Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

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RB
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von RB »

Wie Berd schon geschrieben hat: Heraushören und Notieren ist Arbeit. Wenn ich das kann und ein Stück mich interessiert, hänge ich die paar Stunden dran und tue es. Ich käme nicht auf die Idee, das Stück vorzustellen und zu fragen, ob das "zufällig" jemand tun will. Wenn du es kannst, mach es eben selbst.
Droped-D
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von Droped-D »

Wenn ich mir das so anhöre und versuche die Melodie und die Basstöne mitzuspielen, würde ich eher auf Drop-D-Tuning tippen. Bist du sicher, dass er ALLE Saiten einen Ganzton runtergestimmt hat?

Gruß
Droppi
Droped-D
marcel s.

Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von marcel s. »

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Bernd C. Hoffmann
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

marcel s. hat geschrieben:Die Fingersätze sind schon sehr schwer rauszuhören
Wie man nur aus sowas kommen kann :aua:
Liebe Grüße
Bernd
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marcel s.

Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von marcel s. »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben: Wie man nur aus sowas kommen kann :aua:
Trauerst Du den 600€ nach oder hat der Kommentar einen tiefen philosophischen Sinn?
Bernd C. Hoffmann
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich trauere nichts nach, was ich nicht bekommen habe. Den Auftrag hätte ich aus Zeitgründen sowieso nicht angenommen.

Vielleicht hat mein Kommentar für Dich einen "tiefen philosophischen Sinn". Für mich ist das lediglich dummes Zeug, weil man Fingersätze nicht hören kann. Die kann man nur sehen oder sich aus der Position der Noten im Kontext erschließen.
Liebe Grüße
Bernd
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JazzDude
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von JazzDude »

Man kann sehr wohl hören, auf welcher Saite ein Ton gespielt wird. Daraus ergibt sich manchmal auch der Fingersatz. Das zum Thema dummes Zeug.
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string
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von string »

Muss Jazzdude insofern Recht geben, dass ich - falls ich in youtube dem Spieler
nicht auf die Finger sehen kann - mich auf mein Gehör verlasse, um herauszufinden auf welche(r)m Saite/Bund
der Ton erzeugt wurde. Das ist nicht immer eindeutig zu hören, aber doch relativ häufig.
Demnach überlege ich mir dann einen sinnvollen bzw. greifbaren Fingersatz.
Wenn das von mir Gehörte dann mit einem sinnvoll greifbaren Fingersatz, ein flüssiges Spiel
ermöglicht ist, dann ist zwar nicht immer, aber meistens, auch der auf der jeweils gegriffenen Saite und gegriffenem Bund
erzeugte Ton korrekt. Klar, dass man sich auf sein Ohr nicht immer 100prozentig verlassen kann.
Hängt ja zudem auch noch von der Aufnahmequalität ab.
Entsprechend lässt sich daraus der Fingersatz ableiten.

Was meinst Du dazu Bernd?

Gruß
Klaus
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sondern der Zusammenklang".
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Bernd C. Hoffmann
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

string hat geschrieben:Was meinst Du dazu Bernd?
Zunächst widerspreche ich Jazzdude. Auf welcher Saite ein Ton liegt, sagt über den Fingersatz überhaupt nichts aus. Richtig ist lediglich, dass man ihn daraus erahnen kann. Das aber nur relativ zu sehen. Julian Bream hatte damals Transkriptionen zu bekannten Stücken der Standardlektüre herausgebracht. Musikverlage haben das bei international renommierten Musikern gerne gemacht, weil durch den Bekanntheitsgrad hohe Absatzahlen absehbar sind. Im Fall Bream ging das jedoch kläglich nach hinten los, weil er die Stücke mit den für ihn besten Fingersätzen versah. Die waren so derart schwierig, dass kaum jemand damit klargekommen ist. So sind die Verlage auf den Bream Noten sitzen geblieben.

Dein Ansatz kommt der Sache schon sehr nahe. Nur sind Fingersätze kein Privileg der Anschlags- oder Greifhand sondern sie beziehen sich auf beide Hände. Bspw. kann man bei standardisierten Akkordintervallen Fingersätze für beide Hände während des Hörens bestimmen, weil man weiß, wie man Arpeggien spielt. Welche Finger der individuelle Gitarrist tatsächlich verwendet, ist trotzdem nicht hörbar. Ich kenne ein Beispiel von einem Gitarristen, der Arpeggien mit 2 Finger im Wechselschlag gespielt hat, wo jeder andere den Daumen und die anderen 3 Finger verwendet. Das ergab sich aber erst, als man ihn spielen sah. Es ist auch nicht hörbar, ob ein Ton mit dem ersten, zweiten etc. Finger gegriffen wird. Was letztlich gemacht wird (oder sinnvoll ist), hängt immer vom musikalischen Kontext ab. Man kann hören, ob bestimmte Töne auf einer Bass- oder Diskantsaite liegen. Aber hören kann den Fingersatz definitiv nicht. Man kann ihn bestenfalls durch bestimmte Gegebenheiten, z. B. durch ein Video, erahnen. Aber oft hat man kein Video sondern nur Audio oder Noten. In dem Fall ist ein gesundes "Handwerkszeug" erforderlich.

Bei Tabulaturspielern habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie häufig Probleme haben, um vor dem Hintergrund eines tauglichen Fingersatzes bestimmte Töne den richtigen Saiten zuzuordnen. Der Fehler liegt hierbei in der mangelhaften Kenntnis kombinatorischer Tonverbindungen auf dem Griffbrett. Konkret ist man auf einem bestimmten Ausschnitt fokussiert, wo man glaubt, der Fingersatz passt, weil er gut über die Hand geht. Spielt man es durch mit dem, was davor steht und dem, was danach kommt, stellt man häufig fest, dass Übergänge spieltechnische Probleme bereiten. Wenn man das Griffbrett sehr genau kennt, dann ergeben sich oft Möglichkeiten, die auf den ersten Blick für sich gesehen komplizierter erscheinen, jedoch im Zusammenhang deutlich besser spielbar sind. Die meisten Tabulaturspieler kriegen das oft nicht hin - zumindest nach meiner Wahrnehmung. Unterm Strich bleibe ich dabei: Fingersätze kann man nicht hören.


[Rechtschreibfehler korrigiert]
Zuletzt geändert von Bernd C. Hoffmann am Di Sep 05, 2017 3:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Weisstunoch
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von Weisstunoch »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:
string hat geschrieben:Was meinst Du dazu Bernd?
... Konkret ist man auf einem bestimmten Ausschnitt fokussiert, wo man glaubt, der Fingersatz passt, weil er gut über die Hand geht. Spielt man es durch mit dem, was davor steht und dem, was danach kommt, stellt man häufig fest, dass Übergänge spieltechnische Probleme bereiten. Wenn man das Griffbrett sehr genau kennt, dann ergeben sich oft Möglichkeiten, die auf den ersten Blick für sich gesehen komplizierter erscheinen, jedoch im Zusammenhang deutlich besser spielbar sind. ...
Dem kann ich aus meiner Erfahrung voll zustimmen.
Sich dieses immer bewusst zu machen, kann während einer Erarbeitung viel Zeit für wichtige andere, vor allem voranbringende Aktivitäten bringen.
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string
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von string »

Leuchtet mir ein. Kann einiges jetzt im Nachhinein sogar bestätigen.
Danke für die ausführliche Erklärung, Bernd.

Gruß
Klaus
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Ernst Ferstl
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Re: Hat jemand Lust, ein wunderschönes Picking rauszuhören?

Beitrag von rpnfan »

marcel s. hat geschrieben:x
Um welches Stück dreht es sich überhaupt?
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