Interesse an Gitarrenbau?

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LaFaro
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Interesse an Gitarrenbau?

Beitrag von LaFaro »

Auch wenn man manchmal den Eindruck haben könnte, dass sich "thematischen Schwerpunkte" in der letzten Zeit in die "eine oder andere Richtung" entwickeln.. 8)
vielleicht hat ja doch jemand Interesse, genauer zu erfahren, wie der Bau einer Gitarre auch im Detail vor sich geht. ich fand es jedenfalls spannend und auch beeindruckend..:) was allerdings auch dazu führt, dass ich das jetzt nicht als "für mich realisierbare Anleitung" für einen Eigenbau verstehe...:P
Als erstes dokumentiert hier Richard Heeres - ein Gitarrenbauer aus Holland, von dem auch Rudi Bults schwärmt - den Bau einer Flamenco-Gitarre.
Geplant ist für die Zukunft auch ein Kurs für eine Steelstring.... mal schauen, wie das wird..:)
Zuletzt geändert von LaFaro am Do Nov 13, 2014 4:08 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Beim ersten Reinschauen macht das einen sehr guten Eindruck, insbes. kommt das Ganze ziemlich unaufgeregt mit vielen technischen Tipps und Hinweisen rüber.

OBrienGuitars ist eher eine Sammlung von Tipp und eine Vorstellung von Werkzeugen, die das Leben erleichtern.

Dann kann man sich auch bei den "großen" Herstellern umsehen - hier der Faden mit den gesammelten Factory-Tours
Viele Grüße

ralphus
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Die "Tips du Jour" finde ich auch sehr spannend.. z.B. finde ich die Tipps zum Bau von Double Tops, die Mr. O'Brien in Zusammenarbeit mit Alan Dunwell zeigt bzw. in denen Alan Dunwell zeigt, wie er das macht, sehr interessant. Allerdings sind die Themen in den Tipps naturgemäß eher "gestückelt" und auf einzelne Themen bezogen. Aber vielleicht kann ja einer der "anwesenden Gitarrenbauer" mal etwas zur Qualität und Korrektheit der gezeigten Verfahren sagen, wenn er denn Lust hat, sich da "durchzuwühlen"... :wink:
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StringKing
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Beitrag von StringKing »

:D
Gruß StringKing
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Richard Heeres habe ich auf den Open Strings kennengelernt als ich dort ausstellte. Vorher hatte ich für Akustik Gitarre eine Flamencogitarre von ihm rezensiert. In dem Bereich gehört er meiner Meinung nach zu den absolut guten und ist darin noch viel zu unbekannt. Schade, dass ich ein paar Monate vorher meinen Auftrag an eine spanische Werkstatt (HSL) vergeben hatte.
Liebe Grüße
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Richard Heeres habe ich auf den Open Strings kennengelernt als ich dort ausstellte. Vorher hatte ich für Akustik Gitarre eine Flamencogitarre von ihm rezensiert. In dem Bereich gehört er meiner Meinung nach zu den absolut guten und ist darin noch viel zu unbekannt.........
Die von ihm gebaute Steelstring, die ich bei Rudi vor einiger Zeit in der hand hatte, war auch exquisit...
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

LaFaro hat geschrieben:Die von ihm gebaute Steelstring, die ich bei Rudi vor einiger Zeit in der hand hatte, war auch exquisit...
Das glaube ich blind. Der Preis für die Flamenca (negra) lag bei 4.200 €. Der Preis war absolut angemessen. Rund 300 oder 400 € konnte man sparen, wenn man sich Gotoh Mechaniken zufrieden gab.
Liebe Grüße
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piet_16
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Beitrag von piet_16 »

300 bis 400€ kann man sparen wenn man Gotoh-Mechaniken nimmt ??
Die sind auch nicht grade umsonst, welche Wunderdinger verbaut er denn normalerweise ?

Gruß Piet_16
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

piet_16 hat geschrieben:300 bis 400€ kann man sparen wenn man Gotoh-Mechaniken nimmt ??
Die sind auch nicht grade umsonst, welche Wunderdinger verbaut er denn normalerweise ?
Hallo Piet,

ich habe mir eben den Bericht hervorgeholt. An der Testgitarre waren handgebaute Rogers verbaut. Die Preisersparnis für Gotoh liegt bei 400 €. Stand: Herbst 2005. Mein Testbericht erschien in AK 5/2005. Falls jemand den Testbericht haben möchte, der kann mir per PN seine Emailadresse schicken.
Liebe Grüße
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piet_16
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Beitrag von piet_16 »

Hallo Bernd,
zunächst schönen Dank für den Bericht. Ich habe mal "Roger Mechaniken" gegoogelt ohne Erfolg aber unter "Rodger Tuner" würde ich fündig.
Handgemacht ist ein weiter Begriff, sieht mir mach präziser Maschinenarbeit aus, da ist nichts handgedengelt. Die Tuner sind allerdings sehr hübsch aber 400 € Aufschlag gegenüber Gotoh-Mechaniken halte ich für unverhältnismäßig.

Gruß Piet_16
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo Piet,

ich (und unzählige andere Gitarristen und Gitarrenbauer) kenne Roger Mechaniken als ausschließlich handgebaute Mechaniken. Aus der Zeit der Berufsfachschule weiß ich von Mitschülern, die z. B. bei Siemens ihre Ausbildung machten, dass deren handgefeilte Werkstücke sich von nichts unterschieden, die man mit einer CNC-Maschine machte. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass dies bei Roger auch der Fall ist. Ich glaube schon, dass eine gewisse Handwerkskunst eine herausragende Präzision hervorbringen kann, die einer maschinellen Fertigung in nichts nachsteht. Das beste Beispiel dafür sind doch Gitarren.

Ein anderer hochwertiger Hersteller, der ebenfalls für hochwertige Handarbeit bekaqnnt ist, ich glaube, es war Alessi, hatte einmal seinen Ruf stark eingebüßt, weil er Teile in China herstellen ließ, die aus minderwertiger Qualität gefertigt wurden und dann Probleme verursachten. Das hatte ihm nachhaltig Geld gekostet, denn das hatten die Kunden nicht mitbezahlt. Alessi habe ich schon viele gesehen. Auch die sind derart präzise gearbeitet, dass man mit dem bloßen Auge nicht ohne weiteres erkennen kann, ob es sich um Handarbeit oder Maschinenproduktion handelt. Aber dieses Beispiel zeigt, dass man sich die Arbeit dann auch maschinell "vereinfachen" kann. Aber dies pauschal zu unterstellen, gerade bei Rogers, fiele mir im Traum nicht ein.

Was die Preiskalkulation betrifft, die hängt immer vom Einsstandspreis ab. Da kommt immer eine angemessene Gewinnspanne drauf. Insbesondere kaufe ich bei einem Gitarrenbauer nicht einfach eine Gitarre mit Mechaniken, die den Preis von X € haben sondern ein komplett fertig montiertes Instrument. Folglich kostet auch die Montage Geld. Dabei sollte man auch beachten, dass der Bericht 9 Jahre alt ist. Zu der Zeit gab es in vielen Bereichen andere Preise.
Liebe Grüße
Bernd
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

egal ob handarbeit oder cnc, es kommt immer auch darauf an aus welchen material, bzw. wie man das material bearbeitet. ich gehe bei diesen hochwertigen teilen davon aus, dass sie aus dem "vollen" bearbeitet werden, also ein massives stück metall bearbeitet wird und keine bleche zurecht gebogen oder gestanzt werden, das ist ein erheblicher unterschied für genauigkeit und "standfestigkeit" über jahrzehnte. selbst wenn das drehen (man kann auch eckiges drehen) vollautomatisiert mittels cnc oder robotern erfolgt, ist das nicht mit einer massenfertigung mittels stanzen und ziehen zu vergleichen. selbst wenn die investitionskosten ähnlich sind ist der ausbringungsgrad doch verschieden.
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Herigo hat geschrieben:selbst wenn die investitionskosten ähnlich sind ist der ausbringungsgrad doch verschieden.
Stimmt. Zudem sind bei CNC die Produktionskosten deutlich höher, weil man die Kapazität der Maschine niemals voll auslasten wird.
Liebe Grüße
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Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

na Thema Mechaniken wäre doch mal nen eigenen
Thread wert . Ich eröffne mal einen unter Gitarren klassisch
...vielleicht kommen ja ein paar interessante Aspekte zusammen.
piet_16
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Beitrag von piet_16 »

@Herigo,
In diesen Falle wohl eher nicht aus dem "Vollen", ich denke passende U-Profile sind hier sinnvoller.

Gruß Piet_16
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