Crowdfunding - CD-Projekt von Madline & Jay

[jayminor]

Hi Leute,
ich habe aus ganz aktuellem Anlass mal über die Suchfunktion geschaut, was bisher zum Thema Crowdfunding geschrieben wurde. Erstaunlicherweise (also jedenfalls für mich) gibt es nur einen Faden aus 2014, der sich mit dem Thema mal befasst hat. Das erstaunt mich tatsächlich sehr, da ich ein Crowdfunding gerade für Musik-Produktionen als sehr gut geeignetes Konzept ansehe, die finanziellen Risiken einer solchen Produktion zu reduzieren.
Meist werden ganz konkrete Gegenleistungen für Unterstützungen ausgelobt (bei startnext heißen die Dankeschöns). Es funktioniert also eigentlich wie ein Vorverkauf für das fertige Produkt oder auch musikalische Derivate wie Wohnzimmerkonzert, Einladung zum CD-Release Konzert, etc.

Gelingt es über das Crowdfunding, die benötigte Summe aufzutreiben, kann auf Basis einer gewissen bereits sichergestellten Marktakzeptanz das Produkt gefertigt werden. Kommt die Summe nicht zu Stande, ist das Produkt offensichtlich nicht attraktiv genug für den Markt, ich würde in dem Fall überlegen, ob es überhaupt produziert werden sollte.

Jetzt schrieb ich weiter oben "aus aktuellem Anlass" . . .
und zwar, weil ich gerade solch ein Crowdfunding gestartet habe, um die CD, die wir mit meinem Duo "Madline & Jay" im Frühjahr produzieren wollen, auf diese Weise zu finanzieren. Da bei solch einem "Versuch des Vorabverkauf" der Verdacht von gewerblichem Treiben aufkommen kann, habe ich mich bei Reinhard vorab vergewissert, dass das aus Sicht der Forum-Regeln OK ist.

Hier dann also der Text dazu:

MADLINE & JAY - Crowdfunding für die erste Studioproduktion „Simply us“
Wir brauchen Eure Unterstützung !
Im nächsten Frühjahr möchten wir gerne unsere erste CD „Simply us“ mit Euch teilen.
Da Aufnahmen, Mastering, GEMA und Presswerk genauso wie die Verpackung einiges an Geld kosten, starten wir ein Crowdfunding bei startnext. Und dort warten tolle Dankeschöns auf Euch.
Also schaut mal rein und helft uns bei unserem Projekt.

http://www.startnext.com/madline-jay-simply-us" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

VIELEN DANK
Madline & Jay


Ich kann dann gerne während des Crowdfundings und auch nachher mal über den Verlauf und die Ergebnisse berichten.
Ich glaube nämlich, dass das wirklich ein gutes Konzept ist, auf diese Weise Musikprojekte zu realisieren.

[Niels Cremer]

Als das vor ein paar Jahren anfing mit dem Crowdfunding fand ich es erstmal irgendwie traurig da es ja im Grunde zeigt, dass es immer mehr Musiker gibt, die ohne diese Art der Vorfinanzierung schlicht keine Alben mehr produzieren könnten, oder zumindest nur mit Einschränkungen. Wenn zB ein gestandener Nashville Musiker wie David Olney auf ein Crowdfunding angewiesen ist kann ich das nicht nur als innovative Finanzierung sehen sondern eben auch als Zeichen einer für Berufsmusiker schwierigen Entwicklung.

Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt dass es eben so ist, nicht nur im Musikbereich sondern auch in vielen anderen Branchen verlassen sich ja viele junge Investoren oder Gründer immer mehr auf die crowd als auf ihre Hausbank, deren Geld wahrscheinlich auch immer schwieriger zu bekommen ist (?). Ich hab in letzter Zeit auch schon einige Crowdfunding CD-Projekte unterstützt und werde mir auch eure startnext-Seite mal anschauen!

Wär klasse wenn du dann deine Erfahrungen hier teilst! Für diejenigen hier die von der Musik leben sicher hilfreich, und ich würde es auch gerne lesen.

Viel Glück auf jeden Fall & LG,
Niels

[notenwart]

....
Ich kann dann gerne während des Crowdfundings und auch nachher mal über den Verlauf und die Ergebnisse berichten.
Ich glaube nämlich, dass das wirklich ein gutes Konzept ist, auf diese Weise Musikprojekte zu realisieren.

Du solltest unbedingt hin und wieder einen Zwischenbericht abliefern

[jayminor]

Das werde ich ganz sicher tun

[Gitarrenspieler]

Ganz ehrlich? Ihr peilt 5000,- Euro an, denke das sollten zwei MusikerX allein stemmen können wenn man sich den Traum einer CD erfüllen möchte. Wenn ich deine Signatur lese, denke ich das ihr das allein finanzieren könntet.

[notenwart]

Der Mensch im Allgemeinen ist schon komisch.
Hätte Jay gesagt, „Wir werden eine zweiwöchige Kreativphase auf den Balearen einlegen, danach nach Los Angeles in das angesagteste Tonstudio der Welt gehen und natürlich werden wir, um die Musik noch aufzuhübschen einen Backgroundchor und drei Bläser engagieren und deswegen erwarten wir Kosten von 20.000,-“, dann läge doch die Vermutung, dass die beiden sich auf Kosten anderer eine schöne Zeit machen wollen, viel näher.

Aber es ist ganz einfach, Jay hat eine Frage gestellt, die kann man mit „Ja da gebe ich was dazu“ oder mit „Nein ich gebe nichts dazu“ beantworten. Und das alles ohne Spekulationen, Vermutungen, persönlichen Wertungen etc.

[Loki]

Ganz ehrlich? Ihr peilt 5000,- Euro an, denke das sollten zwei MusikerX allein stemmen können wenn man sich den Traum einer CD erfüllen möchte. Wenn ich deine Signatur lese, denke ich das ihr das allein finanzieren könntet.

Ich denke auch, dass sie das könnten. Aber crowdfunding ist ja auch ein Akzeptanztest wenn die CD nicht nur im Anschluss an die Konzerte vertrieben werden soll

[Gitarrenspieler]

... dann läge doch die Vermutung, dass die beiden sich auf Kosten anderer eine schöne Zeit machen wollen, viel näher.

… das fürchte ich überhaupt nicht! Und darum geht es mir auch nicht. Das wird versucht mir jetzt unterzuschieben.

Aber es ist ganz einfach, Jay hat eine Frage gestellt, die kann man mit „Ja da gebe ich was dazu“ oder mit „Nein ich gebe nichts dazu“ beantworten. Und das alles ohne Spekulationen, Vermutungen, persönlichen Wertungen etc.

Ich habe lediglich etwas in Frage gestellt, es soll weder Spekulation, Vermutung noch Wertung sein. Meine Meinung ist das, sonst nix.

[jayminor]

Hallo zusammen,

nur um kurz auf eine geäußerte Vermutungen zu antworten . . .
Ich habe meine beiden Solo-CD ohne Crowdfunding selber vorfinanziert, da ich das konnte. Sollte noch ein weiteres Solo-Projekt folgen, wird das auch wieder so sein.

Nun ist es aber so, dass in einem Duo-Projekt zwei Leute zu fragen sind, ob sie das Geld dafür verfügbar haben. Und da ist eine junge Familie mit zwei Kindern und einem Hausprojekt nun mal nicht so liquide, wie ein Oldie, der schon viele Berufsjahre auf dem Buckel und seine Kinder "aus dem Haus" hat (was nicht bedeutet, dass die keine Unterstützung mehr für ihre jungen Familien bekämen).

Jede/r kann natürlich eigene Meinungen haben und auch schreiben, ob und in welchem Umfang man selbst oder auch andere Menschen ihre Träume finanzieren sollten. Da es hier ganz sicher viele Meinungen gibt und auch ganz viele verschiedene Träume (auch welche, bei denen niemand auf die Idee käme eine Fremdvorfinanzierung in Frage zu stellen), sollten wir diese Diskussion aber ins Off-Topic verlagern.

Ich finde es aber ein wenig verwunderlich, dass Menschen auf Basis meiner Signatur den Finanzrahmen eines Duos ableiten und daraus irgendwelche Schlüsse ziehen. Es ist vielleicht nachvollziehbar, dass in einem gleichberechtigten Duo, Einverständnis darüber besteht, dass ein solches Projekt nicht durch einen allein vorfinanziert werden soll. Ich hatte das zwar vorgeschlagen, aber da es halt auch alternative Optionen gibt - wie z.B. Crowdfunding - sind wir dann zu dem Schluss gekommen, diese Option zu nutzen, damit es auch gefühlt gleichberechtigt bleibt.

Und um zu bestätigen, was auch schon anklang:
- wir bitten nicht um eine Spende, sondern bieten Gegenleistungen an (quasi eine Art Vorkasse Modell)
- wir fragen nach Unterstützung. Wer nicht unterstützen mag, lässt es einfach.
Ich verstehe nicht, wozu ist es notwendig ist, Spekulationen über unseren Finanzrahmen anzustellen.

Ist jetzt nicht so kurz geworden, wie ich das vorhatte. Vielleicht dient es aber dazu, dass unsere Motivation und Sichtweise etwas klarer geworden ist.

Jay

[scifi]

Nun ist es aber so, dass in einem Duo-Projekt zwei Leute zu fragen sind, ob sie das Geld dafür verfügbar haben. Und da ist eine junge Familie mit zwei Kindern und einem Hausprojekt nun mal nicht so liquide, wie ein Oldie, der schon viele Berufsjahre auf dem Buckel und seine Kinder "aus dem Haus" hat (was nicht bedeutet, dass die keine Unterstützung mehr für ihre jungen Familien bekämen).

Ist bei mir in der Band auch so. Wenn dort einzelne nicht als Almosenempfänger und andere als Sozialsponsoren dastehen wollen und vor allem alle am Ende das gleiche konzeptionelle Mitspracherecht haben sollen, dann kommt man zu solchen Finanzierungsmodellen.

[Holger Hendel]

Ich verstehe nicht, wozu ist es notwendig ist, Spekulationen über unseren Finanzrahmen anzustellen.

Ja, da musste ich mich auch dran gewöhnen. Passiert aber von ganz alleine wenn man sich mit seinem Zeug im öffentlichen Raum bewegt. Denn die Gedanken sind frei. Dann kommt man schnell auf Gedanken wie "wir schreiben mal besser nicht auf die hp was wir an technischem Gelöt auffahren (könnten) weil mancher pot. Auftraggeber davon evtl. eine zu hohe Gagenforderung ableiten könnte und gar nicht erst anklopft...". Tjoa. Und wie ist es am Ende des Tages richtig? Man weiß es nicht. Ich wünsche euch jedenfalls gutes Gelingen für das Projekt.

Dass sich in einer Band / Duo etc. alle gleichberechtigt fühlen und sind, auch finanziell / invest-mäßig (wenn dies die grundsätzliche Ausrichtung des Projekts ist) ist sehr wichtig. Habe das schon erlebt, es lief musikalisch nicht rund und keiner wußte warum. Als dieser..."faire"...Zustand wieder hergestellt war war´s vorbei mit der Schieflage.

[Bernd]

Sorry, aber Träume sind einfach nicht zu finanzieren. Aber man kann sie leben. Rauf auf die Bühne und spielen. Bleibt Geld über, kann man es in eine CD- Produktion investieren. Obwohl, CDS? Ich hab Lps, und Internetstream, Cds kauf ich ich nicht mehr.

[saitentsauber]

Sorry, aber Träume sind einfach nicht zu finanzieren.

Kommt auf Vieles an, ist aber so mit Sicherheit nicht allgemeingültig. Mehr könnte ich der "gedrehten" Formulierung abgewinnen: Träume sind nicht einfach zu finanzieren.