Golferarm / Golferellenbogen,"Epicondylitis ulnaris hum

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Tan
Beiträge: 36
Registriert: Fr Nov 11, 2011 5:22 pm
Wohnort: Berlin

Golferarm / Golferellenbogen,"Epicondylitis ulnaris hum

Beitrag von Tan »

Hallo

Hat jemand von euch schon mal Probleme mit einem Golferarm
"Epicondylitis ulnaris humeri", Sehnenansatz am inneren Ellenbogen, gehabt ?

Mich scheint es voll erwischt zu haben.
Zugezogen habe ich mir das Problem beim Umbau meiner Wohnung, schlicht und einfach überbeansprucht, das Gitarrenspiel tat sein Übriges, ist aber nicht als Ursache zu werten.

Als Therapie habe ich ein paar Cortisonspritzen bekommen, nächtliche Ruhigstellung mit einer Gipsschiene,(rolle mich beim Schlafen wie ein Shrimps zusammen ;-)).
Als die Schmerzen nach ließen, habe ich 20 mal Physiotherapie bekommen,
"Manuele Therapie, Massage, Ultraschall" und siehe da es wurde erheblich besser und ich konnte vorsichtig wieder mit 10er Saiten auf der Akustischen
und mit 7er !!! Saiten auf der Elektrischen spielen.
War gerade dabei die Sehnen/Muskeln im Unterarm zu trainieren mit kleinen Hanteln, alles wurde besser und war schmerzfrei.

Nun habe ich das schon wieder durch eine ganz blöde Bewegung und bin mächtig am verzweifeln, bin natürlich auch wieder in Behandlung, aber skeptisch.

Habt Ihr, oder jemand von Euch einen Tipp ?
Ich würde mich auch freuen wenn mir jemand vielleicht von der selben Sache berichten würde.

Gruß Tom
Takamine TAN10C, Breedlove Roots DSR/H,
Guild GAD JF 3012.......
Benutzeravatar
hoggabogges
Beiträge: 1686
Registriert: Fr Mär 04, 2005 2:57 pm
Wohnort: Kornwestheim

Beitrag von hoggabogges »

Hatte vor Jahren auch diesen ominösen Tennisarm, bin heilfroh, dass ich den komplett auskuriert hab. Ist aber seither eine Schwachstelle, welche gerne immer mal wieder Probleme bereitet.
Evtl nochmal mit absoluter Ruhe für den Arm 3 - 4 Wochen versuchen??
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
Benutzeravatar
Paradise
Beiträge: 369
Registriert: Do Nov 07, 2013 7:35 am
Wohnort: Odenwald

Beitrag von Paradise »

Bei mir hatte es ca. 4 Monate gedauert bis es ganz weg war.
In dieser Zeit hatte ich versucht alles mit dem gesunden Arm zu machen,
was nur irgendwie möglich war.
Gitarre spielte ich ganz normal weiter, dabei hatte es eigentlich gar
nicht weh getan. Nur bei größerer Anstrengung und Nachts.
Absolute Ruhe wird wohl auch bei dir nicht möglich sein, aber versuche
doch den Arm so viel wie möglich zu schonen.
Das wird schon wieder.

L.G. Simone
------------------------------------------------------
Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart.
Benutzeravatar
string
Beiträge: 4678
Registriert: Di Okt 30, 2007 9:26 am
Wohnort: Regensburg

Beitrag von string »

Hallo Tan,

ich hatte dieses "Tennisarm"-Problem zwei Mal. Ein Therapeuth sagte mir anfangs, es dauert in der Regel
mit Behandlung bis zur vollständigen Heilung etwa 6 Monate und ohne Behandlung
etwa 6 Monate.
Wollte dieses Cortison-Zeug nicht, da es Erfahrungsberichten nach in diesem Fall nicht viel bringt,
außer dem Arzt, der es spritzt.

Hatte zur Ruhigstellung eine Art Schiene, die m.E. auch nicht viel zur schnellen Genesung beitrug.
Eine Übung half mir - allerdings auch nur kurzfristig - :
Sich an eine Stange hängen, damit durch das Körpergewicht die Sehne gestreckt wird oder eine volle Wasserkiste
bei durchgestrecktem Arm einige Zeit halten.
Es hat dann lt. Vorhersage fast auf die Woche genau 6 Monate gedauert bis ich absolut nichts mehr spürte.

Weiterhin zu versuchen Gitarre zu spielen hat m.E. das ganze wieder erneut gereizt und somit den Genesungsprozess hinausgezögert.
Ich habe dann angefangen meine Noten/Notenhefte und CDs linkshändig in Excel-Tabellen zu archivieren,
habe viel Musik gehört und gelesen und meine Gitarren von Zeit zu Zeit gestreichelt und entstaubt und gehoffft,
dass ich bald wieder beschwerdefrei sein werde.

Es gibt bei uns hier eine akustische Formation,
die sich "Hooked on Strings" nennt und in den sechs Monaten, in denen ich mich in Geduld mit mir
und dem Genesungsprozess üben konnte wurde mir bewusst, dass dies voll auf mich zutrifft.
"Was wäre das für ein Leben ohne Gitarre spielen zu dürfen"!

Du hast mein volles Mitgefühl und ich wünsche Dir baldige Genesung UND vor allem Geduld in der ganzen Angelegenheit.
Alles andere verschlimmert deinen Gemütszustand.
Ich kenne das.

Gruß
Klaus
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
Benutzeravatar
leimenbollen
Beiträge: 139
Registriert: So Okt 24, 2010 1:12 pm
Wohnort: Nordschwarzwald

golferarm

Beitrag von leimenbollen »

Hallo
ich hatte das auch und hatte die Spritzen , Massage, Ultraschall.....
Hilft anfänglich sehr gut . Die Abstände werden aber immer kürzer bis es wieder schmerzt.
Ich hatte, wie so oft üblich wenn es einem besser geht, einfach mit körperlicher Arbeit weiter gemacht ( Haus renoviert , Garten usw. )

und genau das ist der Fehler.

Irgendwann nach rund 3 Jahren habe ich dann operieren lassen. Hatte dann noch rund 2 Jahre Beschwerden. Dann war/ist aber bis heute gut.Ist jetzt zwanzig Jahre her.
Weitergeschafft !!!
und was war ?
der andere Arm !!!! :evil:
gleiche Prozedur , etwas andere modernere Behandlung ,
gleiches Ergebnis : Operation
Warum ?
weil ich auch da mit Schmerzen gearbeitet habe. ( neu gebaut ).
Was lernt man daraus :?:
Wenn ich drei Arme hätte könnte ich besser Gitarre spielen :!:
Benutzeravatar
Gitarrenmacher
Beiträge: 3160
Registriert: Fr Sep 21, 2007 4:27 pm
Wohnort: 21379 Rullstorf
Kontaktdaten:

Beitrag von Gitarrenmacher »

Blutegeltherapie.
Hat bei mir gut geholfen. Seit Jahren keine Probleme mehr.
Daumen Sattelgelenk haben die Würmchen auch schon kuriert.
Demnächst ist wohl meine Athroseschulter mal dran.
Versuch macht kluch.
Iss allerdings ein bisschen blutig.

Viel Glück
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
Benutzeravatar
escapeharry
Beiträge: 225
Registriert: Mi Apr 25, 2007 9:33 am
Wohnort: Wien

Beitrag von escapeharry »

Ich leide mit dir. Im wahrsten Sinne des Wortes. Hab selbst garade links einen Tennis- und oder Golferellbogen. Der quält mich jetzt schon seit August. Hatte übrigens relativ direkt vorher das gleiche auf der rechten Seite, hier auch beim Haus/Gartenbau überlastet. Der hat mich fast 1 Jahr lang geärgert, ist jetzt aber wieder völlig ok.
Funktionierende Therapien kann ich dir leider keine Empfehlen. Bei mir hat alles nicht wirklich merklich geholfen. Versucht habe ich:
- Physiotherapie: danach icst dann ein paar Stunden besse.
- Entzündungshemmende Medikamente
- Meso-Therapie: hat manchmal etwas geholfen, obs zur Heilung beigetragen hat, kann ich nicht wirklich beurteilen.
- Hängetherapie, also irgedwo aufhängen, damit sich die sehne streckt: rechts hats nichts gebracht, links wirds eher schlecher dadurch.
- Liegestütze: bringt jetzt links sogar was. Meine Physiotherapeutin sagte, dass entweder Zug oder Druck helfen können, je nachdem. Zu viel Schonung wäre halt auch nicht gut.

Ansonten bin ich auch ratlos. Abwarten und hoffen, dass es besser wird ict meine aktuelle Taktik.

Gitarre Spielen geht bei mir nur kurz, bis es schmerzt, aber zum Glück hab ich ja noch ein Klavier.
Ich will doch nur spielen ! Bild
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3365
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

Ja, der Golferarm, ebenso wenig wie der Tennisellenbogen wohl bei Tennisspielern zu
finden ist, gibt es ihn bei Golfern. So war es zumindest mal zu lesen.

Ich habe beides auch schon gehabt (allein der Versuch, sich die Hände zu waschen,
ist bei der Golferversion ziemlich aua). Meine Erfahrung ist, dass alle Behandlungen kein
spürbarens Ergebnis gebracht haben. Der Erfolg hat sich dennoch letztlich eingestellt, als
ich das Zipperlein nicht mehr beachtet, Arm und Hand ganz normal, ohne besondere
Schonung und Belastung bewegt habe. Ähnliches kenne ich von auch Nackenverspannungen
bei HWS-Nervenreizungen. Da gab mit eine Mediziner explizit den Tipp: Feuchte Wärme
und möglichst normal bewegen.
Gruß
von
Ralf
RAc
Beiträge: 831
Registriert: Sa Nov 04, 2006 9:17 am

Beitrag von RAc »

...
Zuletzt geändert von RAc am Fr Okt 23, 2015 5:16 pm, insgesamt 1-mal geändert.
http://soundcloud.com/rac-13" onclick="window.open(this.href);return false;
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Meine Sehnenscheidenentzündung ist zum Glück so schnell verflogen wie sie kam.
Ich würde dir eine extrem Basische Ernährung empfehlen. Ca. 2 Wochen nur Obst, Gemüse Salat und Nüsse Bio Kartoffeln mit Schale und Mineralwasser. Keine Weißmehlsachen und sehr wenig Fleisch, Alkohol und Kaffee.
Hilft oft gegen Entzündungen.
Benutzeravatar
escapeharry
Beiträge: 225
Registriert: Mi Apr 25, 2007 9:33 am
Wohnort: Wien

Beitrag von escapeharry »

Ich hab ja nichts gegen gesunde Ernährung. Aber leider liebe ich ungesunde Ernährung. Erschwerend fahre ich ab Mittwoch 5 Tage Snowboarden und dann ist ja auch schon Weihnachten. Da wirds schwer mit wenig Alkohol, Fleisch und Weißmehl.
Ich habe in den letzten paar Jahren bei diversen Leiden aus Verzweiflung auch schon viel ausprobiert. (Kinesiologie, Homeopatie).
z.B hab ich mal 1 Jahr täglich Algentabletten geschluckt, weitestegehend auf Weizen und Milch verzichtet und muß gestehen: Es hat nichts geholfen.
Mag ja sein, dass manche Menschen da besser ansprechen, aber ich glaub da nicht dran und bei mir hilfts auch nix.
Ich glaube (wie bereits von string erwähnt) das die Heilung eines Tennisarms einfach +-6 Monate dauert. Behandlung + Physio lindert hier lediglich die Beschwerden.
Ich will doch nur spielen ! Bild
Tan
Beiträge: 36
Registriert: Fr Nov 11, 2011 5:22 pm
Wohnort: Berlin

Beitrag von Tan »

Hallo
Vielen Dank für die reichlichen Antworten.
Ich habe aber wirklich nur ein Sehnenproblem mit der Innensehne, also einen
echten Golferarm.
Mit der Außensehne also den Tennisarm hatte ich vor Jahren Probleme, aber da hat mir eine ganz "frische" :wink: , gerade mit der Ausbildung fertige Physiotherapeutin eine simple Dehnungsübung gezeigt, Diese mache ich regelmäßig, jeden Tag, auch ohne Symptome und lebe seit drei Jahren VÖLLIG ohne Probleme.
ich bin dem Mädchen so was von dankbar.

Bei meinem Golferarm gibt es ja auch Dehnübungen, die auch Dehnungsübungen für Gitarristen ähneln oder gar gleichen, aber ich vermute, daß genau da das Malheur passiert ist.
Ich habe eine Weile Ciprofloxacin (Antibiotika) bekommen und das kann die Sehnen weich machen (laut Orthopäde, steht sogar im Beipackzettel) und auf dem MRT war, als es beim ersten Mal extrem schlimm war,
Wasser zwischen dem Gewebe zu erkennen und eine Entzündung.
Der Radiologe konnte auch Mikro-Risse nicht ausschließen.
Sooo schlimm ist es akut nicht, habe aber Angst, daß es wieder so kommen könnte.
Ich bin kein meisterhafter Spieler ich spiele aber meisterhaft gerne. ;-)

@tonidastier
Interessanter Ansatz, das mit den Nahrungsmitteln, wenn Alles nichts bringt,
könnte es sogar sein, daß ich das wirklich mal probiere, ich esse allerdings auch gerne ungesund :oops: . Deshab wäre das meine letzte Option ;-).

@Gitarrenmeister
Einen Egel hatte ich mal bei einer Urwaldtour in Irian Jaya (westlicher Teil von Neu-Guinea), am Span UNTER den Schnüsenkeln!!!
Das hat mir eine böse Infektion eingebracht.
Da bin ich etwas skeptisch.
Interessant ist aber die völlige Schmerzfreiheit beim Beißen und Saugen.

Ich werde jetzt erst mal weiter die Physiotherapie machen, meine behandelnde Therapeutin wird das schon wieder "weg bügeln",
aber ich habe Angst, daß das immer wieder kommen wird,
deshalb meine Frage nach Euren Erfahrungen.
Ich wäre auch bereit für eine Operation, aber selbst da ist es ja nicht sicher
ob das danach wirklich gut ist, wenn aber gar nichts hilft probiere ich mal das gesunde Essen :? :wink: .
Die Operation ist wirklich die letzte Option.

Gruß Tom
Takamine TAN10C, Breedlove Roots DSR/H,
Guild GAD JF 3012.......
Benutzeravatar
Gitarrenmacher
Beiträge: 3160
Registriert: Fr Sep 21, 2007 4:27 pm
Wohnort: 21379 Rullstorf
Kontaktdaten:

Beitrag von Gitarrenmacher »

Tan hat geschrieben: @Gitarrenmeister
Einen Egel hatte ich mal bei einer Urwaldtour in Irian Jaya (westlicher Teil von Neu-Guinea), am Span UNTER den Schnüsenkeln!!!
Das hat mir eine böse Infektion eingebracht.
Da bin ich etwas skeptisch.
Interessant ist aber die völlige Schmerzfreiheit beim Beißen und Saugen.



Gruß Tom
Es handelt sich um medizinische Egel, die sind extra zu Therapiezwecken gezüchtet. Z.B hier http://www.blutegel.de/
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
Tan
Beiträge: 36
Registriert: Fr Nov 11, 2011 5:22 pm
Wohnort: Berlin

Beitrag von Tan »

[/quote]
Es handelt sich um medizinische Egel, die sind extra zu Therapiezwecken gezüchtet. Z.B hier http://www.blutegel.de/[/quote]

Ja, das weiß ich schon, aber selbst da hat man schon Erreger gefunden,
welche sogar Antibiotikaresistenzen entwickelt haben, weil Egel-Therapien
wohl auch häufig mit Antibiotika-Therapien zusammen statt finden und die gezüchteten Egel häufig mit Geflügelblut ernährt werden und unser Geflügel wird wiederum mit Antibiotika behandelt.

Das ist bestimmt nicht repräsentativ und sehr selten, aber trotzdem bin ich bei Egeln eher skeptisch.
Eine Streptokokkensepsis ist kein schönes Erlebnis, ich habe Respekt vor den Viechern, obwohl selbst in freier Natur eine schwere Infektion eher selten ist.
Aber wenn was selten ist bin ich fast immer mit dabei, außer bei einem Lottogewinn :evil: :wink:

Gruß Tom
Takamine TAN10C, Breedlove Roots DSR/H,
Guild GAD JF 3012.......
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Gut, einer der Regionalligaspieler aus meinem Tischtennisverein, also
mehr oder weniger Halbbprofi und Sportlehrer hatte auch ein Problem mit der Sehne
in seinem Arm. Dem haben sie soviel Kortison gespritzt, bis es überhaupt nichts mehr gebracht hat. Dann musste er operiert werden und die Sehne wurde meines Wissens leicht gekürzt und etwas anders im Arm verankert. Seitdem gehts halbwegs bei ihm. Das hat bei ihm mit ungesund leben nichts zu tun gehabt.
Aber das mit der Ernährung würde ich dir dringend empfehlen. Hab mich in den letzten Jahren intensiv mit so was auseinandergesetzt.
Und dan musst du einfach mal 1-2 Monate durch und zwar "Hardcore". D.h. wirklich Nur Obst, Gemüse, Salat und Vollkornreis, Bio Kartoffeln mit Schale.
Wenig Fleisch. Bei meiner Sehnenscheidenentzündung hat es sofort angeschlagen. Google gibt da genug Ergebnisse für Entzündungshemmende Kost.
Kortison ist nicht besonders gesund, vor allem in höheren Dosen und längerer Dauer. Hilft nur die Symptome zu bekämpfen, die Ursache des Übels wird nur indirekt beseitigt.
Antworten