Davy Graham

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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tomis
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Davy Graham

Beitrag von tomis »

Ich kann dem Mythos von Davy Graham nix abgewinnen
kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen ?
Ich habe einiges angehört und The Parting Glass gesehen
aber das törnt mich einfach nicht an
mit Blues und Gruß
Thomas
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scifi
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Re: Davy Graham

Beitrag von scifi »

Ich denke mal er war halt einer der frühen europäischen Folk-Fingerstyler und hat DADGAD in UK mit ins Rennen geworfen. Was ich von ihm an Aufnahmen kenne, muss ich jetzt aber auch nicht mehrfach hören.
schinkenkarl
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Re: Davy Graham

Beitrag von schinkenkarl »

Den Film kannte ich nicht.
Gefällt mir aber auch nicht.
Habe ihn eine zeitlang gern gehört.
Die Platten von ihm machen einen zusammengewürfelten Eindruck.
Folk, Blues & Beyond kann ich dir empfehlen.
Ansonsten gibt es diverse Jazz Stücke verteilt auf o.g. CDs.
Das Anji von ihn stammt, und er DADGAD "erfunden" haben soll machen ihn schon zur Kultfigur.
Er war wohl ein extremer Zeitgenosse mit einem exzessiven Drogenkonsum.
Grüße
rwe
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Re: Davy Graham

Beitrag von rwe »

Er hat auch als einer der ersten außereuropäische Einflüsse mit hereingebracht, einer der ersten "Weltmusiker" auf der Gitarre. Das war vorher un-er-hört. Das macht seine Bedeutung aus, die vielleicht auch heute noch nicht wirklich erkannt bzw. kommuniziert wird. "Folk, Blues & Beyond" ist epochal, in der musikalischen Bedeutung vielleicht mit Sgt. Pepper vergleichbar. Das frühere Album "Folk Roots, New Routes" ist auch nicht ohne. Heutige Gitarristen mögen sauberer und virtuoser spielen, aber hinsichtlich der musikalischen Innovation fällt mir - Nachtrag: auf der akustischen - nichts Vergleichbares ein. Auch nicht John Fahey, der auch tolle Sachen gemacht hat, aber im (nord-)amerikanischen Mustopf hängen geblieben ist. (Hier könnte man auf den Thread über "experimentelle Gitarrenmusik" verlinken. DAS hat Graham gemacht. Und es gab auch mal einen Link über beeinflussende Gitarristen. Viele, die nach ihm kamen, haben eben auch schon auf ihm aufgebaut.)
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tired-joe
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Re: Davy Graham

Beitrag von tired-joe »

rwe hat geschrieben: Viele, die nach ihm kamen, haben eben auch schon auf ihm aufgebaut.)
Siehe z.B.
https://vimeo.com/71956962

"He went well beyond this (and I stayed with the tumb)" wie Jones erzählt. Grahams Interpretation von She Moved Through The Fair is legendär.

Joe
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Jorma55
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Re: Davy Graham

Beitrag von Jorma55 »

Stefan Grossman ging es offenbar genau wie Thomas. Während seiner Londoner Zeit Mitte der 60er fand Grossman zwar Bert Jansch und Martin Carthy durchaus beeindruckend, aber mit Davy Graham konnte er nicht viel anfangen (siehe : Stefan Grossman - the work&worry interview part 2). Laut Grossman habe er den Hype, den die britische Szene um Davy Graham machte, nie verstanden. Ein Robbie Basho sei mindestens so innovativ gewesen und "Anji" nur so etwas wie "windy and warm" für Arme.

Michael
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rwe
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Re: Davy Graham

Beitrag von rwe »

Jorma55 hat geschrieben:Laut Grossman habe er den Hype, den die britische Szene um Davy Graham machte, nie verstanden.
Hype ist das, was daraus gemacht wird... (Gilt nicht nur für Musik...) Stefan Grossman hat natürlich durch seine Reisen andere Einblicke gehabt, als viele der damals jungen europäischen und auch der amerikanischen Gitarristen. Die (weißen) Ami-Kids wiederum haben Blues im Wesentlichen ja auch durch die "British Blues Invasion" "erfahren".
Jorma55 hat geschrieben:Ein Robbie Basho sei mindestens so innovativ gewesen und "Anji" nur so etwas wie "windy and warm" für Arme.
Basho ist sicherlich auch hochspannend - nur, dass den in Mitteleuropa wiederum auch kaum jemand kannte, so dass er hier kaum "Impact" hatte. Auch Fahey war auch durchaus nicht besonders populär (ich habe ihn mal mit ca. 50 Leuten im Publikum 1978 - also zu Hochzeiten der Akustikgitarre - erlebt...) (Nachtrag: Und es wird noch unglaublich viele hervorragende Gitarristen geben, die wir (fast) alle nicht kennen - schade auch. Auch von Basho kannte ich - bis ich eben auf Deinen Hinweis mal wieder in der Wikipedia nachgesehen habe - auch nur die "halb Story"; danke!)
"Anji"? Ist bekannt und nett. Aber Dylan reduziere ich auch nicht auf "Blowin in the Wind"... (Oder Clapton auf die - IMHO unsägliche - Akustikversion von "Layla".)
Jorma55
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Re: Davy Graham

Beitrag von Jorma55 »

Robbie Basho kannte ich, aber der von Grossman in diesem Zusammenhang auch erwähnte Sandy Bull war mir zuvor kein Begriff.

Michael
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tomis
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Re: Davy Graham

Beitrag von tomis »

ich kann mir das alles nur schwer anhören
aber bei der suche nach sandy bull habe ich das hier gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=W_PKxbS_YqQ" onclick="window.open(this.href);return false;
vor allem die bonnie bramlett...
echt stark
mit Blues und Gruß
Thomas
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