
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Ernst Ferstl
späterblues

Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von späterblues »

Ich geb mal meine Stahlsaitenanfängererfahrung wieder. ( Vorab: Ich komme von der Flamencogitarre und bin kein blutiger Anfänger )
Meine Erste war eine Washburn. Die ist schnell wieder gegangen und das Stahlsaitenprojekt wurde beendet.
Jahre später
Recording King. Auch die ist schnell wieder gegangen und das Stahlsaitenprojekt wurde beendet.
Jahre später
Taylor mini GS: die war schon eine erfreulich klingende Gitarre. Lediglich der Bass zu dünn und Griffbrett etwas zu schmal.
Jetzt spiele ich eine Stoll und bin glücklich! Sie liegt super in der Hand und klingt für mich perfekt. Natürlich kann sie einiges mehr als ich, aber ich lerne ja ständig dazu und werde nicht durch das Instrument begrenzt.

Für mich :!: macht das Instrument eher 40% meines sounds aus und wird ihn voraussichtlich auch prägen. ( schlechte Instrumente nehmen Motivation und Spielfreude )

Ach so ...ich war bei Stoll in der Werkstatt und hab während des Wartens auf einer PT ( meine ist Ambition Liga) gespielt. Die und ich hätten das änhliche Schicksal wie die Washburn und Recording King ereilt. Nicht mein Instrument, nicht mein sound!
Wenn der Unterschied zwischen Mondholz und oder Adriondak ähnlich deutlich wäre, würde ich dem Bedeutung beimessen.
Ansonsten gilt wohl: passt für meine Ohren und Hände oder nicht. Da ist es mir recht Schnuppe ob das aus Instrument siamsischer Affenbrotzeder bei Vollmond geschlagen nachdem mann vorher dreimal über die linke Schulter gespuckt hat oder deutschen Apfelbaum ist.

Das soll ruhig der entscheiden der baut. Wenn das Ergebnis passt ist alle gut.
Bernd C. Hoffmann
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Rolli hat geschrieben:
notenwart hat geschrieben:
Rolli hat geschrieben:...sollte man erst mal nen E-moll Akkord sauber greifen können oder evtl einen Emoll 11:) beherrschen. Soll heißen: 99% kommt der Sound aus den Finger des Spieler,....
Lieber Rolli, das mit dem e11 war gemein :D. Ich weiß nicht genau, wie viele Gitarren Du in den letzten Jahren gekauft und verkauft hast. Käme der Ton zu 99% aus den Fingern des Interpreten, was hätten Deine Käufe dann für einen Sinn? Dann würde ja bei Dir JEDE Gitarren einer gewissen Qualität gleich klingen. Ich würde mitgehen - 51% Interpret, 49% Instrument. Meine 2 Cent
Das ist es ja.... Die ganzen Käufe von Gitarren machen kaum Sinn, was meine Musik und mein Spiel angeht. Der Effekt ist marginal... Ich kling echt immer gleich... Auf manchen fühle ich mich wohler... Meist auf den nicht ganz so teuren.... Total bescheuert.... Zum Glück bin ich gerade in die Welsch verliebt... Aber ist halt nur Spinnerei :)
Bei Stahlsaitengitarren halte ich mich i. d. R. aus gutem Grund zurück. Unabhängig davon ist es unstrittig, dass ein guter Spieler deutlich mehr aus einer Gitarre herausholen kann als ein Stümperer. Ich habe auch einige Stahlsaitengitarren gespielt, wenngleich nicht mit dem Anspruch, wie auf anderen Gattungen. Allerdings entscheidet bei mir auch die klangliche Bauqualität darüber, ob mir das betreffende Instrument gefällt. Damals hatte ich mehrere hochwertige Konzert- und Flamencogitarren. Obwohl sie meist sehr ähnlich klingen, verhalten sie sich im Nuancenbereich doch sehr unterschiedlich. Und genau diese Unterschiede sind es, die mich für bestimmte Gitarre begeistern. Ich bin mir sicher, dass - zumindest im Klassiksektor - die marginalen Anteile einen sehr hohen Stellenwert für den einzelnen Musiker haben. Da ich sehr auf Fichte stehe, ist mir wichtig, dass die betreffende Gitarre mich anspricht. Ob das Holz in einer Neumondphase geschlagen wurde, interessiert mich im Grunde nicht. Ich vertraue auf die Kunst des Gitarrenbauers. Ich gebe zu, dass ich beim ersten Lesen einer Anzeige mit Hinweis auf Neumondphase geschlagenes Holz zunächst dachte, dass die Esoterik Einzug in den Gitarrenbau hält. Später erfuhr ich, dass viele Gitarrenbauer und andere Holzverarbeiter diese Besonderheit berücksichtigen. Ergo für mich: Entweder ich mag die betreffende Gitarre oder eben nicht. Ich meine auch, dass es egal ist, ob man für eine hochwertige Gitarre ein sehr guter Gitarrist sein muss. Mir macht es ganz einfach mehr Spaß, wenn ich auf einer hochwertigen Gitarre spiele. Wenn ich dazu eine bestimmte Auswahl habe, umso besser. Das sind meine 2 Cents.
Liebe Grüße
Bernd
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berndwe
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von berndwe »

Bei der Bewertung von Unterschieden zwischen Gitarren - sei es bezüglich Holzart oder Mondphase beim Einschlag - kann man sich das zum Maßstab nehmen was man selbst hört.

Ich traue mir nicht herauszuhören wann eingeschlagen wurde. (Ich höre zum Beispiel auch keinen Unterschied zwischen Cut und No-Cut.)
tbrenner
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von tbrenner »

Das mit der Beachtung von Mondphasen beim Holzeinschlag im Winter wird einem jeder altgediente Sägewerker oder Zimmermann bestätigen, ohne jemals was mit Gitarrenbau am Hut gehabt zu haben.
Daß dieses Thema dann von mehr oder weniger cleveren Marketingstrategen der Musikindustrie/Gitarrenbau derart hochgezogen wird, daß es den Beigeschmack des Lächerlichen bekommt, steht dann auf einem anderen Blatt.

Genauso wie die ausgesuchte "amerikanische Erle" für mittlerweile sauteure Vintage Fenders auch damals schon für Axtstiele und Hockeyschläger Verwendung fand.

Grüssle

tbrenner :wink:
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tired-joe
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Re: Unterschied Adirondack - Sitka Fichte

Beitrag von tired-joe »

berndwe hat geschrieben: (Ich höre zum Beispiel auch keinen Unterschied zwischen Cut und No-Cut.)
Hören nicht, aber sehen :mrgeen:
Aber das ist ein ganz anderes Thema 8)

Joe
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